Natron – auch bekannt als Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Kaiser-Natron, Bullrich-Salz, Speisesoda oder Backsoda – ist ein nützlicher Helfer im Haushalt und findet in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung. Das feinkörnige, weiße Pulver, das optisch an Salz erinnert, steckt unter anderem in Zahnpasta, Backpulver oder Mineralwasser. Es gilt nicht nur als Alleskönner in der Küche, sondern kann auch zu gesundheitlichen Zwecken eingesetzt werden.
Das Wichtigste auf einen Blick
1. Natron ist der Trivialname der chemischen Verbindung Natrium-Hydrogencarbonat, eines Natriumsalzes der Kohlensäure
2. Das weiße Pulver kann zahlreiche Hausmittel wie Spülmittel, Allzweckreiniger oder Putzmittel ersetzen.
3. Natron ist basisch und kann auch zur Körperpflege oder bei gesundheitlichen Beschwerden eingesetzt werden.
Gegen welche Beschwerden hilft Natron?
Die bedeutendste Eigenschaft von Natron ist sein basischer pH-Wert von 8,5. Die Substanz kann Säure entgegenwirken und findet deshalb bei Sodbrennen und Völlegefühl Einsatz, um die überschüssige Säure zu neutralisieren. Auch Mundgeruch, Entzündungen und Cellulitis können mit Natronpulver behandelt werden.
Natron gegen Sodbrennen und Gastritis
Sodbrennen entsteht durch einen Überschuss an Magensäure, zum Beispiel durch fettiges Essen, Stress oder zu viel Alkohol. Die Säure steigt über die Speiseröhre auf und reizt die Schleimhäute, hinter dem Brustbein setzt sich ein brennendes Gefühl ein. Um die Beschwerden zu lindern, kann man einen Teelöffel Natronpulver in einem Glas Wasser auflösen, die Mischung gut umrühren und sie dann schluckweise trinken.
Auch bei einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) kann das weiße Pulver hilfreich sein. Kein Wunder, denn das Hydrogencarbonat wirkt entzündungshemmend. Zu den Symptomen einer Gastritis gehören Bauchschmerzen, Übelkeit und Sodbrennen. Deshalb gilt auch hier: Natronpulver in Wasser auflösen und langsam trinken.
Das weiße Pulver hilft bei Erkältung und Halsschmerzen
Die Natron-Wasser-Mischung hilft auch dann, wenn es gerade mal im Hals kratzt oder der Rachen entzündet ist. Allerdings wird sie dann nicht getrunken, die Anwendung erfolgt als Mundspülung. Zudem lässt sich mit dem weißen Pulver einer Grippe vorbeugen, indem man die Nasenschleimhäute von Krankheitserregern befreit. Einfach sieben Gramm Kochsalz und drei Gramm Natronpulver in einem Liter Wasser verrühren und die Nase ausspülen.
Natronpulver gegen Entzündungen im Körper
Die entzündungshemmende Wirkung von Natron kann man sehr vielfältig nutzen. So hilft der Stoff beispielsweise bei Sonnenbrand oder Brandwunden. Ganz einfach ein Tuch mit der Natronlösung tränken und es sorgfältig auf die betroffenen Stellen legen. Wer zwei Wochen lang Natronlösung trinkt, erhöht die Anzahl der M2-Makrophagen im Blut, in der Milz und den Nieren. M2-Makrophagen sind Immunzellen, die Entzündungen entgegenwirken.
Natron bei Cellulite
Cellulite – die unansehnliche “Orangenhaut” an Beinen, Po und Hüften – macht nicht wenigen Frauen zu schaffen. Statt kostspielige Peelings zu kaufen, rückt man ihr ganz einfach mit einer Natronpaste zu Leibe. Kaffeesatz, Natron und Olivenöl im Verhältnis 4:2:1 zu einer Paste verrühren und sie in die betroffenen Stellen einmassieren. Nach dem Einziehen werden die Kaffeekrümel entfernt.
Natron als Hausmittel
Mit Natron lassen sich Teppiche reinigen, Backöfen blitzblank putzen und verstopfte Abflüsse freibekommen. Außerdem neutralisiert das Mittel unangenehme Gerüche, reinigt Goldschmuck. Daneben macht sich das weiße Pulver auch als Backtriebmittel gut - allerdings nur, wenn im Teig eine saure Zutat wie Essig, Joghurt oder Zitronensaft enthalten ist. Gibt man einen gehäuften Esslöffel Natronpulver zum Waschmittel, wird die Wäsche strahlend weiß. Natron wird häufig auch dazu genutzt, Lebensmittel zu entsäuern. Es gilt außerdem als preiswerte Alternative zu Shampoo, da es die Kopfhaut beruhigen kann. Diese vielfältigen Eigenschaften machen Natron zu einem Alleskönner im Haushalt.
Kann Natron tödlich sein?
Giftig ist Natron zwar nicht, doch wenn man zu viel davon trinkt, kann es zu Blähungen, Übelkeit und Durchfall kommen – also genau das Gegenteil von dem, was erreicht werden soll. Daher ist es wichtig, täglich nicht mehr als drei Gläser Wasser mit je einem halben bis ganzen Teelöffel Natron zu sich zu nehmen.