Schleimlösende Hausmittel sind vor allem bei kleinen Kindern mit ihren wiederkehrenden Erkältungsinfekten eine gute Möglichkeit, einer beginnenden Verschleimung der Atemwege entgegenzuwirken.
Die meisten Mittel hat man in der Regel im Haus oder kann sie problemlos im nächsten Supermarkt besorgen. Von Kräutertees über Inhalieren bis hin zu Zwiebelsaft: Der folgende Artikel vermittelt einen Überblick über die besten Hausmittel und erläutert deren schleimlösende Wirkung.
Wodurch kommt es zur Verschleimung der Atemwege?
Die Atemwege sowohl im Nasen-Rachen-Raum als auch die Bronchien und Lunge produzieren auch bei gesunden Menschen permanent einen dünnen Schleimfilm. Er fängt Staubpartikel und Krankheitserreger mechanisch ab. Im Rahmen der Selbstreinigung wird er über Flimmerhärchen auf den Oberflächen der Atemwege nach draußen transportiert. Gleichzeitig enthält er Botenstoffe des Immunsystems und schützt die Schleimhäute vor dem Austrocknen.
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Gelangen nun Viren oder Bakterien in relevanter Menge in den Körper, so wird ein Entzündungsprozess in Gang gesetzt. Es kommt zu einer vermehrten Schleimbildung. Gleichzeitig wird durch die meist erhöhte Körpertemperatur und den gestörten Flüssigkeitshaushalt der Schleim zäh, die Reinigungsfähigkeit der Atemwege lässt nach. Verstärkt wird dieser Effekt durch nächtliches Schnarchen bei verstopfter Nase. Das zunehmende anfallende Nasensekret läuft im Schlaf in den Hals, wo es eindickt und am Morgen nur schwer abgehustet werden kann.
Viel trinken – Das beste Hausmittel bei Schleim im Hals
Eines der effektivsten schleimlösenden Hausmittel ist die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit. Insbesondere warme Getränke wie warmes Wasser oder Tee haben bei Erkältungen gleich mehrere günstige Effekte auf die Schleimhäute. Einerseits wird der Schleim im Hals beim direkten Kontakt mit dem Getränk verflüssigt. Gleichzeitig können bestimmte Teesorten durch ihre Inhaltsstoffe den Körper bei der Bekämpfung von Viren und Bakterien unterstützen. Die Wärme regt überdies die Durchblutung an, wodurch das Immunsystem effizienter arbeiten kann. Außerdem lindert sie Schmerzen durch reaktive muskuläre Verspannungen bei Hustenattacken.
Schleimlösender Tee: Thymian, Anis und Süßholz
Viele Kräuter wie Thymian, Anis oder Süßholz enthalten viele ätherische Öle, die eine antientzündliche und häufig durchblutungsfördernde Wirkung haben. Anisöl regt darüber hinaus die Aktivität des Flimmerepithels in den Bronchien an und erleichtert so das Abhusten. Es wird gerne mit Eukalyptus und Pfefferminze kombiniert als Teemischung angeboten und sollte stets frisch zubereitet werden.
Süßholz regt ebenfalls die Schleimlösung und die Durchblutung an, kann allerdings bei längerer oder höher dosierter Einnahme den Blutdruck steigern. Daher sollte die Anwendung bei bekanntem Bluthochdruck zurückhaltend erfolgen.
Ingwertee als natürlicher Schleimlöser für den Hals
Auch Ingwer enthält neben ätherischen Ölen Gingerole, die den scharfen Geschmack der Ingwerwurzel erzeugen. Ihnen wird eine antibakterielle und antivirale Wirkung nachgesagt. Hierfür den Ingwer in dünne Scheiben schneiden, mit heißem Wasser zu einem frischen Ingwertee aufgießen, zehn Minuten ziehen lassen und in kleinen Schlucken trinken. So kann der Ingwer auf vielfältige Weise helfen, eine Erkältung schnell zu überwinden.
Honig gegen zähe Sekrete
Honig hat eine desinfizierende Wirkung, begünstigt die Verflüssigung der zähen Sekrete und kann so beim Abhusten helfen. Er wird daher gerne als Schleimlöser verwendet, zumal er die ätherischen Öle im Tee oder Zwiebelsaft geschmacklich abrundet. Die süße Komponente kommt vor allem bei Kindern gut an.
Honig als Naturprodukt kann in sehr seltenen Fällen Clostridium botulinum enthalten, ein Bakterium, dessen Stoffwechselprodukte Lähmungen und Atemstörungen auslösen können. Bei Säuglingen sollte er gemieden werden, da die Magensäure meist erst nach Ende des ersten Lebensjahres so weit ausgebildet ist, dass sie den Erreger unschädlich machen kann. Manche Quellen empfehlen die Einnahme von Honig für Kinder erst mit Beginn des dritten Lebensjahres. Eindeutige Studiendaten hierzu liegen allerdings nicht vor.
Übrigens: Heiße Milch mit Honig fördert Schleim im Hals und eignet sich daher nicht als schleimlösendes Hausmittel bei Husten und Erkältungen.
Weitere schleimlösende Hausmittel zum Gurgeln und Einnehmen
Ergänzend zum heißen Tee gibt es die Möglichkeit, durch die lokale Anwendung hoch konzentrierter Hausmittel festsitzenden Schleim im Hals und in den Bronchien zu bekämpfen.
Mit Apfelessig Schleim im Hals lösen
Durch die Zugabe von einigen Esslöffeln Apfelessig zu einem Glas warmem Wasser kann eine wirkungsvolle schleimlösende Gurgellösung hergestellt werden. Ergänzt um etwas Honig erhält sie zudem eine antibakterielle und antivirale Komponente.
Antibakterieller Zwiebelsaft
Die ätherischen Öle der Zwiebel wirken antibakteriell, die den Schleim lösen. Zur inneren Anwendung empfiehlt sich ein selbst hergestellter Zwiebelsaft aus klein geschnittener Zwiebel und Zucker oder Honig, der mehrfach am Tag löffelweise eingenommen wird.
Efeupräparate helfen
Efeuextrakte sind beliebte Präparate, die bei Erkältungen oft zum Einsatz kommen. Sie können in Form von Hustensaft oder als Kapseln eingenommen werden. Sie unterstützen die Schleimlösung und das Abhusten.
Schleimlösende Hausmittel zur äußeren Anwendung
Wer nicht gerne Tee trinkt oder Honig meiden möchte, kann sich bei Erkältungskrankheiten mit hartnäckiger Verschleimung auch durch Wickel oder Zwiebelsäckchen helfen.
Quarkwickel helfen besonders bei Husten
Warme Brustwickel aus Quark oder Topfen gelten schon lange als Multitalent unter den Hausmitteln und helfen besonders bei Husten. Während bei der kalten Wickelanwendung eine entzündungshemmende Wirkung im Vordergrund steht, soll der auf Hauttemperatur vorgewärmte Quark Entzündungsprozesse hemmen und die Schleimlösung anregen. Hierzu kann sowohl die Anwendung direkt auf der Haut als auch eingeschlagen in einem Tuch erfolgen.
Zwiebeln wirken auch bei äußerer Anwendung schleimlösend
Der vom Zwiebelschneiden bekannte Effekt der Verflüssigung von Sekret kann in Form eines Zwiebelsäckchens genutzt werden. Hierzu füllt man eine frisch aufgeschnittene Zwiebel in einen Teebeutel, ein Geschirrtuch oder zur Not auch in einen Socken. Anschließend hängt man das Säckchen in der Nähe des Bettes auf. Die freigesetzten ätherischen Öle erleichtern das Atmen in der Nacht und reduzieren hierdurch auch die weitere Schleimbildung.
Ätherische Öle als schleimlösendes Hausmittel
Ätherische Öle aus Thymian, Efeu und Primelwurzel haben sowohl eine antientzündliche als auch schleimlösende Wirkung. Neben der Anwendung als Tee können sie auch in Form von Hustensaft oder als Balsam zur äußeren Anwendung zum Einsatz kommen. Auch Öl aus Fichten- und Kiefernnadeln wirken als Schleimlöser für Hals und Bronchien. Werden sie mit Minze oder Eukalyptus kombiniert, so erleichtern sie als Einreibung zudem das Atmen, was ebenfalls zur Schleimlösung beiträgt.
Bei Säuglingen und Kleinkindern sollten vor allem Campher, Menthol und Eukalyptusöl allerdings nicht ohne vorherige ärztliche Rücksprache angewandt werden. Das Risiko einer Verkrampfung des Kehldeckels und der Atemmuskulatur ist erhöht und kann im schlimmsten Fall einen Atemstillstand verursachen.
Inhalieren gegen Schleim im Hals
Inhalieren gehört zu den effektivsten Schleimlösern und kann bereits bei den ersten Anzeichen einer Atemwegsinfektion entgegenwirken. Inhalationen mit Wasserdampf über Mund und Nase halten die Atemwege feucht und erleichtern so die Auflösung des Schleims und die Selbstreinigung des Körpers. Hierfür den Kopf über heißes Wasser mit Salz halten und den Dampf inhalieren. Der Effekt kann durch die Zugabe ätherischer Öle gesteigert werden.
- Wiesenauer, M.: PhytoPraxis, Springer Medizin Verlag, 7. Auflage, 2018
- Bronchitis: Hausmittel und Tipps, https://www.gelomyrtol-forte.de/... (Abrufdatum: 21.08.2023)