In keinem Körperbereich sind “Deformationen” so sichtbar und störend wie im Gesicht oder im Bereich von Mund und Zähnen. Dabei geht es nicht nur um ästhetische Aspekte, sondern auch um Funktionsfähigkeit. Eine Aufgabe für den Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Dieser kümmert sich nach Unfällen, schweren Erkrankungen oder bei angeborenen Fehlbildungen um eine chirurgische Problemlösung, wenn konservative Behandlungen keine Abhilfe schaffen können. Wir stellen die entsprechende Facharztausbildung in Österreich vor und zeigen Job- und Verdienstchancen auf.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Mund-Kiefer-Chirurgie oder die Gesichtschirurgie befasst sich mit der Lösung ästhetischer und funktionaler Probleme im Bereich von Mund, Kiefer und Gesicht (MKG-Bereich). Die Anlässe für solche Probleme sind vielfältig. Oft sind angeborene Fehlbildungen oder Fehlstellungen der Grund. Es gibt aber auch schwere Erkrankungen wie Krebs, die eine OP erforderlich machen. Chirurgisches Know How ist außerdem bei schweren Verletzungen durch Unfälle gefragt – eine Aufgabe besonders für die Gesichtschirurgie.
Typische Fälle für entsprechend ausgebildete Fachärzte sind:
- schwierige chirurgische Eingriffe im Zahnbereich (Entfernung von Weisheitszähnen, Ersetzen von Zahnwurzeln durch Implantate, Korrektur von gravierenden Kieferfehlstellungen);
- chirurgische Notversorgung nach Trauma (Unfall);
- Korrektur von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und anderen angeborenen Fehlbildungen im MKG-Bereich;
- rekonstruktive Chirurgie bei Tumor-Erkrankungen der Knochen und von Weichteilen im MKG-Bereich;
- notwendige chirurgische Behandlungen von Erkrankungen der Nasennebenhöhlen, der Speicheldrüsen oder von schwerwiegenden Knocheninfektionen im MKG-Bereich;
- ästhetische Gesichtschirurgie wie Lidkorrektur, Nasenkorrektur, Facelifting und vieles mehr.
Die Grenzen zwischen einem medizinisch erforderlichen Eingriff und einer reinen Schönheits-OP sind gerade in diesem Fachgebiet fließend. Der psychologische Effekt von Behandlungen ist dabei nicht zu unterschätzen. Viele Patienten erleben sichtbare “ästhetische Defekte” als nachhaltige Beeinträchtigung. Eine Korrektur von Fehlbildungen oder rekonstruktive Maßnahmen bei schweren Verletzungen können für Betroffene eine seelische Entlastung bedeuten, um sich in der “eigenen Haut wieder wohl zu fühlen”.
Der Facharzt ist nicht nur mit seinem chirurgischen Können gefragt, sondern auch als Berater. Empathie und Einfühlungsvermögen sollte man mitbringen.
Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Die Weiterbildung im Überblick
Die Facharztausbildung ist in der österreichischen Ärzte-Ausbildungsordnung 2015 (ÄAO 2015) geregelt. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie gehört zu den medizinischen Sonderfächern, die aufbauend auf der allgemeinärztlichen Ausbildung eine Weiterbildung zum Facharzt ermöglichen. Die Weiterbildung wird mit der Facharztprüfung abgeschlossen. Viele angehende Fachärzte verfügen auch über eine zahnärztliche Qualifikation.
Ziele
In der Facharzt-Ausbildung sollen die notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen vermittelt werden, um später selbständig und eigenverantwortlich als Facharzt für Mundchirurgie, Kieferchirurgie und Gesichtschirurgie tätig sein zu können. Der Arzt soll in der Lage sein, Fehlbildungen wirksam zu korrigieren sowie nachhaltige ästhetische oder rekonstruktive Lösungen zu realisieren.
Dauer und Gliederung
Die Facharzt-Weiterbildung ist auf 48 Monate angelegt und in drei Abschnitte gegliedert:
- 9monatige Basisausbildung;
- 15monatige Sonderfach-Grundausbildung;
- 24monatige Sonderfach-Schwerpunktausbildung.
Die Sonderfach-Schwerpunktausbildung besteht aus dem Schwerpunkt-Modul “Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie” und aus dem – optional wählbaren – wissenschaftlichen Modul. Wird (auch) das – auf 9 Monate angelegte – wissenschaftliche Modul gewählt, verkürzt sich das Schwerpunkt-Modul auf 15 Monate.
Inhalte
Die Basisausbildung ist für alle angehenden Fachärzte unabhängig von der Fachrichtung vorgeschrieben und soll klinische Grundkenntnisse und -fähigkeiten vermitteln – kurz: die allgemeinen Basics für eine Tätigkeit als Klinikarzt. Üblicherweise erfolgt die Ausbildung an einem Krankenhaus, wo mehrere Stationen durchlaufen werden. Jedes Krankenhaus legt den genauen Ablauf selbst fest. Der Aufbau ist aber überall ähnlich.
Sonderfach-Grundausbildung
In der Sonderfach-Grundausbildung stehen Grundlagenwissen, -fertigkeiten und -erfahrungen in den Bereichen Mundchirurgie, Kieferchirurgie und Gesichtschirurgie auf dem Lehrplan. Die Sonderfach-Grundausbildung umfasst im Einzelnen folgende Inhalte:
- Ätiologie, Pathophysiologie und Pathogenese von fachspezifischen Erkrankungen
- Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement einschließlich Fehler- und Risikomanagement
- Chirurgische Beratung und Gesprächsführung
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere Orientierung über soziale Einrichtungen, Institutionen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Einflüsse von psychosozialen und umweltbedingten Faktoren auf die Gesundheit
- Grundlagen der Pharmakotherapie einschließlich der Wechselwirkungen der Arzneimittel
- Gastrointestinale Endoskopie
- Psychosomatische Medizin
- Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Medizin für Kinder
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen, einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und des Sozialversicherungssystems
- Grundlagen der Dokumentation und Arzthaftung
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere mit anderen Gesundheitsberufen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen ärztlichen Handelns
- Ethik ärztlichen Handelns
- Maßnahmen zur Patientinnen- und Patientensicherheit
- Palliativmedizin
- Geriatrie
- Schmerztherapie
- Diagnose, Behandlungen und Nachsorge von chirurgischen Erkrankungen und Verletzungen
- Interdisziplinäre Indikationsstellung zur weiterführenden Diagnostik einschließlich Differentialindikation und fachspezifische Interpretation von Befunden
- Indikationsstellung zur konservativen, interventionellen und operativen Behandlung gebietsbezogener Erkrankungen und Verletzungen
- Risikoeinschätzung der geplanten chirurgischen Eingriffe
- Analgesierungs- und Sedierungsmaßnahmen einschließlich fachspezifische Schmerztherapie
- Perioperatives Gerinnungsmanagement inkl. Thromboseprophylaxe
- Behandlung von chirurgischen Notfallsituationen
- Transfusions- und Blutersatz (Blutkomponenten) -therapie
- Enterale und parenterale Ernährung einschließlich Sondentechnik
- Betreuung von chirurgischen Patientinnen und Patienten auf einer Intensivstation
- Fachspezifische Qualitätssicherung und Dokumentation
- Strahlenschutz bei Patientinnen und Patienten und Personal gemäß den geltenden rechtlichen Bestimmungen
- Indikationsstellung und Überwachung physikalischer Therapiemaßnahmen
Sonderfach-Schwerpunktausbildung
In der Sonderfach-Schwerpunktausbildung umfasst das chirurgische Modul drei Pflicht-Teilgebiete:
Teilgebiet 1: Orale Chirurgie, Implantologie und Präprothetik
- Topographische und funktionelle Anatomie, Physiologie, Pathologie, Pathophysiologie und Symptomatik der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
- Klinische Diagnostik bei Erkrankungen von Mundhöhle, Zähnen, Zahnhalteapparat der Kiefer bei Kindern und Erwachsenen
- Bildgebende Verfahren in oraler Chirurgie, Implantologie und Präprothetik
- Metabolische und dystrophe Knochenerkrankungen sowie vaskuläre Malformationen im Weichgewebe
- Therapiemöglichkeiten in oraler Chirurgie, Implantologie und Präprothetik
- Operative Zugänge in oraler Chirurgie, Implantologie und Präprothetik
- Chirurgische Behandlung in oraler Chirurgie, Implantologie und Präprothetik
- Klinische Diagnostik und Durchführung oralchirurgischer Eingriffe, Implantation und Präprothetik
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde und weiteren diagnostischen Untersuchungsmethoden inkl. Anfertigung von Modellen, Schienen, Schablonen, Provisorien, prothetischen Arbeiten, 3D-Planung und Fotodokumentation
- Therapiemöglichkeiten durch oralchirurgische Eingriffe, Implantation und Präprothetik
Teilgebiet 2: Septische MKG-Chirurgie, Speicheldrüsen- und Nebenhöhlenchirurgie
- Anatomie, Physiologie, Pathologie, Pathophysiologie und Symptomatik der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie einschließlich Nasennebenhöhlen und Speicheldrüsen
- Diagnostik von Speicheldrüsenerkrankungen und Erkrankungen der Nebenhöhlen
- Bildgebende Verfahren und weitere diagnostische Untersuchungsmethoden inkl. Endoskopie
- Operative Zugänge der septischen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Grundlagen der Defektdeckung im Kopf- und Gesichtsbereich
- Operative Therapie bei septischen Zuständen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich sowie Erkrankungen der Speicheldrüsen und Nebenhöhlen
- Klinische Diagnostik der septischen MKG-Chirurgie einschließlich Speicheldrüsen und Nebenhöhlen
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde einschließlich Endoskopie
- Fachspezifische Therapiemöglichkeiten zur Behandlung von Speicheldrüsen- und Nebenhöhlenerkrankungen
- Verbandstechniken bei Entzündungen im Kopf- und Gesichtsbereich
- Atemwegssicherung bei ausgedehnten Phlegmonen im Kopf- und Gesichtsbereich
- Ernährung und Verabreichung von Medikamenten bei schwerkranken und/oder septischen Patientinnen und Patienten
- Postoperatives Intensivmanagement bei ausgedehnten septischen Prozessen
Teilgebiet 3: Traumatologie
- Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Gesichtsschädels, der Schädelbasis und des craniomandibulären Systems
- Diagnostik von Verletzungen des Hirn- und Gesichtsschädels inkl. Schädelbasis
- Bildgebenden Verfahren in der Traumatologie des gesamten Schädels
- Diagnostische Untersuchungsmethoden zur Therapievorbereitung mit Anfertigung von Abdrücken, Modellen und Schienen/Palatinal- und Lingualplatten, Fotodokumentation
- Instrumentelle Funktionsdiagnostik und klinische Untersuchung bei craniomandibulärer Dysfunktion und Kiefergelenkserkrankungen
- Psychsomatische Medizin in Zusammenhang mit craniomandibulärer Dysfunktion und Kiefergelenkserkrankungen
- Anästhesie und Schmerztherapie
- Therapiemöglichkeiten bei Frakturen und Erkrankungen des craniomandibulären Systems
- Physikalischen Medizin in der Behandlung der craniomandibulären Dysfunktion und Kiefergelenkserkrankungen sowie -frakturen
- Minimal-invasive und offene Eingriffe am Kiefergelenk
- Klinische Diagnostik von Frakturen des Fachgebietes sowie Erkrankungen des craniomandibulären Systems
- Instrumentelle Funktionsdiagnostik und klinische Untersuchung bei craniomandibulärer Dysfunktion und Kiefergelenkserkrankungen
- Behandlungsschritte und interdisziplinären Therapiemöglichkeiten bei Funktionsstörungen des craniomandibulären Systems und Kiefergelenkserkrankungen
- Fachspezifische Anästhesie und Schmerztherapie
- Minimal-invasive und offene Eingriffe am Kiefergelenk und mögliche Komplikationen
- Manuelle Repositionen des verlagerten Diskus articularis
Bei den folgenden Wahl-Teilgebieten muss ein Teilgebiet belegt werden:
Teilgebiet Orthognathe Chirurgie, Fehl- und Missbildungschirurgie
- Physiologische und pathologische Embryologie, Äthiologie und Pathogenese (Embryopathien und Fehlbildungssyndrome)
- Diagnostik von Fehlbildungen sowie dadurch bedingte funktionelle Störungen
- Bildgebende Verfahren bei Fehl- und Missbildungen
- Funktionelle Störungen bei Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten, Hörstörungen, Störungen des Kauorgans, Sprachentwicklungsstörungen sowie deren Korrektur mit sprachverbessernden und orthodontischen Maßnahmen
- Schlafbezogene Atmungsstörungen, Ursache und Therapiemöglichkeiten
- Klinische Diagnostik bei Missbildungen und Fehlbildungen des Fachgebietes
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde bei Fehl- und Missbildung
- Fachspezifische diagnostischen Untersuchungsmethoden sowie in der Anfertigung von Modellen, Molagen, Fotodokumentation und 3D-Planung
- Konservative Therapie bei kindlichen Schädeldeformitäten (Helmtherapie)
- Interdisziplinäres Sprach- und Gehörmanagement
- Therapiemöglichkeiten und Operationstechniken zur Behandlung von Fehl- und Missbildungen
Teilgebiet Tumorchirurgie
- Epidemiologie, Ätiologie, Pathogenese und Symptomatik benigner und maligner Tumore
- Klinische Diagnostik und Therapiemöglichkeiten bei benignen und malignen Tumoren
- Bildgebende Verfahren bei malignen und benignen Tumoren
- Radiotherapie sowie radiotherapeutische Nebenwirkungen und Komplikationen
- Antineoplastische Chemo- oder Immuntherapie, Nebenwirkungen und Komplikationen
- Palliative Therapie bei Patientinnen und Patienten mit malignen Tumoren
- Klinische Diagnostik und Therapiemöglichkeiten bei benignen und malignen Tumoren
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde bei malignen und benignen Tumoren
- Fachspezifische Radiotherapie sowie radiotherapeutische Nebenwirkungen und Komplikationen
- Interdisziplinäre antineoplastische Chemo- oder Immuntherapie
- Fachspezifische Palliativtherapie bei Patientinnen und Patienten mit malignen Tumoren
Teilgebiet rekonstruktive Chirurgie
- Funktionseinheiten des Gesichts sowie Funktion und Morphologie der Mimik, der Schluck- und Sprechfunktion
- Klinische Diagnostik zur funktionellen Wiederherstellung von Schädel und Gesicht
- Bildgebende Verfahren zur Rekonstruktion bei plastisch rekontruktiven Eingriffen und von Transplantatspenderregionen (Nah- und Fernspenderegionen), insbesondere 3D-Rekonstruktions- und Planungsverfahren
- Defektprothetik und Epithetik sowie entsprechende Verankerungsverfahren im Kopf- und Gesichtsbereich
- Einsatze und Verwendung konfektionierter und individuell gefertigter Implantate zur Schädel- und Gesichtsskelettrekonstruktion
- Operationstechniken zur Entnahme beim Gewebetransfer
- Mikrochirurgische Operationen zur Nervenrekonstruktion im Kopf- und Gesichtsbereich, Weichteil- und Skelettrekonstruktion (inkl. Nerven)
- Wiedererlangung der Funktion der mimischen Muskulatur, Sprech- und Schluckfunktion
- Atemwegssicherung bei ausgedehnten rekonstruktiven Eingriffen im Kopf- und Gesichtsbereich
- Verbandstechniken bei Defekten im Kopf- und Gesichtsbereich und nach Rekonstruktionen
- Techniken der Tumeszenzanästhesie
- Klinische Diagnostik bei rekonstruktiven Eingriffen
- Analyse von 3D-Modellen des Gesichtsschädels und Durchführung einer Modelloperation
- Planung der prothetischen Rehabilitation von Patientinnen und Patienten
- Behandlung von Haut- und Weichteiltumoren, Haut- und Weichteildefekten sowie anderen Eingriffen an Weichteilen im Kopf- und Gesichtsbereich
- Konstruktive und rekonstruktive Eingriffe an Schädel, Nase, Ohrmuschel, Lidern, Lippen und Gesicht unter besonderer Berücksichtigung angeborener Missbildungen
- Mikrochirurgie und mikrogefäßchirurgische freie Gewebetransplantation
- Rekonstruktive Chirurgie angeborener und erworbener Defekte im Bereich von Schädel und Gesicht
- Behandlung von Narben und anderen Geschwüren von Kopf und Gesicht unter besonderer Berücksichtigung spezieller Lappentechniken
- Wund- und Narbenbehandlung, die verschiedenen Techniken von Wundverschluss, Spalt- und Vollhauttransplantation, verschiedene Lappenplastiken sowie Korrektur von Narben, Narbenkontrakturen und Strahlenfolgen
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde
- Ästhetische Gesichtsanalyse
Das wissenschaftliche Modul soll auf eine spätere Tätigkeit in Forschung und Lehre vorbereiten. Bei diesem fachunabhängigen Modul werden Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Es geht um Themen wie Studienkonzeption und -design, Studiendurchführung, Auswertung von Erhebungen, Präsentation von Studienergebnissen und um wissenschaftsethische Fragestellungen.
Facharztprüfung Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Die Facharztprüfung wird unter Verantwortung der Österreichischen Ärztekammer zentral organisiert und als strukturiert mündliche Prüfung durchgeführt. Abgeprüft werden acht Fallbeispiele – jeweils mit Unterfragen – an mehreren Prüfungsstationen. Die Prüfung dauert ca. zwei Stunden zzgl. 30 Minuten Vorbereitungszeit. Um zu bestehen, müssen mindestens 70 Prozent der möglichen Gesamtpunkte erreicht werden und in jedem Fallbeispiel mindestens 50 Prozent der möglichen Punkte. Es werden keine Noten vergeben. Die Facharztprüfung kann nur “bestanden” oder “nicht bestanden” werden.
Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Gehalt
Die Gehälter für angestellte Fachärzte bewegen sich im Schnitt in einer Größenordnung von 62.000 Euro p.a. – mit einer Bandbreite von ca. 49.000 Euro bis 69.000 Euro. Berufserfahrung, Alter und Qualifikationen spielen bei der Einstufung eine wichtige Rolle. Die Angaben berücksichtigen keine Zulagen oder Zuschläge. Bei besonderen Funktionen oder zusätzlicher eigener Ordination ist auch noch ein höherer Verdienst möglich.
Bei Tätigkeit in eigener Ordination hängt das Einkommen maßgeblich vom wirtschaftlichen Erfolg ab. Gerade wo ästhetische Lösungen gefragt sind und eine hohe finanzielle Bereitschaft besteht, sind Verdienste jenseits der 100.000 Euro p.a. durchaus möglich. Es kommt entscheidend auf das Klientel und den guten eigenen Ruf an.
Jobs als Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg
Laut offizieller Ärztestatistik 2020 gibt es in Österreich 259 Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie gemäß ÄAO 2015. Davon sind 121 (46,7 Prozent) in Anstellungsverhältnissen tätig. Jeder dritte angestellte Facharzt verfügt zusätzlich über eine eigene Ordination. Ausschließlich mit eigener Ordination sind 117 Fachärzte (45,2 Prozent) tätig. 21 Fachärzte (8,1 Prozent) sind Wohnsitz-Ärzte.
Angestellte Fachärzte arbeiten in der Regel in Krankenhäusern oder Universitätskliniken. Es gibt in jedem Bundesland entsprechende Einrichtungen, in Wien zum Beispiel:
- die Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am AKH, Medizinische Universität Wien oder
- die Klinik Donaustadt mit Kompetenzzentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Jugendzahnheilkunde.
Die Spezialisierung bietet auch gute Möglichkeiten für eine eigene Ordination – vor allem in mittleren und größeren Städten. Selbständige Tätigkeit kann in einer Einzel- oder einer Gemeinschaftspraxis ausgeübt werden – zum Beispiel zusammen mit Zahnärzten und/oder Kieferorthopäden. Die Aussichten, dass sich die Praxis trägt, sind gut. Denn es besteht jenseits medizinischer Notwendigkeiten eine hohe Nachfrage nach “Schönheitskorrekturen”. Ästhetische oder rekonstruktive Chirurgie ist gesucht.
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärztinnen und Ärzte in Deutschland und Österreich. In der Stellensuche sind regelmäßig neue Stellenangebote in allen Facharztrichtungen als Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Chefarzt gelistet.
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