
Das Berufsbild Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und internistische Onkologie in Österreich vereint umfassende Kenntnisse der Inneren Medizin mit einer hochspezialisierten Expertise in der Diagnose und Behandlung von Blut- und Krebserkrankungen. Dieser Fachbereich erfordert nicht nur fundiertes medizinisches Wissen, sondern auch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Teamarbeit, da Hämato-Onkologen oft mit schwerkranken Patienten arbeiten und interdisziplinäre Behandlungsansätze koordinieren. Wir beleuchten den Ausbildungsweg, Tätigkeiten und Herausforderungen in dieser vielseitigen und anspruchsvollen Facharztrichtung.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Hämatologe und Onkologe?
Ein Hämatologe und Onkologe ist ein Facharzt, der sowohl auf die Behandlung von Blutkrankheiten (Hämatologie) als auch auf Krebserkrankungen (Onkologie) spezialisiert ist. In der Hämatologie beschäftigt sich der Arzt mit Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe, wie z.B. Anämien, Leukämie, Lymphomen und Gerinnungsstörungen. In der Onkologie liegt der Fokus auf der Diagnose, Therapie und Nachsorge von soliden Tumoren und Krebserkrankungen in verschiedenen Organen.
Als Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie behandelt man dabei sowohl bösartige (maligne) als auch gutartige (benigne) Erkrankungen und nutzt dabei verschiedene Therapiemethoden wie Chemotherapie, Immuntherapie, Stammzelltransplantation oder zelluläre Therapien. Man arbeitet oft interdisziplinär, um die besten Behandlungspläne für die Patienten zu entwickeln, und ist in der Nachsorge und Palliativmedizin involviert.
Wie wird man Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und internistische Onkologie?
Um Facharzt für Hämatologie und Onkologie in Österreich zu werden, muss zunächst das Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen werden. Danach folgen 72 Monate Facharztausbildung:
- 9 Monate Basisausbildung
- 27 Monate Sonderfach-Grundausbildung
- 36 Monate Sonderfach-Schwerpunktausbildung im Bereich Hämatologie und internistische Onkologie
Während der Schwerpunktausbildung erlernt der Arzt spezifische Fähigkeiten in der Diagnose und Therapie von Blut- und Krebserkrankungen. Dazu gehören unter anderem die Behandlung von Leukämien, Lymphomen und soliden Tumoren sowie der Einsatz von modernen Therapieverfahren wie Chemotherapie, Immuntherapie, Stammzelltransplantation und zellulären Therapien. Ein wichtiger Bestandteil der Spezialisierung ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen im Rahmen interdisziplinärer Behandlungsansätze. Am Ende der Ausbildung steht die Facharztprüfung in Hämatologie und Onkologie, nach deren Bestehen der Arzt die vollständige Qualifikation für dieses Fachgebiet erhält.
Mehr zur Weiterbildung zum Hämatologen und internistische Onkologen:
Alles Wichtige zu Facharztrichtungen und Facharztausbildungen in Österreich:
- Überblick aller Facharztrichtungen
- Überblick internistische Sonderfächer
- Facharztausbildung in Österreich
Hämatologie und Onkologie – Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiete
Diagnose, nichtoperative Therapien und vorbeugende Maßnahmen bei Blutkrankheiten und Krebserkrankungen der Organe – das sind die zentralen Aufgaben eines internistischen Facharztes für Hämatologie und Onkologie. Ein weiteres Arbeitsgebiet: Diagnose und Behandlung von Blutungs- und Thrombose-Anfälligkeit. Typische Krankheitsbilder für einen Hämato-Onkologen sind Lymphome und Leukämie, Lungen- und Brustkrebs oder Magen-Darm-Tumorerkrankungen.
Hämato-onkologische Erkrankungen können mit verschiedenen Verfahren diagnostiziert werden, zum Beispiel mit bildgebenden Verfahren, endoskopischen Untersuchungen, gezielten Organpunktionen und mikroskopischen Analysen. Es gibt auch ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten – z. B. Chemotherapie, Stammzelltransplantation, Antikörper-Immuntherapie oder Hormontherapien.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit besitzt eine große Bedeutung. Das gilt insbesondere für Zusammenarbeit mit Kollegen aus dem Bereich der Chirurgie, der Strahlentherapie, der Nuklearmedizin und der psychoonkologischen Betreuung.
Untersuchungs- und Behandlungsmethoden
Als Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie nutzt man verschiedene Untersuchungsmethoden, um Blut- und Krebserkrankungen zu diagnostizieren. Dazu gehören Blutuntersuchungen, um Zellzahlen und Auffälligkeiten im Blut zu analysieren, sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT, MRT und PET-Scans, um Tumore und deren Ausbreitung im Körper sichtbar zu machen. Bei Verdacht auf Krebserkrankungen werden Biopsien aus Knochenmark oder Tumorgewebe entnommen und mikroskopisch sowie genetisch untersucht. Ergänzend dazu kommen molekulargenetische Tests zum Einsatz, um genetische Veränderungen zu identifizieren, die für gezielte Therapien wichtig sind. Diese Untersuchungen liefern die Grundlage für die anschließende Therapieplanung.
Die gängigen Behandlungsmethoden sind:
- Chemotherapie
- Immuntherapie
- Zelluläre Therapien und Stammzelltransplantation
- Strahlentherapie
Für wen ist die Facharztrichtung interessant?
Die Facharztrichtung Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie in Österreich ist ideal für Ärztinnen und Ärzte, die sich für die Diagnose und Behandlung von Blutkrankheiten und Krebserkrankungen interessieren. Sie erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Chirurgen, Radiologen und Pathologen sowie ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, da viele Patientinnen und Patienten eine langfristige Betreuung benötigen. Besonders geeignet ist diese Spezialisierung für Mediziner mit Interesse an innovativen Therapieansätzen, klinischer Forschung und der Anwendung modernster Behandlungsmethoden wie Immuntherapien oder personalisierter Krebsmedizin.
Wo kann man als Hämatologe und Onkologe arbeiten?
In Österreich können Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie an Universitätskliniken (z. B. AKH Wien, Universitätsklinikum Innsbruck, Graz oder Salzburg) sowie in Landes- und Schwerpunktkrankenhäusern mit onkologischen Abteilungen arbeiten. Zudem gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten in onkologischen Ambulanzen, spezialisierten Krebszentren und privaten Kliniken, während eine Niederlassung als Wahlarzt oder Kassenarzt ebenfalls möglich ist. Alternativ bieten sich Karrierewege in der klinischen Forschung oder der Pharmaindustrie an, insbesondere in der Entwicklung innovativer Krebstherapien.
Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und internistische Onkologie – Lohn
Der Oberarzt-Lohn für Hämatologen und Onkologen in Österreich liegt in der Regel bei etwa 10.400 Euro brutto monatlich. Dabei spielen jedoch mehrere Faktoren eine Rolle, etwa in welcher Einrichtung man tätig ist oder wie viel Berufserfahrung man hat. Wer sich als Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und internistische Onkologie noch weiter spezialisiert, kann grundsätzlich dann auch mit einem höheren Gehalt rechnen. Im Vergleich: Ein ähnlich ausgebildeter Oberarzt in der Facharztrichtung Allgemeine Innere Medizin kann mit einem Gehalt von etwa 8.600 Euro rechnen. Mehr zum Arzt-Lohn: