Fachärzte für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation behandeln Patienten, die aufgrund von Verletzungen, Alterserscheinungen oder Behinderungen körperlich eingeschränkt sind. Mit verschiedenen Therapiemaßnahmen wirken sie darauf hin, die Einschränkungen weitestgehend zu rehabilitieren. Zur Ausübung dieser medizinischen Tätigkeit ist eine Facharztausbildung notwendig. Hier gibt es Informationen zum Ablauf, zur Dauer und zur Gliederung der Weiterbildung.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Die Knieverletzung nach einem Sportunfall, chronische Rückenschmerzen im Alter, körperliche Einschränkungen durch eine Behinderung: In diesen Fällen wird ein Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin tätig. Dieses medizinische Fachgebiet umfasst die Diagnose, Behandlung und Rehabilitation von Funktions- und Strukturstörungen aller Organsysteme. Das Ziel der Rehabilitation besteht darin, einschränkende Bedingungen zu mildern und Menschen mit Behinderungen eine optimale soziale Integration zu ermöglichen.
Für die Behandlung kommen verschiedene Therapieverfahren zum Einsatz. Die physikalische Therapie nutzt beispielsweise Einflüsse wie Kälte, Wärme, Druck, Zug und Elektrizität, um die Beweglichkeit von Extremitäten zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Durchblutung zu fördern. Mittels Ergotherapie und Krankengymnastik sollen Patienten in ihrer Handlungsfähigkeit bestärkt werden. Bei ihrer Tätigkeit berücksichtigen die Mediziner nicht nur die spezifische Erkrankung, sondern den gesamten Patienten und seine Lebensumstände.
Als Notarzt für die Physikalische Ambulanz behandeln Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin akute Verletzungen und Einschränkungen. In Reha- und Kureinrichtungen betreuen sie Patienten bei Langzeit-Therapien. Außerdem sind sie dafür zuständig, die Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit von Betroffenen zu bewerten. So treffen sie zum Beispiel die Entscheidung, ob ein Patient aufgrund seiner körperlichen Einschränkung noch arbeitsfähig ist oder ob die Grundlagen für eine Pflegebedürftigkeit erfüllt sind.
Facharztausbildung Physikalische Medizin und Rehabilitation – Die Weiterbildung im Überblick
Die Tätigkeit als Facharzt erfordert eine medizinische Weiterbildung. Voraussetzung ist das abgeschlossene Medizinstudium. Die Einzelheiten zur Facharztausbildung sind in der Ärztinnen-/ Ärzte-Ausbildungsordnung von 2015 (ÄAO 2015) geregelt.
Ziele
Während der Weiterbildung sollen die Auszubildenden die Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen erhalten, die sie zur selbständigen Ausübung ihrer Tätigkeit benötigen. Dazu gehören nicht nur fachspezifische Fähigkeiten, sondern auch der sensible Umgang mit Patienten jeden Geschlechts und aller Altersstufen. Nach Abschluss der Ausbildung sollen Fachärzte dazu in der Lage sein, ihre Patienten umfassend zu beraten, medizinische Vor- und Nachsorge zu betreiben und verschiedene medizinische Maßnahmen zu koordinieren.
Dauer und Gliederung
Die Facharztausbildung im Bereich Physikalische und Rehabilitative Medizin nimmt mindestens 72 Monate in Anspruch und gliedert sich in drei Abschnitte:
- 9 Monate Basisausbildung
- 36 Monate Sonderfach-Grundausbildung
- 27 Monate Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Die Sonderfach-Schwerpunktausbildung besteht aus drei Modulen von jeweils neun Monaten Dauer, die aus sechs fachspezifischen und einem wissenschaftlichen Modul gewählt werden können. Das wissenschaftliche Modul kann bereits nach Abschluss der Basisausbildung absolviert werden, eine eventuell bereits begonnene Sonderfach-Grundausbildung wird dadurch pausiert. Erfolgsnachweise werden in Form von Rasterzeugnissen erbracht.
Der Träger der Ausbildungsstätte ist dazu verpflichtet, den angehenden Fachärzten einen Ausbildungsplan vorzulegen. Darin wird die Zuteilung zu den jeweiligen Ausbildungsstätten zeitlich und inhaltlich strukturiert dargestellt. Abweichungen vom Ausbildungsplan erfordern eine sachliche Begründung.
Inhalte
Während der Basisausbildung erwerben die angehenden Mediziner die klinische Basiskompetenz in ihrem jeweiligen Fachgebiet. Daran schließt die Sonderfach-Grundausbildung an. Im Sonderfach Physikalische Medizin und Rehabilitation beinhaltet dieser Ausbildungsabschnitt grundlegende Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen mit fachspezifischen Diagnosemethoden und Therapieverfahren. Die angehenden Fachärzte beschäftigen sich zudem mit den Grundlagen der Physik, Anatomie und Physiologie sowie mit psychiatrischen, neurologischen und psychosomatischen Erkrankungen. Weitere Schwerpunkte während der Basisausbildung sind Medizinethik, Gesundheitsökonomie und Patientensicherheit. Zudem befassen sich die auszubildenden Ärzte mit einschlägigen Rechtsvorschriften, lernen die Institutionen des österreichischen Gesundheits- und Sozialwesens kennen und erwerben Kompetenzen im Bereich interdisziplinären Zusammenarbeit.
Sonderfach-Grundausbildung:
- Grundlagen, Begriffsdefinition, Prinzipien, Methodologie der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin aller Organsysteme inkl. psychiatrischer und relevanter Erkrankungen in jedem Alter
- Physik, insbesondere medizinische Biophysik, Biomechanik und Kinesiologie und ihre pathophysiologische Anwendung im fachlichen Kontext
- Anatomie und Physiologie, insbesondere funktionelle Anatomie sowie Neuro-, Muskel- Schmerzphysiologie
- Bildgebende Verfahren, Labordiagnostik und Nuklearmedizin und deren Interpretation
- Epidemiologie, Genese, Pathologie und Klinik aller für das Fach relevanten Krankheitsbilder und deren Diagnostik, Prävention, Therapie, Rehabilitation, Nachsorge und Palliation
- Psychosomatische Medizin und klinische Psychologie im fachlichen Kontext
- Logopädie, Sprach-, Sprech- und Stimm- sowie Sprachentwicklungsstörungen, technische Hilfen zur Kommunikation
- Funktionelle Störungen der Nahrungsaufnahme
- Funktionelle Beckenbodenstörungen, Management von Harn- und Stuhlinkontinenz
- Physiologie, Biomechanik, Biochemie und Pathophysiologie statischer und dynamischer Funktionen des Bewegungsapparats
- Mechano-, Bewegungs-, Elektro-, Foto-, Thermo- und Hydrotherapie
- Pharmakotherapie, mögliche Wechselwirkungen mit Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen
- Pathophysiologie der Immobilisation und Dekonditionierung
- Erkrankungen des psychiatrischen, neurologischen und psychosomatischen Formenkreises
- Notfallmedizin
- Kurortemedizin und Klimatherapie
- Ernährung, Diätetik inkl. funktioneller Ernährungsstörungen
- Hygiene im fachlichen Kontext
- Technologie und Apparatekunde
- Physiologie, Pathophysiologie und Adaptionsmechanismen kurz- und langdauernder körperlicher Belastungen auf Organe und Auswirkungen auf relevante Erkrankungen
- Gesundheitsberatung, Gesundheitsförderung, Prävention und Vorsorgemedizin und gesundheitliche Aufklärung
- Umwelt- und arbeitsbedingte Risiken und Erkrankungen
- Schmerztherapie
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und des Sozialversicherungssystems
- Grundlagen der Dokumentation und Arzthaftung
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere mit anderen Gesundheitsberufen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen ärztlichen Handelns
- Ethik ärztlichen Handelns
- Maßnahmen zur Patientinnen-und Patientensicherheit
- Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Palliativmedizin
- Geriatrie
- Hygiene im fachlichen Kontext
- Fachspezifische Qualitätssicherung
- Fachspezifische minimalinvasive Eingriffe wie Infiltrationen
- Klinische und apparative Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit von arbeits- und berufsbezogenen Tätigkeiten
- Verordnung und Kontrolle von Kommunikationsmitteln und Hilfen zur Umgebungsoptimierung, Geh-und Mobilitätshilfen, ADL Hilfen, Hilfen zur Inkontinenzversorgung, Orthesen, Prothesen
- Arbeitsrehabilitation
- Entlassungsmanagement, Methoden der sozialen Unterstützung (Sozialarbeit) zur Reintegration von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft
- Planung, Verordnung, Führung und Kontrolle von interdisziplinären Maßnahmen zur Behandlung von Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen und Kommunikationsproblemen einschließlich der Verordnung technischer Hilfen zur Kommunikation
- Während der Sonderfach-Schwerpunktausbildung vertiefen die angehenden Fachmediziner ihr Wissen in drei Modulen. Neben dem wissenschaftlichen Modul stehen die folgenden sechs fachspezifischen Module zur Wahl:
Modul 1: Fachspezifische Schmerztherapie
- Ätiologie, Pathogenese, Pathophysiologie und Symptomatologie des Schmerzes bei Erkrankungen, Unfällen, Syndromen und Behinderungen mit schmerzhaften Einschränkungen der Aktivität und Partizipation
- Gesundheitsförderung, präventive Maßnahmen und Lebensstilmodifikation
- Diagnostik und Therapiemaßnahmen von Schmerzen bei Erkrankungen, Unfällen, degenerativen Veränderungen, funktionellen Störungen und psychischen und psychosomatischen Störungen, fachspezifische Interpretation von bildgebenden, laborchemischen und mikrobiologischen Befunden
- Rehabilitative Maßnahmen und Mobilisation einschließlich Prothetik bei Patientinnen und Patienten
- Langzeitbehandlung von Schmerzsyndromen und Rehabilitationskompetenz bei Einschränkungen der Aktivität und Partizipation durch Schmerz
- Sexualität und Sexualstörungen bei chronischen Schmerzen
- Sucht und Abhängigkeitserkrankungen von Schmerzmedikamenten
- Kommunikationstechniken; Umgang mit kognitiven Störungen (Validation) und schmerzverarbeitenden Prozessen
- Rehabilitationstechnik und -technologie unter besonderer Berücksichtigung der Schmerzwahrnehmung sowie Gerätekunde (Schmerzpumpen, Stimulationsgeräte etc.)
- Multimodale Konzepte zur Behandlung des Schmerzes
- Notfälle in der Schmerzmedizin
- Psychosoziale Krisensituationen in der Schmerzmedizin
- Indikation zu invasiven und nicht-invasiven diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bei Schmerzsymptomen
- Interdisziplinäre, prä- und postoperative Betreuung
- Erstellung von Therapie- und Rehabilitationskonzepten in der Schmerzmedizin
- Teilnahme, Führung und Moderation von Teamsitzungen des multiprofessionellen, interdisziplinären Teams
- Organisation und Dokumentation der Kooperation zwischen allen Beteiligten interdisziplinären Institutionen und Strukturen
- Kommunikation mit Beratung und Unterweisung von Angehörigen in deren Funktion als Vorsorgebevollmächtigte oder gesetzliche Vertreterin bzw. gesetzlicher Vertreter
Modul 2: Remobilisation und Nachsorge
- Erkrankungen, Unfälle, Syndrome und Behinderungen bei Einschränkungen der Aktivität und Partizipation
- Gesundheitsförderung, präventive Maßnahmen und Lebensstilmodifikation
- Diagnostik und Therapiemaßnahmen bei Erkrankungen und Unfällen, fachspezifische Interpretation von bildgebenden, laborchemischen und mikrobiologischen Befunden
- Rehabilitative Maßnahmen und Mobilisation einschließlich Prothetik
- Langzeitbehandlung und Rehabilitation bei Multimorbidität
- Ernährung und Diätetik
- Sucht und Abhängigkeitserkrankungen
- Rehabilitationstechnik und -technologie
- Wohnraumgestaltung, ambient assisted living
- Therapiekonzepte und Notfallbehandlung in der Remobilisation
- Indikation zu invasiven und nicht-invasiven diagnostischen Maßnahmen
- Interdisziplinäre, prä- und postoperative Betreuung
- Erstellung von Rehabilitationskonzepten
- Führung und Moderation von Teamsitzungen des multiprofessionellen, interdisziplinären Teams
- Durchführung und Dokumentation der Kooperation zwischen allen Beteiligten interdisziplinären Institutionen und Strukturen
- Ethische Fragestellungen der Rehabilitation und Nachsorge
- Kommunikation mit Beratung und Unterweisung von Angehörigen in deren Funktion als Vorsorgebevollmächtigte oder gesetzliche Vertreterin bzw. gesetzlicher Vertreter
Modul 3: Fachspezifische Rehabilitation
- Ätiologie, Pathogenese, Pathophysiologie, Epidemiologie, rehabilitationsrelevante Erkrankungen
- Gesundheitsförderung und präventive Maßnahmen für Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Diagnostik und Therapiemaßnahmen bei rehabilitationsrelevanten Erkrankungen, Interpretation von fachspezifischen bildgebenden, laborchemischen und mikrobiologischen Befunden
- Möglichkeiten zum Erhalt des selbstbestimmten Lebens von Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Rehabilitative Maßnahmen und Mobilisation einschließlich Prothetik bei Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Langzeitbehandlung und Rehabilitation bei Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Ernährung und Diätetik bei Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Sexualität und Sexualstörungen bei Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankunge
- Sucht und Abhängigkeitserkrankungen bei Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Patientinnen-und Patientencoaching und Krankheitsbewältigung
- technische Aspekte in der Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Adäquate Wohnraumgestaltung, ambient assisted living
- Aspekte der Polypragmasie
- Multimodale Therapiekonzepte bei Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Notfallbehandlung bei Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Gerätekunde bei Menschen mit einer rehabilitationsrelevanten Erkrankung
- Veränderungen der Haut bei Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Erkennen psychosozialer Krisensituationen im Rahmen der Diagnostik, Therapie und Rehabilitation bei Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Indikation zu invasiven und nicht-invasiven diagnostischen Maßnahmen in Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Interdisziplinäre, prä- und postoperative Betreuung von Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Erstellung von Rehabilitationskonzepten für Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Teilnahme, Führung und Moderation von Teamsitzungen des multiprofessionellen, interdisziplinären Teams zur physikalisch-medizinisch-rehabilitativen Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
- Organisation und Dokumentation der Kooperation zwischen allen Beteiligten interdisziplinären Institutionen und Strukturen
- Kommunikation mit Beratung und Unterweisung von Angehörigen in deren Funktion als Vorsorgebevollmächtigte oder gesetzliche Vertreterin bzw. gesetzlicher Vertreter insbesondere von Menschen mit rehabilitationsrelevanten Erkrankungen
Modul 4: Fachspezifische Geriatrie
- Ätiologie, Pathogenese, Pathophysiologie, Epidemiologie und Symptomatologie von Erkrankungen, Syndromen und Behinderungen im höheren Lebensalter
- Gesundheitsförderung und präventive Maßnahmen für ältere Menschen
- Diagnostik und Therapiemaßnahmen bei Erkrankungen im höheren Lebensalter, fachspezifische Interpretation von bildgebenden, laborchemischen und mikrobiologischen Befunden
- Möglichkeiten zum Erhalt des selbstbestimmten Lebens
- Rehabilitative Maßnahmen und Mobilisation einschließlich Prothetik
- Geriatrische Langzeitbehandlung
- Ernährung und Diätetik
- Sexualität und Sexualstörungen im höheren Lebensalter
- Sucht und Abhängigkeitserkrankungen im höheren Lebensalter
- Gerontotechnik, Gerontotechnologie
- Altersgerechte Wohnraumgestaltung, ambient assisted living
- Polypragmasie
- Notfallbehandlung in der Geriatrie
- Gerätekunde in der Geriatrie
- Altersbedingte, altersassoziierte Veränderung der Haut
- Psychosoziale Krisensituationen bei geriatrischen Patientinnen und Patienten
- Indikation zu invasiven und nicht-invasiven diagnostischen Maßnahmen bei geriatrischen Patientinnen und Patienten
- Interdisziplinäre, prä- und postoperative Betreuung geriatrischer Patientinnen und Patienten
- Erstellung von Rehabilitationskonzepten für geriatrische Patientinnen und Patienten
- Teilnahme, Führung und Moderation von Teamsitzungen des multiprofessionellen, interdisziplinären geriatrischen Teams
- Durchführung und Dokumentation der Kooperation zwischen allen Beteiligten interdisziplinären Institutionen und Strukturen
- Kommunikation, mit Beratung und Unterweisung von Angehörigen in deren Funktion als Vorsorgebevollmächtigte oder gesetzliche Vertreterin bzw. gesetzlicher Vertreter
Modul 5: Fachspezifische Rheumatologie
- Ätiologie, Pathogenese, Pathophysiologie, Epidemiologie und Symptomatologie von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Knorpels, Knochens inkl. System- und Organbeteiligungen
- Gesundheitsförderung, präventive Maßnahmen und Lebensstilmodifikation
- Fachspezifische Interpretation von bildgebenden, laborchemischen und mikrobiologischen Befunden
- Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Wirkungen, Nebenwirkungen und Interaktionen aller Medikamente zur Therapie von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
- Operative sowie strahlentherapeutische Maßnahmen bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, insbesondere Kenntnisse von Indikationsstellung und Nachbehandlung
- Ernährung und Diätetik
- Rehabilitationstechnik und -technologie
- Wohnraumgestaltung, ambient assisted living
- Multimodale Therapiekonzepte
- Gerätekunde
- Veränderungen der Haut
- Interdisziplinäre, prä- und postoperative Betreuung nach rheumatologisch indizierten Operationen
- Erstellen einer rheumatologischen Anamnese einschließlich einer strukturierten Schmerzanamnese und psychosomatischer Aspekte
- Indikation und Interpretation diagnostischer Maßnahmen
- Verordnung, Dosierung, Überwachung, Verlaufs- und Therapiemodifikation systemisch wirkender Medikamente im fachspezifischen Zusammenhang
- Erstellen von Rehabilitationskonzepten
- Teilnahme, Führung und Moderation von Teamsitzungen des multiprofessionellen, interdisziplinären rheumatologischen Teams
- Durchführung und Dokumentation der Kooperation zwischen allen Beteiligten interdisziplinären Institutionen und Strukturen
Modul 6: Fachspezifische Sportmedizin
- Epidemiologie, Ätiologie, Pathogenese, Pathophysiologie und Symptomatologie sportbezogener Verletzungen und Erkrankungen
- Gesundheitsförderung, präventive Maßnahmen und Lebensstilmodifikation
- Fachspezifische Interpretation von bildgebenden, laborchemischen und mikrobiologischen Befunden mit sportmedizinischem Bezug
- Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Wirkungen, Nebenwirkungen und Interaktionen aller Medikamente zur Therapie sportbedingter Verletzungen und Erkrankungen
- Diagnostische und therapeutische Infiltrationen und Punktionen von Gelenken und Geweben
- Operative, konservative, gerätegestützte, trainingstherapeutische und rehabilitative Maßnahmen bei sportbedingten Verletzungen und Erkrankungen, insbesondere Kenntnisse der Indikationsstellung und der sportbezogenen Nachbehandlung
- Ernährung und Diätetik mit Sportbezug
- Gerätekunde, Rehabilitationstechnik und -technologie im Spor
- Physio- und ergotherapeutische, trainingstherapeutische und psychologische Therapiekonzepte im Sport
- Sportbezogene Gerätekunde
- Dopingbestimmungen
- Erstellen einer sportmedizinischen Anamnese sowie einer strukturierten manualmedizinisch funktionellen Anamnese
- Sportmedizinische Indikation und Interpretation diagnostischer Maßnahmen
- Interdisziplinäre, prä- und postoperative Betreuung nach Operationen mit Sportbezug
- Verordnung, Dosierung, Überwachung, Verlaufs- und Therapiemodifikation systemisch wirkender Medikamente unter Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten der Sportlerin bzw. des Sportlers und ihres bzw. seines Krankheitsbildes
- Teilnahme, Führung und Moderation von Teamsitzungen des multiprofessionellen, interdisziplinären Teams
Facharztprüfung Physikalische Medizin und Rehabilitation
Die Weiterbildung im Sonderfach Physikalische Medizin und Rehabilitation schließt mit einer Facharztprüfung ab. Die Prüfungsinhalte richten sich nach den Ausbildungsinhalten gemäß ÄAO. Termine und Ablauf der Prüfung werden von der österreichischen Akademie der Ärzte festgelegt. Derzeit erfolgt die Facharztprüfung in mündlich strukturierter Form, das bedeutet, sowohl die Fragen als auch die erwarteten Antworten sind festgelegt. Das soll eine objektive Beurteilung der Kandidaten ermöglichen.
Während der Prüfung beantworten die Kandidaten Fragen zu acht Fallvignetten und müssen dabei unter anderem ihr Wissen aus den Bereichen Anatomie, Physik, Pathologie, Physiologie, Gerätekunde, Diagnostik, Prävention und Therapie nachweisen. Um zu bestehen, müssen die Prüflinge mindestens 70 Prozent der Gesamtpunkte erreichen und in sechs der acht Fallbeispiele eine positive Bewertung erhalten. Pro Fallbeispiel sind dabei 75 Prozent der Gesamtpunktzahl notwendig.
Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin – Gehalt
Die Vergütung für Fachärzte ist in Österreich nicht einheitlich, sondern unterscheidet sich stark nach Bundesland, Trägerschaft des Arbeitgebers und der Karrierestufe. Ein Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation erhält im bundesweiten Durchschnitt ein Einstiegsgehalt von etwa 3.450 Euro brutto im Monat. Hinzu kommen Zuschläge für Nacht- und Wochenenddienste, Überstunden, Gefahrenzulagen und weitere Zulagen. Fachärzte mit Berufserfahrung verdienen im Durchschnitt rund 5.700 Euro im Monat. Ein Oberarzt kann ein Bruttomonatsgehalt von über 6.000 Euro erzielen.
An kommunalen Spitälern sind die Gehälter in der Regel etwas geringer als an Uni-Kliniken. Für Ordensspitäler gilt derweil ein eigener Kollektivvertrag, das Durchschnittsgehalt aller Karrierestufen beträgt hier etwa 5.340 Euro brutto im Monat. Das Durchschnittsgehalt für Fachärzte mit eigener Ordination liegt bei 6.820 Euro brutto im Monat. Der genaue Verdienst hängt allerdings von der Lage der eigenen Praxis, von der Anzahl der Patienten und der Art der durchgeführten Behandlungen ab.
Jobs im Bereich Physikalische Medizin und Rehabilitation
Fachärzte für Physikalische Medizin und Rehabilitation sind häufig in rehabilitativen Einrichtungen wie Reha-Kliniken oder Kuranstalten beschäftigt. Alternativ arbeiten sie in der entsprechenden Fachabteilung eines Spitals, Ordensspitals oder einer Uni-Klinik. Ein typischer Einsatzort ist beispielsweise die Physikalische Ambulanz. Darüber hinaus haben Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin die Möglichkeit, in einer Gruppenpraxis zu arbeiten oder sich mit eigener Ordination selbständig zu machen. Wer sich für die eigene Praxis entscheidet, kann als Kassen- oder Wahlarzt tätig werden. Weitere Karrieremöglichkeiten ergeben sich in der medizinischen Forschung und Lehre.
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Österreich. Die Stellensuche listet täglich neue Stellenangebote für Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Chefarzt in allen Fachbereichen. Hier gibt es passende Assistenzarzt Jobs und hier geht es zu den Facharzt Jobs.
Facharztausbildung und Facharztrichtungen