Anästhesiologie und Intensivmedizin sind zwei Fachdisziplinen, die in erster Linie im Krankenhaus gefragt sind. Beide Fachrichtungen sind nicht deckungsgleich, es bestehen aber erhebliche Schnittmengen. Die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin bietet Ärzten im Krankenhaus die Möglichkeit, sich beruflich weiter zu qualifizieren und entsprechende Positionen im Klinikbetrieb zu besetzen. Mehr zum Facharzt für Anästhesiologie in Österreich und zur Tätigkeit als Intensivmediziner in den folgenden Abschnitten.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Als Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist man vor allem für Narkose und regionale oder lokale Betäubungen bei Operationen und sonstigen schmerzhaften Behandlungen im Krankenhaus zuständig, außerdem für intensivmedizinische Versorgung. Dabei ist Teamfähigkeit gefragt. Man arbeitet fast immer mit mehreren anderen Kollegen zusammen. Ziel ist, die Schmerzfreiheit von Patienten bei Eingriffen zu gewährleisten und deren Viralfunktionen sicherzustellen – ob während Operationen oder auf der Intensivstation.
Eine Kernaufgabe des Anästhesisten besteht darin, bei Eingriffen die richtigen Narkosemittel in angemessener Dosierung auszuwählen und einzusetzen. Das hängt von Art und Dauer des Eingriffs sowie von Zustand und Konstitution des jeweiligen Patienten ab. Während der Operation überwacht der Anästhesist alle wichtigen Viralfunktionen wie Herzschlag, Blutdruck und Atemtätigkeit. Auch die anästhesiologische Vor- und Nachbereitung bei Eingriffen inklusive Patientenaufklärung, Organisation und Dokumentation gehört zum Aufgabenspektrum.
Der typische Arbeitsort des Anästhesisten und Intensivmediziners sind der OP-Saal und die Intensivstation im Krankenhaus. Das erklärt sich aus der Art der Tätigkeit und Weiterbildung. Ein weiteres mögliches Arbeitsfeld ist die Notaufnahme. Hier kommt es nochmal in besonderer Weise auf Teamwork und eingespielte Abläufe an. In der Notaufnahme sind oft schwerverletzte Unfallopfer im Schockzustand zu versorgen – mit akutem und schnellem Handlungsbedarf, denn in vielen Fällen besteht akute Lebensgefahr. Hierfür gibt es strukturierte und strikt geregelte Abläufe – häufig nach dem sogenannten ABCDE-Schema. Anästhesisten sind für A = Airway (Luftwege) und B = Breathing (Atmung) zuständig.
Da der OP-Betrieb relativ gut geplant werden kann, sind die Arbeitszeiten eines Anästhesisten zum Großteil geregelt. Es lässt sich gut Teilzeitarbeit verwirklichen, vorausgesetzt der Arbeitgeber macht mit. Beim OP-Betrieb fallen üblicherweise keine Nachtschichten und Wochenendarbeit an. Das kann beim Einsatz auf Intensivstationen und in Notaufnahmen naturgemäß anders aussehen. Abgesehen davon ist die Tätigkeit eine gute Chance, Familie und Beruf miteinander zu verbinden.
Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin – Die Weiterbildung im Überblick
Die Facharztausbildung im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin ist eine von 32 möglichen Facharztausbildungen in Österreich. Sie findet auf der Grundlage des Ärztegesetzes 1998 (§ 8 ÄrzteG – Ausbildung zum Facharzt) sowie der Ärztinnen-/Ärzte-Ausbildungsordnung 2015 – beide Rechtsgrundlagen aktuell in der Fassung vom 07.06.2021- statt. Die beiden Rechtsquellen geben für die Facharztausbildung in den einzelnen Fachrichtungen eine mehrjährige Fortbildung vor. Sie baut auf der allgemeinmedizinischen Ausbildung auf. Die Weiterbildung darf nur in anerkannten Ausbildungsstätten, wie Krankenhäusern, Universitätskliniken oder Sonderkrankenanstalten erfolgen. Nach erfolgreichem Abschluss darf man als Facharzt für Anästhesiologie in Österreich tätig sein.
Ziele
Die Facharztausbildung will alle notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die man als Anästhesist und Intensivmediziner braucht. Dabei geht es nicht nur um theoretische Wissensvermittlung, sondern auch um praktische Fertigkeiten. Nach Abschluss der Ausbildung muss man in der Lage sein, vollumfänglich und eigenverantwortlich anästhesistische und intensivmedizinische Aufgaben zu übernehmen.
Dauer und Gliederung
Die Ausbildung gliedert sich in drei Abschnitte:
- die 9monatige Basisausbildung;
- eine 36monatige Sonderfach-Grundausbildung
- eine 27monatige Sonderfach-Schwerpunkt-Ausbildung. Sie bietet sieben Module, darunter ein wissenschaftliches Modul, aus denen angehende Ärzte drei auswählen müssen.
Insgesamt dauert die Weiterbildung mindestens 72 Monate. Die absolvierten Ausbildungsinhalte sind in sogenannten Rasterzeugnissen zu testieren. Am Ende findet eine Facharztprüfung statt.
Inhalte
Die 9monatige Basisausbildung (früher “Common Trunk”) soll dem Erwerb klinischer Basiskompetenzen in chirurgischen und konservativen Fachdisziplinen dienen. Am Ende soll der angehende Facharzt befähigt sein, den Stationsalltag in ärztlicher Funktion zu bewältigen und Notfälle angemessen zu behandeln.
Sonderfach-Grundausbildung
In der 36monatigen Sonderfach-Grundausbildung werden anästhesiologische und intensivmedizinische Grundkenntnisse und Fertigkeiten vermittelt:
- Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakologie, Toxikologie, perioperative und intensivmedizinische Diagnostik und Krankheitsbilder, Anästhesie- und Intensivtherapieverfahren, Monitoring und Hygiene
- Physikalische Grundlagen und Funktionsmethoden anästhesiologisch-intensivmedizinischer Geräte
- Indikationen, Kontraindikationen und Komplikationen anästhesiologischer und intensivmedizinischer Verfahren
- Notfallmedizin
- Schmerz- und Palliativmedizin, Schmerzphysiologie und -pathophysiologie, Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie, Pharmakologie
- Behandlung von Komplikationen im Rahmen der Anästhesie
- Anästhesiologische Primärversorgung von Brandverletzten, Patientinnen und Patienten nach Inhalationstraumen, Verätzungen der Atem- und oberen Verdauungswege
- Management bei Hirntodsyndrom mit Diagnostik und Organspendermanagement bei Explantation
- Perioperative Patientinnen- und Patientenlagerung und Vermeidung von Lagerungsschäden
- Patientensicherheit, Risiko- und Qualitätsmanagement
- Arzt-Patienten-Kommunikation, Kommunikation mit Angehörigen, interdisziplinäre und interprofessionelle Kommunikation
- Hygiene
- Umwelt- und arbeitsbedingte Risiken und Erkrankungen
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen, einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und des Sozialversicherungssystems
- Grundlagen der Dokumentation und Arzthaftung
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere mit anderen Gesundheitsberufen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Palliativmedizin
- Geriatrie
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen ärztlichen Handelns
- Ethik ärztlichen Handelns
- Umsetzung von Standardverfahren (SOP), Einsatz von Checklisten, Einhaltung von Sicherheitsstandards
- Indikationen, Kontraindikationen und Komplikationen anästhesiologischer und intensivmedizinischer Verfahren
- Postoperative Ablauforganisation und Patientenversorgung im Aufwachraum, Intermediate Care, Intensivstation
- Abgestuftes Akutschmerzmanagement, schmerzmedizinische Patientinnen- und Patientenbehandlung bei akuten und chronischen Schmerzen
- Interdisziplinäre innerklinische Notfallversorgung
- Interdisziplinäres Schockraummanagement
- Interprofessionelles Teamtraining-Reanimation, Crisis Resource Management
- Intensivmedizinische Patientenbehandlung z.B. nach großen operativen Eingriffen, schweren systemischen Infektionen, Organversagen, Polytraumen
- Strahlenschutz bei Patientinnen und Patienten und Personal gemäß den geltenden rechtlichen Bestimmungen
- Ultraschall für Regionalanästhesie und Gefäßpunktionen
Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Die 27monatige Sonderfach-Schwerpunktsausbildung bietet folgende Module.
Modul 1: Fachspezifische Intensivmedizin
- Physiologie, Pathophysiologie der Organsysteme und organspezifische Behandlungsprinzipien in der Intensivmedizin
- Klinisch-neurologische Bewertungssysteme
- Störungen des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts
- Endokrinologische Erkrankungen auf der Intensivstation
- Pathophysiologie, Diagnostik und Therapieprinzipien von Gerinnungsstörungen inkl. Antikoagulation
- Intensivmedizinische Pharmakologie
- Prinzipien der Analgosedierung bei Intensivpatientinnen und Patienten
- Enterale und parenterale Ernährung bei Intensivpatientinnen und Patienten
- Intensivmedizinische Betreuung von Organspendern
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Intensivbehandlung
- Fachspezifische Physio- und Ergotherapie
- Management kritisch kranker Patientinnen und Patienten
- Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen und an der Behandlung beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen
- Rechtsmaterien der Intensivmedizin: gesetzliche Vertreter gemäß Erwachsenenschutzrecht, Patientenverfügung, unerlaubte Heilbehandlung, Umgang mit Minderjährigen, Patientenvertretung, Aufklärungspflicht – therapeutisches Privileg
- Transport von Intensivpatientinnen und Patienten
- Aufnahmekriterien für die intensivmedizinische Behandlung, Planung und Durchführung organspezifischer Intensivbehandlung
- Therapie von Störungen des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts
- Therapie von Gerinnungsstörungen inkl. Antikoagulation
- Anwendung von enteraler und parenteraler Ernährung bei Intensivpatientinnen und Patienten
- Tägliche Verlaufseinschätzung und Behandlungsanordnungen
- Indikation, Auswahl und Anwendung invasiver Monitoringverfahren
- Durchführung intensivmedizinischer Therapie inkl. Beatmung und Weaningverfahren
- Kommunikation mit Angehörigen, anderen Berufsgruppen und Fachbereichen
- Diagnose und Therapie intensivmedizinisch relevanter Infektionen
- Dokumentation auf der Intensivstation und Scoring
- Entlassungskriterien aus der Intensivbehandlung
- Therapiezielevaluierung und Therapiezieländerung
Modul 2: Anästhesie bei komplexen Fällen
- Pathophysiologie, Ätiologie, Prävalenz, Symptomatik, Diagnostik, Therapie und Prognose folgender Krankheitsbilder:
- Herzvitien, Koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Aortenaneurysma, Aortendissektion, pulmonale Hypertonie, Kardiomyopathie
- restriktive und obstruktive Lungenerkrankungen
- Gerinnungsstörungen
- endokrine Erkrankungen
- Neu- und Frühgeborene: Physiologische und pathophysiologische Besonderheiten
- Neuroanästhesie, Traumaanästhesie, Kardioanästhesie und Kinderanästhesie
- Atemwegsmanagement bei seitengetrennter Beatmung
- Differenziertes hämodynamisches Monitoring
- Pathophysiologie der verschiedenen Formen des Schocks, der globalen und regionalen Minderperfusion und deren Detektion mittels Monitoring
- Perioperative Betreuung von Patientinnen und Patienten bei großen operativen Eingriffen, Trauma, Patientinnen und Patienten mit gestörten Vitalfunktionen
- Perioperative Betreuung von Kindern und anästhesiologische Betreuung von Kindern bei diagnostischen und interventionellen Eingriffen
- Anästhesiologische Methoden und Techniken zur Frühmobilisation
Modul 3: Regionalanästhesie
- Neuroanatomische Kenntnisse
- Funktionelle Nervenversorgungsregionen der Kutis, Weichteile, Knochen mit Periost und der Organe
- Pharmakologie und Toxikologie der Lokalanästhetika und topisch angewendeter Opioide
- Technische Möglichkeiten und Limitationen der Regionalanästhesie mit Ultraschall und/oder Nervenstimulation
- Regionalanästhesien für thorakale Eingriffe
- Regionalanästhesie bei Kindern
- Interventionelle Schmerztherapie
- Indikationen, Kontraindikationen und Komplikationen regionalanästhesiologischer Verfahren
- Regionalanästhesien in der Orthopädie und Traumatologie
- Regionalanästhesien in der Geburtshilfe
- Regionalanästhesien in der Gynäkologie, Urologie, Abdominal- und Gefäßchirurgie
- Regionalanästhesie bei Kindern
Modul 4: Präoperative Patientenevaluierung
- Präoperative Risikoevaluierung, perioperatives anästhesiologisches Management und perioperative Belastbarkeit
- Aussagekraft erweiterter präoperativer Untersuchungen
- Schwieriger Atemweg: Erkennen und präoperatives Management
- Allergisches Asthma, obstruktive und restriktive Lungenventilationsstörungen
- Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
- Spezielle perioperative Risiken
- Pharmakologie bei Patientinnen und Patienten mit Dauer- und Begleitmedikation, pharmakologische Interaktionen mit Anästhetika
- Patientinnen und Patienten-orientiertes Blutmanagement, erworbene und therapeutische Gerinnungsstörungen
- Aufklärung-Eingriffskategorisierung, fachspezifisch relevante Kenntnisse, Zeitpunkt der Aufklärung, Aufklärung über Regionalanästhesieverfahren
- Einschätzung der Einsichts- und Einwilligungsfähigkeit von Patientinnen und Patienten
- Risikoevaluierung vor großen operativen Eingriffen bei Patientinnen und Patienten mit reduzierter Belastungsfähigkeit <4 MET
- Definition und Durchführung der Unterscheidung elektiver, dringlicher und Notfalleingriffe
Modul 5: Notfallmedizin
- Aufbau und Organisation des prähospitalen Rettungsdienstes in Österreich
- Gesetzliche Grundlagen der Notfallrettung
- Allgemeine Grundlagen der Notfallbehandlung
- Untersuchung des Notfallpatienten im prähospitalen Umfeld inklusive apparativer Untersuchungstechnik
- Interdisziplinäre Organisation der innerklinischen Notfallversorgung: Rapid Response Team, Herzalarm-Team, Medical Emergency Team
- Organisationskonzepte und rechtliche Grundlagen zur Bewältigung von Großschadensfällen und Katastrophen
- Triage und Strategien zur Bewältigung spezifischer Notlagen im Großschadensfall
- Patientensicherheit im prähospitalen Umfeld, Risikomanagement und Qualitätsmanagement
- Notfallmedizinisch relevante Krankheitsbilder
- Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen und deren Vertreter: Feuerwehr, Exekutive, Amtsarzt und Behördenvertreter, militärische Einsatzkräfte
- Klinische Todesfeststellung am Notfallort
- Regelmäßige Mitwirkung in der innerklinischen Notfallversorgung, z. B. im Rahmen eines Herzalarm- oder Medical Emergency Teams, Schockraum
- Mitwirkung an der prähospitalen Patientenversorgung, Patiententransporte in- oder außerhalb des Krankenhauses, zumindest unter Supervision
- Mitarbeit in einer interdisziplinären Notfallaufnahme oder ähnlichen Einrichtung
- Grundlegende Techniken der Notfallbehandlung von Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen
- Analgesie, Sedierung und Narkose im Rettungsdienst bei Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen
- Schockbehandlung
- Differentialdiagnose und Therapie von Rhythmusstörungen, Kardioversion
- Rettungstechnik
- Teamtraining von Standardverfahren im Rahmen der Simulation:
- kardiopulmonale Reanimation
- Traumaversorgung
- Crisis Resource Management:
- Rettungsdienstliche Übungen:
- Teilnahme an Übungen und Planspielen, insbesondere zur Patientinnen- und Patientenversorgung im Großschadensfall
Modul 6: Schmerzmedizin
- Pathophysiologie, -anatomie und erweiterte Pharmakologie des akuten und chronischen Schmerzes
- Akutschmerzmanagement inklusive komplexer Behandlungskonzepte
- Schmerzerfassung bei Menschen: deren Relevanz, Selbst- und Fremdbeurteilung mittels Skalen bzw. Scores, inkl. jener bei Kindern, Menschen mit geistiger Behinderung, Demenz, Wachkoma, fremdsprachige, kommunikationsunfähige, intubierte und beatmete Patientinnen und Patienten
- Möglichkeiten von nicht-medikamentösen Maßnahmen in der Akutschmerztherapie
- Umgang mit invasiven Akutschmerztherapieverfahren
- Diverse Schmerzentitäten inkl. deren Neurophysiologie und Neuropharmakologie
- Chronische Schmerzkrankheiten
- Biopsychosoziales Schmerzmodell und Biopsychosoziale Schmerzanamnese, neuroorthopädische Untersuchung, Indikation und Interpretation von speziellen Untersuchungen
- Quantitative sensorische Testung
- Erkennung, Umgang mit und Therapie von Patientinnen und Patienten mit Substanzmissbrauch, Sucht und Entzugssymptomatik
- Möglichkeiten, Indikationen und Grenzen von adjuvanten Therapieformen: Akupunktur, Manualtherapie, Neuraltherapie, Triggerpunkttherapie
- Möglichkeiten, Indikationen und Grenzen von physiotherapeutischen bzw. physikalischen Verfahren, Institutionen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Möglichkeiten, Indikationen und Grenzen einer psychologischen Intervention
- Möglichkeiten, Indikationen und Grenzen der invasiven Therapie: Nervenblockaden, Katheterverfahren, implantierte Schmerzpumpen, Neuromodulation, Neurodestruktion, intravenöse Therapien, Bestrahlungen
- Multimodale Schmerztherapiekonzepte
- Anwendung abgestufter Akutschmerz-Behandlungskonzepte
- Einsatz von verschiedenen Schmerz-Beurteilungsinstrumenten
- Erhebung einer Akutschmerzanamnese
- Erhebung einer chronischen biopsychosozialen Schmerzanamnese
- Durchführung eines neuroorthopädischen Status und Interpretation seiner Ergebnisse
- Auswertung und Interpretation spezifischer Fragebögen
- Teilnahme an interdisziplinären Fallkonferenzen
- Pharmakologisches Management von Patientinnen und Patienten mit chronischem Schmerz unter spezieller Berücksichtigung der multimodalen Analgesie und des adäquaten Gebrauchs von Opioiden
- Mechanismen-basierte Therapiekonzeption gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen und Patientinnen und Patienten
- Einsatz von psychologischen Selbstschutzmaßnahmen, Erkennen und Vermeiden von Burn-Out-Risiken, Gegenübertragung, Projektion
Davon müssen drei Module gewählt werden. Das wissenschaftliche Modul ist ein für alle Facharztausbildungen gleichartiges Modul zur Qualifizierung für wissenschaftliche Tätigkeit.
Facharztprüfung Anästhesiologie und Intensivmedizin
Mit Rasterzeugnissen wird bestätigt, dass der angehende Facharzt die vorgesehenen Ausbildungsinhalte an einer anerkannten Ausbildungsstätte erlernt hat. Rasterzeugnisse sind zu erstellen:
- am Ende der Basisausbildung;
- nach der Hälfte der Sonderfach-Grundausbildung;
- am Ende der Sonderfach-Grundausbildung;
- bei der Sonderfach-Schwerpunktausbildung nach jedem Modul.
Der Testierung geht jeweils ein Evaluierungsgespräch mit dem jeweiligen Ausbildungsverantwortlichen voraus.
Für die Facharztprüfung ist die Österreichische Ärztekammer zuständig. Die Prüfung wird mündlich strukturiert durchgeführt und umfasst u.a. Fragen zu vier praktischen Fallbeispielen und eine theoretische Abprüfung des nötigen Fachwissens.
Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin – Gehalt
Die Gehaltssituation im Fachbereich Anästhesiologie und Intensivmedizin ist unübersichtlich. Es gibt regionale Unterschiede und es hängt auch vom jeweiligen Krankenhausträger ab, ob und welche Kollektivverträge relevant sind. Veröffentlichte Gehaltsangaben bewegen sich in einer Bandbreite von rund 4.000 Euro bis 5.000 Euro brutto Monatsgehalt. Dabei wird vielfach eine 48 Stunden-Arbeitswoche zugrunde gelegt. Unter Berücksichtigung von Zulagen für Nachtdienst und Wochenend-/Feiertagsarbeit sind sogar bis zu 7.500 Euro brutto möglich.
Jobs als Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin
In Österreich sind mehr als 3.000 Anästhesisten tätig. Da ein guter Anästhesist immer gefragt ist und der Bedarf an medizinischer Versorgung eher größer als kleiner wird, muss man sich als Facharzt für Anästhesie in Österreich um Beschäftigungschancen und -sicherheit keine Sorgen machen.
Ein Anästhesist oder Intensivmediziner ist typischerweise im Krankenhaus tätig. Anästhesisten arbeiten in der Regel in einem Anstellungsverhältnis. Das gibt finanzielle Sicherheit, bindet aber auch an die Abläufe und Strukturen im Krankenhaus. Typische Einsatzfelder sind – wie schon weiter oben gesagt – der OP-Saal, die Intensivstation und die Notaufnahme. Im Rahmen einer Krankenhaus-Beschäftigung besteht auch die Möglichkeit, innerhalb der Krankenhaus-Hierarchie aufzusteigen – zum Beispiel als leitender Anästhesist und Intensivmediziner.
Es gibt aber durchaus auch Job-Chancen außerhalb des Krankenhauses. Sogar eine selbständige freiberufliche Tätigkeit ist möglich – zum Beispiel als freiberuflicher Anästhesist, der seine Dienste bei ambulanten Operationen außerhalb des Krankenhauses anbietet (in Arztpraxen oder Tageskliniken). Andere “freie” Einsatzfelder: Übernahme von Vertretungen in Kliniken und Krankenhäuser, Besetzung von Vakanzen “auf Zeit”, Begleitung bei luft- oder bodengebundenen Intensivtransporten, Zusammenarbeit mit Hospizen sowie Angebote für Palliativ- und Schmerzmedizin.
Die Selbstbestimmtheit bei freiberuflicher Tätigkeit ist sicher größer als bei einer Beschäftigung im Krankenhaus, größer ist aber auch das wirtschaftliche Risiko. Grundsätzlich besteht für Anästhesisten in Österreich auch immer die Option, einer Tätigkeit als Allgemeinarzt nachzugehen. Die allgemeinmedizinische Basisqualifikation, über die jeder Facharzt verfügt, eröffnet diese Möglichkeit.
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Österreich. In der Stellensuche sind täglich zahlreiche Stellenangebote im Fachbereich Anästhesiologie und Intensivmedizin für Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Chefarzt gelistet.
Direkt zu den Anästhesiologie und Intensivmedizin Jobs
Arzt Stellenangebote Anästhesiologie und Intensivmedizin
Assistenzarzt Stellenangebote Anästhesiologie und Intensivmedizin
Facharztausbildung und Facharztrichtungen