Wer sich als Arzt auf eine Stelle bewirbt will mit dem Bewerbungsanschreiben den Personaler von Beginn an von seinen Kenntnissen und Fähigkeiten überzeugen. Wir erklären Schritt für Schritt wie es Bewerbern gelingt das perfekte Anschreiben zu erstellen.
Inhaltsverzeichnis
Das Anschreiben ist der Einstieg in die Bewerbung als Arzt und zugleich ihr Herzstück. Auf nicht mehr als einer DIN A4-Seite muss es den Vorgesetzten oder die Personalabteilung von den Kenntnissen und Fähigkeiten des Bewerbers überzeugen. Dabei sollte das Anschreiben auch noch möglichst originell ausfallen und auf Floskeln verzichte werden, damit die Bewerbung nicht gleich zu den Akten kommt. Ein gutes Bewerbungsanschreiben als Arzt zu erstellen, ist eine Herausforderung. Wer einige Tipps beachtet, steigert die Chance, möglichst oben auf dem Stapel zu landen.
Was zeichnet ein gelungenes Bewerbungsanschreiben aus?
Das Bewerbungsanschreiben soll dem Personalverantwortlichen knapp und dennoch überzeugend aufzeigen, warum der Bewerber der geeignetste Kandidat für die offene Stelle ist. Ein gutes Anschreiben erregt Aufmerksamkeit und macht den Personaler neugierig darauf, den Bewerber kennen zu lernen. Damit das gelingt, muss das Anschreiben mindestens die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- Es berücksichtigt formale Vorgaben.
- Es ist maximal eine DIN A4-Seite lang.
- Der Inhalt passt zur Stellenanzeige.
- Die Formulierungen weisen die richtige Balance zwischen Eigenwerbung und Glaubwürdigkeit auf.
- Es gibt keine Widersprüche zum Lebenslauf und zur Zeugnisanlage.
Format und Layout
Für die komplette Bewerbung sollte ein einheitliches Layout gewählt werden. Das bedeutet, Schriftgröße, Schriftart, Schriftsatz, Einzüge und Zeilenabstände sind auf allen Dokumenten gleich. Die Schriftart sollte nicht zu verspielt wirken und sich leicht lesen lassen. Geeignete Schriftgrößen liegen je nach Schrifttype zwischen 10 und 12 Punkt.
Zur besseren Lesbarkeit wird das Anschreiben in mehrere Absätze unterteilt. Idealerweise verwendet man vier bis fünf Absätze, die jeweils nicht länger als sechs bis sieben Zeilen sind.
Das Bewerbungsanschreiben als Arzt schließt mit einer handschriftlichen Unterschrift plus Namen. Wird die Bewerbung digital verschickt, fügt man eine eingescannte und freigestellte Unterschrift ins Dokument ein.
Aufbau des Bewerbungsanschreibens
Der Aufbau des Bewerbungsanschreibens orientiert sich am klassischen Geschäftsbrief. Es enthält immer einen Briefkopf mit Namen, Adresse und Kontaktdaten des Bewerbers sowie mit Namen und Anschrift des Empfängers. Idealerweise recherchieren Bewerber den konkreten Ansprechpartner und adressieren die Bewerbung namentlich an diese Person.
Die Angabe von Ort und Datum gehört ebenfalls in das Anschreiben, genauso wie die Betreffzeile. Letztere nennt die genaue Bezeichnung der Stelle, auf die man sich bewirbt, oder, sofern angegeben, die Referenznummer der Stellenanzeige. Auf die Betreffzeile folgt der Haupttext. Das Anschreiben schließt mit der Grußformel samt handschriftlicher Unterschrift und Namen.
Bewerbungsanschreiben als Arzt: Der Inhalt
Die große Kunst beim Erstellen des Anschreibens liegt darin, alle Argumente für die eigene Person schlüssig zusammenzufassen und dabei auf typische Bewerbungsfloskeln zu verzichten. Die Personalverantwortlichen in den Kliniken interessieren sich vor allem für folgende Fragen:
- An welchem Punkt seines beruflichen Werdegangs befindet sich der Bewerber gerade?
- Welche Vorkenntnisse und speziellen Fähigkeiten bringt ein Bewerber mit und welchen Mehrwert haben diese für den Arbeitgeber?
- Warum hat sich der Bewerber gerade für diese Klinik bzw. diesen Arbeitgeber entschieden?
- Warum passt der Bewerber besonders gut zu den Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle?
- Ab wann kann der Bewerber die Stelle antreten?
Eine klare Gliederung erleichtert es dem Leser, die Argumente des Bewerbers nachzuvollziehen. Auf eine spannende Einleitung folgt eine Darstellung der eigenen Fähigkeiten. Diese werden anschließend in Bezug zur ausgeschriebenen Stelle gesetzt, um dem Arbeitgeber zu zeigen, welchen Mehrwert man mitbringt.
Der erste Satz
Der erste Satz des Bewerbungsschreiben soll Lust darauf machen, weiterzulesen. Mit typischen Floskeln wie “Hiermit bewerbe ich mich um die ausgeschriebene Stelle als Assistenzarzt…” oder “Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen…” gelingt das eher nicht. Besser ist ein prägnanter Einstieg, der sofort die Aufmerksamkeit des Lesers weckt.
Wer bereits Kontakt zum Arbeitgeber hatte, zum Beispiel durch ein Telefongespräch oder durch ein Praktikum, sollte zu Beginn der Bewerbung Bezug darauf nehmen. Bewirbt man sich auf Empfehlung, sollte man dies ebenfalls erwähnen – nach Rücksprache mit der Person, welche die Empfehlung ausgesprochen hat. Bei einer Initiativbewerbung kann man erwähnen, wie man überhaupt auf das jeweilige Haus aufmerksam geworden ist, etwa durch spezielle Forschungsergebnisse oder aktuelle Publikationen.
Bei ausgeschriebenen Stellen ist es dagegen häufig gewünscht, dass Bewerber die Stellenausschreibung im ersten Satz erwähnen. Das erleichtert es der Personalabteilung, die Bewerbungen schnell und richtig zuzuordnen.
Mut zur Selbstdarstellung: Beschreibung der eigenen Fähigkeiten
Auf den prägnanten Einstieg folgt die Darstellung der eigenen Person. In diesem Abschnitt sollten Bewerber unter anderem darauf eingehen, wo sie ihre Approbation erlangt haben, an welchem Punkt ihrer beruflichen Laufbahn sie gerade stehen und welche fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten sie auszeichnen.
Dabei gilt es, die richtige Balance zwischen Eigenwerbung und Glaubwürdigkeit zu finden. Selbstbewusstsein ist gewünscht, übertreiben sollten Bewerber jedoch nicht. Vor allem muss der Inhalt des Bewerbungsanschreibens mit den Angaben im Lebenslauf und der Zeugnisanlage übereinstimmen. Außerdem sollte auf negative Formulierungen verzichtet werden. Ein Jobwechsel sollte ebenfalls immer positiv begründet werden. Auch negative Äußerungen über den früheren Arbeitgeber oder Kollegen sind absolut tabu.
Ebenso wichtig ist es, die eigenen Fähigkeiten in Verbindung zur ausgeschriebenen Stelle zu setzen. Das optimale Bewerbungsanschreiben als Arzt ist individuell auf den potenziellen Arbeitgeber zugeschnitten und geht konkret auf die dortigen Besonderheiten und medizinischen Schwerpunkte ein. Das erfordert es, im Vorfeld Informationen über die jeweilige Klinik zu recherchieren.
Ungewöhnliche Interessen und Hobbys können im Bewerbungsanschreiben genannt werden, wenn sie einen Mehrwert für die ausgeschriebene Stelle darstellen. Wer sich zum Beispiel ehrenamtlich im medizinischen Bereich engagiert oder sozial tätig ist, kann dies erwähnen. Auch andere Tätigkeiten, die für soziale Kompetenz und Teamfähigkeit sprechen, sind von Personalern gerne gesehen.
Der gelungene Abschluss
Viele Arbeitgeber möchten die Gehaltsvorstellung des Bewerbers wissen und erfahren, zu welchem Termin er einsteigen kann. Fragt die Stellenausschreibung nach diesen Dingen, gehören sie zwingend ins Bewerbungsanschreiben und zwar in den letzten Absatz.
Auch in einer Initiativbewerbung sollte man das frühestmögliche Einstiegsdatum nennen. Darauf folgt eine freundliche Aufforderung zur Gesprächseinladung, zum Beispiel: “Ich freue mich, Sie bald in einem persönlichen Gespräch von meinen Fähigkeiten zu überzeugen.” Am Ende steht die Grußformel mit Unterschrift.