Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung bieten eine schonende, aber effektive Behandlung. Wenngleich die Wirkung von Hausmitteln generell nur selten wissenschaftlich belegbar ist, so sprechen die Erfahrungen für sie.
Inhaltsverzeichnis
Doch welche Hausmittel helfen am effektivsten gegen gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch oder Zahnfleischbluten? Der folgende Artikel gibt effektive und einfache Tipps gegen Zahnfleischentzündungen und welche Ursachen für die Erkrankung vorliegen können.
Wie entsteht eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis)?
Bei einer Zahnfleischentzündung – auch Gingivitis genannt – handelt es sich um eine entzündliche Veränderung des Zahnfleisches, die sich über die Kiefer legt. Die Ursache beruht hauptsächlich auf Bakterien, die sich meist durch Nahrung im Mundraum ansammeln, auf den Zähnen ablegen und von dort ins Zahnfleisch eindringen. Hier lösen sie Entzündungen aus, die überwiegend am Zahnfleischrand und an den Zahnzwischenräumen entstehen. So kann unter anderem mangelnde Mundhygiene Grund für entzündetes Zahnfleisch sein.
Ohne Behandlung breitet sich eine Zahnfleischentzündung weiter aus und kann zu Zahnwurzelentzündungen oder einer Parodontitis führen. In der Folge kann es zu einer Gewebezerstörung kommen, die Zähne verlieren an Halt und es droht Zahnverlust. Im schlimmsten Fall erfolgt durch eine fortgeschrittene Entzündung ein Angriff auf die Kieferknochen, wodurch es zu einem Knochenfraß kommen kann.
Die besten Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung
Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen werden im Internet massenhaft beworben, aber nicht jedes hält, was es verspricht. Hier eine Übersicht mit Hausmitteln, die sich bei unzähligen Anwendern als effektiv wirkend gegen entzündetes Zahnfleisch erwiesen haben.
Mundspülung gegen Zahnfleischentzündung
Die Mundspülung ist als Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung leicht selbst herzustellen. Mit ihr wird mehrmals täglich für je ein bis zwei Minuten gegurgelt und der Mundraum vollständig gespült. In erster Linie dienen die folgenden Mundspülungen zur Desinfizierung und Eliminierung der Bakterien.
Salzwasser
Salz wirkt antibakteriell. Es greift die Außenhülle der Bakterien an und zerstört sie. Dadurch nimmt die Anzahl der entzündungsauslösenden Bakterien ab und Entzündungen gehen zurück. Zur Herstellung des Mundwassers wird ein Teelöffel Salz in einem Glas Wasser aufgelöst und damit gegurgelt.
Ätherische Öle
Ätherische Öle wirken in doppelter Hinsicht. Handelt es sich um ätherische Öle mit dem Wirkstoff Ceinoel, besitzen sie nicht nur antibakterielle Eigenschaften, sondern zusätzlich auch entzündungshemmende und antivirale Wirkungen. Deshalb sind am besten Teebaum-, Pfefferminz- und Nelkenöl als Mundspülung geeignet. Zur Mundspülungsherstellung werden zwei bis drei Tropfen des ätherischen Öls in ein Glas Wasser gegeben.
Zitronensaft
Zitronensaft besitzt als Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung ebenfalls eine antiseptische Wirkung. Zitrone säuert den pH-Wert im Mund und Zahnfleisch an, wodurch Bakterien lebensunfähig werden. Eine Behandlung mit Zitronensaft ist allerdings nur bei schwächeren Zahnfleischentzündungen und nur über einen kürzeren Zeitraum zu empfehlen, weil die Zitronensäure den Zahnschmelz angreifen kann. Für die Anwendung als Mundspülung ist eine größere Zitrone in ein Glas Wasser auszudrücken.
Apfelessig
Durch Apfelessig kommt es zur Anregung des Speichels, in dem sich keimtötende, antibakterielle sowie wundheilende Histatine und Lysozyme befinden. Zudem reguliert die Apfelsäure wie Zitronensäure den pH-Wert im Mund, was zusätzlich Bakterien abtötet und Entzündungen des Zahnfleisches zurückgehen lässt. Zwei Teelöffel Apfelessig werden für die Mundspülung in ein Wasserglas gegeben.
Auf Gewürznelken kauen
Gewürznelken sind ein bekanntes Mittel, um die Beschwerden einer Zahnfleischentzündung zu lindern. Sie enthalten Eugenol (ätherisches Öl), das durch das Kauen freigesetzt wird und schmerzstillend sowie entzündungshemmend wirkt. Zur Anwendung kommen etwa eine halbe Hand getrocknete Gewürznelkenblätter oder eine ganze getrocknete Nelkenblüte.
Aloe vera hilft bei Entzündung des Zahnfleisches
Aloe vera ist ein “Allrounder-Heilmittel” und ist auch als Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung anwendbar, weil es in zahlreichen bakteriellen Bereichen antiseptisch und gleichzeitig pflegend wirkt. Zudem verringert Aloe vera die Bildung von Plaque (Zahnbelag) und verringert somit das Risiko von Bakterienbildung und Zahnfleischentzündungen. Am effektivsten ist das täglich mehrmalige Trinken von Aloe vera Saft, mit dem vor dem Herunterschlucken der Mund gespült wird.
Heilpflanzen wie Salbei, Kamille oder Lavendel
Ist das Zahnfleisch entzündet, wirken Salbei, Kamille und Lavendel wundheilend und beruhigend, wodurch sie entzündungslindernd, aber auch antibakteriell agieren. Durch die beruhigende Eigenschaften, insbesondere von Kamille, lassen sich die Symptome einer Zahnfleischentzündung lindern. Entweder werden die Kräuter auf den betroffenen Zahn oder Zahnfleisch gerieben, einige Minuten zwischen Zahnfleisch und Lippe gelegt oder als Tee zum Trinken und Spülen des Mundes angewendet.
Kokosöl gegen Zahnfleischentzündung
Kokosöl ist aktuell noch ein Geheimmittel gegen Zahnfleischentzündung. Es enthält Laurinsäure, deren Wirkung Bakterien in der Mundhöhle, auf und zwischen den Zähnen und den Zahnfleischtaschen abtötet. Zur Linderung der Beschwerden wird ein Teelöffel Kokosöl in den Mund gegeben und dieses vor allem über die Zähne bis zum Zahnfleisch “gezogen” und im Idealfall eine Minute an betroffenen Bereichen gehalten. Anschließend ist der Mund gut mit Wasser auszuspülen.
Knoblauch und Ingwer als natürlicher Entzündungshemmer
Auch Knoblauch und Ingwer sind als Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen effektiv antiseptisch und antibakteriell wirkend. Aus den Zehen oder der Ingwerwurzel wird eine breiartige Konsistenz zubereitet und mehrmals täglich für einige Minuten mit einem Löffel oder Zahnbürste auf die entzündliche Stelle am Zahnfleisch gelegt. Dadurch zieht es die Entzündung quasi “heraus”.
Honig wirkt schmerzlindernd
Als schmerzlinderndes Hausmittel gegen entzündetes Zahnfleisch gilt Honig. Zahnärzte/-innen empfehlen hierzu insbesondere Manuka-Honig, weil dieser gegen den Gingivitis auslösenden Markerkeim “Porphyromonas gingivalis” vorgeht. Dieser Honig ist reich an Methylglyoxal, das laut Studien nachweisbar antibakteriell, antimikrobiell, antifungizid sowie antiseptisch im Mundraum agiert.
Prävention ist das beste Hausmittel
Die genannten Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung sind in der Regel in jedem Haushalt vorhanden und deshalb auch im “Notfall” schnell griffbereit. Sie stellen eine natürliche Möglichkeit dar, die Entzündung und Schmerzen abklingen zu lassen. Je nach Ausmaß ersparen sie den Gang zur Zahnarztpraxis allerdings nicht.
Eine Alternative zu den Hausmitteln ist die Anwendung von Medikamenten. Der/die Zahnarzt/-ärztin verordnet entzündungshemmende Arzneimittel wie beispielsweise Chlorhexamed und Salben vor allem bei starken Schmerzen für die lokale Anwendung.
Noch besser als eine Zahnfleischentzündung zu behandeln, ist es, erst gar keine zu bekommen. Dabei ist eine gründliche Mundhygiene die effektivste Maßnahme, um Zahnfleischentzündungen vorzubeugen. Dazu gehört:
- regelmäßiges Zähneputzen (zweimal täglich)
- zusätzliche, tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide
- Verwendung einer Zahnbürste mit weichen bis mittelharten Borsten
- professionelle Zahnreinigung (einmal pro Jahr)
- Die Gingivitis, https://zahnarzt-gonzales-muenchen.de/... (Abrufdatum: 26.10.2023)
- Gingivitis (Zahnfleischentzündung), https://agz-rnk.de/... (Abrufdatum: 26.10.2023)
- Zahnfleischentzündungen – Was hilft?, https://dr-thomsen.com/... (Abrufdatum: 26.10.2023)