Ärzte genießen ein hohes Ansehen in der Gesellschaft – und verdienen üppig. Aber stimmt das Klischee? Wie hoch ist das Gehalt als Assistenzarzt – in Österreich auch Turnusarzt genannt? Was verdient man wirklich als Assistenzarzt oder Assistenzärztin in Österreich? Wir gehen den Fragen auf die Spur.
Inhaltsverzeichnis
Wie wird man Assistenzarzt oder Assistenzärztin?
Als Assistenzarzt oder Assistenzärztin werden Personen bezeichnet, die ihre Approbation bereits erlangt haben und aktuell in der Weiterbildung zum Facharzt sind. Somit ist das Studium der Humanmedizin Voraussetzung für eine Stelle als Assistenzarzt oder Assistenzärztin in Österreich. Nach dem bestandenen Studium wird man automatisch Assistenzarzt oder Assistenzärztin, sofern man sich auf eine Stelle bewirbt. Die Mehrzahl der Assistenzärzte arbeitet in Kliniken und Krankenhäusern.
Die Dauer der Facharztausbildung richtet sich nach dem medizinischen Fachgebiet und beträgt etwa fünf bis sechs Jahre. In dieser Zeit muss man mit dem Assistenz Arzt Gehalt auskommen.
Einstiegsgehalt als Assistenzarzt oder Assistenzärztin
Wie hoch das Einstiegsgehalt als Assistenzarzt oder Assistenzärztin in Österreich konkret ausfällt, lässt sich schwer sagen. Denn die Tarife unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Laut der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) gibt es derzeit über 30 verschiedene Dienstrechte. Die unterschiedlichen Dienstrechte führen zu Unterschieden beim Gehalt.
Grundsätzlich beobachten lässt sich ein West-Ost-Gefälle und auch zwischen den Kliniken gibt es Unterschiede beim Grundverdienst. Zum Grundverdienst können Zulagen für Überstunden, Nacht- und Wochenenddienste sowie die Gefahrenzulage, Operationszulage und Assistenzarzt Zulage hinzukommen. Insgesamt gab die ÖÄK bis zum Jahr 2014 das Verhältnis von Grundgehalt zu Zulagen als 60 zu 40 an.
Allerdings gilt seit 1. Jänner 2015, dass Ärzte maximal 48 Wochenarbeitsstunden inklusive Überstunden pro Woche im Durchschnitt nicht überschreiten dürfen. Nur in Universitätskliniken gibt es die Möglichkeit zum Opt-out (schriftliche Zustimmung zu einer höheren Arbeitszeit). Durch das Opt-out sind weiterhin bis maximal 72 Arbeitsstunden die Woche möglich. Durch die Überstundenvergütung kann das Grundgehalt stark gesteigert werden.
Ein realistisches Einstiegsgehalt liegt bei rund 48.000 Euro bei Ordensspitälern, 50.000 in öffentlichen Spitälern und 55.000 an Universitätskliniken. Alle Angaben sind brutto und beziehen sich auf das Grundgehalt im ersten Ausbildungsjahr (sogenannte Basisausbildung, 14. Monatsgehälter, ohne Zulagen).
Gehalt als Assistenzarzt oder Assistenzärztin
Da das Gehalt als Assistenzarzt oder Assistenzärztin je nach Bundesland variiert, werden nachfolgend exemplarische Gehälter aus unterschiedlichen Regionen vorgestellt. Das Gehalt steigt grundsätzlich mit jedem Ausbildungsjahr.
Bundesland | Gehalt Assistenzarzt |
Kärnten | 4.600 € |
Oberösterreich | 3.300 € |
Steiermark | 3.100 € |
Tirol | 4.200 € |
Niederösterreich | 3.750 € |
Vorarlberg | 3.500 € |
Ordensspitälern (bundesweit) | 4.050 € |
Wien | 4.150 € |
Graz * | 3.150 € |
Salzburg* | 6.000 € |
*inklusive Zulagen
Die angegebenen Gehälter dienen der Orientierung und Transparenz, können aber von den aktuellen Gehältern in den unterschiedlichen Regionen Österreichs abweichen.
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