
Ein Facharzt für Orthopädie und Traumatologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des menschlichen Stütz- und Bewegungsapparates. Er diagnostiziert Krankheiten und Verletzungen an Knochen, Sehnen und Muskeln, erstellt konservative Therapiepläne und führt Operationen durch. Wer als Facharzt für Orthopädie und Traumatologie in Österreich tätig werden möchte, muss zunächst eine entsprechende Weiterbildung absolvieren.
Inhaltsverzeichnis
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet
Ein Orthopäde ist Spezialist für den menschlichen Stütz- und Bewegungsapparat mitsamt allen Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern. Im Berufsalltag beschäftigt er sich mit erworbenen und angeborenen Funktionsstörungen, Formveränderungen, Erkrankungen und Verletzungen, die in diesem Bereich auftreten. Zu den typischen Krankheitsbildern zählen unter anderem Frakturen und weitere unfallbedingte Verletzungen, Arthritis, Arthrose oder auch Osteoporose. Mehr zur Tätigkeit als Orthopäde / Unfallchirurg hier:
Mehr zu Facharztausbildung und Facharztrichtungen:
Facharztausbildung Orthopädie und Traumatologie – Die Weiterbildung im Überblick
Die Weiterbildung zum Orthopäden in Österreich schließt an die allgemeinmedizinische Basisausbildung an. Ziele, Gliederung und Inhalte richten sich nach der Ärztinnen- und Ärzte-Ausbildungsordnung von 2015 (ÄAO 2015).
Dauer und Gliederung
Die Weiterbildung im Fachgebiet Orthopädie und Traumatologie gliedert sich in drei Abschnitte:
- 9 Monate Basisausbildung
- 36 Monate Sonderfach-Grundausbildung
- 27 Monate Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Mit Aufnahme der fachärztlichen Weiterbildung erhält der angehende Orthopäde vom Träger seiner Ausbildungsstätte einen Ausbildungsplan. Darin wird die geplante Zuteilung zu den jeweiligen Ausbildungsstätten dargestellt. Abweichungen vom Ausbildungsplan sind nur in begründeten Ausnahmefällen möglich. Die während der Ausbildung erworbenen Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten werden mittels Rasterzeugnissen nachgewiesen. Zum Abschluss der Weiterbildung erfolgt die Facharztprüfung.
Weiterbildungsinhalte
Die Weiterbildung umfasst die Diagnose, konservative und operative Behandlung, Nachsorge, Rehabilitation und Prävention aller Erkrankungen und Verletzungen des menschlichen Bewegungsapparats.
Während der Basisausbildung erwerben die zukünftigen Fachärzte für Orthopädie und Traumatologie die klinische Basiskompetenz zur Ausübung ihres Berufes. Die Sonderfach-Grundausbildung ist in eine 18-monatige orthopädische und eine 18-monatige traumatologische Ausbildung unterteilt. Es werden hierbei Kompetenzen während der Tätigkeiten in der Ambulanz, im Operationssaal, auf den Bettenstationen und während Fortbildungen vertieft. Die klinische Untersuchung, das Beurteilen von Röntgenbildern, die korrekte Versorgung bestimmter Verletzungsmuster und auch die konservative Frakturversorgung sind wichtige Pfeiler der Schwerpunkt-Grundausbildung.
Erworbene Kenntnisse dokumentieren
Um alle erworbenen Kenntnisse innerhalb der Facharztausbildung nachzuweisen, sind in regelmäßigen Abständen sogenannte Rasterzeugnisse zu erstellen. Diese müssen nach den folgenden Abschnitten ausgestellt werden.
- nach der Basisausbildung
- nach dem Ende der Sonderfach-Grundausbildung
- nach jedem Modul der Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Sonderfach-Grundausbildung – Inhalte
Jeder Abschnitt der Ausbildung ist in die drei Unterpunkte Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten untergliedert. Um die Fertigkeiten optimal zu erlernen, gibt es in bestimmten Bereichen eine zu erfüllende Mindestanzahl, die man im Laufe der Facharzt-Ausbildung absolvieren muss. Diese Zahl ist hinter der jeweiligen Fertigkeit in Klammern angegeben.
Kenntnisse
- Diagnostik und Krankenbehandlung unter Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Besonderheiten
- Psychosomatische Medizin
- Vorsorge- und Nachsorgemedizin
- Information und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen und Behandlungen
- Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- Gesundheitsberatung, Prävention, Vorsorgemedizin und medizinische Aufklärung, Nachsorge
- Strahlenschutz bei Patientinnen und Patienten und Personal gemäß den geltenden rechtlichen Bestimmungen
- Einschlägige Rechtsvorschriften für die Ausübung des ärztlichen Berufes, insbesondere betreffend das Sozial-, Fürsorge- und Gesundheitswesen einschließlich entsprechender Institutionenkunde des österreichischen Gesundheitswesens und des Sozialversicherungssystems
- Grundlagen der Dokumentation und Arzthaftung
- Grundlagen der multidisziplinären Koordination und Kooperation, insbesondere Orientierung über soziale Einrichtungen, Institutionen und Möglichkeiten der Rehabilitation
- Gesundheitsökonomische Auswirkungen des ärztlichen Handelns
- Ethik und ärztliches Handeln
- Maßnahmen zur Patientinnen- und Patientensicherheit
- Palliativmedizin
- Schmerztherapie
- Geriatrie
- Fachspezifisches Grundlagenwissen
- Prävention, Diagnose, konservative und operative Therapien sowie Frührehabilitation bei
- angeborenen
- wachstumsassoziierten
- durch Knochenstoffwechsel verursachten
- durch Infektionen verursachten
- durch das Nervensystem verursachten
- durch systemische Leiden verursachten
- durch Knochen- und Weichteiltumore verursachten
- rheumatisch verursachten
- durch Sport verursachten
- durch Verletzung verursachten
- durch ärztliche Eingriffe und sonstig verursachten
- Erkrankungen in jedem Alter im Bereich des gesamten Stütz- und Bewegungssystems sowie des Schädels und der Körperhöhlen
Erfahrungen
- Information und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen und Behandlungen
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.)
- Wundversorgung
- Grundlagen des Schockraummanagements, Triage, Prioritäteneinschätzung von Mehrfachverletzten, Damage Control Surgery, Grundprinzipien der Intensivmedizin
- Untersuchungstechniken für das gesamte Stütz- und Bewegungssystem
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde inkl. Durchführung bildgebungsgesteuerter Eingriffe
- Sonographie
- Fachspezifische Interpretation Labormedizin
- Fachspezifische Punktion, Infiltration und Biopsie
- Fachspezifische physikalisch-medizinische Maßnahmen, Rehabilitation
- Fachspezifische Versorgung mit ruhigstellenden oder korrigierenden Verbänden
- Fachspezifische Versorgung mit Orthesen, Prothesen, Heilbehelfen und Hilfsmitteln
- Fachspezifische schmerztherapeutische Maßnahmen
- Fachspezifische konservative Behandlung, Behandlung von Frakturen, Luxationen und Distorsionen (inkl. Reposition)
- Eingriffe an Nerven, Bindegewebe und bei Verletzungen der peripheren Gefäße
- Arthroskopien
- Rekonstruktive Eingriffe
- Osteotomien
- Osteosynthesen
- Resektionen
- Endoprothetik
- Revisions- und Wechseloperationen
- Amputationen
- Komplikationsmanagement
Fertigkeiten
- Information und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen und Behandlungen
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen, sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.)
- Wundversorgung
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde inkl. Durchführung bildgebungsgesteuerter Eingriffe
- Fachspezifische Befundung von Skelettaufnahmen zum Frakturausschluss bei akuten Traumen im Rahmen der Erstversorgung und Allfälliger Kontrollen von Frakturen bis zur Heilung
- Untersuchungstechniken bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems jeglicher Genese
- Sonographie der Weichteile und Gelenke davon (150):
- Sonographie der Säuglingshüften (beidseitige Untersuchung) (50)
- Fachspezifische Interpretation der Labormedizin
- Fachspezifische Punktion, Infiltration und Biopsie (250)
- Fachspezifische physikalisch-medizinische Maßnahmen (50)
- Fachspezifische Versorgung mit ruhigstellenden oder korrigierenden Verbänden (50)
- Fachspezifische Versorgung mit Orthesen, Prothesen, Heilbehelfen und Hilfsmitteln (50)
- Untersuchung, Therapiepläne und Behandlung bei Schmerzpatientinnen und -patienten (100)
- Fachspezifische konservative Behandlung, Behandlung von Frakturen, Luxationen und Distorsionen (inkl. Reposition) (150)
- Erstellung von Rehabilitationsplänen (10)
- Eingriffe an Nerven, Sehnen, Bindegewebe und bei Verletzungen der peripheren Gefäße (20)
- Dekompression peripherer Nerven und lumbaler Nervenwurzeln inkl. Carpaltunneloperationen
- Epicondylitisoperationen
- Ringbandspaltung
- Tenolyse und Tenosynovektomien an den Extremitäten
- Arthroskopische Eingriffe (50)
- Rekonstruktive Eingriffe (20)
- Osteosynthesen und Osteotomien (90):
- Osteosynthesen (50)
- Osteotomien (davon zumindest 10 am ersten Strahl) (20)
- Entfernung von Osteosynthesematerial (10)
- Resektionen am Knochen von Muskel und Weichteilgewebe an den Extremitäten (15)
- Amputationen
- Endoprothetik
- Hüfttotalendoprothese (30)
- Knietotalendoprothese (10)
- Endoprothesen großer Gelenke (10)
- Fachspezifische Schmerztherapie
Sonderfach-Schwerpunktausbildung
Die Sonderfach-Schwerpunktausbildung gliedert sich in sechs Module, der Inhalte wie folgt verteilt sind:
Modul 1: Traumatologie
Kenntnisse
- Traumatologie
- Vertiefung Schockraummanagement, Triage, Behandlung und Prioritäteneinschätzung von Schwerverletzten/Polytraumen inkl. intensivmedizinischer Mitbehandlung und Simulationstraining
- Damage Control Surgery
- Interdisziplinäre Koordination und Polytraumamanagement
- Mikrochirurgie
- Neurotraumata
- Weichteilschäden und deren Komplikationen
- Traumaversorgung im Kindes- und Jugendalter
- Traumaversorgung alter Menschen
- Komplexe Gelenksbinnenverletzungen
- Korrektureingriffe an Knochen und Weichteilen
- Arthroskopische Verfahren
Erfahrungen
- Traumatologie
- Vertiefung Schockraummanagement, Triage, Behandlung und Prioritäteneinschätzung von Schwerverletzten/Polytraumen inkl. Intensivmedizinischer Mitbehandlung und Simulationstraining
- Damage Control Surgery
- Interdisziplinäre Koordination und Polytraumamanagement
- Mikrochirurgie
- Neurotraumata
- Weichteilschäden und deren Komplikationen
- Traumaversorgung im Kindes- und Jugendalter
- Traumaversorgung alter Menschen
- Komplexe Gelenksbinnenverletzung
- Korrektureingriffe an Knochen und Weichteilen
- Arthroskopische Verfahren
Fertigkeiten
- Schockraummanagement, Behandlung und Prioritäteneinschätzung von Schwerverletzten/Polytraumen inkl. Intensivmedizinischer Mitbehandlung (15)
- Damage Control Surgery
- Eingriffe an Nerven, Sehnen, Bindegewebe und der peripheren Gefäße inkl. Mikrochirurgie (z.B. Fingernerven, Gefäße) (10)
- Interdisziplinäre Behandlung von Neurotraumata (10)
- Interdisziplinäre Behandlung von Weichteilschäden und deren Komplikationen einschließlich der Behandlung von thermischen und chemischen Schädigungen, Kompartment (10)
- Interdisziplinäre Traumaversorgung im Kindes- und Jugendalter (10)
- Traumaversorgung alter Menschen (20)
- Operative Eingriffe inkl. Korrektureingriffe an Knochen- und Weichteilen (40)
- davon 1. Assistenzen bei Operationen und angeleiteten Operationen (15)
- an der Wirbelsäule
- an Schulter, Oberarm, Ellbogen (5)
- an Unterarm und Hand (10)
- an Becken, Hüftgelenk und Oberschenkel (5)
- am Kniegelenk und Unterschenkel (5)
- am Sprunggelenk und Fuß (10)
Modul 2: Frakturbehandlung und Osteosynthese
Kenntnisse
- Indikationsstellung, Vorbereitung, Planung und Operation von schweren und komplexen Frakturen
- Operative Therapien:
- minimalinvasive und arthroskopisch assistierte Operationen
- Osteosynthese bei pathologischer Knochenstruktur
- Anwendung spezieller Osteosyntheseformen
- Arthrodesen
- Frakturen mit schwerem Weichteilschaden
- Notfalleingriffe
- Periprothetische Frakturen
- Komplikationsmanagement
- Konservative Therapie
Erfahrungen
- Indikationsstellung, Vorbereitung, Planung und Operation von schweren und komplexen Frakturen
- Operative Therapien:
- Minimalinvasive und arthroskopische assistierte Operationen
- Osteosynthese bei pathologischer Knochenstruktur
- Anwendung spezieller Osteosyntheseformen
- Arthrodesen
- Notfalleingriffe
- Periprothetische Frakturen
- Konservative Therapie: Spezielle Repositionstechniken und retinierende Verbände und Maßnahmen
Fertigkeiten
- Indikationsstellung, Vorbereitung, Planung und Operationen von schweren und komplexen Frakturen
- Operative Therapien (10):
- Minimalinvasive und arthroskopisch assistierte Operationen
- Arthrodesen
- Osteosynthesen (35)
- davon 1. Assistenzen bei Operationen und angeleiteten Operationen (10)
- an der Wirbelsäule
- an Schulter, Oberarm und Ellbogen (5)
- an Unterarm und Hand (10)
- an Becken, Hüftgelenk und Oberschenkel (5)
- an Kniegelenk und Unterschenkel (5)
- am Sprunggelenk und Fuß (5)
- Eingriffe höheren Schwierigkeitsgrades, angeleitete Eingriffe und 1. Assistenzen bei (15):
- Frakturen mit schwerem Weichteilschaden
- Periprothetische Frakturen
- Osteosynthese bei pathologische Knochenstruktur
- Konservative Therapie: Spezielle Repositionstechniken, retinierende Verbände und Maßnahmen
Modul 3: Endoprothetik und gelenkserhaltende Therapien
Kenntnisse
- Komplikationsmanagement
- Spezielle Zugangswege
- Revisionstechniken
- Korrekturosteotomien im Bereich der Extremitäten
- Regenerative und reparative Knorpelchirurgie
Erfahrungen
- Diagnostisch insbesondere bei der frühzeitigen Diagnosestellung
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde
- Fachspezifisches perioperatives Management
Fertigkeiten
- Arthroskopien sämtlicher Gelenke (10)
- Endoprothetik sämtlicher Gelenke und spezielle Endoprothetik (20)
- Erste Assistenzen bei folgenden Operationen und angeleiteten Operationen (10):
- Korrekturosteotomien Oberschenkel und Unterschenkel
- Wechseloperationen Kniegelenk und Hüftgelenk
Modul 4: Orthopädische Krankheitsbilder
Kenntnisse
- Angeborene, wachstumsassoziierte, Knochenstoffwechsel und Nervensystem bedingte, systemische und rheumaorthopädische Erkrankungen
Erfahrungen
- Fachspezifische Interpretation laborchemischer und fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde
Fertigkeiten
- Fachspezifische Diagnostik angeborener, wachstumsassoziierter, Knochenstoffwechsel und Nervensystem bedingter, systemischer und rheumaorthopädischer Erkrankungen
- Fachspezifische konservative Behandlung angeborener, wachstumsassoziierter, Knochenstoffwechsel und Nervensystem bedingter, systemischer und rheumaorthopädischer Erkrankungen
- Eingriffe an Nerven und Bindegewebe
- Arthroskopien
- arthroskopische Operation aller Gelenke (10)
- arthroskopische Synovektomie aller Gelenke (5)
- Regenerative Eingriffe
- Rekonstruktive Eingriffe (10)
- Osteotomien und Korrektureingriffe
- Sehnentransfer und -transplantation an der oberen und unteren Extremität
- Osteosyntheseverfahren
- Arthrodese an Fuß, Zehen, Hand, Fingern, Knie (5)
- Synovektomie an Knie-, Hüft-, Sprung-, Schulter-, Ellbogengelenk, Hand, Finger, Fuß und Zehen (5)
- Endoprothetik sämtlicher Gelenke (5)
Modul 5: Fachspezifische konservative Therapie, Schmerztherapie und Wundmanagement
Kenntnisse
- Verbandstoffkunde und fachspezifische medikamentöse und operative Wundversorgung
- Strukturiertes Schmerzmanagement
Erfahrungen
- Fachspezifische Schmerztherapie und Wundmanagement
Fertigkeiten
- Information und Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risiken von Untersuchungen und Behandlungen, Prävention, Prognosen, Arbeits-, Lebensstil- und Verhaltensempfehlungen
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.) (50)
- Fachspezifische klinische Untersuchungstechniken
- Fachspezifische Sonographie, fachspezifische durchleuchtungsgeführte Eingriffe (20)
- Fachspezifische Interpretation von Laborbefunden
- Fachspezifische Punktion, Infiltration und Biopsie
- Indikation, Anordnung und Überwachung von physikalischen und physiotherapeutischen Therapiemaßnahmen
- bei orthopädischen Erkrankungen (25)
- bei orthopädisch-traumatologischer Frührehabilitation (25)
- Versorgung mit ruhigstellenden oder korrigierenden Verbänden (20)
- Versorgung mit Orthesen, Prothesen, Heilbehelfen und Hilfsmitteln (20)
- Fachspezifische schmerztherapeutische Maßnahmen
- Fachspezifische invasive Schmerztherapie (100)
- Allfällige interdisziplinäre Behandlung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen am Stütz- und Bewegungssystem
- Konservative Behandlungen (inkl. Reposition) von Luxationen, Frakturen, Distorsionen und Redressement von Fehlstellungen
- Allfällige interdisziplinäre Behandlung von akuten und chronischen Wunden einschließlich der Behandlung von thermischen und chemischen Schädigungen
- Ambulante Rehabilitation am Stütz- und Bewegungssystem
Modul 6: Prävention und fachspezifische Rehabilitation
Kenntnisse
- Primärprävention
- Sekundärprävention
- Tertiärprävention
- Quartärprävention
- Scores und deren Auswertung
- Versorgungsalgorithmen
- Grundlagen und Struktur des Rehabilitationswesens
- Grundlagen der Paraplegiologie
Erfahrungen
- Fachspezifische konservative Untersuchungstechniken
- Fachspezifische klinische Diagnostik, Indikation zu Bildgebungsverfahren
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde
- Einsatz und Interpretation optoelektronisch fachspezifischer funktionsdiagnostischer Verfahren wie 2D- und 3D-Gang- und Standanalyse
- Posturographie
- Fachspezifische Rehabilitation mit der Versorgung von Exoprothesen nach Amputationen
Fertigkeiten
- Fachspezifische Untersuchungstechniken, Posturographie
- Fachspezifische klinische Diagnostik, Indikation zu Bildgebungsverfahren
- Fachspezifische Interpretation der von Radiologinnen und Radiologen und Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmedizinern erhobenen Bilder und Befunde
- Einsatz und Interpretation optoelektronisch fachspezifischer funktionsdiagnostischer Verfahren wie 2D- und 3D-Gang und Standanalyse
- Indikation, Anordnung und Überwachung physikalischer und physiotherapeutischer Therapiemaßnahmen (50)
- Multimodale stationäre und ambulante fachspezifische Schmerztherapie
- Fachspezifische Regional-, Lokalanästhesie und Infusionstherapie
- Neurostimulationstechniken (10)
- Versorgung mit Orthesen- und Heilbehelfen (inkl. Einlagen) (10)
- Versorgung mit Prothesen nach Extremitätenverlust
- Fachspezifische Betreuung von Patientinnen und Patienten mit besonderen Bedürfnissen
- Extrakorporale Stoßwellentherapie (5)
- Transfer–, Stand- und Gangtraining frei und apparativ
- Spezielle orthopädisch postoperative Rehabilitation
- Fachspezifische Rehabilitation mit der Versorgung von Exoprothesen nach Amputation
- Spezielle orthopädisch postoperative Rehabilitation
- Differenzierung trainingstherapeutische Indikationen im Rahmen der fachspezifischen Rehabilitation
- Einsatz optoelektronischer Messverfahren zur Objektivierung des vergleichenden therapeutischen outcomes
- Schriftliche Zusammenfassung, Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sowie der sich daraus ergebenden Prognosen (Fähigkeit zur Erstellung von Attesten, Zeugnissen etc.) (10)
Facharztprüfung Orthopädie und Traumatologie
Sind insgesamt 72 Monate Ausbildung absolviert und können die erworbenen Fertigkeiten nachgewiesen werden, ist die Facharztprüfung zu absolvieren. Erst nach bestandener Prüfung darf sich ein Mediziner als Orthopäde und Traumatologe bezeichnen. Die Prüfung erfolgt als schriftlicher Multiple-Choice-Test. Die Prüflinge bekommen 120 Fragen mit je fünf Antwortmöglichkeiten vorgelegt. Zur Beantwortung haben sie vier Stunden Zeit.
Abgefragt wird kein Lehrbuchwissen, vielmehr sollen die Mediziner nachweisen, dass sie die nötigen Kompetenzen besitzen. Die Auswertung der Antworten erfolgt nach internationalen Evaluationskriterien. Für jede richtige Antwort gibt es einen Punkt. Als bestanden gilt die Prüfung, wenn mindestens 70 Prozent der Fragen richtig beantwortet wurden. Das Ergebnis wird den Prüflingen lediglich als “bestanden” oder “nicht bestanden” mitgeteilt.
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie – Lohn
Durchschnittlich kann ein Facharzt für Orthopädie und Traumatologie in Österreich mit einem Lohn von 61.700 Euro brutto rechnen. Wie hoch das Facharztgehalt im Einzelnen ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren, wie beispielweise der Berufserfahrung, der jeweiligen Karrierestufe oder auch der Region ab, in welcher der Arzt tätig ist. Arbeitet man an einem Ordensspital, richtet sich der Verdienst sogar nach einem eigenen Kollektivvertrag. Orthopäden mit eigener Praxis können durchaus einen höheren Verdienst erzielen als ein angestellter Orthopäde im Krankenhaus. Mehr zum Arzt-Lohn hier:
Jobs als Facharzt für Orthopädie und Traumatologie
Wer die Prüfung zum Orthopäden und Traumatologen in Österreich bestanden hat, kann in einem Krankenhaus tätig werden oder eine eigene Praxis eröffnen. Bevor sie sich selbstständig machen, sind viele Orthopäden zunächst auch in einer Gemeinschaftspraxis tätig. Außerdem besteht die Möglichkeit, in die medizinische Forschung zu gehen oder sein Fachwissen in der Lehre weiterzugeben. Auch als Fachjournalist kann ein Orthopäde Karriere machen.
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Österreich. In der Stellensuche sind täglich zahlreiche Stellenangebote im Fachbereich Orthopädie und Traumatologie für Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Chefarzt gelistet.
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