Die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin ist in Österreich äußerst beliebt. Neben dem Teilgebiet der Allgemeinmedizin sind die meisten berufstätigen österreichischen Ärzte als Internisten tätig. Das verwundert wenig, ist die Innere Medizin doch ein äußerst vielfältiges medizinisches Fachgebiet, bei dem sich Ärzte mit dem Aufbau des menschlichen Körpers sowie Funktion und Erkrankungen der inneren Organe befassen. Zur Tätigkeit als Internist qualifiziert eine insgesamt 72 Monate dauernde Ausbildung.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Innere Medizin – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Der Facharzt für Innere Medizin, auch als Internist bezeichnet, befasst sich mit der Prävention, Diagnose und Behandlung innerer Erkrankungen. Im Berufsalltag diagnostiziert er zum Beispiel Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems, der Lunge, der Verdauungsorgane oder der Leber. Darüber hinaus führt er Blutuntersuchungen und Untersuchungen des Lymphsystems sowie des Stoffwechsels durch. Auch mit allergischen Reaktionen, autoimmunen Krankheiten und Infektionserkrankungen hat er zu tun.
Die Behandlung beginnt dabei wie in jedem anderen Fachgebiet mit der Anamnese, der Internist erfragt also Symptome und Krankengeschichte des Patienten. Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse wählt der Internist geeignete invasive oder nicht invasive Behandlungsmethoden aus. Als Allround-Mediziner führen Fachärzte für Innere Medizin viele Untersuchungsmethoden und Behandlungen selbst durch. Dazu gehören zum Beispiel Blutuntersuchungen, Ultraschall, EKG, Endoskopie, Rektoskopie und Proktoskopie sowie Lungenfunktionstests. In gewissen Fällen überweisen sie Patienten an weitere Fachmediziner, etwa Chirurgen, Venenspezialisten oder Allergologen.
Facharztausbildung Innere Medizin – Die Weiterbildung im Überblick
Wer als Facharzt für Innere Medizin in Österreich tätig werden möchte, muss an die Basisausbildung zum Allgemeinmediziner eine entsprechende Facharztausbildung anschließen. Dauer und Gliederung der Weiterbildung ergeben sich aus der Ärzte-Ausbildungsordnung von 2015 (ÄAO 2015). Die Ausbildungsinhalte legt die Österreichische Ärztekammer in ihren Verordnungen fest.
Inklusive Basisausbildung dauert die Ausbildung zum Internisten 72 Monate und schließt mit einer Facharztprüfung ab. Absolviert werden kann sie an genehmigten Facharztausbildungsstätten. Stehen an einer Ausbildungsstätte nicht genügend Plätze zur Verfügung, ist auch eine teilweise Anerkennung der dort erbrachten Leistungen möglich. Die Weiterbildung kann dann an einer anderen Ausbildungsstätte fortgeführt werden.
Internistische Sonderfächer im Überblick
Während der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin in Österreich kann ein angehender Internist aus elf sogenannten Sonderfächern wählen und spezialisiert sich auf diesen Schwerpunkt. Folgende Sonderfächer stehen zur Wahl:
- Allgemeine Innere Medizin
- Angiologie
- Endokrinologie und Diabetologie
- Gastroenterologie und Hepatologie
- Hämatologie und internistische Onkologie
- Infektiologie
- Intensivmedizin
- Kardiologie
- Nephrologie
- Pneumologie
- Rheumatologie
Ziele
Die Facharztweiterbildung in der Inneren Medizin in Österreich hat zum Ziel, die Internisten zu einer gewissenhaften fachärztlichen Betreuung von Patienten aller Altersstufen zu befähigen. Neben fachspezifischen Kenntnissen, Erfahrungen und Fähigkeiten umfasst die Weiterbildung auch den Erwerb von Kommunikationsfähigkeiten, damit Internisten ihre Patienten umfassend aufklären und beraten können.
Dauer und Gliederung
Die Ausbildung im Fachgebiet in der Inneren Medizin in Österreich dauert insgesamt 72 Monate und gliedert sich in drei Abschnitte:
- 9 Monate Basisausbildung
- 27 Monate Sonderfach-Grundausbildung
- 36 Monate Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Die Sonderfach-Schwerpunktausbildung erfolgt in Modulen, deren Länge je nach gewähltem Schwerpunkt variiert. Rasterzeugnisse bestätigen, dass der angehende Internist die entsprechenden Ausbildungsinhalte erworben hat. Die Rasterzeugnisse werden nach der Basisausbildung sowie zu verschiedenen Zeitpunkten der Weiterbildung ausgestellt:
- nach der Hälfte der Sonderfach-Grundausbildung
- nach Ende der Sonderfach-Grundausbildung
- nach jedem Modul der Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Inhalte
Die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin in Österreich umfasst die folgenden Inhalte:
Sonderfach-Grundausbildung
- Psychosoziale, umweltbedingte, arbeitsbedingte und interkulturelle Risiken und Erkrankungen der Inneren Medizin und aller internistischen Teilgebiete
- Immunologie
- Humangenetik
- Nuklearmedizin
- Strahlenschutz
- Transplantationsnachsorge
- Densitometrie
- Interventionelle Techniken und Angiographien
- Psychosomatische Medizin
- Gesundheitsberatung, Prävention, Vorsorgemedizin, Impfwesen und gesundheitliche Aufklärung
- Labortechnisch gestützte Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung
- Psychogene Symptome, somatopsychische Reaktionen und psychosoziale Zusammenhänge einschließlich der Krisenintervention sowie der Grundzüge der Beratung und Führung Suchtkranker
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und des Sozialversicherungssystems
- Grundlagen der Dokumentation und Arzthaftung
- Maßnahmen zur Patientinnen- und Patientensicherheit
- Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Palliativmedizin
- Geriatrie
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere mit anderen Gesundheitsberufen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen ärztlichen Handelns
- Ethik ärztlichen Handelns
- Schmerztherapie
- Innere Medizin mit besonderer Berücksichtigung von Ätiologie, Symptomatologie, Anamneseerhebung und Exploration, Diagnostik und Differentialdiagnostik innerer Erkrankungen sowie Anatomie, Physiologie, Pathologie, Pathophysiologie, Pharmakologie
- Grundlegenden Erfahrungen in den Kernfächern:
- Angiologie
- Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen inkl. Durchführung und Dokumentation von Diabetikerinnen- und Diabetikerbehandlungen
- Gastroenterologie und Hepatologie
- Hämatologie – internistische Onkologie
- Infektiologie
- Intensivmedizin
- Kardiologie
- Nephrologie
- Pneumologie
- Rheumatologie
- Klinische Pharmakologie
- Fachspezifische Geriatrie
- Fachspezifische Palliativmedizin
- Fachspezifische psychosomatische Medizin
- Internistisch präoperative Beurteilung
- Indikationsstellung, sachgerechte Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsgebiet, Durchführung von fachspezifischen Funktionstests
- Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
- Suchterkrankungen und deren interdisziplinäre Betreuung
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin, Impfwesen und gesundheitliche Aufklärung
- Ernährungsbedingte Gesundheitsstörungen einschließlich diätetischer Beratung sowie Beratung und Schulung
- Erkennen und Behandlung akuter Notfälle einschließlich lebensrettender Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Vitalfunktionen und Wiederbelebung
- Information und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen und Behandlungen
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.)
- Fachspezifische Qualitätssicherung und Dokumentation
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei multimorbiden Patientinnen und Patienten mit inneren Erkrankungen
- Indikation zur Durchführung bilddiagnostischer Verfahren sowie fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde
- Interdisziplinäre Indikationsstellung zu chirurgischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Maßnahmen
Sonderfach Schwerpunktausbildung
- Psychosoziale, umweltbedingte, arbeitsbedingte und interkulturelle Risiken und Erkrankungen der Inneren Medizin und aller internistischen Teilgebiete
- Immunologie
- Humangenetik
- Nuklearmedizin
- Strahlenschutz
- Transplantationsnachsorge
- Densitometrie
- Interventionelle Techniken und Angiographien
- Psychosomatische Medizin
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin, Impfwesen und gesundheitliche Aufklärung
- Labortechnisch gestützte Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung
- Psychogene Symptome, somatopsychische Reaktionen und psychosoziale Zusammenhänge einschließlich der Krisenintervention sowie der Grundzüge der Beratung und Führung Suchtkranker
- Innere Medizin mit besonderer Berücksichtigung von Ätiologie, Symptomatologie, Anamneseerhebung und Exploration, Diagnostik und Differentialdiagnostik innerer Erkrankungen sowie Anatomie, Physiologie, Pathologie, Pathophysiologie, Pharmakologie
- Grundlegende Erfahrungen in den Kernfächern:
- Angiologie
- Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen inkl. Durchführung und Dokumentation von Diabetikerinnen-und Diabetikerbehandlungen
- Gastroenterologie und Hepatologie
- Hämatologie – internistische Onkologie
- Infektiologie
- Intensivmedizin
- Kardiologie
- Nephrologie
- Pneumologie
- Rheumatologie
- Klinische Pharmakologie
- Fachspezifische Geriatrie
- Fachspezifische Palliativmedizin
- Fachspezifische psychosomatische Medizin
- Internistisch präoperative Beurteilung
- Indikationsstellung, sachgerechte Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsgebiet, Durchführung von fachspezifischen Funktionstests
- Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
- Suchterkrankungen und deren interdisziplinäre Betreuung
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin, Impfwesen und gesundheitliche Aufklärung
- Ernährungsbedingte Gesundheitsstörungen einschließlich diätetischer Beratung sowie Beratung und Schulung
- Erkennung und Behandlung akuter Notfälle einschließlich lebensrettender Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Vitalfunktionen und Wiederbelebung
- Information und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen und Behandlungen
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen, sowie der sich daraus ergebenden
- Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.)
- Fachspezifische Qualitätssicherung und Dokumentation
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei multimorbiden Patientinnen und Patienten mit inneren Erkrankungen
- Indikation zur Durchführung bilddiagnostischer Verfahren sowie fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde
- Interdisziplinäre Indikationsstellung zu chirurgischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Maßnahmen.
Neben dem Sonderfach Innere Medizin kann die Facharztausbildung auch in den zehn folgenden Sonderfächern absolviert werden:
Sonderfach Angiologie
- Weiterführende Epidemiologie, Diagnostik, konservative und interventionelle Therapie, Rehabilitation und Prävention von Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße
Sonderfach Endokrinologie und Diabetologie
- Weiterführende Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation von Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, Metabolischem Syndrom, Hyperlipidämie, angeborenen Stoffwechselerkrankungen, Knochenstoffwechselerkrankungen, Hyperurikämie und von endokrinen Erkrankungen
- Arzneimittelnebenwirkungen auf Stoffwechsel und endokrines System
Sonderfach Gastroenterologie und Hepatologie
- Weiterführende Diagnostik, Prognose und Behandlung gastroenterologischer und hepatologischer Erkrankungen
- Systemische und lokale Chemotherapien bei malignen Erkrankungen des Verdauungstraktes und seiner Anhangdrüsen
Sonderfach Hämatologie und internistische Onkologie
- Epidemiologie sowie weiterführende Prävention, Klinik, Diagnostik und Prognose hämatologischer und onkologischer Erkrankungen
- Transfusionsmedizin, Serologie und Transplantationsimmunologie
Sonderfach Infektiologie
- Weiterführende Prävention, Diagnose, Behandlung und Rehabilitation von Infektions- und Tropenkrankheiten
- Tropenmedizin und Reiseberatung
- Krankenhaushygiene
- rechtliche Bestimmungen zur Meldung von Infektionskrankheiten
Sonderfach Intensivmedizin
- Intensivmedizinische Aspekte der Bereiche Krankenhaushygiene, Krankenhausmanagement, Organisation, Recht und Ethik
- Pathophysiologie, Diagnose und Behandlung von Infektionen sowie akuten und chronischen Erkrankungen der inneren Organe
- Überwachung Schwerstkranker mit invasiven und nicht-invasiven Methoden
Sonderfach Kardiologie
- Klinische Untersuchung, Differentialdiagnostik, Befundinterpretation und Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen und deren Risikofaktoren sowie psychosomatischer Aspekte
- Implantation von Schrittmachern und Defibrillatoren
Sonderfach Nephrologie
- Weiterführende Diagnostik, Prognose und Behandlung von Nieren- und Hochdruckerkrankungen und ihrer Folgeschäden in anderen Organen
- Ethische Probleme der Nierenersatztherapie
Sonderfach Pneumologie
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen der Lunge, der Bronchien, des Mittelfells und der Pleura
Sonderfach Rheumatologie
- Weiterführende Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen
- Methoden epidemiologischer Untersuchungen
- Symptomatik und Einteilung rheumatischer Krankheiten
- Kommunikation und Aufklärung von Rheumapatienten
Facharztprüfung Innere Medizin
Die Weiterbildung in der Inneren Medizin in Österreich schließt mit der Facharztprüfung ab, die von der Österreichischen Akademie der Ärzte organisiert wird. Ein angehender Internist absolviert zwei Teilprüfungen:
- eine Grundprüfung Innere Medizin
- eine Schwerpunktprüfung im gewählten Sonderfach
Facharzt für Innere Medizin – Gehalt
Ein Facharzt für Innere Medizin verdient in Österreich etwa zwischen 4.400 und 7.600 Euro brutto im Monat. Die Gehälter an den öffentlichen Spitälern unterscheiden sich stark nach Region. Ein Facharzt in Kärnten erhält im Durchschnitt etwa 7.500 Euro Bruttomonatsgehalt, bei einer 48-Stunden-Woche inklusive vier Nachtdiensten im Monat, einer davon am Wochenende.
In Oberösterreich liegt das Facharztgehalt ohne Zulagen bei 4.443 Euro brutto im Monat, ebenfalls bei einer 48-Stunden-Woche. In der Steiermark beziehen Fachärzte ein Grundgehalt von durchschnittlich 5.216 Euro brutto im Monat, in Tirol liegt das Grundgehalt bei einer 40-Stunden-Woche bei 4.477 Euro.
An den österreichischen Ordensspitälern gilt bundesweit ein eigener Kollektivvertrag. Inklusive Zulagen und Nachtdienste erhält ein Internist je nach Berufserfahrung zwischen 4.922 und 7.600 Euro brutto pro Monat.
Jobs als Internisten
Als Internist findet man in erster Linie Beschäftigung in Krankenhäusern und Hochschulkliniken. Alternativ kann man sich in einer Facharztpraxis niederlassen. Weitere Jobs für Internisten gibt es in der Forschung und Lehre. praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Österreich. Hier sind täglich zahlreiche Stellenangebote im Bereich der Inneren Medizin für Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Chefarzt gelistet.
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Facharztausbildung und Facharztrichtungen