
Mit Pathologie ist die Lehre von krankhaften Veränderungen und Zuständen im Körper gemeint. Sie untersucht Herkunft, Entstehungsweise, Verlauf und Auswirkungen von Krankheiten einschließlich der jeweiligen Körpervorgänge. Als Facharzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie analysiert man Gewebe- und Zellproben, außerdem Proben aus Körperflüssigkeiten auf mögliche krankhafte Erscheinungen – überwiegend mittels Lichtmikroskopie und zunehmend mit molekularbiologischen Verfahren.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Heute ist es oft der Pathologe, der bei einer Erkrankung eine definitive Diagnose stellt – Grundlage für einen zielführenden Therapieplan. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Krebsdiagnostik. Typisches Arbeitsinstrument ist das Mikroskop. Hier werden zum Beispiel Schnittproben aus erkrankten Geweben untersucht. Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Obduktion von Leichen zur Feststellung von Todesursachen und zur Rekonstruktion von Sterbevorgängen, weswegen Pathologen manchmal mit Gerichtsmedizinern verwechselt werden. Die Molekularpathologie ist die neueste Teildisziplin der Pathologie. Sie untersucht bevorzugt genetische Veränderungen im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen. Das ermöglicht noch zielgenauere Diagnosen und Therapien im Sinne einer “personalisierten Medizin”.
Der Facharzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie arbeitet eng mit anderen Klinikärzten oder niedergelassenen Ärzten zusammen, um Krankheiten frühzeitig zu entdecken, richtig zu bestimmen und den Therapieverlauf zu überwachen. Gefragt ist daher Kooperationsbereitschaft. Ein direkter Kontakt zu Patienten stellt eine Ausnahme dar, ist jedenfalls nicht die Regel. Der Pathologe arbeitet typischerweise im Hintergrund.
Mehr zur Tätigkeit als Pathologe hier:
Klinische Pathologie und Molekularpathologie – Die Weiterbildung im Überblick
Klinische Pathologie und Molekularpathologie gehört zu den klinisch-pathologischen Sonderfächern. Wie alle Facharztausbildungen ist auch diese Ausbildung als Weiterbildung angelegt und baut auf der Qualifikation als Allgemeinarzt auf. Rechtsgrundlage bildet die Österreichische Ärzte-Ausbildungsordnung 2015 – ÄAO 2015.
Mehr zu Facharztausbildungen und Facharztrichtungen:
Voraussetzungen
Um die Facharztausbildung für Klinische Pathologie und Molekularpathologie beginnen zu können, müssen angehende Fachärzte zunächst eine Reihe an Voraussetzungen erfüllt haben, wobei der erste Schritt natürlich der Abschluss des Medizinstudiums mit der Promotion zum Dr. med. univ. und die Approbation ist. Es folgt eine Basisausbildung über neun Monate, die alle Assistenzärzte ablegen. Anschließend erfolgt eine fünfjährige Facharztausbildung in Pathologie, die in einem anerkannten Ausbildungszentrum, wie etwa einer Universitätsklinik, absolviert werden muss.
Persönliche Voraussetzungen für den Facharzt in klinischer Pathologie und Molekularpathologie umfassen eine hohe analytische Fähigkeit, um komplexe Diagnosen zu stellen. Ein ausgeprägtes Interesse an Forschung und der Arbeit mit modernster Labortechnologie ist essenziell. Zudem erfordert der Beruf eine hohe Genauigkeit, Geduld und sorgfältige Arbeitsweise. Entgegen des Klischees müssen Pathologen auch gute Kommunikationsfähigkeiten haben, da sie viel im Team arbeiten und ständig mit anderen Fachrichtungen im Kontakt stehen.
Dauer und Gliederung
Die Facharztausbildung ist auf eine Dauer von 53 Monaten angelegt, die auf eine 9-monatige Basisausbildung folgen. Sie umfasst zwei Ausbildungsabschnitte:
- die 36-monatige Sonderfach-Grundausbildung
- die 27-monatige Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Die Basisausbildung ist eine klinische Grundausbildung, die für alle angehenden Fachärzte unabhängig von der Fachrichtung vorgesehen ist. Sie vermittelt Grundkennnisse, -fertigkeiten und -fähigkeiten einer ärztlichen Klinik-Tätigkeit. Die Ausbildung erfolgt üblicherweise im Krankenhaus, wo verschiedene Stationen durchlaufen werden. Es geht u.a. um Notfallmaßnahmen, konservative und chirurgische Behandlungsoptionen, den richtigen Umgang mit Patienten und die Entwicklung von Therapieplänen.
In der Sonderfach-Grundausbildung wird ein genereller Überblick über die Pathologie mit Fokus auf Ursachen, Wesen und Folgen von Krankheiten gegeben. Das betrifft auch die damit verbundenen Veränderungen in Form, Gestalt, Struktur und Funktion von betroffenen Körperregionen oder -stellen.
In der Sonderfach-Schwerpunktausbildung werden sechs fachbezogene Module und ein wissenschaftliches Modul angeboten. Drei Module davon müssen belegt werden. Am Ende der Ausbildung steht die Facharztprüfung. Ziel der Ausbildung ist, den angehenden Facharzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie zu einer eigenverantwortlichen, selbständigen und kompetenten Berufsausübung in seinem Fach zu befähigen.
Klinische Pathologie und Molekularpathologie – Inhalte der Sonderfach-Grundausbildung
Die Sonderfach-Grundausbildung umfasst folgende Inhalte:
- Pathologie mit besonderer Berücksichtigung von Ursachen, Wesen und Folgen von Krankheiten und den damit verbundenen morphologischen und funktionellen Veränderungen
- Makro- und Mikroanatomie, Genetik, Pathophysiologie und Pharmakologie/Toxikologie
- Licht- und elektronenmikroskopische Technik, Kryotechnik, Apparatekunde und Auswertetechniken
- Färbemethoden, spezielle diagnostische Methoden wie z.B. immunmorphologische, enzymhistochemische, morphometrische, fluoreszenzoptische, fotografische und statistische Methoden
- Organisation von Gewebebanken und der Asservierung von Gewebeproben für weitere Analysen
- Krankenhaushygiene, Sterilisation und Desinfektion
- Epidemiologie in Zusammenhang von Screeninguntersuchungen und Gesundenuntersuchungen
- Tropenmedizin
- Leichenkonservierung
- Umwelt- und arbeitsbedingte Risiken und Erkrankungen
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin und gesundheitliche Aufklärung
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere Orientierung über soziale Einrichtungen, Institutionen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen, einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und des Sozialversicherungssystems, insbesondere das Leichen- und Bestattungswesen
- Grundlagen der Dokumentation und Arzthaftung
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere mit anderen Gesundheitsberufen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen ärztlichen Handelns
- Ethik ärztlichen Handelns
- Histologische Auswertung von Operationsmaterial aus sämtlichen medizinischen Fachgebieten
- Histologische und zytodiagnostische Auswertung von diagnostischem Biopsie- und Punktatmaterial aus sämtlichen operativen und nicht operativen medizinischen Fachgebieten, insbesondere die Beurteilung von neoplastischen Veränderungen (diagnostische Onkologie)
- Histologische und zytologische Verlaufskontrollen benigner und maligner Erkrankungen
- Intraoperative Gefrierschnittuntersuchung und Prinzipien der Kryotechnik
- Makroskopische Pathologie und Präparation sämtlicher Gewebe, Organe, Organteile und Zellmaterial
- Zytodiagnostische Untersuchung sämtlichen Exfoliativ-, Aspirations- und Punktatmaterials einschließlich Sputumuntersuchungen und Zervixzytologie
- Anwendung, Auswertung und Interpretation spezieller Färbe- und Analysetechniken wie z. B. immunmorphologischer, enzymhistochemischer, fluoreszenzoptischer, molekularpathologischer und molekulargenetischer Methoden von allen Gewebs- und Zellmaterialien
- Therapeutisch-prädiktive Pathologie
- Obduktion und Totenbeschau einschließlich sämtlicher Untersuchungsmethoden sowie Auswertung und Erstellung pathologisch-klinischer Korrelationen
- Vorbereitung und Konservierung von Organen, Organteilen und Leichen
- Mikrobiologische Untersuchungen einschließlich Keimbestimmung, Resistenzprüfung, fluoreszenztechnischer und molekularpathologischer Methoden
- Serologische Untersuchungen wie etwa Komplementbindungsreaktionen, Haemagglutinationstests, Agglutinationsreaktionen sowie fluoreszenzoptische Methoden
- Fachspezifische Dokumentation, Archivierung und Qualitätssicherung
- Klinisch-pathologische Konferenzen und Tumorboards
Klinische Pathologie und Molekularpathologie – Inhalte der Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Die Sonderfach-Schwerpunktausbildung ist in sechs Module und ein wissenschaftliches Modul gegliedert, wovon 3 Module ausgewählt werden müssen. In den einzelnen Themengebieten vertiefen die angehenden Fachärzte ihr Wissen. Es stehen folgende Module zur Auswahl:
Modul 1: Spezielle Pathologie solider Neoplasien
- Makro- und Mikroanatomie und Physiologie
- Molekulare Grundlagen der Tumorgenese im jeweiligen Organsystem
- Klinische Grundkenntnisse
- Diagnostische Methoden wie Immunhistochemie, In-situ-Hybridisierung, PCR, Sequenzierung inkl. Präanalytik
- Histopathologische Beurteilung von Operationspräparaten, Biopsaten und zytologischen Proben bei soliden Neoplasien
- Klassifikation der Neoplasien
- Anwendung, Auswertung und Interpretation immunmorphologischer, enzymhistochemischer, fluoreszenzoptischer, molekularpathologischer und molekulargenetischer Methoden von allen Gewebs-und Zellproben
- Histologische und zytologische Verlaufskontrollen
- Beurteilung prädiktiver und prognostische Marker einschließlich diagnostischer Befunderstellung
- Klinisch-pathologische Konferenzen und Tumorboards
Modul 2: Spezielle Pathologie nicht-neoplastischer Erkrankungen
- Makro- und Mikroanatomie und Physiologie
- Molekulare Grundlagen der Pathogenese
- Klinische Grundkenntnisse
- Diagnostische Methoden wie Immunhistochemie, In-situ-Hybridisierung, PCR, Sequenzierung inkl. Präanalytik
- Mikroskopische Diagnostik von Operationspräparaten, Biopsaten und zytologischen Proben nicht-neoplastischer Erkrankungen
- Klassifikation der einzelnen Erkrankungen
- Zytopathologische Diagnostik des jeweiligen Organgebietes
- Anwendung, Auswertung und Interpretation immunmorphologischer, enzymhistochemischer, fluoreszenzoptischer, molekularpathologischer und molekulargenetischer Methoden von allen Gewebs- und Zellmaterialien
- Histologische und zytologische Verlaufskontrollen
- Beurteilung prädiktiver und prognostische Marker einschließlich diagnostischer Befunderstellung
- Klinisch-pathologische Konferenzen und Boards
Modul 3: Hämatopathologie
- Makro- und Mikroanatomie des Immunsystems mit spezieller Berücksichtigung von Lymphknoten, Milz, Mukosa-assoziiertem lymphatischen Gewebe, Thymus und Knochenmark
- Zelluläre und molekulare Immunologie
- Klinische Hämatologie
- Über Immunmorphologie hinausgehende diagnostische Methoden wie In-situ-Hybridisierung, PCR, Sequenzierung etc. inkl. Präanalytik
- Histologische Diagnostik von Operationspräparaten, Biopsaten und Diagnostik von zytologischen Proben mit reaktiven und neoplastischen Erkrankungen des Immunsystems
- Klassifikation lymphatischer, myeloischer und anderer hämatologischer Neoplasien
- Diagnostische Zuordnung reaktiver und lymphomsimulierender Prozesse
- Anwendung, Auswertung und Interpretation immunmorphologischer, enzymhistochemischer, fluoreszenzoptischer, molekularpathologischer und molekulargenetischer Methoden von allen Gewebs- und Zellproben
- Histologische und zytologische Verlaufskontrollen benigner und maligner Erkrankungen
- Befundung und Befundinterpretation von Beckenkammbiopsien mit zytologischer Korrelation
- Beurteilung prädiktiver und prognostischer molekularer Marker in der Hämatoonkologie
- Klinisch-pathologische Konferenzen und Tumorboards
Modul 4: Molekularpathologie
- Molekulare Grundlagen der Tumorgenese aller Organsysteme einschließlich der zugrundeliegenden genetischen Veränderungen
- Molekulare und genetische Grundlagen der Tumorheterogenität
- Grundlagen therapeutisch relevanter molekularer und genetischer Veränderungen
- Molekulare, genetische und klinische Grundlagen hereditärer Tumorerkrankungen
- Grundlagen des Erregernachweises, der Erregercharakterisierung und Antibiotika-Resistenztestung mit molekularen Methoden
- Grundlagen molekularer Techniken
- Gentechnikgesetz und andere relevante rechtliche Grundlagen
- Mikroskopische Materialauswahl von Gewebe und Zellen für molekularpathologische Untersuchungen unter Berücksichtigung der Repräsentativität und Heterogenität, z.B. bei Tumoren
- Mikrodissektion unter Einschluss apparativer Techniken
- Beurteilung der DNA-/RNA-Qualität
- Durchführung molekularer diagnostischer Methoden
- Auswertung und Interpretation von Analyseergebnissen, z.B. Sequenzanalysen, Pyrogramme, Quantifizierung von DNA/RNA, Klonalitätsanalysen, STR-Analysen zur Gewebeidentifizierung, Translokationsanalysen, Methylierungsanalysen etc.
- Erstellung integrativer Krankheitsdiagnosen bzw. Befunde unter Zusammenschau und Interpretation histo- bzw. zytopathologischer und molekularpathologischer Ergebnisse
Modul 5: Klinische Mikrobiologie
- Präanalytik: Auswahl, Gewinnung, Transport und Lagerung von Proben für mikrobiologische Untersuchungen
- Serologische Infektionsdiagnostik
- Molekularbiologische Erregerdiagnostik
- Krankenhaushygiene
- Prävention von Laborinfektionen
- Methoden der Behandlung sowie Prophylaxe von Infektionskrankheiten
- Klinisch-infektiologische Beratung
- Diagnostische Verfahren in der Parasitologie und Tropenmedizin
- Labororganisation
- Anzüchtung von Bakterien und Pilzen auf verschiedenen Nährmedien
- Identifizierung und Typisierung von Erregern mittels morphologischer, biochemischer, immunologischer und molekularer Verfahren wie z.B. Proteom-Analysen oder Gen-Analysen
- Nachweis der Empfindlichkeit und Resistenz gegen Antibiotika und Antimykotika mit verschiedenen Verfahren
- Mikrobiologischer, biochemischer und molekulargenetischer Nachweis von Resistenzmechanismen
- Einsatz von mikroskopischen Methoden in der Erregerdiagnostik
- Interpretation von Befunden
- Qualitätssicherung im Labor
Modul 6: Klinische Zytopathologie
- Makro- und Mikroanatomie und Physiologie der Organsysteme
- Molekulare Grundlagen der Pathogenese
- Klinische Grundkenntnisse
- Diagnostische Methoden wie Immunzytochemie, In-situ-Hybridisierung, PCR, Sequenzierung etc. inkl. Präanalytik
- Techniken wie Bildanalyse, Ploidie-Analysen etc.
- Zytopathologische Diagnostik von zytologischen Proben
- Anwendung, Auswertung und Interpretation immunmorphologischer, enzymhistochemischer, fluoreszenzoptischer, molekularpathologischer und molekulargenetischer Methoden von allen Zellproben
- Histologisch-zytologische Korrelation
- Beurteilung prädiktiver und prognostischer molekularer Marker einschließlich integrativer diagnostischer Befunderstellung
- Fachspezifische Qualitätssicherung
- Klinisch-pathologische Konferenzen und Tumorboards
Wissenschaftliches Modul
Das wissenschaftliche Modul ist fachübergreifend und soll auf eine mögliche spätere Tätigkeit in Forschung und Lehre vorbereiten. Behandelt werden neben allgemeinen wissenschaftsbezogenen Fragen Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens, statistische Auswertungsverfahren, Studiendesign, -durchführung und -präsentation sowie weitere Themen der medizinischen Forschung.
Facharztprüfung Klinische Pathologie und Molekularpathologie
Die Facharztprüfung findet zentral unter Verantwortung der Österreichischen Ärztekammer statt. Die Prüfung ist als schriftlicher Test organisiert und dauert vier Stunden. Geprüft werden 28 Fallbeispiele – meist unter Zuhilfenahme von Präparaten oder von Bildmaterial – mit jeweils zwei bis sechs Unterfragen.
Um die Prüfung zu bestehen, muss der Prüfling mindestens 60 Prozent der insgesamt möglichen Punkte erreichen. Außerdem muss in den Prüfungsgebieten Histologie, Zytologie und Infektionspathologie/Mikrobiologie jeweils mindestens die Hälfte der möglichen Punktzahl erreicht sein. Weitere Prüfungsgebiete: Makropathologie, Molekularpathologie, Obduktionspathologie und Qualitätssicherung aus organisatorischer Sicht. Es findet keine Benotung statt. Die Prüfung wird als “bestanden” oder “nicht bestanden” gewertet.
Logbuch
Für die Ausbildungsdokumentation müssen Ärzte in Weiterbildung in Österreich ein (elektronisches) Logbuch führen. Es ist ein verbindliches Instrument zur Qualitätssicherung und Nachverfolgung des Ausbildungsfortschritts. Im Logbuch werden beispielsweise durchgeführte Untersuchungen, Operationen, Autopsien, sowie Teilnahme an Fortbildungen und Seminaren festgehalten. Die Ausbildungsverantwortlichen überprüfen regelmäßig den Fortschritt und bestätigen die erlernten Kompetenzen. Für den Facharzt in klinischer Pathologie und Molekularpathologie müssen spezifische, im Ausbildungsplan festgelegte Mindestzahlen an bestimmten Tätigkeiten nachgewiesen werden. Das vollständig geführte Logbuch ist Voraussetzung für die Zulassung zur Facharztprüfung.
Spezialisierung als Facharzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie
In ärztlichen Tätigkeiten ist man verpflichtet, sich ständig weiterzubilden und auf dem neusten Stand der Wissenschaft zu bleiben. Mit dem Facharzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie in Österreich gibt es vielfältige Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung. Neben der klinischen Pathologie und Molekularpathologie können Pathologen sich in Bereichen wie Neuropathologie, Zytopathologie oder Rechtsmedizin weiterqualifizieren. Auch Spezialisierungen in der Onkopathologie, die sich auf die Diagnose von Tumorerkrankungen konzentriert, oder in der digitalen Pathologie, die moderne Bildgebungstechniken nutzt, sind möglich. Zudem bieten wissenschaftliche Weiterbildungen und Forschungstätigkeiten an Universitäten oder in spezialisierten Forschungseinrichtungen Karriereoptionen.
Facharzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie – Lohn
Das Facharztgehalt in Österreich bewegt sich im Mittel bei 46.600 Euro p.a. mit einer Bandreite von 39.000 Euro bis 56.000 Euro. Diese Angaben beziehen sich auf Tätigkeiten in Anstellungsverhältnissen. Es handelt sich um “Regelverdienste”. Nicht berücksichtigt sind Zusatzverdienste durch Zuschläge und Zulagen – zum Beispiel wegen Feiertags- und Wochenendarbeit. Berufserfahrung und Dauer der Anstellung spielen bei der Vergütung auch eine Rolle. Tendenziell liegt das Gehalt etwas unter dem Niveau sonstiger Facharzt-Gehälter. Dafür sind die Chancen auf geregelte Arbeitszeiten und Vereinbarkeit von Familie und Beruf größer als in anderen Bereichen. Mehr zum Arzt-Lohn hier:
Jobs als Pathologe
Laut Ärztestatistik waren 2020 in Österreich 361 Fachärzte für Klinische Pathologie und Molekularpathologie registriert. 291 (ca. 81 Prozent) arbeiteten als angestellte Ärzte. 69 Fachärzte (knapp 20 Prozent) besaßen eine eigene Ordination, davon jeder dritte Arzt neben einer Anstellungstätigkeit. Im Jahr 2020 gab es 22 Wohnsitzärzte (6 Prozent).
Der klinische Pathologe arbeitet also überwiegend im Krankenhaus. Auch eine Tätigkeit in einem Institut für klinische Pathologie ist möglich. Meist ist der Facharzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie vor allem als analytischer Spezialist gefragt, der andere Ärzte in ihren Funktionen unterstützt. Weitere Arbeitsmöglichkeiten bestehen an rechtsmedizinischen Instituten. Karrieremöglichkeiten ergeben sich zudem in der medizinischen Forschung und Lehre. Eine selbständige Tätigkeit ist im Rahmen einer Facharztpraxis für Pathologie oder als Gutachter denkbar. Der “Markt” ist aber relativ klein.
Laut Österreichischer Gesellschaft für Klinische Pathologie und Molekularpathologie (ÖGPath) besteht bei Fachärzten ein Fachkräftemangel. Viele ausgebildete Pathologen befinden sich schon im Ruhestand oder kurz davor. Für den Nachwuchs eröffnet das prinzipiell gute Berufsaussichten.
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Österreich. In der Stellensuche sind täglich zahlreiche Stellenangebote in allen Fachrichtungen für Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Chefarzt gelistet.
Direkt zu den Pathologie Jobs