Die Mehrheit der Österreicher beurteilt ihren Gesundheitszustand als gut bis sehr gut. Das geht aus den Ergebnissen der Gesundheitsbefragung 2019 von Statistik Austria hervor. Zu beobachten ist unter anderem, dass die Zahl der Raucher zurückgeht. Allerdings sind zahlreiche Österreicher übergewichtig, unter den älteren Befragten ist sogar jeder Vierte adipös.
75 Prozent der Österreicher beurteilen ihren Gesundheitszustand als gut
Im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und der Bundesgesundheitsagentur hat Statistik Austria von Oktober 2018 bis 2019 Österreicher ab 15 Jahren zu ihrer Gesundheit befragt. Insgesamt nahmen 15.461 zufällig ausgewählte Personen an der repräsentativen Gesundheitsbefragung teil.
Nach ihrem allgemeinen Gesundheitszustand befragt, geben 75 Prozent der Österreicher an, dass sie sich gut oder sogar sehr gut fühlen. Dabei hat sich die Zahl der Personen, die mit ihrem Gesundheitszustand zufrieden sind, in den letzten drei Jahrzehnten um acht Prozentpunkte erhöht.
Weniger Frauen und Männer greifen zur Zigarette
Ein weiteres erfreuliches Ergebnis: Die Zahl der Raucher nimmt ab. Erstmals seit 1972 ist die Raucherquote bei den Frauen gesunken, um 4,3 Prozentpunkte im Vergleich zur vorherigen Befragung aus dem Jahr 2014. Bei den Männern lässt sich schon länger beobachten, dass immer weniger zur Zigarette greifen. Im Vergleich zur letzten Gesundheitsbefragung liegt die Raucherquote um drei Prozent niedriger. Insgesamt rauchen 21 Prozent der Österreicher, umgerechnet eineinhalb Millionen Menschen. Das sind 228.000 Personen weniger als 2014.
Jeder Vierte 60- bis 74-Jährige ist stark übergewichtig
Hingegen steigt der Anteil der stark übergewichtigen Personen an der österreichischen Bevölkerung. 15 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer sind gemäß der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) adipös, also stark übergewichtig. Besonders hoch ist diese Quote in der Altersgruppe der 60- bis 74-Jährigen, in der jeder Vierte stark übergewichtig ist.
Nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt, geben 59 Prozent der Frauen an, täglich Obst zu essen. 55 Prozent greifen täglich zu Gemüse. Bei den Männern verzehren 41 Prozent täglich Obst, 39 Prozent Gemüse. Die WHO-Empfehlung von fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag erreichen jedoch nur sieben Prozent der Frauen und vier Prozent der Männer. Fleisch und Wurst kommen bei 44 Prozent der Männer täglich auf den Tisch. Bei den Frauen verzehren nur 22 Prozent täglich Fleischwaren.
Bewegung steht bei fast der Hälfte aller Österreicher regelmäßig auf dem Programm. 47 Prozent kommen auf die von der WHO empfohlenen 2,5 Stunden in der Woche. Vor allem junge Männer sind sportlich aktiv.
Zwei Drittel der Österreicher leiden an einer chronischen Krankheit
Obwohl viele Österreicher mit ihrem Gesundheitszustand zufrieden sind, sind doch zwei Drittel der Bevölkerung von einer chronischen Krankheit betroffen. 26 Prozent der Befragten klagen über chronische Kreuzschmerzen oder ähnliche Rückenleiden. Ähnlich viele Personen leiden an Allergien. An dritter Stelle der häufigsten chronischen Krankheiten steht Bluthochdruck.
Wenig überraschend ist der Anteil von Personen mit chronischen Krankheiten an der älteren Bevölkerung besonders hoch. Bei den über 60-Jährigen liegt die Quote bei 86 Prozent. Bei den 15- bis 44-Jährigen sind es nur 48 Prozent, bei den 45- bis 59-Jährigen sind 73 Prozent von mindestens einer chronischen Krankheit betroffen.
Wie zufrieden sind die Österreicher mit der Gesundheitsversorgung?
Mit der medizinischen Versorgung in Österreich ist die Mehrheit der Befragten zufrieden. 60 Prozent halten die Qualität für hervorragend oder sehr gut. Viele Österreicher tun zudem etwas dafür, um langfristig gesund zu bleiben, und nehmen Vorsorgeuntersuchungen wahr. Insbesondere Vorsorgeuntersuchungen für Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Darmgesundheit sind weit verbreitet.