Ein Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, umgangssprachlich auch Kinderarzt genannt, befasst sich mit der Diagnostik, Behandlung, Vor- und Nachsorge von Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen. Die fachärztliche Tätigkeit setzt eine spezielle medizinische Weiterbildung voraus. Hier gibt es Informationen zu Dauer und Gliederung der Ausbildung, zu den Inhalten sowie zu den späteren Gehaltsaussichten.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Ein Kinderarzt ist Spezialist für alle Krankheiten, die speziell bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Dazu gehören neben Krankheiten und Verletzungen auch Entwicklungs- und Wachstumsstörungen. Die Hauptaufgabe des Kinderarztes besteht darin, die jungen Patienten in Absprache mit den Eltern zu untersuchen und zu behandeln. Der Umgang mit Patienten vom Neugeborenen- bis zum Teenageralter setzt großes Einfühlungsvermögen und Feingefühl voraus. Oft ist es notwendig, die Kinder spielerisch an Untersuchungen und Behandlungen heranzuführen.
Ein wichtiger Bestandteil der kinderärztlichen Tätigkeit ist die Durchführung der sogenannten Frühuntersuchungen. Diese finden ab dem Zeitpunkt der Geburt bis hin zum sechsten Lebensjahr statt und geben Aufschluss über die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes sowie über seine motorischen und sprachlichen Fähigkeiten. Weiterhin sind Kinder- und Jugendmediziner für die Impfungen ihrer jungen Patienten verantwortlich. Sie beraten Eltern über sinnvolle und notwendige Impfungen, kontrollieren die Abfolge und Durchführung und dokumentieren alle Impftermine.
Stellen Kinderärzte Entwicklungsverzögerungen oder andere Auffälligkeiten fest, überweisen sie ihre Patienten weiter an Ergotherapeuten, Logopäden oder Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Facharztausbildung Kinder- und Jugendheilkunde – Die Weiterbildung im Überblick
Bevor ein Arzt als Kinder- und Jugendmediziner tätig werden darf, muss er zunächst eine fachärztliche Weiterbildung absolvieren. Diese schließt an das Studium zum Allgemeinmediziner an. Einzelheiten der Ausbildung sind in der Ärztinnen-/ Ärzte-Ausbildungsordnung 2015 (ÄAO 2015) geregelt. Zum Abschluss erfolgt eine Facharztprüfung.
Ziele
Grundsätzlich hat die fachärztliche Ausbildung zum Ziel, den Medizinern die Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen zu vermitteln, die sie zur selbstständigen Ausübung ihrer Tätigkeit benötigen. Angehende Kinderärzte sollen während ihrer Facharztausbildung entsprechend die Prävention, Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation aller im Kindes- und Jugendalter auftretenden Erkrankungen, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen erlernen. Darüber hinaus soll die Ausbildung ihnen auch die kommunikativen Kompetenzen für den Umgang mit ihren jungen Patienten und deren Familien nahebringen. Nach abgeschlossener Ausbildung sollen Kinderärzte dazu in der Lage sein, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu betreuen und zu behandeln.
Dauer und Gliederung
Die Facharztausbildung für Kinderärzte gliedert sich wie folgt:
- 9 Monate Basisausbildung
- 36 Monate Sonderfach-Grundausbildung
- 27 Monate Sonderfach-Schwerpunktausbildung, gegliedert in drei Module von je neun Monaten Dauer, wobei die auszubildenden Mediziner aus sechs fachspezifischen und einem wissenschaftlichen Modul wählen können.
Insgesamt nimmt die Facharztausbildung also mindestens 72 Monate in Anspruch. Die Erfolgsnachweise während der Ausbildung werden in Form von Rasterzeugnissen und Prüfungszertifikaten erbracht. Die Ausbildungsstätte ist weiterhin dazu verpflichtet, den zukünftigen Fachärzten einen Ausbildungsplan vorzulegen, der die geplante Zuteilung zu den Ausbildungsstätten in zeitlich und inhaltlich strukturierter Form darstellt. Von diesem Ausbildungsplan darf nur in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden. Als Ausbildungsstätten kommen zum Beispiel Lehrpraxen, Lehrgruppenpraxen, Kliniken und Lehrambulatorien in Frage.
Inhalte
In den mindestens 36 Monaten der Sonderfach-Grundausbildung erwirbt der zukünftige Arzt Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen auf dem Gebiet der Pädiatrie sowie den speziellen fachspezifischen Teilgebieten. Darüber hinaus befassen sie sich mit Genetik und Molekularbiologie, erlernen verschiedene diagnostische Techniken und Labormethoden sowie die Auswertung von Laborergebnissen. Neben fachspezifischen Inhalten umfasst die Sonderfach-Grundausbildung auch Themen wie einschlägige Rechtsvorschriften, Institutionenkunde, Medizinethik und Gesundheitsökonomie.
Sonderfachgrundausbildung:
- Kinder- und Jugendheilkunde mit besonderer Berücksichtigung der Ätiologie, Symptomatologie, Diagnostik, Differentialdiagnostik, Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, Pathologie, Pharmakologie und Toxikologie sowie der Therapie, Prävention inkl. Impfkunde, der psychosozialen Komponente und der Rehabilitation angeborener und erworbener Erkrankungen, die ihren Ursprung im Kindes- und Jugendalter haben.
- Kenntnisse in den speziellen fachspezifischen pädiatrischen Teilgebieten
- Neonatologie und Perinatologie
- Pränataldiagnostik
- Genetik und Molekularbiologie
- Entwicklungs- und Sozialpädiatrie
- Interpretation von Perzentilenkurven und Verläufen
- Altersspezifische Ernährung und Grundlagen der Diätetik
- Infusionstherapie, parenterale Ernährung, Blutkomponententherapie einschließlich Austauschtransfusion
- Diagnostische Techniken einschließlich Lungenfunktionsdiagnostik, Allergiediagnostik und EKG und Interpretation unter Berücksichtigung der Altersabhängigkeit
- Labormethoden, Normwerte und Interpretation von Laborwerten
- Indikation und Grenzen bildgebender Verfahren
- Information und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und deren Eltern über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen und Behandlungen
- Heilpädagogik
- Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie
- Nachsorgemedizin (Neonatologie, Hämato-Onkologie) und Transition (Diabetologie u. a.)
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.)
- Qualitätssicherung und Dokumentation
- Funktion und Arbeitsweise von Kinderschutzgruppen
- Umwelt- und arbeitsbedingte Risiken und Erkrankungen
- Psychosomatische Medizin
- Schmerztherapie
- Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Palliativmedizin
- Gesundheitsberatung, Prävention, fachspezifische Vorsorgemedizin und gesundheitliche Aufklärung
- Für die Ausübung des ärztlichen Berufes einschlägige Rechtsvorschriften, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen einschließlich entsprechender Institutionenkunde
- System des österreichischen Gesundheitswesen und des Sozialversicherungssystems
- rechtliche Grundlagen der Dokumentation und der Arzthaftung
- Zusammenarbeit mit den anderen Gesundheitsberufen
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere Orientierung über soziale Einrichtungen, Institutionen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Ethik
- Gesundheitsökonomie
- Patientinnen- und Patientensicherheit
- Versorgung von allgemeinpädiatrischen Erkrankungen sowie von Erkrankungen spezieller fachspezifischer pädiatrischer Teilgebiete
- Pädiatrische Sonographie
- Führung des Mutter-Kind-Passes und der Impfdokumentation
- Fachspezifische Schmerzmedikation
Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Während der Sonderfach-Schwerpunktausbildung vertiefen die Mediziner ihr Wissen in drei von sieben Modulen. Folgende Module stehen zur Wahl:
Modul 1: Pädiatrische Diabetologie/Endokrinologie, Stoffwechsel, Gastroenterologie, Hepatologie
- Normales Wachstum und häufige Wachstumsstörungen
- Normale Pubertätsentwicklung, Normvarianten und Störungen
- Normale Geschlechtsentwicklung und klinische Bewertung von Normabweichungen
- Häufige Endokrinopathien in der Pädiatrie
- Störungen des Glukosestoffwechsels
- Adipositas – Differentialdiagnose
- Gedeihstörungen
- Gastroösophagealer Reflux, Gastritis
- Gastroenteritis
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
- Obstipation, funktionelle gastrointestinale Störungen
- Hepatitis A, B, C, D, E
- Cholestase inkl. neonatale Cholestase, Autoimmunhepatitis
- Pankreatitis, Pankreasinsuffizienz
- Enterale und parenterale Ernährung
- Angeborene und erworbene Stoffwechselerkrankungen
- Diagnostik und Therapie von Wachstumsstörungen
- Beurteilung der Pubertätsentwicklung, Geschlechtsdifferenzierung
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde sowie fachspezifische Interpretation von Laborbefunden bei Endokrinopathie/Diabetes mellitus
- Endokrinologische Funktionstests
- Therapie des Typ 1 Diabetes mellitus
- Beurteilung der Stoffwechseleinstellung und Langzeitbetreuung bei Typ 1 Diabetes mellitus
- Diagnostik häufiger Endokrinopathien
- Erhebung einer gastroenterologischen und hepatologischen spezifischen Anamnese
- Klinische gastroenterologische und hepatologische spezifische Statuserhebung
- Therapieeinleitung der gastroenterologischen und hepatologischen Krankheitsbilder
- Follow-up gastroeneterologischer Erkrankungen
- Screening auf angeborene Stoffwechselerkrankungen
Modul 2: Fachspezifische Hämato-Onkologie/Hämostaseologie/Immunologie/Rheumatologie
- Ätiologie, Klinik, Komplikationen und Behandlung hämatologischer Erkrankungen
- Ätiologie, Klinik, Komplikationen und Behandlung onkologischer Erkrankungen
- Ätiologie, Klinik, Komplikationen und Behandlung hämostaseologischer Erkrankungen
- Ätiologie, Klinik, Komplikationen und Behandlung immunologischer Erkrankungen
- Ätiologie, Klinik, Komplikationen und Behandlung rheumatologischer Erkrankungen, von Kollagenosen, Vaskulitiden und nicht-entzündlichen muskuloskelettalen Krankheitsbildern, Grundkenntnisse zu den Störungen der Autoinflammation
- Interpretation von Blutbild und Differentialblutbild sowie Knochenmarksbefunden
- Fachspezifische Interpretation von Laborwerten in der hämato-onkologischen Diagnostik
- Indikationsstellung der bildgebenden Diagnostik bei Verdacht auf onkologische Erkrankungen
- Interpretation hämostaseologischer Befunde
- Interpretation immunologischer Befunde
- Erhebung einer rheumatologischen Anamnese, Durchführung einer klinischen und rheumatologischen Untersuchung von Kindern und Jugendlichen, Erfassung der Schmerzintensität, Erhebung eines muskuloskelettalen Status
Modul 3: Fachspezifische Kardiologie, Pulmologie und Allergologie
- Anatomie und Pathophysiologie angeborener Herzfehler
- Diagnostik und Therapie der arteriellen Hypertonie im Kindesalter, Normwerte, 24-Std. RR-Messung
- Bradykarde und tachykarde Arrhythmien im Kindesalter – Diagnostik und deren Therapie
- Entzündliche Herzerkrankungen
- Kardiomyopathie/Herzinsuffizienz-Subgruppen, diagnostische Pfade, Therapie, Scores
- Kardiovaskuläre Notfälle
- Thoraxschmerz kardial und nichtkardial
- Grundlagen der Sportmedizin und Leistungsdiagnostik-Times
- Respirationstrakt bei Kindern
- Pulmonologische und allergologische Diagnostik und Therapie
- Infektionskrankheiten des Respirationstrakts
- Diagnostik und Therapie von Asthma und atopischer Dermatitis in unterschiedlichen Altersgruppen, grundlegendes Wissen zur zystischen Fibrose (CF)
- Inhalationstherapie in verschiedenen pädiatrischen Altersgruppen
- Anomalien und Fehlbildungen des Respirationstrakts
- Möglichkeiten und Einschränkungen der endoskopischen/bronchoskopischen Diagnostik
- Hauterkrankungen im Kindes- und Jugendalter
- Anamneseerhebung und Befunderhebung kardiovaskulär
- Diagnostik und Akuttherapie ductusabhängiger Herzfehler
- Basisechokardiographie zur Funktionsbeurteilung des Herzens
- Sonographische/echokardiographische Evaluierung von Perikard-, Pleuraergüssen
- Kreislaufregulationsstörungen/Synkope – diagnostische Algorithmen
- Möglichkeiten und Grenzen des Langzeit- und Event-Monitorings
- Interpretation/Befundung von Belastungs-EKGs
- Erhebung einer pneumologischen und allergologischen Anamnese
- Abklärung von Atemwegserkrankungen, insbesondere bei Atopieverdacht
- Betreuung von Kindern mit respiratorischen Infektionskrankheiten
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde des Thorax
- Diagnostik und Behandlung von pädiatrischen Hauterkrankungen
Modul 4: Neonatologie/Intensivmedizin
- Erkrankungen von Früh- und Neugeborenen einschließlich deren Komplikationen an der NICU
- Erkrankungen von pädiatrischen Intensivpatientinnen und -patienten und deren Versorgung an der PICU
- Technische Einrichtungen einer neonatologischen und pädiatrischen Intensivstation
- An NICU und PICU verwendete „Devices“ und deren Grenzen
- Ursachen, Verlauf und Komplikationen neonatologischer und pädiatrischer Infektionen sowie deren diagnostische und therapeutische Möglichkeiten
- Anwendung bildgebender Verfahren an NICU und PICU (v. a. Sonographie und Röntgen) unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes
- Erst- und Sekundärversorgung von Früh- und Neugeborenen
- Neonatologischer Transport
- Erst- und Sekundärversorgung von pädiatrischen Intensivpatientinnen und -patienten
- Anwendung aller gängigen Kanülen, Katheter, Drains etc.
- Respiratoreinstellung, Durchführung verschiedener Beatmungsformen
- Notfallmedikation, Sedoanalgesie
Modul 5: Fachspezifische Nephrologie/Urologie
- Grundlagen, Physiologie, Pathophysiologie von Erkrankungen der Nieren und des Harntrakts
- Genetik bei Nierenerkrankungen
- Nephrologische Laboruntersuchungen, glomeruläre und tubuläre Funktionsdiagnostik
- Urolithiasis und metabolische Erkrankungen
- Indikation und Interpretation der bildgebenden Verfahren mit besonderer Berücksichtigung der Sonographie
- Akute und chronische Nierenersatztherapie und Blutreinigung
- Vorbereitung, Durchführung und Langzeitbetreuung von Kindern mit Nierentransplantation
- Erkennen und Therapie der arteriellen Hypertonie inklusive 24-Stunden-Blutdruckmonitoring
- Interdisziplinäre Indikationsstellung zu urologisch-chirurgischen Behandlungen
- Erkennen und Therapie des nephrotischen Syndroms und der verschiedenen Formen einer Nephritis
- Erkennen und Therapie der Enuresis/Harninkontinenz
- Erkennen und Therapie des akuten Nierenversagens
- Differentialindikation der Nierenersatztherapien
- Erkennen und Therapie von metabolischen Veränderungen im chronischem Nierenversagen
- Erkennen und Therapie von Harnwegsinfekten
- Abklärung von abnormen Harnbefunden
- Sonographische Diagnostik häufiger Fehlbildungen und Veränderungen der Nieren und des Harntrakts
Modul 6: Neuropädiatrie/Schlafmedizin/Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter
- Anfälle und paroxysmale nicht-epileptische Ereignisse
- Neurodegenerative Erkrankungen, neuromuskuläre Erkrankungen, Plexusparese, Neuropathien; Morbus Duchenne
- Erkrankungen des Rückenmarks
- Kopfschmerz
- Zentrale Bewegungsstörungen
- Zerebrovaskuläre Erkrankungen
- Entwicklungsstörungen
- Intelligenzminderung
- Autismus
- Angeborene Fehlbildungen des Nervensystems
- Neurokutane Syndrome
- Physiologische Grundlagen des Schlafs, altersspezifische Besonderheiten des normalen und gestörten Schlafs, Tools zur Objektivierung von Schlafstörungen
- Grundlagen der Gerätetechnik, Schlafstörungen und schlafassoziierte Störungen
- Behandlung von Schlafstörungen und schlafassoziierten Störungen
- Störungen der Persönlichkeitsentwicklung und der sozialen Entwicklung
- Essstörungen im Kindes- und Jugendalter
- Diagnostische Tools der psychosomatischen Medizin
- Psychosomatische Erkrankungen in verschiedenen Abschnitten des Kindes- und Jugendalters mit besonderer Berücksichtigung der somatoformen Störungen
- Rechtliche Grundlagen wie z.B. Anzeigepflicht, Unterbringungsgesetz
- Problemstellungen und Lösungsmöglichkeiten bei Kindern mit Migrationshintergrund
- Verhaltenstherapie in der psychosomatischen Medizin im Kinder- und Jugendalter
- Medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei psychosomatischen und psychiatrischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters
- Physiologische Grundlagen des Adoleszentenalters, körperliche und psychische Entwicklung im Adoleszentenalter, Probleme und Herausforderungen des Adoleszentenalters
- Jugendgynäkologie, sexuell übertragbare Infektionskrankheiten, Teenagergravidität und Kontrazeption
- Altersgemäße Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen und deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigten
- Grundlagen und Formen der Suchtentwicklung sowie deren Therapiemöglichkeiten
- Chronische Erkrankungen im Jugendalter und Transition
- Psychosoziale Auswirkungen auf die Familien von Kindern und Jugendlichen mit einem Entwicklungsrückstand bzw. einer chronischen neurologischen Erkrankung
- Diagnostik und Planung der weiteren Abklärung und Betreuung bei Auffälligkeiten der Entwicklung, des Verhaltens und häufiger neurologischer Symptome einschließlich der Verwendung von entwicklungsdiagnostischen Instrumenten und deren Ergebnisinterpretation
- Therapeutische Schlussfolgerungen aus neuroradiologischen Befunden
- Therapeutische Schlussfolgerungen aus EEG-Befunden
- Erhebung der Schlafanamnese in verschiedenen Altersstufen, Fragebogen-Erhebungen mit Eltern und Kindern, Elternberatung bei kindlichen Schlafstörungen wie z.B. „Shaping“, Follow-up-Beurteilungen
- Gesprächsführung mit psychosomatisch Erkrankten, bei sozialen Entwicklungsstörungen und mit jugendlichen Patientinnen und Patienten
- Körperliche Untersuchung des Entwicklungsstandes Jugendlicher
- Beratung psychosomatisch Erkrankter, bei sozialen Entwicklungsstörungen und bei Problemen des Jugendalters; Gesprächsführung mit Eltern bzw. Erziehungsberechtigten
- Einleitung von Therapie- und Hilfsmaßnahmen
- Spezifische Therapiemöglichkeiten bei Essstörungen des Kindes- und Jugendalters
- Kooperation mit Kinder- und Jugendpsychiatrie und Kinder- und Jugendgynäkologie
- Schulung von chronisch kranken Jugendlichen
Facharztprüfung Kinder- und Jugendheilkunde
Die Ausbildung im Bereich Pädiatrie schließt mit einer Facharztprüfung ab. Die Prüfung besteht aus einem Multiple-Choice-Test mit 120 Fragen. Für jede Frage stehen fünf Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, von denen jeweils nur eine richtig ist. Die Kandidaten haben zur Beantwortung vier Stunden Zeit. Die Auswertung erfolgt nach internationalen Evaluationskriterien. Als bestanden gilt die Prüfung, wenn die Kandidaten mindestens 65 Prozent der bewerteten Prüfungsfragen richtig beantwortet haben.
Die Prüfungsinhalte richten sich nach der Ärzte-Ausbildungsordnung, die erforderlichen Kenntnisse sind im Lehrzielkatalog der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde definiert. Abgefragt werden demnach Kenntnisse über:
- normale Entwicklungsvorgänge und deren Variationsbreiten
- Grundlagen zur genetischen Beratung
- angeborene und erworbene Krankheiten des Kindes- und Jugendalters
- Notfälle, intensivmedizinische Krankheiten, Multiorganversagen und perioperative Probleme
- Grundkenntnisse in angrenzenden Fachgebieten wie Kinderchirurgie, Kinderorthopädie, Kindergynäkologie und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Kindesalter
- psychologische Testmethoden
- Grundlagen der apparativen Diagnostik
- Beurteilung von Laborbefunden
- Pflege des gesunden und kranken Kindes
- Ernährung und Diätik
- Präventiv- und Sozialpädiatrie
- Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung
- ethische Grundlagen des pädiatrischen Handelns
- rechtliche und ökonomische Aspekte des pädiatrischen Handelns
Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde – Gehalt
Ein Facharzt für Pädiatrie verdient in Österreich im Durchschnitt rund 3.450 Euro brutto im Monat. Das Durchschnittsgehalt gibt jedoch nur geringe Anhaltspunkte für den tatsächlichen Verdienst. Die Höhe des Gehalts richtet sich nämlich nach vielen unterschiedlichen Faktoren, unter anderem nach der Karrierestufe, der Region und dem Arbeitgeber.
Als Einstiegsgehalt können Ärzte in öffentlichen Spitälern ein Jahresgehalt von rund 50.000 Euro brutto im Jahr erwarten. An den Universitätskliniken ist ein Jahresbruttogehalt von rund 54.500 Euro möglich. In Ordensspitälern gilt ein eigener Kollektivvertrag, hier beträgt das Einstiegsgehalt 47.583 Euro im Jahr. Mit wachsender Berufserfahrung steigt dabei auch der Verdienst. Zum Grundgehalt kommen außerdem Zulagen für Nacht- und Wochenenddienste, Gefahrenzulagen, Überstundenvergütungen, Operations- und Assistenzarztzulagen hinzu.
An den österreichischen Kliniken unterscheiden sich die Facharztgehälter zudem stark nach Region. In Kärnten sind bis zu 7.500 Euro brutto im Monat möglich, inklusive Zulagen und Dienste, in Oberösterreich liegt das Bruttomonatsgehalt für einen Facharzt dagegen bei 4.443 Euro ohne Zulagen.
Bei Kinderärzten mit eigener Ordination richtet sich der Verdienst nach der Anzahl der Patienten und Art und Umfang der abrechenbaren Leistungen.
Jobs als Facharzt für Pädiatrie
Nach abgeschlossener Facharztausbildung hat ein Kinderarzt die Wahl, in einer eigenen Praxis tätig zu werden oder in einer Klinik, einer Uniklinik oder einem Ordensspital zu arbeiten. Auch eine Karriere in der medizinischen Forschung und Lehre ist möglich.
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Österreich. In der Stellensuche finden sich täglich zahlreiche Stellenangebote für Kinderärzte, vom Assistenzarzt bis zum Chefarzt.
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