Lisinopril wird als Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-Hemmer) zur Behandlung eines zu hohen Blutdrucks meist in Form von Tabletten eingesetzt. Die Einnahme erfolgt in der Regel über einen längeren Zeitraum, denn Bluthochdruck fördert Herzerkrankungen, wie einen Herzinfarkt.
Was ist Lisinopril?
Die Behandlung mit Lisinopril erfolgt häufig bei Bluthochdruck, aber auch bei Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche). Als Antihypertonikum gehört das Medikament zur Gruppe der ACE-Hemmer, die es seit den 1980-er Jahren gibt. Die chemische Struktur wurde im Laufe der Jahre immer weiter verbessert.
Inhaltsverzeichnis
Lisinopril – Wirkung
Die Wirkung von Lisinopril basiert auf der Hemmung des Angiotensin-konvertierenden Enzyms (ACE Enzym), das die Blutgefäße verengt und den Blutdruck ansteigen lässt. Die Gefäßverengung kann zudem die Gefäße in der Niere betreffen, sodass die Nierenfunktion beeinträchtigt wird und es zu Nierenkomplikationen und Nierenerkrankungen bis hin zum Nierenversagen kommen kann.
Gleichzeitig regt Lisinopril die Produktion des gefäßerweiternden Botenstoffs Bradykinin an, woraus eine Entlastung des Herzens resultiert.
Der doppelte Wirkstoffmechanismus macht Medikamente mit dem Wirkstoff bei der Behandlung von unterschiedlichen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sehr effektiv. Auch die Nierenfunktion stabilisiert sich.
Lisinopril – Anwendung und Dosierung
Die Verabreichung von Lisinopril erfolgt als Tablette oral. Empfohlen wird die Einnahme einmal täglich. Die Wirkdauer beträgt rund 24 Stunden und die Wirkung tritt ungefähr eine Stunde nach der Einnahme der Tabletten ein. Falls notwendig, kann der/die Arzt/Ärztin die Dosis erhöhen, bis der gewünschte Erfolg erzielt ist, beispielsweise bei Patienten/-innen mit erheblicher Nierenfunktionsstörung. Der Wirkstoff kann in der Erhaltung auch als Langzeittherapie zum Einsatz kommen.
Wann sollte man das Medikament einnehmen?
Primär erfolgt die Behandlung mit Lisinopril bei der Therapie eines Bluthochdrucks (arterielle Hypertonie). Daneben entfaltet der Wirkstoff auch bei einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche), nach einem Herzinfarkt als kurzzeitige Behandlung von rund sechs Wochen und bei der Therapie von Diabetes Mellitus Typ II positive Wirkungen. Letzteres kann jedoch ebenso Nierenkomplikationen verursachen. Die Dosis sollte entsprechend der gesundheitlichen Beschwerden daher individuell auf den/die Patienten/-in angepasst werden.
Wie nehme ich den Blutdrucksenker richtig ein?
Lisinopril ist als Tablette von 2,5 mg bis 20 mg verfügbar. Der Wirkstoff wird in Tablettenform angewendet und die Dosis individuell angepasst. Anfangs beträgt sie 10 mg, da der Blutdruck bei der Ersteinnahme stärker sinkt. Die Erhaltungsdosis beläuft sich meist auf 20 mg einmal täglich. Je nach Grund der Einnahme und Ansprechen auf die Behandlung kann sie schrittweise auf die Tageshöchstdosis erhöht werden. Diese beträgt 80 mg.
Bei Herzschwäche wird mit 2,5 mg einmal täglich begonnen und die Dosis auf 5 mg bis maximal 35 mg erhöht. Die Tabletten werden am besten immer zur gleichen Tageszeit unzerkaut mit reichlich Wasser eingenommen. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis von Lisinopril anfangs entsprechend der Kreatinin-Clearance eingestellt werden.
Was gibt es bei der Einnahme noch zu beachten?
Es ist wichtig, das Arzneimittel genauso einzunehmen, wie es der/die Arzt /Ärztin verordnet und auf die körperliche Reaktion bei der ersten Einnahme zu achten.
Bei Nebenwirkungen, wie Schwindel oder Benommenheit, sollte der/die Arzt/Ärztin davon in Kenntnis gesetzt werden. Das Gleiche gilt bei einer versehentlich falschen Einnahme.
Wurde an einem Tag eine Tablette vergessen, darf zur Vermeidung von schweren oder gar lebensbedrohlichen Nebenwirkungen nicht die doppelte Menge eingenommen werden. Am nächsten Tag erfolgt die weitere Einnahme wie gewohnt.
Bei der Anwendung des Wirkstoffs bei zuckerkranken Patienten/-innen gilt besondere Vorsicht, denn diese reagieren auf ACE-Hemmer meistens empfindlicher.
Im Laufe der Behandlung mit Lisinopril müssen die Laborwerte von Herz, Leber und Nieren regelmäßig überprüft werden.
Lisinopril – Nebenwirkungen
Lisinopril ist insgesamt gut verträglich. Dennoch sind Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen. Da bei der Ersteinnahme von Lisinopril der Blutdruck stärker abfällt als bei der Folgetherapie, können vorübergehend Schwindelattacken und weitere Symptomen auftreten. Falls bei der Einnahme Schwellungen auf der Haut oder im Gesicht auftreten, sollte sie umgehend beendet und der/die Arzt/Ärztin kontaktiert werden. Das Gleiche gilt bei Gelbsucht.
Häufige Nebenwirkungen:
- Kopfschmerzen
- Husten
- Schwindel
- Benommenheit
- Magen-Darm-Beschwerden
- Probleme mit der Nierenfunktion
- Reizhusten
Gelegentliche Nebenwirkungen:
- Hautveränderungen wie Ausschläge mit Juckreiz
Seltene Nebenwirkungen:
- Allergische Reaktionen
- Verhaltensveränderungen
- Durchblutungsstörungen Endglieder der Finger
Lisinopril – Wechselwirkungen
Die Kombination mit dem Mittel Lithium, das gegen Depressionen eingesetzt wird, ist nicht empfehlenswert, denn Lisinopril kann dessen Ausscheidung reduzieren. Wird beides gleichzeitig eingesetzt, gilt es, den Lithiumspiegel zu bestimmen.
Vorsicht gilt auch bei der Kombination mit:
- Baclofen (Muskel-Krämpfe)
- Entwässerungsmittel
- Amifostin (Zellschutzmittel bei Krebstherapie)
- Schmerzmedikamente
- Narkose- und Beruhigungsmittel
- AT1-Rezeptor-Antagonisten
- Aliskiren
- Allopurinol (Gicht-Medikament)
- Immunsuppressiva
- Blutzuckersenkende Medikamente
Wenn andere Medikamente zusammen mit Lisinopril eingenommen werden, muss dies mit dem/der Arzt/Ärztin abgeklärt werden.
Lisinopril – Kontraindikationen
Das Arzneimittel Lisinopril ist nicht anzuwenden, wenn folgende Umstände gegeben sind:
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Quincke-Ödem, allergisch bedingte Schwellung im Gesicht
- Hypotonie
- Nierentransplantation, wenn Stenose der Nierenarterien vorliegt
- Funktionsstörung der Herzklappen
- Verengte Hauptschlagader
- Vergrößerung des Herzens
- Verringerte Herzpumpkraft
- Funktionsstörungen Leber
- Dialysepatienten/-innen
- Autoimmunerkrankung
- Schwangerschaft und Stillzeit
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneistoffen mit Alkoholgehalt oder direktem Alkoholkonsum verstärkt sich die Wirkung von Lisinopril.
Häufige Fragen zu Lisinopril
- Warum nimmt man Lisinopril?
- Wie lange wirkt Lisinopril?
- Wie schnell senkt Lisinopril den Blutdruck?
- Ist Lisinopril blutdrucksenkend?
- Welche Nebenwirkungen hat Lisinopril?
- Wann nimmt man Lisinopril ein?
- Wie viel Lisinopril pro Tag?
Lisinopril gehört zur Gruppe der ACE-Hemmer und wird gegen hohen Blutdruck (Hypertonie) und Herzmuskelschwäche eingesetzt. Ebenso Anwendung findet der Arzneistoff zur kurzzeitigen Behandlung eines Herzinfarkts, bei Nierenkomplikationen, Nierenerkrankungen und Diabetes mellitus.
Lisinopril wird lediglich einmal täglich eingenommen, denn die Wirkdauer beträgt rund 24 Stunden.
Rund 60 Minuten nach der Einnahme setzt die Wirkung ein. Der maximale Plasmaspiegel ist nach rund sieben Stunden erreicht.
Als Vertreter der ACE-Hemmer dämmt Lisinopril die Bildung der gefäßverengenden Botenstoffe ein und erhöht die Bildung der gefäßerweiternden Botenstoffe. So lässt sich der Blutdruck senken und das Herz entlasten.
Benommenheit, Kopfschmerzen und trockener Husten gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen des Wirkstoffs Lisinopril. Er ist vor allem in niedriger Dosierung gut verträglich.
Um möglichen Folgeschäden, wie Herzinfarkt vorzubeugen, ist es wichtig, den Blutdruck zu normalisieren. Dafür kann Lisinopril eingenommen werden. Daneben ist der Wirkstoff ein wichtiger Bestandteil bei der Behandlung gegen Herzinsuffizienz.
Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel einmal täglich 20 mg Lisinopril. Die Dosis kann schrittweise bis auf täglich 80 mg erhöht werden.
- Karges, W.; Al Dahouk, S.: Innere Medizin … in 5 Tagen, Springer Medizin Verlag, 2009
- Lisinopril: Ein moderner ACE-Hemmer, https://geheimwissen-bluthochdruck.de/... (Abrufdatum: 07.09.2023)