Als Bronchitis bezeichnet man eine akute oder chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut, die von Viren, Bakterien, chemischen Substanzen und in seltenen Fällen von Pilzen ausgelöst werden kann. Zu den typischen Symptomen gehören starker Husten, begleitet von einem zähen, schleimigen Auswurf und Fieber.
Das Wichtigste auf einen Blick
1. Die Symptome einer akuten und chronischen Bronchitis ähneln sich zu Beginn der Krankheit. Bei der chronischen Verlaufsform kommt es allerdings häufiger zu Atemgeräuschen und Atemnot.
Inhaltsverzeichnis
2. Bei einer akuten Bronchitis reicht meist eine symptomatische Behandlung mit schmerz- und hustenstillende Medikamente aus. Bei der chronischen Form ist es wichtig, den auslösenden Faktor zu beseitigen. Zusätzlich werden entzündungshemmende und bronchienerweiternde Medikamente verabreicht.
3. Halten die Symptome länger als drei Wochen an, tritt starkes Fieber, Nachtschweiß und bellender Husten mit starken Schmerzen auf, sollten Betroffene ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Akute oder chronische Bronchitis?
Bronchitis kann akut, aber auch als chronische Verlaufsform auftreten. Bei einer akuten Bronchitis entzünden sich die Schleimhäute der Bronchien oder der Luftröhre. Die akute Bronchitis gehört zu den am häufigsten vorkommenden Erkrankungen, betroffen sind hauptsächlich die größeren Bronchien. Die akute Bronchitis ist ansteckend. Zu den häufigsten Auslösern einer akuten Bronchitis gehören Rhinoviren, Coronaviren, Adenoviren und Influenzaviren, die per Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen werden. Ausführliche Informationen dazu gibt es im Artikel: Wie ansteckend ist eine Bronchitis?
Ursache ist in den meisten Fällen ein viraler Infekt. Seltener sind Bakterien und Reizstoffe aus der Umwelt, etwa Feinstaub oder Gase am Arbeitsplatz, für die Krankheit verantwortlich. Sehr selten ist die Erkrankung auf eine Pilzinfektion zurückzuführen. Die akute Bronchitis heilt meist innerhalb von zwei bis drei Wochen aus.
Bei einer chronischen Bronchitis ist die Bronchialschleimhaut dauerhaft entzündet. Von einer chronischen Verlaufsform spricht man, wenn Husten und Auswurf durchgängig für mindestens drei Monate in zwei aufeinander folgenden Jahren auftreten. Dabei produzieren die Bronchien zu viel Schleim, was auf Dauer die kleinen Flimmerhärchen (Zilien) auf der Schleimhaut der Atemwege beschädigt. Zugleich werden die Bronchienwände dünner und verlieren an Stabilität.
Hauptursache für eine chronische Bronchitis ist Rauchen. Weiterhin können Schadstoffe am Arbeitsplatz sowie das Einatmen von Fremdkörpern oder Nahrung die Krankheit auslösen. Auch vorangegangene Erkältungskrankheiten, angeborene Herz- und Lungenfehlbildungen, Stoffwechselkrankheiten wie Mukoviszidose und bestimmte Medikamente, unter anderem ACE-Hemmer und Betablocker, können zu einer chronischen Entzündung der Bronchien führen.
Die chronische Bronchitis lässt sich weiterhin unterscheiden in eine chronische nicht obstruktive Bronchitis und die chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD). Während sich die nicht obstruktive Bronchitis noch zurückbilden kann, sofern die auslösenden Faktoren wegfallen, sind die Atemwege bei COPD dauerhaft verengt. COPD ist zwar behandelbar, bereits bestehende Schäden lassen sich aber nicht vollständig rückgängig machen.
Bronchitis – Symptome
Welche Bronchitis-Symptome auftreten, unterscheidet sich danach, ob eine akute oder chronische Verlaufsform vorliegt.
Akute Bronchitis – Symptome
Als erstes Symptom einer akuten Bronchitis tritt meist ein trockener Reizhusten auf. Im weiteren Krankheitsverlauf zeigen sich dann die folgenden Anzeichen:
- Husten und Hustenreiz mit Schmerzen hinter dem Brustbein
- zäher Auswurf
- vermehrte Schleimbildung in den Bronchien
- Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen
- Fieber
- begleitende Erkältungssymptome, die auf eine gleichzeitige Entzündung der oberen Atemwege zurückzuführen sind, etwa Schnupfen, Heiserkeit, allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit
- gegebenenfalls ungewöhnliche Atemgeräusche (Pfeifen) und Atemnot
Chronische Bronchitis – Symptome
Auch bei einer chronischen Bronchitis sind Husten und Auswurf die hauptsächlich auftretenden Beschwerden. Bei verengten Atemwegen geht die Erkrankung zudem mit Atemnot sowie pfeifenden und brummenden Geräuschen beim Atmen daher. Betroffene sind oft auch anfälliger für andere Infekte wie wiederkehrende Erkältungskrankheiten.
Verschleppte Bronchitis: Symptome
Eine verschleppte Bronchitis zeigt sich durch Symptome wie trockenen, schmerzhaften Husten, der nach einiger Zeit in einen Husten mit Auswurf übergeht. Zusätzlich können ähnliche Krankheitsanzeichen wie bei einer akuten Bronchitis auftreten, etwa Kopf- und Gliederschmerzen, aber in abgeschwächter Form.
Bronchitis behandeln
Bei einer akuten Bronchitis ist eine Behandlung nicht zwingend notwendig, denn sie heilt meist innerhalb von zwei bis drei Wochen von selbst aus. Da sich die Erkrankung in der überwiegenden Anzahl der Fälle auf eine Vireninfektion zurückführen lässt, ist die Gabe von Antibiotika nicht zielführend, außer zur Therapie einer bakteriellen Infektion.
Zur Linderung der Symptome können husten- und schmerzlindernde Medikamente verabreicht werden. Hustenstillende Arzneimittel sollten jedoch nur am Abend eingenommen werden, da sie müde machen können und am Tage das wichtige Abhusten des Schleims unterbinden.
Betroffene sollten sich außerdem körperlich schonen und viel Flüssigkeit zu sich nehmen, zum Beispiel in Form von Tees und Suppe.
Heilt die akute Bronchitis nicht vollständig aus, können sich Folgeerkrankungen wie Lungen- und Rippenfellentzündung oder Myokarditis entwickeln. Das Risiko ist umso größer, je länger die Krankheit andauert.
Bei einer chronischen Bronchitis besteht der erste Behandlungsschritt darin, den Verursacher – Rauchen oder Schadstoffe – zu beseitigen. In einem frühen Stadium lässt sich das Fortschreiten der Krankheit so noch aufhalten. Zur weiteren Therapie kommen entzündungshemmende, schleimlösende und bronchienerweiternde Medikamente zum Einsatz. Bei besonders schweren Formen kann eine Sauerstofflangzeittherapie notwendig sein.
Bronchitis – Wann zum Arzt?
Ärztliche Hilfe sollten Betroffene aufsuchen, wenn sich die Bronchitis Symptome nach mehr als drei Wochen noch nicht gebessert haben. Auch bei hohem Fieber von über 38 °C, einem sehr starken Krankheitsgefühl, bellendem Husten und beschleunigtem Herzschlag sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gleiches gilt, wenn der ausgehustete Schleim Blut enthält oder pfeifende Atemgeräusche auftreten. Bei akuter Atemnot ist sofort die Rettung zu verständigen.
- Beise, U. et al., Gesundheits- und Krankheitslehre, Berlin: Springer Medizin (2. Auflage, 2009)
- WebMD LLC, Bronchitis, https://www.webmd.com/... (Abrufdatum: 02.04.2024)
- Johns Hopkins Medicine, Bronchitis, https://www.hopkinsmedicine.org/... / (Abrufdatum: 02.04.2024)