Eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) ist eine Entzündung der Kehlkopfschleimhaut. Sie kann akut oder chronisch auftreten. Zu den typischen Symptomen gehören Heiserkeit und Stimmverlust. Auslöser ist zumeist eine Virusinfektion, seltener eine Infektion mit Bakterien.
Eine Laryngitis kann zwar in jedem Alter auftreten, besonders häufig sind aber Kinder bis zu sechs Jahren betroffen. Schwillt neben der Schleimhaut auch der Kehlkopfausgang an, kann es zu sogenannten Pseudokrupp-Anfällen kommen.
Besonderheiten von Kehlkopfentzündungen bei Kindern
Genau wie bei Erwachsenen wird die Kehlkopfentzündung beim Kind in der Regel durch eine Virusinfektion ausgelöst. Meist handelt es sich um eine Infektion mit Parainfluenzaviren, Rhinoviren, Enteroviren oder RS-Viren. Eine Infektion mit diesen Viren führt zunächst zu Erkältungssymptomen. Breiten sich die Viren über die Atemwege aus, kann sich in Folge die Schleimhaut des Kehlkopfs entzünden. Die anschwellende Schleimhaut führt zu Halsschmerzen, Heiserkeit und bellendem, hartem Husten. Insbesondere bei Kindern kann auch hohes Fieber auftreten.
Inhaltsverzeichnis
Pseudokrupp-Anfall - Was tun?
Bei Kleinkindern und Säuglingen sind Luftröhre und Kehlkopf enger als bei Erwachsenen. Schwillt der Kehlkopfausgang des Kindes an, kommt es zu einem sogenannten Pseudokrupp-Anfall mit bellendem Husten und Atemproblemen. Derartige Anfälle treten relativ häufig auf: Rund fünf bis zehn Prozent aller Kinder haben mindestens einmal im Leben Pseudokrupp.
Ein Pseudokrupp-Anfall lässt sich an den folgenden typischen Symptomen erkennen:
- pfeifende Geräusche beim Einatmen
- schnelle, keuchende Atmung
- Atemnot, die bei Kindern Angst und Unruhe auslösen kann
Die Hustenanfälle treten meist abends oder nachts auf. Kommt es zu einem Pseudokrupp-Anfall, sollten Eltern Ruhe bewahren und versuchen, das Kind zu beruhigen. Am besten setzt man das Kind aufrecht hin oder nimmt es auf den Arm und lässt es kühle, feuchte Luft einatmen. Dabei sollte das Kind möglichst warme Kleidung tragen oder in eine Decke gewickelt sein. Bei warmen Außentemperaturen kann man feuchte Tücher vors geöffnete Fenster hängen. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen kann man sich auch ins Badezimmer setzen und alle Wasserhähne aufdrehen. Alternativ lässt man das Kind Kochsalzlösung inhalieren. Bessern sich die Hustenanfälle nicht, tritt Herzrasen auf oder nimmt das Kind eine bläuliche Gesichtsfarbe an, sollte der Notruf 144 gewählt werden.
Kehlkopfentzündung beim Kind – Wann zum Arzt?
Auch weniger schwere Fälle von plötzlich auftretendem, bellendem Husten sollten zum nächstmöglichen Zeitpunkt ärztlich abgeklärt werden. Nur durch eine ärztliche Untersuchung lässt sich eine Kehlkopfentzündung mit Pseudokrupp von schwerwiegenderen Erkrankungen abgrenzen. Bellender Husten kann nämlich auch ein Anzeichen für eine Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) sein, ausgelöst durch das Bakterium Haemophilus influenzae Typ B (HiB). Schwere HiB-Infektionen sind dank Schutzimpfungen in Österreich fast verschwunden. Tritt dennoch eine Epiglottitis auf, handelt es sich dabei aber immer um einen medizinischen Notfall.
Abzugrenzen ist der Pseudokrupp auch vom “echten Krupp”, der Kehlkopfdiphtherie. Schutzimpfungen haben dafür gesorgt, dass auch die Diphtherie in Europa selten geworden ist. Ganz ausgeschlossen ist eine Infektion aber nicht.
Was tun bei Kehlkopfentzündung von Kindern?
Eine leichte Kehlkopfentzündung, wie sie im Laufe einer Erkältung auftritt, bessert sich in der Regel innerhalb einiger Tage von allein. Erkrankte Kinder sollten ihre Stimme schonen. Hausmittel gegen Kehlkopfentzündung wie Kräutertees, Apfelessig oder Kräuterbonbons helfen dabei, die Beschwerden zu lindern. Empfehlenswert ist es zudem, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Bei schwereren Erkrankungen verordnen Kinderärzte/-innen unter Umständen schleimlösende und entzündungshemmende Medikamente. Bei einer bakteriellen Infektion kommen Antibiotika zum Einsatz. Bessert sich ein Pseudokrupp-Anfall nicht von selbst, werden kortisonhaltige Arzneimittel verabreicht, etwa in Form von Zäpfchen, Saft, Spritzen oder Sprays. Die entzündungshemmenden Medikamente lassen die Schleimhäute abschwellen und erleichtern so die Atmung.
Da eine Kehlkopfentzündung ansteckend ist, sollten Eltern erkrankter Kinder auf gründliche Hygiene achten und sich regelmäßig die Hände waschen sowie desinfizieren. Komplett verhindern lässt sich eine Ansteckung nicht. Eine Infektion mit den auslösenden Viren muss aber nicht unbedingt zu einer Kehlkopfentzündung führen, sondern kann auch eine gewöhnliche Erkältung zur Folge haben.