Nach dem erfolgreich bestandenen Medizinstudium steht für Nachwuchsmediziner die nächste große Hürde an: die Bewerbung als Arzt. Zwar herrscht in vielen Gebieten Fachärztemangel, Stellen in den renommierten Fachkliniken der Großstädte sind jedoch äußerst begehrt. Assistenzarztstellen wie beispielsweise im Fachbereich der Kinderheilkunde und der Chirurgie sind sehr gefragt. Mit einer ansprechend gestalteten Bewerbung können Ärzte sich von der Konkurrenz abheben. Neben dem Inhalt gilt es dabei auch auf ein attraktives Layout und Format zu achten.
Inhaltsverzeichnis
Was gehört alles in eine Bewerbung als Arzt?
Auch bei der Bewerbung als Arzt gilt: Der erste Eindruck zählt. Vollständige Bewerbungsunterlagen sind zwingend notwendig, um den zukünftigen Arbeitgeber von sich zu überzeugen. Zur grundlegenden Struktur einer Bewerbung gehören:
- das Deckblatt (bei klassischen Bewerbungsmappen)
- das Bewerbungsschreiben
- der Lebenslauf oder Curriculum Vitae (CV)
- die Anlagen mit einem kurzen Inhaltsverzeichnis
Tipps für das Anschreiben
Das Anschreiben verdeutlicht die persönliche Motivation und erklärt dem Arbeitgeber, warum man sich gerade auf diese Stelle bewirbt. Bewerber sollten herausstellen, was sie am jeweiligen Arbeitgeber interessiert und warum genau sie so gut zur ausgeschriebenen Stelle passen. Das erfordert eine gründliche Recherche im Vorfeld. Anhaltspunkte finden Ärzte zum Beispiel in den Informationsbroschüren und auf den Webseiten der Kliniken und Krankenhäuser.
Die Länge des Bewerbungsanschreibens sollte eine DIN A4-Seite nicht überschreiten, der Aufbau orientiert sich am klassischen Geschäftsbrief mit Anschrift, Adressat, Datum und Betreff. Auf den Einleitungssatz folgt die Angabe der persönlichen Motivation und Expertise, darauf der Bezug zum Unternehmen und der Mehrwert für den Arbeitgeber. Am Ende stehen Schlussatz, Grußformel und handschriftliche Unterschrift. Wünscht der Arbeitgeber die Angabe eines frühestmöglichen Eintrittstermins und einer Gehaltsvorstellung, gehören diese in den letzten Absatz.
Tipps für den Lebenslauf
Der Lebenslauf oder Curriculum Vitae (CV) informiert den Arbeitgeber über den fachlichen Werdegang des Bewerbers. Er fokussiert sich auf Stationen, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. Idealerweise ist der Lebenslauf nicht länger als zwei DIN A4-Seiten und berücksichtigt die Anforderungen der Stellenausschreibung.
Ihren Lebenslauf bauen Mediziner tabellarisch und in umgekehrter chronologischer Reihenfolge auf: Die letzte Anstellung bzw. der letzte akademische Abschluss gehören an oberste Stelle. Der CV sollte keine Lücken aufweisen, die Angaben müssen zudem mit den Dokumenten in den Anlagen übereinstimmen. Anschrift, Datum und Unterschrift gehören ebenfalls in den Lebenslauf. Ärzte, die bereits sehr viele akademische Arbeiten veröffentlicht haben, können dem Lebenslauf eine separate Publikaktionsliste hinzufügen.
Wie sollte das Deckblatt gestaltet sein?
Bewirbt man sich mit einer klassischen Bewerbungsmappe, gehört das Deckblatt zum guten Ton. Bei einer Online-Bewerbung per E-Mail und PDF kann ein attraktiv gestaltetes Deckblatt dabei helfen, aus der Masse der Bewerber herauszustechen. Die Gestaltung ist den Bewerbern relativ frei gestellt, sollte aber möglichst seriös und kompetent wirken. Bei der Farbwahl kann es von Vorteil sein, sich an der farblichen Gestaltung der Webseite und des Infomaterials der Klinik zu orientieren.
Auf das Deckblatt gehören:
- das Bewerbungsfoto
- das Wort “Bewerbung” mit Angabe der Stelle, auf die man sich bewirbt
- Name, Anschrift und Kontaktdaten
- ein kurzes Inhaltsverzeichnis
Was gilt es beim Bewerbungsfoto zu beachten?
Das Bewerbungsfoto sollte unbedingt von einem professionellen Fotografen angefertigt werden. Gepflegte Kleidung und Frisur sowie gegebenenfalls dezentes Make-up hinterlassen einen sympathischen ersten Eindruck. Die Mimik sollte freundlich, aber nicht übertrieben wirken. Gleiches gilt für die Körpersprache. Ideal ist eine natürliche, lockere Körperhaltung.
Ob das Bewerbungsfoto in Farbe oder Schwarzweiß gehalten ist, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Im Zweifel wirkt ein Schwarzweiß-Foto seriöser als ein Bild in zu grellen Farben.
Verschickt man eine Bewerbung ohne Deckblatt, gehört das Bewerbungsfoto in den Lebenslauf. Ist das Foto bereits auf dem Deckblatt enthalten, kann man im CV darauf verzichten.
Welche Anlagen gehören zur Bewerbung?
In die Zeugnisanlage gehören alle Dokumente, die für die Bewerbung auf die konkrete Position relevant sind. Grundschulzeugnisse und der Nachweis von Kursen, die keinen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle haben, interessieren den Arbeitgeber nicht.
Beim Erstellen der Zeugnisanlage ist eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten. Die aktuellsten Arbeitszeugnisse liegen zuoberst. Darauf folgen das Zeugnis über den höchsten Bildungsabschluss sowie Nachweise zum ersten und zweiten Bildungsabschluss. Zuletzt werden Zertifikate und Nachweise über Weiterbildungen und ähnliche Kurse beigefügt. Sinnvoll ist ein Deckblatt mit einem kurzen Inhaltsverzeichnis.
Was ist bei einer Online-Bewerbung wichtig?
Nur wenige Kliniken und Krankenhäuser verlangen heute noch eine klassische Bewerbungsmappe aus Papier. In vielen größeren Kliniken können Ärzte sich mittels Online-Formular bewerben. Das Anschreiben, der Lebenslauf sowie die Anlagen werden dabei im PDF-Format hochgeladen.
PDF-Dateien sollten mit einem professionellen, werbefreien PDF-Drucker erstellt werden und eine gute Grafikqualität aufweisen. Die meisten Arbeitgeber machen Vorgaben zur maximalen Dateigröße, die Bewerber unbedingt einhalten sollten. Die Dateinnamen sollten sich möglichst leicht zuordnen lassen, lauten also zum Beispiel “Bewerbung_Assistenzarzt_Chirurgie_Dr. Sabine Mustermann.pdf”.
Wird die Online-Bewerbung per E-Mail versandt, sollte der Text der E-Mail möglichst kurzgefasst sein. Das eigentliche Bewerbungsanschreiben gehört nur ins Textfeld der E-Mail, wenn man sicher sein kann, dass der Empfänger auch die Personalentscheidung fällt. Die E-Mail schließt mit einer kleinen Signatur, die Namen und Kontaktdaten enthält.
Formale Tipps für die Bewerbung als Arzt
Die Bewerbungsunterlagen sollten nicht nur inhaltlich überzeugen, sondern auch sauber und frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern sein. Professionell wirkt eine Bewerbung im einheitlichen Format: Schriftart, Zeilenabstand, Einzüge und Schriftsatz sind auf allen Bewerbungsunterlagen gleich.
So sieht ein überzeugendes Layout aus
Das Layout unterstützt den Inhalt der Bewerbung und sollte sich nicht in den Vordergrund drängen. Stilmittel wie gefettete oder kursive Schrift sollten Bewerber möglichst sparsam einsetzen. Am besten verwendet man zwei, höchstens drei Schriftgrößen. Bewerber können zum Beispiel die 11-13-15-Regel nutzen: eine 11 Punkt-Schrift für Fließtext, 13 Punkt für Adressangaben, Datum und Zwischenüberschriften, 15 Punkt für Überschriften.
Ob linksbündig im Flattersatz oder im Blocksatz geschrieben wird, ist Geschmackssache. Flattersatz wirkt lebendiger und erleichtert es dem Leser, von Zeile zu Zeile zu springen.
Schließlich stellt sich noch die Frage, welche Schriftart man für die Bewerbung als Arzt verwendet. Üblich sind Schriftarten wie Arial, Times New Roman und Verdana. Wer aus der Masse herausstechen möchte, wählt serifenlose Schriften wie Calibri und Helvetica oder Schriftarten mit Serifen wie Cambria und Garamond.