Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten – Tendenz steigend. Man unterscheidet den weißen Hautkrebs und die gefährlichere und häufig tödliche schwarze Hautkrebsart (maligne Melanom). Hoffnung machen neue Behandlungsstrategien, wie sie unter anderem vom Comprehensive Cancer Center (CCC) und der Radioonkologie der Medizinischen Universität Wien (kurz MedUni Wien) in Kooperation mit der Universitätsklinik/Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien erforscht und weiterentwickelt werden. Ein Fünf-Jahres-Rückblick verspricht einen Fortschritt in der Hautkrebstherapie.
Weißer und schwarzer Hautkrebs
Bei der weißen Hautkrebsart handelt es sich um die am meisten verbreitete Form. Sie tritt als Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) oder als Basalzellkarzinom auf. Die Entwicklung von Metastasen kommt aufgrund von einem langsamen Krebswachstum seltener vor, sofern es frühzeitig entdeckt und behandelt wird. Bleibt es lange Zeit unbehandelt und es kommt zu einer Metastasierung, kann der weitere Verlauf allerdings tödlich sein.
Das Melanom streut deutlich schneller und Metastasen breiten sich rasant aus. Lymphknoten und innere Organe können von den Metastasen befallen werden, weshalb die schwarze Hautkrebsform als die gefährlichere der beiden Arten gilt.
Die Behandlungserfolge mittels chirurgischer Entfernung der jeweiligen Krebszellen im Frühstadium zeigten bisher gute Heilungschancen.
Ursachen
Ozonloch, knallende Sonne, zunehmend mehr Urlaubsreisen in sonnig-warme Gebiete und der Wunsch nach einer knackiger Körperbräune durch hautschädigendes UV-Licht – auch durch Sonnenbänke/Solarien – haben in den letzten Jahren die Zahl der Hautkrebserkrankungen stetig ansteigen lassen. Entgegen den massiven Warnungen von Experten wie Hautärzten, ist ein Ende des „gebräunten Trends“ nicht in Sicht. Ein unzureichender oder gänzlich fehlender Sonnenschutz liegt häufig vor. Obwohl die Sonnencreme sowie das Bedecken der Haut das Hautkrebsrisiko und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei der Hautärztin oder dem Hautarzt das Risiko massiv senken könnten, nimmt es weiterhin nicht jeder ernst.
Neue Behandlungsstrategien für Hautkrebs
Nicht neu ist die Forschung von Krebs durch Immuntherapien. Die bisherigen Studien ergaben allerdings, dass eine Immuntherapie allein nicht den erhofften Behandlungserfolg bringt.
Kombinierte Behandlungsvarianten
Bei jedem zweiten Patienten mit schwarzer Hautkrebsform und Metastasierung schlug die reine Immunbehandlung kaum oder gar nicht an. Deshalb richtet sich der Fokus auch auf mögliche Kombinationstherapien mit verschiedenen Arzneimitteln von Checkpoint- und Kinase-Inhibitoren, die zu einer Hemmung der Immuncheckpoints führen, beziehungsweise einige Krebszellenarten abtöten können.
Des Weiteren wird an der MedUni Wien in Zusammenarbeit mit Experten auf internationaler Ebene erforscht, inwieweit in der Radioonkologie eine Strahlentherapie zusätzlich zu kombinierten Medikamentengaben den Krebs der Haut bekämpfen und Schmerzen insbesondere bei einer Knochenmetastasierung linden lässt – ähnlich wie beispielsweise die „Gamma Knife Strahlung“, mittels derer Metastasen im Hirn operationsfrei abgetötet werden können.
Bisherige Ergebnisse
Die neuen Behandlungsstrategien als Kombinationsvariaten zeigen heute im Fünf-Jahres-Rückblick bereits bedeutende Ergebnisse: etwa jeder zweite Hautkrebspatient mit Metastasierung verstarb nicht innerhalb dieses Zeitrahmens. Das ist das Zehnfache von vor zehn Jahren, als nur circa fünf Prozent die ersten fünf Jahre nach Behandlung überlebte.
Hautkrebs: Forschung und Weiterentwicklung geht weiter
Frau Dr. Cora Waldstein Fachärztin für Radioonkologie an der MedUni Wien ist hinsichtlich der neuen Behandlungsstrategien bei Hautkrebs zuversichtlich. Aufgrund zahlreicher betroffener Patienten mit metastasiertem Melanom ist im Bereich der Strahlentherapie mit kontinuierlich zunehmenden Erfahrungswerten sowie dem Ausbau gewonnener Erkenntnisse und Ergebnisse aus den fortlaufenden Forschungen und Studien zu rechnen. Das Ziel: neue, zuverlässige Behandlungskonzepte für die weitere Senkung der Sterberate bei metastasiertem Hautkrebs.