Ein Medizinstudium zu absolvieren ist der Traum vieler junger Menschen in Österreich. Doch wer in Österreich Humanmedizin oder Zahnmedizin studieren möchte, der kommt nicht um den Med-AT herum. Durch die steigenden Anmeldungen und die nur gering verfügbaren Medizinstudienplätze wird der Aufnahmetest für medizinische Studiengänge (Med-AT) in Österreich eingesetzt. In den vergangenen Jahren gab es rund 17.000 Bewerbende – Studienplätze allerdings nur etwa 1.740. Die Chance auf einen Studienplatz an öffentlichen Universitäten liegt also gerade mal bei zehn. Optional gibt es auch private Universitäten für ein Medizinstudium. Diese haben unterschiedliche Aufnahmeverfahren – und hohe Studiengebühren. Dabei haben Interessierte auch andere Möglichkeiten, ihren Traum zu leben und Medizin zu studieren: Sie können beispielsweise ein Medizinstudium in Ungarn beginnen. Dort ist es verhältnismäßig einfacher einen Studienplatz zu erhalten als in Österreich. Neben den vergleichsweise geringeren Kosten als hierzulande hat das Medizinstudium im Ausland auch viele andere Vorteile.
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Warum ein Medizinstudium in Ungarn beginnen?
Mit etwa 93.000 km2 und rund 10 Millionen Einwohnern zählt Ungarn zu den mitteleuropäischen Binnenstaaten. Die Lage mit den schützenden Gebirgen im Norden sorgt für ein trockenes Kontinentalklima mit warmen Sommern und kalten Wintern. Das Land ist durch seine Vielfältigkeit ein Tourismusmagnet: Wassersport auf dem Plattensee, Reiten in der einzigartigen Kulturlandschaft der Puszta oder Sightseeing in Budapest. Was Ungarn aber einmalig macht, ist seine erdgeschichtliche Vergangenheit – genauer gesagt, die riesige Zahl an Thermalquellen im vulkanischen Untergrund. Der Schatz aus der Tiefe macht das Land zu einem Paradies für Wellness-Möglichkeiten. Die zahlreichen Thermalquellen, das reiche Kulturleben und die vielfältige, gut erhaltene Architektur machen Ungarn auch zu einem beliebten Land für Studierende. Für sie bietet Ungarn alles, um neben dem Universitätsalltag Freizeit zu verbringen: günstige Lokale, Restaurants und Bars.
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Ein Medizinstudium im Ausland kann für Studierende eine lebensverändernde Erfahrung sein: Von der Erweiterung des globalen Netzwerks bis hin zum Kennenlernen einer neuen Kultur – die Vorteile für die Ausbildung und Karriere sind beträchtlich. Die Europäische Union und der Europäische Wirtschaftsraum ermöglichen es, dass ein Diplom aus diversen europäischen Ländern EU-weit anerkannt werden kann. Somit haben Absolventen/-innen eines Medizinstudiums in einem europäischen Land eine einzigartige Gelegenheit, nach dem Abschluss im Ausland mit vielen wertvollen Erinnerungen nach Hause zurückzukehren.
Voraussetzungen für ein Medizinstudium in Ungarn
Anders als in Österreich ermöglichen die ungarischen Universitäten ein Medizinstudium mit einem einfacheren oder gar ohne Aufnahmetest.
Der Unterricht an den medizinischen Universitäten in Ungarn findet auf Englisch statt. Darüber hinaus bieten die Semmelweis Universität und die Medizinische Universität in Pécs auch einen deutschsprachigen Studiengang für Humanmedizin und Zahnmedizin an.
Die Aufnahmeprüfung für den englischsprachigen Studiengang erfolgt in Form eines naturwissenschaftlichen Aufnahmetests (Biologie, Chemie, allgemeines Englisch sowie biomedizinisches Englisch). Für die deutschsprachigen Studiengänge gibt es keine Aufnahmeprüfung.
Universitäten für das Medizinstudium Ungarn
In Ungarn gibt es vier medizinische Universitäten mit anerkannten und akkreditierten Studiengängen. Jede von ihnen erfüllt die europäischen Standards, so dass sie sowohl in der Europäischen Union als auch in vielen anderen Orten vollkommen anerkannt sind. Die Semmelweis Universität in Budapest und die Medizinische Universität Pécs gehören zu den bekanntesten und führenden medizinischen Einrichtungen in Ungarn.
Semmelweis Universität in Budapest
Rund 1,7 Millionen Menschen leben in der Metropole an der Donau. Sie ist die neuntgrößte Stadt der Europäischen Union und gilt zugleich als eines der beliebtesten Tourismusziele. Die Semmelweis Universität steht für über 250 Jahre Erfahrung in der Vermittlung medizinischen Wissens. Mehrsprachige Professor:innen lehren nach dem neuesten Forschungsstand. Studierende an der Semmelweis Universität profitieren von der internationalen Ausrichtung der Bildungsstätte sowie von ihrer Lage.
Medizinische Universität in Pécs
Die Universität Pécs gilt der Gründung nach als eine der ältesten Universitäten Mitteleuropas und zählt zu den größten Hochschulen Ungarns. Pécs ist eine lebendige Stadt, die den Einfluss verschiedener Kulturen widerspiegelt. Die vielen Studierenden aus verschiedenen Ländern finden hier nicht nur beste Ausbildungsmöglichkeiten, sondern auch eine gute Infrastruktur sowie vielfältige Freizeit- und Ausgehmöglichkeiten.
Der Studiengang Medizin in Ungarn
Ein Studium in Ungarn zu starten, bedeutet die Möglichkeit zu haben, Humanmedizin, Pharmazie, Zahnmedizin, Biochemie und eine ganze Reihe anderer Fächer zu studieren. Das macht es zu einem Land mit einem vielfältigen und hochwertigen Angebot und deshalb kommen rund 28.000 Studierende aus aller Welt nach Ungarn, um dort zu studieren.
Das Studium der Humanmedizin dauert sechs Jahre und ist in zwölf Semester gegliedert, das der Zahnmedizin dauert fünf Jahre und ist in zehn Semester aufgeteilt. An der Semmelweis Universität kommen von 9.220 Studierenden 1.600 aus dem Ausland, um Medizin zu studieren, was die internationale Ausrichtung der Ausbildung unterstreicht. An der Universität Pécs stehen für internationale Studenten/-innen mehr als 200 Studienplätze zur Verfügung. Studierende aller Fachrichtungen, insbesondere diejenigen, die ein Medizinstudium absolvieren, profitieren von internationalen Erfahrungen.
Inhalt des Medizinstudiums in Ungarn
Das Medizinstudium in Ungarn unterscheidet sich kaum von einem Medizinstudium in Österreich.
Wie hierzulande gibt es das Vorklinikum, in welchem die üblichen Fächer wie Biochemie, Physik, Chemie, medizinische Terminologie und Anatomie unterrichtet werden. Die Studierendengruppen bestehen in der Regel aus ca. zehn Personen. Die Lehrveranstaltungen werden von Dozenten/-innen gehalten, die sich auf ihrem Gebiet schon einen Ruf erworben haben und anerkannte Fachleute sind.
Im klinischen Teil arbeitet der/die Studierende im Krankenhaus. Dabei sind die unterrichtenden Ärzte/-innen bemüht, deutsch- oder englischsprachige Patienten/-innen für die Studierenden zu finden.
Ein Wechsel nach Österreich ist nach dem Vorklinikum theoretisch ohne Probleme möglich. Es müssen die erbrachten Studienleistungen aber anerkannt werden, damit der/die Studierende die Scheine nicht erneut machen muss.
Kosten des Medizinstudiums in Ungarn
An den Universitäten in Ungarn fallen Studiengebühren an. Diese betragen an der Semmelweis Universität in Budapest für Humanmedizin (DE) 16.600 Euro pro Jahr und für Zahnmedizin (DE) ca. 16.600 Euro pro Jahr (ab dem dritten Jahr 19.800 Euro pro Jahr); für Humanmedizin (EN) 16.100 Euro pro Jahr und für Zahnmedizin (EN) 16.100 Euro pro Jahr (ab dem dritten Jahr 19.250 Euro pro Jahr). An der Medizinischen Universität in Pécs betragen die Studiengebühren für Humanmedizin (EN) 14.800 Euro pro Jahr und für Zahnmedizin (EN) 15.300 Euro pro Jahr; für Humanmedizin (DE) 15.000 Euro pro Jahr und für Zahnmedizin (DE) 15.440 Euro pro Jahr (Stand: April 2022).
Im Vergleich zu Österreich sind die Lebenshaltungskosten viel günstiger. Erfahrungsgemäß reichen 300 bis 400 Euro pro Monat exklusive Miete zum Leben.
Bewerbung für ein Medizinstudium in Ungarn
Wie in anderen Ländern auch, müssen Interessierte bei der Bewerbung bestimmte Fristen einhalten. Die genauen Fristen ändern sich jedes Jahr. Wer die Einschreibefrist versäumt, muss leider ein Semester oder ein weiteres Jahr warten, um sich erneut bewerben zu können.
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