Die aktuelle Ärztestatistik Österreich 2024 zeigt: In einigen Bereichen gibt es eine starke Zunahme von Ärztinnen. Vor allem in der Allgemeinmedizin stellen Frauen die Mehrheit. Unter den Fachärzten ist der Frauenanteil gestiegen, in vielen Fachbereichen gibt es jedoch immer noch mehr Männer.
Ärztestatistik Österreich 2024: Ärztinnen dominieren in der Allgemeinmedizin
Jedes Jahr gibt die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) ihre Ärztestatistik heraus. Zum Stichtag 31.12.2023 waren demnach 50.631 Ärzte in Österreich tätig. Die Ärzteschaft teilt sich in 8.987 Turnusärzte, 12.901 Allgemeinmediziner und 28.618 Fachärzte. Von den Fachärzten sind 13.931 angestellt tätig, 8.106 haben eine Ordination oder arbeiten in einer Gruppenpraxis, 5.081 praktizieren angestellt und in Ordination, 1.500 sind Wohnsitzärzte.
Analysiert nach Geschlechterverteilung zeigt sich, dass es in Österreich fast genauso viele Ärztinnen wie Ärzte gibt. 25.041 Frauen stehen 25.590 Männern gegenüber, das entspricht einem Frauenanteil von 49,4 Prozent. Im Vergleich zu 2022 hat sich der Frauenanteil um 0,1 Prozentpunkte verringert. In der Fachärzteschaft ist er dagegen um 0,7 Prozentpunkte gestiegen. Mit einem Frauenanteil von 42,5 Prozent überwiegen hier insgesamt immer noch die Männer, in einigen Fachbereichen stellen allerdings Frauen die Mehrheit.
Am höchsten ist der Frauenanteil in den eher schlechter honorierten Fachbereichen wie der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, wo 58,4 Prozent Frauen einem Männeranteil von 41,6 Prozent gegenüberstehen, sowie in der Kinder- und Jugendheilkunde (61,3 Prozent Frauen, 38,7 Prozent Männer). Auch in der Allgemeinmedizin überwiegen die Frauen, mit einem Anteil von 60,7 Prozent. Gleiches gilt für die Turnusärzteschaft mit einem Frauenanteil von 55,2 Prozent – ein Zuwachs von 0,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Demografischer Wandel: Ärzteschaft wird älter
Die Ärztestatistik Österreich zeigt auch, dass der demografische Wandel vor der Ärzteschaft nicht Halt macht. Genau wie die Patienten werden auch Österreichs Ärzte immer älter. So verzeichnet die Statistik einen deutlichen Anstieg der über-55-Jährigen. Lag der Anteil dieser Altersgruppe in den Jahren 1990 bis 2000 konstant bei etwa 17 Prozent, macht sie nun 33,7 Prozent der Ärzteschaft aus. Unter den älteren Medizinern finden sich deutlich mehr Männer als Frauen, während bei den Jüngeren der Frauenanteil überwiegt.
In naher Zukunft wird die alternde Ärzteschaft zum Problem: Die über-55-Jährigen werden in den nächsten zehn Jahren das Pensionsalter erreichen oder es überschreiten. Es rücken jedoch weniger jüngere Ärzte nach Die ÖÄK warnt vor einem „Pensionsknick“. Ihren Berechnungen zufolge gehen 18.042 Ärzte in den kommenden zehn Jahren in Pension. Das führe zu einem Nachbesetzungsbedarf von 1.804 Ärzte pro Jahr. So viele junge Ärzte stehen dem österreichischen Gesundheitssystem aber nicht zur Verfügung. Wie ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart erklärt, würden rund 30 Prozent der Absolventen in andere Bereiche abwandern. Allein die Anzahl der Medizinstudienplätze zu erhöhen, hält er daher für keine geeignete Maßnahme gegen den Fachkräftemangel. Zusätzlich brauche es flexiblere Verträge für den niedergelassenen Kassenbereich und Spitalsangestellte.