Ein Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie ist Spezialist für alle Eingriffe, die zur Wiederherstellung und Verbesserung der Körperfunktionen und Körperform dienen. Ob Brustvergrößerungen, Hauttransplantationen nach Verbrennungen oder die Operation von Nerven in der Hand: Der Berufsalltag plastischer Chirurgen ist abwechslungsreich. Wer in diesem Bereich tätig werden möchte, muss zunächst eine Facharztausbildung absolvieren. Hier gibt es Details zur Dauer, zum Ablauf und zur Facharztprüfung.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Umgangssprachlich wird der Beruf des plastischen Chirurgen häufig als Schönheitschirurg bezeichnet. Tatsächlich ist die ästhetische Chirurgie jedoch nur ein Teilbereich des Aufgabengebiets. Operative Eingriffe im Bereich der plastischen Chirurgie dienen nicht nur dazu, das Aussehen der Patienten zu verbessern, sondern sind häufig notwendig, um Körperfunktionen aufrechtzuerhalten und den Patienten eine normale Teilhabe am Leben zu ermöglichen.
Die Tätigkeit plastischer Chirurgen lässt sich in vier Teilbereiche gliedern:
1. Rekonstruktive Chirurgie
Die rekonstruktive Chirurgie dient der Wiederherstellung von Körperfunktionen, die zum Beispiel aufgrund von angeborenen Fehlbildungen, Unfällen oder Erkrankungen eingeschränkt sind. Dazu gehört unter anderem die Transplantation von abgetrennten Gliedmaßen oder der Wiederaufbau einer Brust nach einer Krebsoperation. Darüber hinaus stellen plastische Chirurgen auch die Funktion gestörter Nerven wieder her.
2. Verbrennungschirurgie
Die Verbrennungschirurgie fokussiert sich auf die Transplantation von Haut und Gewebeteilen nach Verbrennungen zweiten und dritten Grades.
3. Handchirurgie
Im Bereich der Handchirurgie steht die mikrochirurgische Behandlung von Fehlbildungen, Verletzungen und Erkrankungen von Nerven, Sehnen und Blutgefäßen der Hand im Vordergrund.
4. Ästhetische Chirurgie
Die ästhetische Chirurgie schließlich umfasst operative und nicht-operative Eingriffe, die medizinisch nicht notwendig sind, sondern vom Patienten zur Verbesserung des Aussehens gewünscht werden. Dazu zählen etwa kosmetische Brustoperationen, Hautstraffungen, Liftings und Fettabsaugen.
Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie – Die Weiterbildung im Überblick
Wie jeder Facharzt in Österreich muss auch ein plastischer Chirurg nach dem Studium der Allgemeinmedizin eine medizinische Weiterbildung absolvieren. Das Sonderfach Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie gehört dabei zu den chirurgischen Sonderfächern. Die Weiterbildung dauert mindestens 72 Monate und schließt mit einer Facharztprüfung ab. Dauer, Gliederung und Ziele legt die Ärztinnen-/ Ärzte-Ausbildungsordnung fest, die im Jahr 2015 zuletzt angepasst wurde (ÄAO 2015).
Ziele
Während der Facharztausbildung sollen die angehenden plastischen Chirurgen die Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten erhalten, die sie für die selbständige Ausübung ihres Berufes benötigen. Im Sonderfach Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie bedeutet dies, dass Fachärzte gestörte oder veränderte Körperfunktionen und Körperform auf konservative oder operative Weise behandeln können. Neben Diagnose und Behandlung sollen ihre Kenntnisse nach Abschluss der Weiterbildung auch die Vor- und Nachsorge sowie die Prävention umfassen. Ein weiteres Ziel der Facharztausbildung ist die Vermittlung der kommunikativen Fähigkeiten, die Mediziner zur umfassenden und einfühlsamen Beratung von Patienten jeden Geschlechts und Alters benötigen.
Dauer und Gliederung
Die Facharztausbildung für plastische Chirurgen gliedert sich in drei Abschnitte:
- 9 Monate Basisausbildung
- 36 Monate Sonderfach-Grundausbildung
- 27 Monate Sonderfach-Schwerpunktausbildung, gegliedert in drei Module von jeweils neun Monaten Dauer.
Bei den Zeitangaben handelt es sich um die Mindestdauer. Die Module für die Sonderfach-Schwerpunktausbildung können aus insgesamt sechs fachmedizinischen und einem wissenschaftlichen Modul gewählt werden. Die Ausbildungsstätte ist dazu verpflichtet, jedem Arzt in Weiterbildung einen Ausbildungsplan vorzulegen. Darin wird die Zuteilung zu den jeweiligen Ausbildungsstätten zeitlich und inhaltlich gegliedert dargestellt. Der Ausbildungsplan ist verbindlich, Abweichungen müssen begründet werden. Nachweise über erfolgreich absolvierte Ausbildungsabschnitte werden in Form von Rasterzeugnissen erbracht.
Inhalte
Die Sonderfach-Grundausbildung im Bereich der plastischen Chirurgie besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil dauert 15 Monate und umfasst die Grundlagen der Allgemeinchirurgie. Außerdem befassen sich die auszubildenden Ärzte mit den theoretischen, ethischen und rechtlichen Hintergründen des Arztberufes. So gehören etwa die Grundlagen der Dokumentation, Institutionenkunde sowie Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung zu den Inhalten.
Sonderfach-Grundausbildung: Allgemeinchirurgie
- Ätiologie, Pathophysiologie und Pathogenese von Erkrankungen
- Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement einschließlich des Fehler- und Risikomanagements
- Chirurgische Beratung und Gesprächsführung
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere Orientierung über soziale Einrichtungen, Institutionen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Einflüsse von psychosozialen und umweltbedingten Faktoren auf die Gesundheit
- Grundlagen der Pharmakotherapie einschließlich der Wechselwirkungen der Arzneimittel
- Gastrointestinale Endoskopie
- Psychosomatische Medizin
- Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Medizin für Kinder
- Kenntnisse in Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen, einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und des Sozialversicherungssystems
- Grundlagen der Dokumentation und Arzthaftung
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere mit anderen Gesundheitsberufen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen ärztlichen Handelns
- Ethik ärztlichen Handelns
- Maßnahmen zur Patientinnen- und Patientensicherheit
- Palliativmedizin
- Geriatrie
- Schmerztherapie
- Diagnose, Behandlungen und Nachsorge von chirurgischen Erkrankungen und Verletzungen
- Interdisziplinäre Indikationsstellung zur weiterführenden Diagnostik einschließlich der Differentialindikation und fachspezifischer Interpretation von Befunden
- Indikationsstellung zur konservativen, interventionellen und operativen Behandlung gebietsbezogener Erkrankungen und Verletzungen
- Risikoeinschätzung der geplanten chirurgischen Eingriffe
- Analgesierungs- und Sedierungsmaßnahmen einschließlich fachspezifischer Schmerztherapie
- Perioperatives Gerinnungsmanagement inkl. Thromboseprophylaxe
- Behandlung von chirurgischen Notfallsituationen
- Transfusions- und Blutersatz (Blutkomponenten)-therapie
- einschließlich Sondentechnik
- Intensivstation
- Strahlenschutz bei Patientinnen und Patienten und Personal gemäß den geltenden rechtlichen Bestimmungen
- Indikationsstellung und Überwachung physikalischer Therapiemaßnahmen
Sonderfach-Grundausbildung: Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Der zweite Teil der Sonderfach-Grundausbildung dauert 21 Monate. Hier stehen nun speziell die Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie im Vordergrund. Die zukünftigen Fachärzte erlernen Methoden zur Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Fehlbildungen, körperlichen Veränderungen und Funktionsstörungen sowie zur Wiederherstellung der Körperform nach Verletzungen oder Erkrankungen.
- Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie mit besonderer Berücksichtigung der Ätiologie, Symptomatik sowie der Diagnostik und Differentialdiagnostik im Hinblick auf die Wiederherstellung
- Wundheilung und Narbenbildung
- Alloplastiken und die damit zusammenhängenden Probleme
- Interpretation bildgebender Verfahren
- Morbide Adipositas
- Psychosomatische Medizin mit Bezug auf plastisch-korrigierende Eingriffe
- Methoden der kardiopulmonalen Reanimation, Schocktherapie und Notfallmedizin
- Fachbezogene Intensivmedizin
- Beurteilung des perioperativen Risikos aus plastisch-chirurgischer Sicht
- Lokal- und Regionalanästhesieverfahren
- lnfusions- und Transfusionsbehandlung, Serologie, Thromboseprophylaxe sowie enterale und parenterale Ernährung
- Gewebetransplantation und Gewebekonservierung sowie Transplantationsbiologie
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.)
- Behandlung von Verbrennungen und Verbrennungsfolgen
- Behandlung von Unfall- bzw. Operationsfolgen
- Behandlungen von Implantatkomplikationen
- Behandlungen von akuten und chronischen Wunden
- Behandlungen von Weichteilinfektionen
- Handchirurgie mit Berücksichtigung der rekonstruktiven Eingriffe an den Extremitäten
- Chirurgie der peripheren Nerven
- Interdisziplinäre rekonstruktive Eingriffe und Defektverschlüsse an der Thorax- und Bauchwand
- Interdisziplinäre (re)konstruktive Eingriffen bei angeborenen und erworbenen Defekten im Bereich des Schädels, des Gesichtes, des Halses, am Rumpf, der Extremitäten und des äußeren Genitales
- Eingriffe in der plastisch-rekonstruktiven und ästhetischen Chirurgie, korrekturstörende Deformierungen und formgebende Operationen in allen Körperregionen
Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Für die Sonderfach-Schwerpunktausbildung stehen neben dem wissenschaftlichen Modul die folgenden sechs fachmedizinischen Module zur Wahl.
Modul 1: Verbrennungsmedizin
- Anatomie und Physiologie der Haut und des Unterhautgewebes der normalen und pathologischen Wundheilung und Narbenbildung
- Pathologie und Pathophysiologie von Verbrennungswunde, Verbrennungskrankheit, Temperaturregulation und Immunologie
- Pathophysiologie der Verletzungen durch elektrischen Strom und der Schäden durch Säuren, Laugen und des Strahlenunfalls
- Asepsis sowie Krankenhaus- und Operationssaalhygiene der besonderen Infektionserreger und der spezifischen antibiotischen Therapie beim Verbrennungstrauma
- Anästhesiologie und Intensivmedizin unter besonderer Berücksichtigung der Verbrennungsmedizin
- Intensivmedizinische Behandlung von schweren Brandverletzungen
- Interpretation bildgebender Verfahren in Bezug auf die Verbrennungsmedizin
- Rehabilitation und Nachsorge nach Brandverletzungen
- Umweltmedizin und arbeitsbedingte Erkrankungen im Hinblick auf verbrennungstypische Risiken
- Prävention und gesundheitliche Aufklärung insbesondere der Risiken für Verbrennungstraumen
- Beurteilung und Risikoanalyse der Verbrennungswunde
- Beurteilung der Prognose der schweren Brandverletzung
- Behandlung des Verbrennungsschocks inkl. Flüssigkeitsbedarfsberechnung
- Beurteilung der Prognose der schweren Brandverletzung
- Fachspezifische intensivmedizinische Behandlung schwerer Brandverletzungen
- Konservative und operative Behandlung der Verbrennungswunde inkl. antiinfektive Behandlung
- Umgang mit lokalen Verfahren, Wundbehandlung, antiseptischen Behandlungen und der Anwendung von Verbandstoffen und Hautersatzverfahren
- Planung und Durchführung von mehrstufigen Behandlungsschritten in der Behandlung von Verbrennungsopfern
- Nekrosektomien, Indikationsstellung und zeitliche Abfolge bei ausgedehnten Brandverletzungen
- Methoden der Defektdeckung bei schweren Brandverletzungen, insbesondere homologe, xenologe, bioartifizielle und artifizielle Techniken
- Besonderheiten thermischer Verletzungen im Kindesalter
- Fachspezifische Nachsorgemedizin und Rehabilitation
Modul 2: Fehlbildungen
- Wachstum, Massen und formgebenden Beziehungen
- Transdisziplinäre Kooperation, besonders von Embryologie, Teratologie, Ätiologie und Humangenetik
- Rehabilitation und Nachsorge von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Psychosomatische Medizin im Hinblick auf Entstellung und Behinderung
- Fachspezifische Interpretation von Befunden der Humangenetik
- Beurteilung und Risikoanalyse von Fehlbildungen
- Anfertigung von Modellen und Durchführung von simulierten Operationen bzw. EDV-gestützten Simulationen
- Behandlungsprinzipien von kongenitalen Fehlbildungen und der dringlichen plastischen rekonstruktiven Chirurgie
- Wundbehandlung, antiseptische Behandlungen, Anwendung von Verbandstoffen und Hautersatzverfahren
- Fachspezifische Nachsorgemedizin und Rehabilitation nach Korrekturen von Fehlbildungen
- Planung und Durchführung von mehrstufigen Behandlungsschritten in der Behandlung von Fehlbildungen
Modul 3: Plastisch-chirurgische Onkologie
- Klinische, apparative und invasive Untersuchungsmethode
- Indikationsstellung operativer Behandlungsmethoden von Tumoren
- Adjuvante und neoadjuvante Verfahren in der Behandlung von Tumoren
- Entnahme und Probenzuweisung für Histologie und Zytologie
- Psychosomatische Medizin in der Onkologie
- Rehabilitation und Nachsorge von onkologischen Patientinnen und Patienten
- Klinische Diagnostik und Differentialdiagnostik von Tumoren
- Mitarbeit in spezifischen Tumorboards
- Planung und Durchführung spezieller Operationsmethoden zur Tumorresektion und zum Verschluss des Resektionsdefekts bzw. der rekonstruktiven Maßnahmen
- Onkoplastische rekonstruktive Chirurgie von Tumoren der Brust
- Mikrochirurgische Rekonstruktionsverfahren nach ausgedehnten Tumorresektionen
- Plastisch-rekonstruktive Behandlung von Haut- und Weichteiltumoren
- Plastisch-rekonstruktive Behandlung von Haut- und Weichteildefekten und Folgezuständen
- Entfernung regionaler Lymphknoten sowie spezielle rekonstruktive Eingriffe nach ablativer Mammachirurgie
Modul 4: Rekonstruktive Mikrochirurgie
- Anatomie und Physiologie der Gewebe zur Transplantation
- Lappenplastiken und Gewebetransfer
- Nervenregeneration und spezifische Verfahren der Neurophysiologie
- Monitoringverfahren der Zirkulation und Gewebeoxygenierung und ihre Interpretation für das Monitoring nach freiem Gewebetransfer
- Verfahren der plastisch-rekonstruktiven Mikrochirurgie, freie Gewebetransplantation, plastisch-rekonstruktive Chirurgie der peripheren Nerven und der Ersatzmethoden bei irrreparablen Lähmungen
- Klinische, apparative und invasive Untersuchungsmethoden für die Mikrochirurgie
- Indikationsstellung zum Wundverschluss
- Indikationsstellung verschiedener Lappenplastiken unter Einsatz mikrochirurgischer Techniken im gesamten Körperbereich
- Planung und Durchführung spezieller Operationsmethoden zur Rekonstruktion und funktionellen Wiederherstellung bei ausgedehnten Defekten
- Behandlung von Haut- und Weichteildefekten im gesamten Körperbereich
- Mikrochirurgische Rekonstruktionsverfahren bei ausgedehnten Knochendefekten
- Plastisch-rekonstruktive Behandlung von Unfall- bzw. Operationsfolgen
- Perioperatives Gerinnungsmanagement
- Indikationsstellung und Anwendung von Alternativen zur operativen Rekonstruktion und bei Ersatzverfahren
- Management von Komplikationen im Rahmen der Mikrochirurgie
Modul 5: Kopf-/Hals-Chirurgie
- Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Kopf-/Hals-Gebietes
- Lappenplastiken und Gewebetransfer
- Folgezustände nach Trauma im Bereich des Gesichtsschädels und des Halses
- Nervenregeneration und die spezifischen Verfahren der Neurophysiologie besonders im Hinblick auf den Nervus facialis
- Verfahren der rekonstruktiven Mikrochirurgie und der freien Gewebetransplantation, der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie der peripheren Nerven und der Ersatzmethoden, besonders im Hinblick auf den Nervus facialis
- Adjuvante und neoadjuvante Verfahren in der Behandlung von Tumoren
- Indikationssstellung und Befundinterpretation der diagnostischen Verfahren und der speziellen Bildgebung im Kopf-/Hals-Bereich
- Rehabilitation und Nachsorge nach onkologischer und rekonstruktiver Chirurgie im Kopf-/Hals-Bereich
- Psychosomatische Medizin im Kopf-/Hals-Bereich
- Interpretation von Befunden von Tumoren im Kopf-/Hals-Bereich
- Klinische Diagnostik und Differentialdiagnostik der modulspezifischen Tumoren, Früherkennung und Prophylaxe
- Indikationsstellung verschiedener Lappenplastiken unter Einsatz mikrochirurgischer Techniken im Kopf-/
- Hals-Bereich bzw. Anwendung von Ersatzverfahren
- Planung und Durchführung von multimodaler Behandlungskonzept, Teilnahme und Mitarbeit in spezifischen Tumorboards
- Fachspezifische Lokal- und Regionalanästhesieverfahren unter besonderer Berücksichtigung der Anatomie von Kopf und Hals
- Planung und Durchführung spezieller Operationsmethoden zur Tumorresektion bzw. zur Rekonstruktion und funktionellen Wiederherstellung bei ausgedehnten Defekten
- Behandlung von Haut- und Weichteildefekten im Kopf-/Hals-Bereich
- Plastisch-rekonstruktive Eingriffe an Schädel, Nase, Ohrmuscheln, Lidern und Lippen
- Mikrochirurgische Rekonstruktionsverfahren
Modul 6: Handchirurgie
- Ätiologie und Symptomatik der Erkrankungen der oberen Extremität
- Embryologie, Anatomie, Physiologie, Humangenetik und Teratologie der Extremitäten
- Biomechanik der oberen Extremität
- Physiologie und Pathophysiologie der Mikrozirkulation
- Nervenregeneration und spezifische Verfahren der Neurophysiologie
- Monitoringverfahren der Zirkulation und Gewebeoxygenierung und ihre Interpretation für das Monitoring nach freiem Gewebetransfer Dupuytren
- Rekonstruktive Mikrochirurgie und freie Gewebetransplantation, plastisch-rekonstruktive Chirurgie der peripheren Nerven und der Ersatzmethoden bei irrreparablen Lähmungen
- Konservative und operative Behandlungsformen der rheumatischen Erkrankungen und der Arthosen
- Konservative und operative Behandlung von Nervenkompressionssyndromen und Nerven-Läsionen an der oberen Extremität
- Klinisch, apparative und invasive Untersuchungsmethoden für die Handchirurgie
- Operative Behandlung von Schmerzsyndromen an der oberen Extremität
- Operative und konservative Behandlung der Dupuytren’schen Kontraktur
- Interdisziplinäre Versorgung von Handtraumen
- Weichteil und Bandverletzungen am Handgelenk
- Umweltmedizin und arbeitsbedingte Erkrankungen im Hinblick auf die Hände
- Klinische Diagnostik von Fehlbildungen, Verletzungen und Erkrankungen der oberen Extremität
- Indikationsstellung von Defekt- und Wundverschluss
- Indikationsstellung verschiedener Lappenplastiken unter Einsatz mikrochirurgischer Techniken
- Plastisch-rekonstruktive Behandlung allgemeiner Unfall- bzw. Operationsfolgen
- Spezielle Diagnostik und Untersuchungstechniken in der Handchirurgie
- Interdisziplinäres perioperatives Gerinnungsmanagement
- Behandlung von Tumoren an der Hand sowie von Defekten und Folgezuständen nach onkologischer Therapie
- Plastisch-rekonstruktive Eingriffe nach Entfernung maligner Tumoren der oberen Extremität
- Mikrochirurgische Verfahren an peripheren Nerven und Gefäßen, rekonstruktive mikrogefäßchirurgische freie Gewebetransplantation, Revaskularisation und Replantation
- Plastisch-rekonstruktive Behandlung des Lymphödems der oberen Extremität
- Erfahrungen bei physio- und ergotherapeutischen Maßnahmen
Facharztprüfung Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Die Facharztprüfung im Sonderfach Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie findet in mündlich strukturierter Form statt. Das bedeutet, dass sowohl die Fragen als auch die erwarteten Antworten im Vorhinein festgelegt werden. Dieses Verfahren soll eine objektive Beurteilung der Kandidaten ermöglichen. Die Prüfung dauert etwa 1,5 Stunden und beinhaltet Fragen zu acht Fallvignetten. Als bestanden gilt die Prüfung, wenn die Kandidaten für mindestens sechs der acht Fallbeispiele eine positive Bewertung erhalten und 75 Prozent der möglichen Gesamtpunkte erreicht haben. Nach bestandener Prüfung dürfen die Mediziner den Titel Facharzt tragen.
Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie – Gehalt
Ein Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie erhält in Österreich ein Mediangehalt von rund 92.000 Euro brutto im Jahr. Der Verdienst eines plastischen Chirurgen liegt damit etwas über dem Durchschnittsgehalt seiner Kollegen in der Allgemeinchirurgie. Mit der Berufserfahrung steigen auch die Verdienstchancen. Diese richten sich allerdings nicht nur nach der Karrierestufe, sondern hängen auch vom Arbeitgeber sowie vom Bundesland ab, in dem ein Facharzt seine Tätigkeit ergreift. An Uni-Kliniken liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Fachärzte zum Beispiel bei rund 54.400 Euro im Jahr, an öffentlichen Spitälern bei rund 50.000 Euro und an Ordensspitälern 47.500 Euro brutto im Jahr. Während für Ordensspitäler ein einheitlicher Kollektivvertrag gilt, gibt es bei den Facharztgehältern an öffentlichen Spitälern und Uni-Kliniken große regionale Unterschiede.
Jobs als Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Als plastischer Chirurg findet man Anstellung im Spital, in Uni-Kliniken, in Ordensspitälern oder in speziellen Kliniken für plastische und ästhetische Chirurgie. Alternativ besteht die Möglichkeit, sich mit einer eigenen Ordination selbständig zu machen oder Mitglied einer Gruppenpraxis zu werden. Weitere Karrieremöglichkeiten ergeben sich in der medizinischen Forschung und Lehre.
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Österreich. Die Stellensuche listet täglich neue Stellenanzeigen für plastische Chirurgen auf.
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Facharztausbildung und Facharztrichtungen
Facharztausbildung Übersicht – alle Fachrichtungen
Facharztrichtungen – Übersicht