
Als Facharzt für Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin arbeitet man im Bereich der Epidemiologie sowie der Immunologie, Infektiologie, Reise- und Tropenmedizin. Im Zentrum der Arbeit steht das Diagnostizieren, Behandeln und Verhindern von Infektionskrankheiten, die hierzulande oder im Ausland vorkommen. Im Rahmen des Sonderfaches Prophylaxe und Tropenmedizin kann eine spezielle Ausbildung der Infektiologie gewählt werden. Diese spezielle Ausbildung qualifiziert, um Menschen zum Thema Infektionskrankheiten aus vorrangig subtropischen und tropischen Gegenden zu beraten.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Fachprofil: Diagnostik, Therapie und Prävention von Infektionskrankheiten, Impfberatung, Tropenmedizin und Immuntherapie
- Weiterbildung: 6 Jahre Facharztausbildung (Basisausbildung, Grundausbildung, Schwerpunkt mit Tropenkurs)
- Inhalte: Impfprävention, Immunologie, Chemoprophylaxe, Tropen- und Reisemedizin, molekulare Parasitologie
- Facharztprüfung: Mündliche Prüfung mit Fallvignetten, Fokus auf Immunologie und Prophylaxe
- Gehalt: Einstieg bei 4.600 Euro bis 8.480 Euro brutto monatlich; langfristig über 100.000 Euro jährlich möglich
- Arbeitsorte: Kliniken, Labore, Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie eigene Praxis
Facharzt für Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Fachärzte für Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin arbeiten an Instituten für Tropenmedizin, in Impfzentren oder an Forschungseinrichtungen von Universitäten oder Pharmaunternehmen.
Neben der Beratung und Impfung von Auslandsreisenden gehört auch die Diagnostik und Therapie von weltweit vorkommenden Infektionskrankheiten, die beispielsweise Heimkehrende oder Migranten nichts ahnend nach Österreich mitbringen.
Impfprävention beziehungsweise das Impfwesen, Immuntherapien und die Chemoprophylaxe sowie die Evaluierung der Wirksamkeit dieser Therapien gehört ebenfalls zum Zuständigkeitsgebiet für Fachärzte im Bereich Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin. Mehr zu Karriere, Aufgaben und Lohn als Immunologe hier:
Facharzt für Klinische Immunologie und Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin – Die Weiterbildung im Überblick
Die Facharztausbildung im Fachbereich Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin hat insgesamt eine Dauer von 72 Monaten. Das entspricht einem Zeitraum von sechs Jahren. Mit erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung ist der Facharzttitel erlangt und man darf endlich als Facharzt arbeiten.
Die Ärzte-Ausbildungsverordnung (kurz ÄAO) regelt die fachärztliche Ausbildung. Die aktuell gültige Version gilt seit 2015.
Zwei verschiedene Facharztweiterbildungen möglich!
Die reine Klinische Immunologie fokussiert sich auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems im Allgemeinen. Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin ist ein weiter gefasstes Fachgebiet, das zusätzlich die Prävention und Behandlung spezifischer Infektionskrankheiten, insbesondere solcher, die in tropischen Regionen vorkommen, umfasst. Wer sich auf die allgemeinen Bereiche fokussieren möchte kann diese Facharztweiterbildung präferieren:
Dauer und Gliederung
Um Facharzt im Fachbereich Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin zu werden, muss eine dreigliedrige Weiterbildung absolviert werden, die insgesamt 72 Monate oder umgerechnet sechs Jahre dauert. Die Facharztausbildung besteht aus den drei Teilen der Basisausbildung, der Sonderfach-Grundausbildung (SFG) und der Sonderfach-Schwerpunktausbildung (SFS).
Die Basisausbildung wird neun Monate lang in einer allgemeinen Krankenanstalt (entsprechend § 2a KAKuG) oder einer von der ÖÄK anerkannten Sonderkrankenanstalt (entsprechend § 6a Abs 3 ÄrzteG) absolviert. Angehende Fachärzte durchlaufen dabei mehrere unterschiedliche Abteilungen, damit wichtige chirurgische und konservative Basiskompetenzen erworben werden können. Mittels Basisausbildung erlernen Fachmedizinerinnen und Fachmediziner, wie der Alltag auf der Station abläuft, wie die Aufnahme, Diagnose, Behandlung und Entlassung von Patientinnen und Patienten funktioniert und welches Verhalten in Notsituationen richtig ist.
Die SFG im Bereich Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin hat eine Dauer von 27 Monaten. Die SFS dauert weitere 36 Monate, inklusive eines drei- bis sechsmonatigen Tropenkurses.
Im Anschluss an die 72-monatige Facharztausbildung ist eine Facharztprüfung zu absolvieren.
Mehr zu Facharztausbildung und Facharztrichtungen:
- Facharztausbildung Übersicht – alle Fachrichtungen
- Facharztrichtungen – Übersicht
- Internistische Sonderfächer – Übersicht
- Chirurgische Sonderfächer – Übersicht
Weiterbildung Facharzt Klinische Immunologie und Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin – Inhalte der Sonderfach-Grundausbildung
Die Verordnung über Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten (KEF) und die Rasterzeugnisse der Österreichischen Ärztekammer (RZ-V) legen die Inhalte der Facharztausbildung fest. Im Zuge der 27 Monate lang dauernden Sonderfach-Grundausbildung werden definierte Kenntnisse und Erfahrungen vermittelt. Sie umfassen:
Kenntnisse
- Biologie, chemische und physikalische Eigenschaften sowie Ökologie der Allergene sowie Kenntnisse über Allergenextrakte und rekombinante Allergene
- Grundlagen des Labormanagements
- Laborsicherheit inkl. Hygienevorschriften
- Umwelt- und arbeitsbedingte Risiken und Erkrankungen
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin und gesundheitliche Aufklärung
- Patientinnen- und Patientensicherheit
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen, einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und des Sozialversicherungssystems
- Grundlagen der Dokumentation und Arzthaftung
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere mit anderen Gesundheitsberufen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen ärztlichen Handelns
- Ethik ärztlichen Handeln
Erfahrungen
- Grundlagen der Immunologie, insbesondere:
- Aufbau, Struktur und Funktion lymphatischer Organe
- Zellsysteme der Körperabwehr, Charakterisierung von humoralen Faktoren und auf das Immunsystem regulatorisch einwirkender Mediatoren
- Kenntnisse der Oberflächenrezeptoren
- Entwicklung hämatopoetischer und immunkompetenter Zellen und Toleranzmechanismen der angeborenen Immunität
- Mechanismen der adaptiven Immunität
- Interaktion des Immunsystems mit anderen Systemen, insbesondere mit den Grenzflächen des Körpers
- neuroendokrines System
- Pathophysiologie des Immunsystems, der immunmediierten sowie das Immunsystem betreffenden Krankheiten
- Grundlagen der Infektabwehr sowie der Infektionskrankheiten
- Erfahrungen in Basiswissen bakteriologischer/virologischer Diagnostik sowie Diagnostik von Protozoen, Pilz- und Wurmerkrankungen
- Bakteriologische/virologische Therapie von Protozoen, Pilz- und Wurmerkrankungen
- Immunologische Grundlagen von Immuntherapien
- Wirkweise und Anwendungsgebiete von Immunsuppressiva, immunmodulatorisch wirkenden Biologika und antiinflammatorisch wirkenden Therapeutika
- Arten von Impfstoffen, Konjugatimpfstoffe, Kombinationsimpfstoffe, Inhaltsstoffe in Impfstoffen, Adjuvantien
Fertigkeiten
- Spezielle Labororganisation
- Interne und externe Qualitätssicherung sowie Planung, Umsetzung und Wirksamkeitsprüfung von Korrekturmaßnahmen
- Anwendung fachspezifischer serologischer, zellulärer, chemischer und molekularbiologischer Methoden und Verfahren zur Erklärung immunologischer Grundlagen von Erkrankungen, ihrer Diagnostik und Verlaufsbeobachtung in Kooperation mit den klinischen Sonderfächern
- Arbeiten an automatisierten Analysesystemen
- Umgang mit offenen und umschlossenen radioaktiven Isotopen
- Durchführung von Arbeiten mit Versuchstieren
- Präanalytik und Postanalytik
- Interpretation von Befundergebnissen und Erstellung von Laborbefunden
- Evaluierung neuer Testverfahren
- Bedienung von Laborgeräten, Instandhaltung, Fehleranalyse und Evaluierung neuer Geräte
- Serologische Impferfolgsuntersuchungen
- Erhebung des Immunstatus
- Beratung und Kommunikation mit Ärzten zur Interpretation von Untersuchungsergebnissen, Studienleitung und Therapieeinleitung
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin und gesundheitliche Aufklärung
- Validierung der Testergebnisse (medizinische und analytische Plausibilitätsprüfung)
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie Erstellung von Attesten und Zeugnissen
Weiterbildung Facharzt Klinische Immunologie und Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin – Inhalte der Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Im Rahmen der 36-monatigen SFS werden bestimmte Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten vermittelt. Diese sind:
1. Vakzinologie
- Impfungen, Impfwirkungsweisen und Wirkungsdauer, Einfluss von diversen Impfrouten auf die Impfwirksamkeit, postexpositionelle Prophylaxen
- Epidemiologie von Infektionskrankheiten unter besonderer Berücksichtigung der impfpräventablen Infektionskrankheiten
- Infektiologie, Mikrobiologie
- therapeutische Vakzine und Immuntherapien bei nichtinfektiösen Erkrankungen
- Behandlung von anaphylaktischen Reaktionen im Rahmen von Impfungen
- Nachweis von impfpräventablen Erkrankungen, Nachweis von Infektion/Infektionsschutz/Impfschutz
- Arten, Qualität und Sicherheit von Impfstoffen: inaktivierte Impfstoffe, Lebendimpfstoffe, Konjugatimpfstoffe, Kombinationsimpfstoffe; Inhaltsstoffe in Impfstoffen, Adjuvanten
- Herstellung von Impfstoffen, Zulassungsverfahren bei Impfstoffen
- Abriegelungsimpfungen, Eradikation, Elimination von Infektionserkrankungen durch Impfungen
- Österreichischer Impfplan, internationale Impfempfehlungen unter besonderer Berücksichtigung von Impfungen bei Säuglingen, Kindern, Erwachsenen, Senioren
- Kontraindikationen für Impfungen
- Interpretation von Immunstatus, Befundinterpretation
- Impferfolgsprüfung, Titerkontrollen nach Impfungen, Interpretation von Schutzhöhe und Schutzdauer
- Surrogatmarker, correlates of protection
- Impfen von Risikopopulationen, Impfen von Berufsgruppen unter erhöhtem Infektionsrisiko
- Impfsicherheit, Impfreaktionen, Impfnebenwirkungen, Impfschäden, Impfschadengesetz
- Berechnung von gesundheitsökonomischen Parametern von Impfstoffen und Impfungen
- Erste Hilfe und Notfallmanagement im Rahmen von Impfungen/Impfreaktionen
- Interpretation von Serodiagnostik und anderen Diagnostikverfahren bei mikrobiellen Erkrankungen
- Einschätzung der Impfmöglichkeiten bei Personen mit Grundkrankheiten und Medikation und Überprüfung des Impferfolgs
- Impfempfehlungen für verschieden Altersgruppen sowie für Personen mit angeborenen oder erworbenen Erkrankungen und Dauermedikationen
- Impfversorgung in Ausbruchssituationen, Vorgehensweisen und Impfindikation bei erhöhter Infektionsgefahr, postinfektiöse Prophylaxen
- Behandlung von anaphylaktischen Reaktionen im Rahmen von Impfungen
- Erhebung und Interpretation des Immunstatus sowie des Impfstatus vor der Erstellung von Impfprogrammen für vakzinpräventable Erkrankungen
- Erstellung und Durchführung von Impfprogrammen und -plänen, inklusive Impfberatung und Impfanamnese, gemäß nationaler und internationaler Impfempfehlungen
- Planung von Impfprogrammen für Personen ohne Impfdokumentation sowie Nachholimpfschemata bei unregelmäßigen Impfungen oder unzureichender Impfversorgung
- Impfversorgung von Berufsgruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko
- Durchführung postexpositioneller Prophylaxen
- Interdisziplinäre Abklärung von Impftauglichkeit vor Impfprogrammerstellung
- Interdisziplinäre Abklärung von Impfnebenwirkungen
- Interpretation der Impfwirksamkeit und der Schutzdauer
- Erstellung personalisierter Impfkonzepte für Personen mit chronischen Krankheiten oder Dauertherapien
- Impfen von Risikopopulationen und Personen mit besonderen Bedürfnissen einschließlich Erhebung von Immun- und Impfstatus
2. Reisemedizin und Migrationsmedizin
- Epidemiologie und Vorkommen, Klinik, Diagnostik und Therapie von importierbaren Infektionskrankheiten
- geografisch definierte Gesundheitsrisiken (auch nichtinfektiologisch)
- Expositionsprophylaxe, zur Dispositionsprophylaxe sowie zur Immun- und Chemoprophylaxe reiseassoziierter Erkrankungen, Medikamenteninteraktionen mit Chemoprophylaxe
- Prophylaxe und Therapie nichtinfektiologischer reiseassoziierter Gesundheitsstörungen wie: Höhenmedizin, Tauchmedizin, Flugmedizin
- seuchenhygienische Grundlagen für den Umgang mit Patientinnen und Patienten oder deren Material mit Verdacht auf infektiöse übertragbare Erkrankungen
- diagnostische Methoden zur Abklärung reiseassoziierter Erkrankungen
- internationale Impfungen/Reiseimpfungen, reisemedizinische Empfehlungen inkl. Impfstoffkunde
- Erstellung von Impfkonzepten bei gesunden Reisenden und personalisierten Impfkonzepten bei Reisenden mit diversen Grundkrankheiten
- Kriterien für die Untersuchung auf Entsendungseignung und Tropentauglichkeit
- Relevanz infektionsepidemiologischer Daten für die Folgeumsetzung im Reiseverkehr
- Erstellung individueller reisemedizinischer Prophylaxekonzepte
- Durchführung reisemedizinischer Maßnahmen wie Impfungen und Impfberatung, inklusive detaillierter impfspezifischer Anamnese
- Mitwirkung bei der Betreuung reisemedizinischer Risikopopulationen
- Mitwirkung bei der Betreuung von reisemedizinischen Erkrankungsfällen
3. Tropenmedizin
- Epidemiologie von Infektionserkrankungen und nichtinfektionsbedingten Erkrankungen unter differenten sozialen, ökonomischen und ethnischen Voraussetzungen
- Planung und Aufbau, Durchführung von Infektionskontrolle, Hygienemaßnahmen und Eliminierung von Infektionskrankheiten
- Entwicklung von Plänen für Ausbruchsszenarien und Notfallsystemen
- Durchführung epidemiologischer Untersuchungen unter Feldbedingungen als Basis für die Planung von Interventionsstrategien
- Anamnese, Diagnose, Therapie und Patientinnen- und Patientenversorgung unter Feldbedingungen und in medizinisch unterversorgten Gebieten
- Organisation der Gesundheitsversorgung in Ländern mit medizinischer Unterversorgung im Hinblick auf tropenmedizinisch relevante Infektionskrankheiten
- Aufbau und Organisation der medizinischen Versorgung im Rahmen von community-basierten Projekten
- Erstellung tropenmedizinischer Anamnesen
- Entwicklung diagnostischer Pläne und Interpretation von Befunden bei Verdacht auf Tropenerkrankungen
- Erstellung fachspezifischer Differentialdiagnosen, einschließlich komplexer Krankheitsbilder unbekannter Genese
- Interdisziplinäre Erstellung von Therapiekonzepten und Maßnahmen zur Prophylaxe von Tropenkrankheiten
- Durchführung von Untersuchungen im Feld sowie Umsetzung entsprechender Interventionsmaßnahmen
- Sicherer Umgang mit infektiösem Material
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie Erstellung von Attesten und Zeugnissen
4. Fachspezifische molekulare Parasitologie
- klinisch relevante Erreger unter besonderer Berücksichtigung von tropen- und reisemedizinisch relevanten Erregern
- Epidemiologie und Bedeutung von Erregern, die für Menschen mit Immunsuppression relevant sind
- molekularbiologische Methoden als Grundlage zur Diagnostik
- biochemische Grundlagen der antiparasitären Chemotherapie
- Resistenzmechanismen
- heimische, reise- und tropenmedizinisch relevante Parasiten und Parasitosen
- Infektionsepidemiologie von mikrobiellen und parasitärer Infektionen
- mikrobielle und parasitologische Diagnostik mit mikroskopischen, immunologischen und molekularbiologischen Methoden
- antimikrobielle und antiparasitäre Therapien
- Kultur von reise- und tropenmedizinisch relevanten Parasiten sowie Parasiten, die bei Immunsupprimierten eine Rolle spielen
- direkter Nachweis von Parasiten aus klinischem Material
- Nachweis von Parasiten mit immunologischen Methoden
- Nachweis von Parasiten mithilfe molekularbiologischer Verfahren
- Feldlabors
- parasitologische Befundinterpretation
- Erstellung von Therapiekonzepten für parasitäre Erkrankungen
- biochemische Aufarbeitung von Parasiten
- Herstellung von rekombinanten Parasitenproteinen
- In-vitro-Tests von Wirkstoffen gegen tropenmedizinisch relevante Parasiten
- Adaptierung von Parasiten an Chemotherapeutika
- Durchführung von mono- und axenischer Kultur von Parasiten
- Nachweis heimischer, reise- und tropenmedizinisch relevanter Parasiten mittels mikroskopischer, immunologischer und molekularbiologischer Methoden, einschließlich solcher, die bei immunsupprimierten Personen eine Rolle spielen
- Biochemische Aufarbeitung von Parasiten mithilfe gelelektrophoretischer Methoden
- Herstellung von Parasitenproteinen
- Interdisziplinäre Erstellung von Therapiekonzepten für parasitäre Erkrankungen
- Direkter Erregernachweis parasitärer Erkrankungen aus Stuhl, Blut und Harn einschließlich Probenaufbereitung und Aufbau einfacher parasitologischer Feldlabore
- Indirekte immunologische Nachweisverfahren parasitärer Erkrankungen mit spezifischer Serologiemethodik, inklusive Anwendung unter Feldbedingungen und Befundinterpretation
- In-vitro-Tests von Wirkstoffen gegen tropenmedizinisch relevante Parasiten
- Adaptierung von Parasiten an Chemotherapeutika
5. Impfungen, Reise-und Tropenmedizin
- Klinik, Diagnostik und Therapie von importierbaren Infektionskrankheiten und deren Prävention
- Klinik, Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten bei Menschen mit Immunsuppression
- seuchenhygienische Grundlagen für den Umgang mit Infektions- und Tropenkrankheiten
- Infektionsepidemiologisches Management infektiöser übertragbarer Erkrankungen im Zusammenhang mit Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrer im Inland sowie Interventionen bei Infektionsausbrüchen im Ausland
- nationale Impfungen, altersbezogene Impfprogramme und Impfempfehlungen
- internationale Impfungen/Reiseimpfungen, reisemedizinische Empfehlungen
- tropenmedizinische Eignungsuntersuchung
- geographische Kenntnisse und Kenntnisse über aktuelle Epidemiologie impfpräventabler, reise- und tropenmedizinisch relevanter Erkrankungen
- Differentialdiagnose und interdisziplinäre Behandlung kranker Reiserückkehrerinnen und -rückkehrer
- reisemedizinische Beratung, Impfprogrammerstellung, zeitliches und administratives Management von medizinischen Reisevorbereitungen
6. Angewandte tropenmedizinische Ausbildung
- infektiologisch orientierte klinische Medizin
- diagnostische bildgebende Verfahren in der Infektiologie
Weiterbildung Facharzt Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin – Facharztprüfung
Die Facharztprüfung dient nicht dem Abfragen von Lehrbüchern, sondern soll feststellen, ob Prüflinge selbstständig und eigenverantwortlich den Anforderungen des Berufes begegnen.
Um dies zu überprüfen, werden angehende Fachärzte im Rahmen der in mündlicher Form stattfindenden Facharztprüfung mit acht Fallvignetten konfrontiert. Nach einer Vorbereitungszeit von 90 Minuten werden zu diesen Fallvignetten Fragen gestellt, die sich anhand eines sogenannten Blueprints orientieren. Dieser Blueprint ist eine Art Themenkatalog und fußt auf der Ärzte-Ausbildungsordnung für Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin.
Die Fragen der zwei Stunden dauernden Facharztprüfung zielen auf folgende Bereiche ab:
- Immunologiegrundlagen
- Diagnose, Therapie und Prophylaxe im Sonderfach Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin
- Methoden und Verfahren in der Immunologie
- Qualitätssicherung
Für die Prüfungskommission sind die Methoden und Verfahren in der Immunologie am wichtigsten. Auch die Diagnose, Therapie und Prophylaxe nimmt an zweiter Stelle einen wichtigen Platz ein. Das Grundlagenwissen und das Thema Qualitätssicherung sind von etwas geringerer Bedeutung bei der Facharztprüfung.
Um die Prüfung zu bestehen und den Facharzttitel zu erwerben, müssen mindestens 75 Prozent der möglichen Punkte erzielt werden. Anschließend wird verkündet, wer “bestanden” oder “nicht bestanden” hat, es wird nicht nach Noten oder Ähnlichem unterschieden.
Die Anmeldefrist endet drei Monate vor dem Prüfungstermin (bei Auslandsaufenthalt darf die Anmeldung maximal fünf Wochen vor dem Prüfungstermin erfolgen).
Jobs als Immunologe
Als Immunologin oder Immunologe ist man vor allem in Laboren von Kliniken und Krankenhäusern tätig. Auch eine Anstellung in Pharmaunternehmen, Forschungseinrichtungen und Universitäten ist möglich. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich mit einer eigenen Praxis niederzulassen, zum Beispiel mit einer hausärztlichen Tätigkeit (als Internist oder Allergologe) verbunden.
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Österreich. In der Stellensuche sind täglich zahlreiche Stellenangebote in allen Fachrichtungen für Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Chefarzt gelistet.
Direkt zu den Arzt Jobs
Häufige Fragen zur Facharztarztweiterbildung für Klinische Immunologie, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin
- Was sind die Hauptaufgaben eines Facharztes für Klinische Immunologie und Tropenmedizin?
- Wie lange dauert die Facharztausbildung für Klinische Immunologie und Tropenmedizin?
- Was beinhaltet die Facharztprüfung?
- Wie hoch ist der Lohn eines Immunologen?
- Wo arbeiten Fachärzte für Immunologie und Tropenmedizin?
Die Hauptaufgaben eines Facharztes für Klinische Immunologie und Tropenmedizin sind: Diagnose, Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten, Impfberatung, Reisemedizin sowie Tropenmedizin. Dazu zählen auch die Entwicklung von Impfprogrammen und Immuntherapien.
Die Weiterbildung zum Facharzt für Klinische Immunologie und Tropenmedizin dauert insgesamt 6 Jahre und umfasst eine Basisausbildung (9 Monate), Grundausbildung (27 Monate) und Schwerpunkt-Ausbildung (36 Monate, inkl. Tropenkurs).
Die Prüfung für angehende Fachärzte für Klinische Immunologie und Tropenmedizin besteht aus einer mündlichen Prüfung zu 8 Fallvignetten aus den Bereichen Immunologie, Diagnose und Therapie, Prophylaxe sowie Qualitätssicherung. Mindestens 75 Prozent der Punkte müssen erzielt werden.
Das Gehalt von Immunologen in Österreich liegt zwischen 4.600 Euro und 8.480 Euro brutto monatlich. Langfristig kann der Lohn durch mehr Verantwortung und Erfahrung über 100.000 Euro jährlich steigen.
Typische Arbeitsorte von Fachärzten für Klinische Immunologie und Tropenmedizin sind Kliniken, Labore, Pharmaunternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten sowie eine eigene Praxis, oft in Verbindung mit hausärztlicher Tätigkeit.













