
Die Ausbildung zum Facharzt für Allgemeine Innere Medizin ist in Österreich äußerst beliebt. Neben dem Teilgebiet der Allgemeinmedizin sind die meisten berufstätigen österreichischen Ärzte als Internisten tätig. Das verwundert wenig, ist die Innere Medizin doch ein äußerst vielfältiges medizinisches Fachgebiet, bei dem sich Ärzte mit dem Aufbau des menschlichen Körpers sowie Funktion und Erkrankungen der inneren Organe befassen. Insgesamt dauert die Facharztausbildung nach dem absolvierten Medizinstudium noch weitere 6 Jahre und hat zum Ziel, die Internisten zu einer gewissenhaften fachärztlichen Betreuung von Patienten aller Altersstufen zu befähigen.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Innere Medizin – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Der Facharzt für Innere Medizin, auch als Internist bezeichnet, befasst sich mit der Prävention, Diagnose und Behandlung innerer Erkrankungen. Im Berufsalltag diagnostiziert er zum Beispiel Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems, der Lunge, der Verdauungsorgane oder der Leber. Darüber hinaus führt er Blutuntersuchungen und Untersuchungen des Lymphsystems sowie des Stoffwechsels durch. Auch mit allergischen Reaktionen, autoimmunen Krankheiten und Infektionserkrankungen hat er zu tun.
Als Allround-Mediziner führen Fachärzte für Innere Medizin viele Untersuchungsmethoden und Behandlungen selbst durch. Dazu gehören zum Beispiel Blutuntersuchungen, Ultraschall, EKG, Endoskopie, Rektoskopie und Proktoskopie sowie Lungenfunktionstests. In gewissen Fällen überweisen sie Patienten an weitere Fachmediziner, etwa Chirurgen, Venenspezialisten oder Allergologen. Mehr zu Tätigkeiten und Karriere als Internist hier:
Mehr zu Facharztausbildung und Facharztrichtungen:
Facharztausbildung Allgemeine Innere Medizin – Die Weiterbildung im Überblick
Wer als Facharzt für Innere Medizin in Österreich tätig werden möchte, muss an die Basisausbildung zum Allgemeinmediziner eine entsprechende Facharztausbildung anschließen. Dauer und Gliederung der Weiterbildung ergeben sich aus der Ärzte-Ausbildungsordnung von 2015 (ÄAO 2015). Die Ausbildungsinhalte legt die Österreichische Ärztekammer in ihren Verordnungen fest. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich das erfolgreich abgeschlossene Studium der Humanmedizin.
Dauer und Gliederung
Die Ausbildung im Fachgebiet der Inneren Medizin in Österreich dauert insgesamt sechs Jahre (72 Monate) und gliedert sich in drei Abschnitte:
- 9 Monate Basisausbildung
- 27 Monate Sonderfach-Grundausbildung
- 36 Monate Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Die Ausbildung für alle angehenden Fachärzte beginnt mit einer Basisausbildung. Ziel ist es, klinische Grundkompetenzen und die Behandlung von Notfällen zu erlernen. Dieser Ausbildungsabschnitt darf als angestellter Turnusarzt ausschließlich in anerkannten Spitälern erfolgen. Es gibt zwar keine zeitlichen Pflichtintervalle, jedoch ist mindestens eine Rotation vorgesehen, damit sowohl konservative als auch chirurgische Bereiche abgedeckt werden.
Für die Allgemeine Innere Medizin folgen nun weitere 27 Monate Sonderfach-Grundausbildung. Daran schließt die Sonderfach-Schwerpunktausbildung an, die in Modulen erfolgt, deren Länge je nach gewähltem Schwerpunkt variiert.
Die Ausbildung zum Internisten schließt mit einer Facharztprüfung ab. Absolviert werden kann sie an genehmigten Facharztausbildungsstätten. Stehen an einer Ausbildungsstätte nicht genügend Plätze zur Verfügung, ist auch eine teilweise Anerkennung der dort erbrachten Leistungen möglich. Die Weiterbildung kann dann an einer anderen Ausbildungsstätte fortgeführt werden.
Internistische Sonderfächer im Überblick
Folgende Spezialgebiete der Inneren Medizin können nach der abgeschlossenen Basisausbildung neben der Allgemeinen Inneren Medizin ebenfalls als eigene Sonderfach-Ausbildung absolviert werden.
Während der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin in Österreich kann ein angehender Internist aus elf sogenannten Sonderfächern wählen und spezialisiert sich auf diesen Schwerpunkt. Folgende internistische Sonderfächer stehen zur Wahl:
- Allgemeine Innere Medizin
- Angiologie
- Endokrinologie und Diabetologie
- Gastroenterologie und Hepatologie
- Hämatologie und internistische Onkologie
- Infektiologie
- Intensivmedizin
- Kardiologie
- Nephrologie
- Pneumologie
- Rheumatologie
Basisausbildung Innere Medizin – Inhalte
Die Inhalte der Basisausbildung Innere Medizin verteilen sich auf Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten wie folgt.
Basisausbildung – Kenntnisse
- Kenntnisse der häufigsten Erkrankungen aus folgenden betroffenen Organsystemen/Themenbereichen, die einer ärztlichen Intervention benötigen:
- Herz- und Kreislauforgane
- Nervensystem
- Atemwegsorgane
- Verdauungsorgane und Stoffwechsel
- Bewegungsapparat/Verletzungen
- Haut- und Hautanhangsgebilde
- Psychiatrische Erkrankungen oder Änderungen des Bewusstseins, Denkens und Fühlens
- Niere und harnableitendes System
- Psychosomatische Medizin
- Wichtigste Arzneimittel und Interaktionen
- Prinzipien eines Fehlermelde- und Lernsystems (CIRS)
- Einschlägige Rechtsvorschriften
- Berufsrechtliche Vorschriften (Dokumentation, Verschwiegenheitspflicht, Anzeige- und Meldepflichten)
- Aufklärung, Einwilligungsfähigkeit und Einwilligung der Patientinnen und Patienten bzw. Vertreter in einer medizinischen Behandlung im Zusammenhang mit straf- und zivilrechtlichen Haftungsbestimmungen
- Patientenrechte
- Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen
- Ethische Überlegungen wie:
- Respekt vor der Autonomie der Patienten
- Patientennutzen (Nichtschaden)
- Fürsorge, Hilfeleistung
- Gleichheit, Gerechtigkeit
- Auseinandersetzung mit Therapiezieländerungen
- Perioperatives Management wie z.B. Thromboseprophylaxe, Mobilisation
Basisausbildung – Erfahrungen
- Rehabilitation nach standardchirurgischen Eingriffen
- Hygienestandards: Asepsis, Anitsepsis
- Therapiepläne gemäß vorgegebener Therapieschemata unter Berücksichtigung bereits bestehender Langzeittherapien sowie kurzfristige, symptomatische Therapien unter besonderer Berücksichtigung von Schmerzen, Übelkeit
- Erkennen klinischer Zeichen postoperativer Komplikationen: Wundheilungsstörungen, Sepsis
- Fortsetzung bereits bestehender Langzeittherapien: Antikoagulation, Insulin
- Empathische Kommunikation mit Patienten, Angehörigen, Laien, in einer der Person angebrachten Sprache
- Kommunikation mit Menschen in Ausnahmesituationen (Angst, Schmerz, Lebensgefahr)
- Kontinuierliche Information von Patienten über den Gesundheitszustand und das weitere Vorgehen
- Anleiten zu Maßnahmen, die über die stationäre Zeit hinaus durchgeführt werden müssen (Blutdruck und Blutzucker messen, gesundheitsförderndes Verhalten usw.)
- Kommunikation im Behandlungsteam und mit Studierenden:
- Beachtung der Grundlagen der Teamarbeit (Vertraulichkeit, Professionalität, gegenseitiger Respekt)
- Wahrnehmung drohender Konflikte und deren Ansprechen
- Führen in der Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen und Studierenden (Übertragung von Tätigkeiten, Anordnungsverantwortung, Aufsicht)
- Entscheidungsfindung mithilfe epidemiologischer Einschätzungen (vom häufigen zum seltenen „red flags“)
- Reflexion des eigenen Tuns und Rat/Hilfe einholen, wenn erforderlich
- Einschätzen des Zustandes kritisch kranker und vitalbedrohter Patienten (chirurgischer Schwerpunkt):
- Notfälle mit Bewusstseinsstörung als Hauptsymptom
- Notfälle mit Schocksymptomatik als Hauptsymptom
- Notfälle mit Schmerzsymptomatik als Hauptsymptom
- Einschätzen des Zustandes kritisch kranker und vitalbedrohter Patienten (konservativer Schwerpunkt)
- Notfälle mit Bewusstseinsstörung als Hauptsymptom
- Notfälle mit Schocksymptomatik als Hauptsymptom
- Notfälle mit Schmerzsymptomatik als Hauptsymptom
- Notfälle mit neurologischer Akutsymptomatik
Basisausbildung – Fertigkeiten
- Durchführung und patientenorientierte Kommunikation in Zusammenhang mit diagnostischen Maßnahmen und therapeutischen Eingriffen wie:
- Erfassen der derzeitigen Beschwerden
- Erkennen von neurologischen Notfällen, z.B. Schlaganfall
- Klinische Basisdiagnostik von geriatrischen Erkrankungen, insbesondere Demenz
- Anlassbezogene Anamnese
- Klinische Untersuchungen
- Anordnung von zielorientierten diagnostischen Untersuchungen
- Durchführung und Interpretation von Bed-Side-Schnelltests, EKG, Probengewinnung
- Impfstatus und entsprechendes Handeln
- Präoperative Risikoeinschätzung
- Assistenz bei chirurgischen Interventionen
- Wundbeurteilung und Wunddokumentation
- Versorgung von oberflächlichen akuten Verletzungen der Haut
- Nahtentfernung und Narbenpflege
- Anlegen von Verbänden
- Legen von Kathetern/Sonden
- Einfache chirurgische Techniken
- Umgang mit Stoma (verschiedene Lokalisationen)/Port System
- Umgang mit Blut und Blutersatzprodukten
- Kurzfristige symptomatische Therapie unter besonderer Berücksichtigung von postoperativen Schmerzen und bei Übelkeit
- Elektronische Datenerfassung/Dokumentation, Arztbriefe, ärztliche Telefonate, medizinische Abstimmung im Rahmen des Entlassungsmanagements
- Sterbebegleitung
- Feststellung des Todes
- Durchführen der notwendigen ärztlichen Erstmaßnahmen bis zum Eintreffen der Notfallteams
- Notfallcheck/Vitalfunktionen
- Notfallstatus
- Reanimation
- Defibrillation
- Atemwegsmanagement inkl. manueller Beatmung
- Legen eines venösen Zugangs
- Notfallmonitoring
- Schmerztherapie
- Indikationsstellung und Verordnung der wichtigsten Arzneimittel unter Berücksichtigung derer Interaktionen
- Führen in der Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen und Studierenden, z.B. Übertragen von Tätigkeiten, Anordnungsverantwortung und Aufsicht
Sonderfach-Grundausbildung Innere Medizin – Inhalte
Die Sonderfach-Grundausbildung im Fachbereich Innere Medizin umfasst die folgenden Inhalte. Zahlen in Klammern sind Richtwerte nach ÄAO.
Sonderfach-Grundausbildung – Kenntnisse
- Psychosoziale, umweltbedingte, arbeitsbedingte und interkulturelle Risiken und Erkrankungen der Inneren Medizin und aller internistischen Teilgebiete
- Immunologie
- Humangenetik
- Nuklearmedizin
- Strahlenschutz
- Transplantationsnachsorge
- Densitometrie
- Interventionelle Techniken und Angiographien
- Psychosomatische Medizin
- Gesundheitsberatung, Prävention, Vorsorgemedizin, Impfwesen und gesundheitliche Aufklärung
- Labortechnisch gestützte Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung
- Psychogene Symptome, somatopsychische Reaktionen und psychosoziale Zusammenhänge einschließlich der Krisenintervention sowie der Grundzüge der Beratung und Führung Suchtkranker
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und des Sozialversicherungssystems
- Grundlagen der Dokumentation und Arzthaftung
- Maßnahmen zur Patientensicherheit
- Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Palliativmedizin
- Geriatrie
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere mit anderen Gesundheitsberufen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen ärztlichen Handelns
- Ethik ärztlichen Handelns
- Schmerztherapie
Sonderfach-Grundausbildung – Erfahrungen und Fertigkeiten
- Innere Medizin mit besonderer Berücksichtigung von Ätiologie, Symptomatologie, Anamneseerhebung und Exploration, Diagnostik und Differentialdiagnostik innerer Erkrankungen sowie Anatomie, Physiologie, Pathologie, Pathophysiologie, Pharmakologie
- Grundlegenden Erfahrungen und Fertigkeiten in den internistischen Kernfächern
- Klinische Pharmakologie
- Fachspezifische Geriatrie
- Fachspezifische Palliativmedizin
- Fachspezifische psychosomatische Medizin
- Internistisch präoperative Beurteilung
- Indikationsstellung, sachgerechte Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsgebiet, Durchführung von fachspezifischen Funktionstests
- Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
- Suchterkrankungen und deren interdisziplinäre Betreuung
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin, Impfwesen und gesundheitliche Aufklärung
- Ernährungsbedingte Gesundheitsstörungen einschließlich diätetischer Beratung sowie Beratung und Schulung
- Erkennen und Behandlung akuter Notfälle einschließlich lebensrettender Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Vitalfunktionen und Wiederbelebung
- Information und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen und Behandlungen
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.)
- Fachspezifische Qualitätssicherung und Dokumentation
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei multimorbiden Patientinnen und Patienten mit inneren Erkrankungen
- Indikation zur Durchführung bilddiagnostischer Verfahren sowie fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde
- Interdisziplinäre Indikationsstellung zu chirurgischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Maßnahmen
Sonderfach-Grundausbildung – Weitere Fertigkeiten
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen, etc.)
- EKG (150)
- LZ-RR (20)
- Abdomensonographie einschl. Nieren-Retroperitoneum und Urogenitalorgane 150
- Therapie vital bedrohlicher Zustände, Aufrechterhaltung und Wiederherstellung inkl. Notfall und Intensivmedizin, Beatmung, Entwöhnung, nicht-invasiver Beatmungstechniken, hämodynamischem Monitoring, Schockbehandlung, zentrale Zugänge, Defibrillation, PM-Behandlung (50)
- Echokardiographie (30)
- Spirometrie (20)
- Ergometrie (20)
- Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale Ernährung (50)
- Durchführung von Punktionen oder Stanzen von z.B. Blase, Pleura, Bauchhöhle, Liquor, Leber oder Knochenmark
Sonderfach Schwerpunktausbildung Allgemeine Innere Medizin – Inhalte
Zu den Inhalten der Schwerpunktausbildung gehören die folgenden Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten.
Sonderfach Schwerpunktausbildung – Kenntnisse
- Psychosoziale, umweltbedingte, arbeitsbedingte und interkulturelle Risiken und Erkrankungen der Inneren Medizin und aller internistischen Teilgebiete
- Immunologie
- Humangenetik
- Nuklearmedizin
- Strahlenschutz
- Transplantationsnachsorge
- Densitometrie
- Interventionelle Techniken und Angiographien
- Psychosomatische Medizin
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin, Impfwesen und gesundheitliche Aufklärung
- Labortechnisch gestützte Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung
- Psychogene Symptome, somatopsychische Reaktionen und psychosoziale Zusammenhänge einschließlich der Krisenintervention sowie der Grundzüge der Beratung und Führung Suchtkranker
Sonderfach Schwerpunktausbildung – Erfahrungen und Fertigkeiten
- Innere Medizin mit besonderer Berücksichtigung von Ätiologie, Symptomatologie, Anamneseerhebung und Exploration, Diagnostik und Differentialdiagnostik innerer Erkrankungen sowie Anatomie, Physiologie, Pathologie, Pathophysiologie, Pharmakologie
- Grundlegende Erfahrungen in den internistischen Kernfächern
- Klinische Pharmakologie
- Fachspezifische Geriatrie
- Fachspezifische Palliativmedizin
- Fachspezifische psychosomatische Medizin
- Internistisch präoperative Beurteilung
- Indikationsstellung, sachgerechte Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsgebiet, Durchführung von fachspezifischen Funktionstests
- Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
- Suchterkrankungen und deren interdisziplinäre Betreuung
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin, Impfwesen und gesundheitliche Aufklärung
- Ernährungsbedingte Gesundheitsstörungen einschließlich diätetischer Beratung sowie Beratung und Schulung
- Erkennung und Behandlung akuter Notfälle einschließlich lebensrettender Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Vitalfunktionen und Wiederbelebung
- Information und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen und Behandlungen
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen, sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.)
- Fachspezifische Qualitätssicherung und Dokumentation
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei multimorbiden Patienten mit inneren Erkrankungen
- Indikation zur Durchführung bilddiagnostischer Verfahren sowie fachspezifische Interpretation der von Radiologen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde
- Interdisziplinäre Indikationsstellung zu chirurgischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Maßnahmen
Sonderfach Schwerpunktausbildung – Weitere Fertigkeiten
EKG (500)
- Langzeit-EKG (50)
- LZ-RR (30)
- Echokardiographie (70)
- Sonographie Abdomen (150)
- Durchführung von Punktionen, z.B. Blase, Pleura, Bauchhöhle, Liquor, Leber, Knochenmark inkl. Stanzen, Punktion und Katheterisierung
Dokumentation der Ausbildung
In der ärztlichen Weiterbildung spielt die Dokumentation der erworbenen Kompetenzen eine zentrale Rolle. Dafür kommen vor allem das Logbuch und Rasterzeugnisse zum Einsatz. Das Logbuch dient als persönliches Nachweisinstrument und dokumentiert alle erlernten Fähigkeiten und durchlaufenen Ausbildungsstationen. Es enthält detaillierte Anforderungen für jede Station und jede Tätigkeit, die während der Ausbildung zu absolvieren sind. Angehende Ärztinnen müssen jede Aufgabe, Prozedur oder erlernte Kompetenz von einem erfahrenen Vorgesetzten gegenzeichnen lassen, um die fachliche Qualität der Ausbildung zu gewährleisten.
Zusätzlich zum Logbuch werden Rasterzeugnisse verwendet, die eine standardisierte Bewertung der praktischen und theoretischen Fortschritte ermöglichen. Diese werden in regelmäßigen Abständen von den Ausbildungsverantwortlichen ausgefüllt und beinhalten Bewertungen der fachlichen Kompetenzen, der praktischen Fähigkeiten sowie der persönlichen und sozialen Kompetenzen.
Die Rasterzeugnisse werden nach der Basisausbildung sowie zu verschiedenen Zeitpunkten der Weiterbildung ausgestellt:
- nach der Hälfte der Sonderfach-Grundausbildung
- nach Ende der Sonderfach-Grundausbildung
- nach jedem Modul der Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Facharztprüfung Allgemeine Innere Medizin
Die Weiterbildung in der Inneren Medizin in Österreich schließt mit der Facharztprüfung ab, die von der Österreichischen Akademie der Ärzte organisiert wird. Ein angehender Internist absolviert zwei Teilprüfungen:
- eine Grundprüfung Innere Medizin
- eine Schwerpunktprüfung im gewählten Sonderfach
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin – Lohn
Ein Facharzt für Innere Medizin verdient in Österreich etwa zwischen 4.400 und 7.600 Euro brutto im Monat. Die Gehälter an den öffentlichen Spitälern unterscheiden sich stark nach Region. Ein Facharzt in Kärnten erhält im Durchschnitt etwa 7.500 Euro Bruttomonatsgehalt, bei einer 48-Stunden-Woche inklusive vier Nachtdiensten im Monat, einer davon am Wochenende.
In Oberösterreich liegt das Facharztgehalt ohne Zulagen bei 4.443 Euro brutto im Monat, ebenfalls bei einer 48-Stunden-Woche. In der Steiermark beziehen Fachärzte ein Grundgehalt von durchschnittlich 5.216 Euro brutto im Monat, in Tirol liegt das Grundgehalt bei einer 40-Stunden-Woche bei 4.477 Euro.
An den österreichischen Ordensspitälern gilt bundesweit ein eigener Kollektivvertrag. Inklusive Zulagen und Nachtdienste erhält ein Internist je nach Berufserfahrung zwischen 4.922 und 7.600 Euro brutto pro Monat.
Jobs als Internist
In Österreich stehen Internisten zahlreiche berufliche Möglichkeiten offen. Viele arbeiten in Spitälern, wo sie oft in spezialisierten Abteilungen der Inneren Medizin tätig sind. Auch Rehabilitationszentren bieten interessante Einsatzfelder, da internistische Betreuung hier oft für die Nachsorge von Patientinnen nach schweren Erkrankungen oder Operationen notwendig ist. Zudem können Internisten in Gruppen- oder Gemeinschaftspraxen tätig sein oder eine eigene Ordination führen. Dort übernehmen sie eine breite Palette an Aufgaben, von der Vorsorge und Diagnostik bis zur Behandlung chronischer Erkrankungen. Weitere Arbeitsfelder finden sich in Gesundheitszentren, wo oft interdisziplinär gearbeitet wird, und bei medizinischen Diensten wie den Sozialversicherungen, die regelmäßig Internistinnen für die Begutachtung von Patienten und Versicherungsfällen einsetzen. Auch in der Forschung und Lehre an Universitäten und medizinischen Instituten besteht die Möglichkeit, wissenschaftlich tätig zu sein und medizinische Innovationen voranzutreiben.
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