
Die Arbeit als Arzt in der Facharztrichtung Urologie vereint medizinisches Fachwissen, operative Präzision und ein breites Behandlungsspektrum. Urologen diagnostizieren und behandeln Erkrankungen der Harnwege und männlichen Geschlechtsorgane, arbeiten interdisziplinär und begleiten ihre Patienten von Vorsorge bis zur Nachsorge. Das Fachwissen erhalten sie über die Facharztweiterbildung nach abgeschlossenem Medizinstudium.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Urologe?
Ein Urologe ist ein Facharzt, der sich auf die Diagnostik, Behandlung und Prävention von Erkrankungen und Störungen der Harnwege bei Mann und Frau sowie der männlichen Geschlechtsorgane spezialisiert hat. Das betrifft generell die Organe im kleinen Becken, also Niere, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre. Bei Personen mit männlichen Geschlechtsorganen außerdem Hoden, Nebenhoden, Skrotum, Samenleiter, Bläschendrüse, Prostata und Penis.
Wie wird man Urologe?
Die Ausbildung zum Urologen in Österreich umfasst ein Medizinstudium (Dr. med. univ.), die Eintragung in die Ärzteliste und eine 9-monatige Basisausbildung. Anschließend folgt die 6-jährige Facharztausbildung, die auf die Diagnostik und Therapie urologischer Erkrankungen spezialisiert. Sie beinhaltet praktische und theoretische Schulungen in Urologie und Rotationen in verwandten Fachbereichen (z. B. Onkologie, Chirurgie). Der Abschluss erfolgt mit der bestandenen Facharztprüfung, die zur selbstständigen Tätigkeit als Urologe berechtigt. Mehr zur Weiterbildung zum Urologen:
Alles Wichtige zu Facharztrichtungen und Facharztausbildungen in Österreich:
Urologie – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Die Urologie umfasst vielfältige Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, von chirurgischen Eingriffen über medikamentöse Therapien bis hin zu präventiven und beratenden Tätigkeiten. Urologen führen offene, endoskopische und minimalinvasive Operationen durch, nutzen u.a. Antibiotika, Chemotherapie und Immuntherapien zur Behandlung und bieten Beratungen zu Themen wie Sexualgesundheit oder Fruchtbarkeit an. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder MRT spielen eine zentrale Rolle.
Typisch für die Urologie ist die Darstellung der Harnwege, etwa per Cystoskopie oder Ureterorenoskopie (URS). Für tiefere Einblicke wird eine perkutane Nephrostomie (PCN) eingesetzt. Die Diagnostik und Therapie der Prostata umfasst Methoden wie die digitale rektale Untersuchung (DRU), Biopsien und Eingriffe bei Vergrößerungen oder Tumoren.
Steinleiden werden zunächst konservativ behandelt, bei Bedarf jedoch operativ oder per Stoßwellenlithotripsie (ESWL).
Spezialfächer innerhalb der Urologie
Die Urologie umfasst Spezialfächer wie Kinderurologie (Behandlung angeborener Harnwegsfehlbildungen), Uro-Onkologie (Therapie von Tumoren der Nieren, Blase, Prostata, Hoden), rekonstruktive Urologie (Wiederherstellung von Harnwegen/Geschlechtsorganen) und Inkontinenzbehandlung (konservative und chirurgische Ansätze). Moderne Verfahren wie minimal-invasive Chirurgie und Physiotherapie spielen dabei eine zentrale Rolle.
Für wen ist die Fachrichtung Urologie interessant?
Die Urologie ist besonders interessant für Mediziner, die ein breites Fachgebiet mit chirurgischen, diagnostischen und konservativen Behandlungsmöglichkeiten suchen. Sie eignet sich für diejenigen, die sowohl operative als auch beratende Tätigkeiten schätzen. Besonders spannend ist die Kombination aus Technik (z. B. Endoskopie, Ultraschall, Lasertherapie) und direkter Patientenbetreuung.
Wo kann man als Urologe arbeiten?
In Österreich können Urologen in verschiedenen medizinischen Einrichtungen arbeiten. Die häufigste Beschäftigungsmöglichkeit bietet sich in Krankenhäusern und Universitätskliniken, wo sie auf urologischen Abteilungen oder in interdisziplinären Teams tätig sind. Universitätskliniken eröffnen zudem Wege in Forschung und Lehre. Alternativ können Urologen in Facharztpraxen arbeiten, sei es in einer eigenen Niederlassung oder als angestellte Fachärzte in bestehenden Praxen. Auch Privatkliniken sind eine beliebte Option, insbesondere für spezialisierte Behandlungen.
Weitere Arbeitsfelder finden sich in Rehabilitations- und Therapiezentren, wo Urologen Patienten nach Operationen oder Krebstherapien betreuen. Darüber hinaus bieten sich Karrieremöglichkeiten in der Forschung, in der Pharma- und Medizintechnikbranche oder als medizinische Gutachter für Versicherungen und Behörden. Insbesondere in strukturschwächeren Regionen besteht eine hohe Nachfrage nach Fachärzten, was zusätzliche attraktive Beschäftigungsperspektiven eröffnet.
Urologie – Wie hoch ist der Lohn?
Als Facharzt in Österreich liegt das monatliche Einstiegsgehalt generell zwischen 4.080 und 6.810 Euro brutto plus Zulagen. Im Verlauf der Karriere kann man durch Erfahrung, Verantwortung und Spezialisierung seinen Arzt-Lohn noch weiter ausbauen. Im Schnitt verdienen die Fachärzte zwischen 7.500 und 8.000 Euro brutto monatlich, wobei der Reinertrag in einer eigenen Praxis sogar noch höher liegt. Mehr zum Arzt-Lohn: