Einer immer größer, älter und damit auch kränker werdenden Patientengruppe stehen immer weniger Ärzte und medizinisches Fachpersonal gegenüber. Daraus ergeben sich zwangsläufig zum Teil unzumutbare Arbeitsbelastungen für Mediziner, die besonders während der Corona-Pandemie noch drastisch gestiegen sind. Das bildet sich auch bei der Gesundheit von Ärzten und dem Pflegepersonal ab.
Inhaltsverzeichnis
- Pandemie als Krankheitstreiber
- Typische Erkrankungen bei Ärzten
- Anzeichen werden ignoriert
- Ursachen für Erkrankungen bei Ärzten
- Work-Life-Balance bei Ärzten
- Auswirkungen auf Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit
- Wie können sich Ärzte vor Erkrankungen schützen?
- Wichtige Tipps für einen gesunden Alltag
- Zusammenfassung
Dabei sind gesunde Ärzte sowohl in physischer als auch psychischer Hinsicht wichtig, denn nur dann sind sie den hohen Anforderungen gewachsen. Krankheiten, wie Burnout, ist unter Ärzten zu einem großen Problem geworden. Das Selbstmordrisiko ist dadurch ebenso erhöht.
Für welche Erkrankungen Ärzte besonders anfällig sind, wo die typischen Fehler liegen und welche Methoden für ein gesundes Leben hilfreich sein können, zeigt dieser Beitrag.
Arztgesundheit – Pandemie als Krankheitstreiber
Nach nun fast drei Jahren Corona-Pandemie, hat sich das Auftreten von psychischen Erkrankungen unter dem medizinischen Personal deutlich erhöht. Betroffen sind nicht nur Ärzte, sondern auch das Pflegepersonal in den Spitälern und Arztpraxen und auch alle weiteren Berufsgruppen, die in Zusammenhang mit der Patientenversorgung stehen. Nicht nur der krankheitsbedingte Ausfall von Kollegen, der vom verbliebenen Rest aufgefangen werden musste und weiterhin muss, sondern auch die Einhaltung ständig bestehender Infektionsschutzmaßnahmen (permanentes Tragen einer FFP2-Maske, Kittel, Handschuhe, Isolationsmaßnahmen etc.) und bürokratische Hürden, haben dazu geführt, dass viele Kollegen über die Grenzen ihrer Belastbarkeit hinaus gearbeitet haben und es immer noch tun.
Mehr als die Hälfte der Spitalsärzte in Wien fühlt sich erschöpft
Im Jahr 2021 hat die österreichische Ärztekammer eine Umfrage unter Spitalsärzten aus Wien in Auftrag gegeben. Teilgenommen haben insgesamt 1.765 von 8.200 befragten Kollegen. Die Ergebnisse sind alarmierend. 53 Prozent fühlen sich oft oder sogar sehr oft emotional erschöpft. Bei ebenfalls mehr als der Hälfte macht sich diese Erschöpfung oft oder sehr oft auch körperlich bemerkbar. Etwa ein Drittel der Befragten hat schon einmal psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen müssen, um die beruflichen Belastungen überhaupt weiterhin bewältigen zu können. Ein weit größerer Teil hat mindestens schon einmal darüber nachgedacht sich in Therapie zu begeben.
Noch erschreckender ist das Ergebnis auf die Frage nach Jobwechsel oder Kündigung, denn die Folgen wären für die gesamte Versorgung verheerend. 15 Prozent der Betroffenen denken sehr oft darüber nach den aktuellen Job zu wechseln oder aufzugeben. Viele Weitere haben die Option einer Kündigung zumindest schon einmal in Erwägung gezogen. Das zeigt, wie katastrophal die Arbeitsbedingungen für Mediziner inzwischen geworden sind. Würden diese 15 Prozent auch tatsächlich kündigen oder abwandern, würde dies ein eklatantes Loch in die medizinische Versorgung reißen. Es müssen also dringend verbesserte Bedingungen geschaffen werden.
Personalmangel – Die Wurzel des Übels
Die Hauptursache für die massiven Probleme sehen die Befragten ganz klar im Personalmangel in der österreichischen Patientenversorgung. 95 Prozent fordern mehr Personal in allen Bereichen. Allerdings fällt die Nachwuchsgewinnung unter diesen Bedingungen sehr schwer und bedarf auch einiger Zeit, denn vom ersten Studiumstag bis hin zur Facharztprüfung vergehen mindestens 11 Jahre. Zusätzlich werden innerhalb des nächsten Jahrzehnts viele in Rente gehen und ihre Tätigkeit niederlegen.
Den sogenannten Ärztemangel gibt es einigen Experten zufolge aber gar nicht. Denn heute sind mehr als doppelt so viele Ärzte in der österreichischen Ärzteliste verzeichnet, wie noch Mitte der neunziger Jahre. Das viel größere Problem liege ihnen zufolge darin, dass ein massives Stadt-Land-Gefälle die Versorgung vor allem in den ländlichen Regionen gefährde. Die Bedingungen werden von den ärztlichen Kollegen beispielsweise in Wien dennoch als katastrophal wahrgenommen, sodass massiver Handlungsbedarf weiterhin besteht.
Arztgsundheit – Typische Erkrankungen bei Ärztinnen und Ärzten
Immer mehr Patienten, aber zugleich zu wenig Personal, woraus zahlreiche Überstunden folgen, so sieht der Arbeitsalltag der Ärzte und anderer Mitarbeiter im Gesundheitswesen aus. Eine Wochenarbeitszeit von bis zu 55 Stunden ist nicht selten. Durch ständige Erreichbarkeit verschwimmen die Grenzen zwischen dem Arbeits- und Privatleben. Das alles kann, wenn der Zustand länger anhält, zur Überlastung führen und Burnout oder Depressionen fördern. Diese Krankheitsbilder treten bei Menschen, die in heilenden Berufen arbeiten, häufig auf.
Für einige Erkrankungen haben Ärzte ein überdurchschnittlich hohes Risiko. Dies liegt beispielsweise an einer ständig hohen Arbeitsbelastung und übermäßigem Stress. Damit einhergehend sind häufig auch ungesunde und unregelmäßige Ernährung, zu wenig körperliche Bewegung und unzureichend Schlaf typische Probleme von Ärzten und anderem medizinischen Personal. Permanenter Stress, Zeit- und Schlafmangel und mangelnder Ausgleich im privaten Bereich können die Entstehung von verschiedenen Krankheiten beschleunigen.
Burn-Out
Eine dieser Krankheiten ist das sogenannte Burn-Out-Syndrom. Dieses entwickelt sich über einen längeren Zeitraum und steigert sich über mehrere Phasen bis zu einem Zustand chronischer Erschöpfung, andauernder Müdigkeit und der Unfähigkeit sich von beidem im privaten Raum zu erholen.
Betroffene sind im Verlauf der Krankheitsentstehung häufig gereizt, teilweise gar aggressiv, während sie sich gleichzeitig entmutigt und antriebslos fühlen. Außerdem erhöht sich die Anfälligkeit für Infekte, sodass häufige Erkältungen die Folge sein können. Albträume, eine gestörte Libido, verminderte Leistungsfähigkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und Suizidgedanken sind nur einige Beispiele für die körperlichen Folgen des Burn-Out-Syndroms.
Letztendlich beschreibt Burnout einen Zustand großer Erschöpfung, sowohl körperlich als auch emotional und geistig. Stressreiche Arbeitssituationen in der Kombination mit innerlich nicht akzeptierten Diskrepanzen begünstigen es. Es handelt sich hierbei um keine eigenständige Erkrankung, sondern um ein Problem mit der Lebenssituation. Dabei ist die Schwelle zur Überlastung immer individuell. Auch persönliche Faktoren spielen eine Rolle, zum Beispiel Perfektionismus und hohes Verantwortungsbewusstsein.
Suchterkrankungen
Für chronisch überlastete Personen steigt auch das Risiko für Suchterkrankungen. Ärzte sind aufgrund ihrer hohen beruflichen Belastungen, der großen Verantwortung im Job und den immer weiter zunehmenden bürokratischen Anforderungen besonders gefährdet. Abgesehen davon haben Ärzte berufsbedingt auch einen leichten Zugang zu entsprechenden Substanzen. Das Suchtmittel, zu dem am häufigsten gegriffen wird, ist Alkohol. Allerdings kommt es nicht selten vor, dass zum Erhalt der Leistungsfähigkeit auch zu anderen Drogen gegriffen wird. Dazu zählen beispielsweise Amphetamine, Sedative oder Opioide. Es gibt keine konkreten Zahlen darüber, wie viele Ärzte in Österreich suchterkrankt sind. Vergleichszahlen aus Deutschland sind allerdings alarmierend und deuten darauf hin, dass circa acht Prozent der Ärzteschaft abhängig von Alkohol oder Medikamenten sein könnte.
Depressionen
Eine weitere Krankheit, für die Ärzte ein besonders hohes Risiko tragen, sind Depressionen. Die Ursachen sind die gleichen, wie für die Burn-Out-Symptomatik oder Suchterkrankungen. Daraus können Gemütsstörungen resultieren, die zu andauernder Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit oder Interessenverlust führen können. Depressionenen können in verschiedener Schwere und verschiedenen zeitlichen Verläufen auftreten und lassen sich häufig nur schwierig therapieren. Das Leben und Arbeiten mit depressiven Personen kann für das persönliche und berufliche Umfeld sehr belastend sein. Betroffene sollten daher unbedingt Hilfe in Anspruch nehmen. Nicht selten sehen Ärzte den letzen Ausweg aus ihrer Situation im Suizid.
Suizid
Es ist sehr auffällig, dass im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung von Ärzten wesentlich häufiger Selbstmord begangen wird. Mediziner begehen drei bis sechs Mal so oft Suizid, wie die Gesamtbevölkerung. Besonders hoch ist die Suizidrate bei Anästhesisten und Pychiatern. Frauen sind insgesamt häufiger betroffen, was durch die häufig erhöhte familiäre Belastung begründet wird. Dem eigenen Leben ein Ende zu setzen, erscheint erschreckend vielen Betroffenen als die letzte mögliche Wahl.
Das Problem ist: Anzeichen werden ignoriert
Es ist nicht verwunderlich, dass die Berufsgruppe Arzt für Burnout, Depressionen und andere Erkrankungen gefährdet ist. Chronisch gestresste Mediziner laufen aufgrund der hohen Arbeitsbelastung Gefahr, die Grenze zur Überforderung zu überschreiten. Viele Mediziner ignorieren erste Symptome und Anzeichen oder verdrängen sie, da sie den Job als Lebensaufgabe sehen und nur die Arbeit im Kopf haben. Es fällt ihnen oft schwer, sich Schwächen einzugestehen. Die Beanspruchung psychotherapeutischer oder psychiatrischer Behandlung ist unter Medizinern oftmals ein Tabuthema.
Die Alarmzeichen werden vor allem von den Sozialberufen häufig sehr lange ignoriert oder hingenommen. Die Annahme, dass ohne das eigene Tätigsein die Versorgung der betreuten Personen nicht sichergestellt sein könnte, treibt viele solange an, bis sie selbst nicht mehr können und krank werden. Erkrankungen wie z.B. Burnout wurden in der Vergangenheit gern als persönliche Schwäche oder gar mangelnde Eignung für den Arztberuf angesehen. Viele haben Angst, wie die Kollegen und Vorgesetzten reagieren.
Ursachen für Erkrankungen bei Ärztinnen und Ärzten
Ärzte sind immer für die Patienten da, beraten sie stets, begleiten sie in gesundheitlichen Krisen und kümmern sich mit Hingabe um deren Wohlbefinden. Doch Mediziner tragen eine hohe seelische Last, denn sie sind zum einen für die Gesundheit der Patienten und zum anderen ständig mit dem Tod konfrontiert. Wer dem nicht gewachsen ist, kann auch psychisch an seine Grenzen kommen.
Vorsorgeuntersuchungen und andere präventive Maßnahmen sind für Ärzte genauso empfohlen, wie für jeden anderen Bürger auch. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass besonders die Mediziner dem Thema „Vorsorge bei sich selbst“ häufig viel zu wenig Aufmerksamkeit widmen. Bei der Bekämpfung von verschiedenen Erkrankungen spielen aber gerade die Früherkennung und eine rasche Therapieeinleitung oft eine entscheidende Rolle beim Outcome. Die Ursachen für die mangelnde Selbstfürsorge sind leicht zu finden. Ärzte identifizieren sich in der Regel in sehr hohem Maß mit ihrem Beruf und halten daher stressige Phasen besonders lange zum Wohle der Patienten aus.
Darüber hinaus suchen sich Ärzte sehr selten bei Kollegen Hilfe. Die meisten Mediziner haben selbst nicht einmal einen Hausarzt. Viel öfter diagnostizieren und therapieren sie Krankheiten bei sich selbst und zwar auch dann, wenn diese eigentlich gar nicht ins eigene Fachgebiet gehören. Ein internationales Phänomen ist nämlich, dass Ärzte sich selbst nur sehr schlecht mit der Rolle als Patient identifizieren können. Es fällt Ärzten offenbar besonders schwer, sich eigene Schwächen einzugestehen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ferner gehen Ärzte Umfragen zufolge sehr häufig auch erkrankt zum Arbeitsplatz, obwohl sie Patienten mit der selben Erkrankung eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt hätten. Schonung und Pausen werden oft einfach nicht eingefordert und da es „alle“ Kollegen auch so machen, wachsen Turnusärzte automatisch in dieses teilweise selbstzerstörerische Verhalten hinein.
Work-Life-Balance bei Ärzten
Der Zusammenhang zwischen Stress und dem Auftreten bestimmter Krankheiten ist inzwischen allgemein anerkannt und deswegen auch weiterhin Gegenstand der Forschung. Daher empfehlen Mediziner ihren Patienten auch standardmäßig auf regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, ausreichenden Schlaf und eine ausgewogene Work-Life-Balance zu achten. Doch für Ärzte selbst, ist genau das gar nicht so leicht zu erreichen. In der Realität ist oft das Gegenteil der Fall. Nötig wäre es, für den Erhalt der eigenen kostbaren Gesundheit aktiv einzutreten, um bei den derzeitigen beruflichen Herausforderungen im Arztberuf gesundheitlich nicht selbst auf der Strecke zu bleiben. Außerdem hält man in dem Wissen, das beim eigenen Ausfallen jemand anders die Arbeit zusätzlich erledigen müsste, doch noch etwas länger durch. Das ist natürlich das komplette Gegenteil einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Ärzte brauchen in Anbetracht der knapp bemessenen Freizeit einen Plan, um sich in Balance zu fühlen.
Alles zum Thema Work Life Balance bei Ärzten und wie ein besseres Gleichgewicht zwischen Privatleben und Beruf erreicht werden kann, gibt es auch hier zum Nachlesen: Work Life Balance – Tipps und Methoden für Ärzte
Die Folgen von Überforderung – wie die Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit darunter leiden kann
Durch permanente Überforderung schaden Ärzte nicht nur sich selbst, sondern auch die Behandlungsqualität kann darunter leiden. Erschöpfte und übermüdete Mediziner begehen eher Fehler als ausgeruhte und voll leistungsfähige Mitarbeiter. Manche arbeiten aufgrund von Zeitdruck oberflächlicher und geben sich mit weniger guten Resultaten in der Versorgung ihrer Patienten zufrieden. Zum Teil werden zur schnelleren Erledigung medizinische Standards nicht eingehalten. Die Wahrscheinlichkeit für ärztliche Kunstfehler ist erhöht. Dazu gehören zum Beispiel falsche Diagnosen und Behandlungen, schief gelaufene Operationen oder fehlerhafte Rezepte. Die Folgen von medizinischen Fehlern können die Todesursache von Patienten sein.
Arztgesundheit – Wie können sich Ärzte vor Erkrankungen schützen?
Da die Ursachen für das vermehrte Auftreten bestimmter Krankheiten unter Medizinern gut untersucht sind, sollte es doch theoretisch leicht fallen, diese zu bekämpfen. Praktisch ist dies aber gar nicht so einfach. Sie haben keinen eigenen Hausarzt, sondern verlassen sich auf Selbstdiagnostik und -therapie. Sie gehen erkrankt zur Arbeit und schonen sich nicht ausreichend. Zeit mit Familie und Freunden wird zugunsten der Arbeit geopfert. Diese und viele weitere Beispiele zeigen, dass die Problematik gleichermaßen weit verbreitet und tief verwurzelt ist.
Da diese Phänomene nicht landesspezifisch sind, sondern international auftreten, hat der Weltärztebund sogar das Genfer Gelöbnis geändert. Die modernisierte Form des ärztlichen Eides appelliert nun unter anderem auch an die Ärzte, sich um ihre eigene Gesundheit zu kümmern. Denn nur ein gesunder Arzt kann sich auch adäquat um die gesundheitliche Versorgung der Patienten kümmern.
“Ich werde auf meine eigene Gesundheit, mein Wohlergehen und meine Fähigkeiten achten, um eine Behandlung auf höchstem Niveau leisten zu können“
Die Lösung muss also bei jedem selbst beginnen. Im Kollektiv kann es vielleicht auch gelingen die Arbeitsbedingungen nach und nach auf ein Niveau zu bringen, das es Medizinern wieder ermöglicht eine gesunde Work-Life-Balance zu pflegen. Denn Ärzte wissen besser als jeder andere, dass Gesundheit ein kostbares Gut ist, das es zu pflegen und zu erhalten lohnt!
Wichtige Tipps für einen gesunden Alltag als Arzt
Mediziner können genauso einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bekommen, wie jeder andere auch. Die eigenen Ratschläge zu berücksichtigen, sollte daher der erste und wichtigste Tipp sein, um selbst möglichst lange gesund und wohlauf zu bleiben.
Belastungsgrenze kennen
Der Körper ist einzigartig und braucht regelmäßige Aufmerksamkeit. Andernfalls sind Krankheiten unvermeidlich. Daher ist es wichtig, sich Grenzen und Schwächen einzugestehen, Warnsignale zu kennen und rechtzeitig darauf zu hören bzw. möglichst früh gegenzusteuern. Wer das Gefühl hat seine persönliche Belastungsgrenze erreicht zu haben oder gar zu überschreiten, sollte konsequent sein und die Arbeit für den Moment niederlegen. Nur ein erholter, ausgeruhter und gut versorgter Körper ist auch leistungsfähig.
Ernährung und Schlaf sind der Schlüssel zum Erfolg
Regelmäßiger Schlaf, eine ausgewogene und gesunde Ernährung sowie körperliche Bewegung sind unbedingt nötig. Gerade dann, wenn es beruflich am stressigsten ist, ist am Abend eine Bewegungseinheit besonders wichtig, um die Stresshormone des Tages wieder abzubauen. Der Körper wird es auf Dauer danken.
Eine gesunde Lebensweise zu pflegen, zum Beispiel durch Sport und eine gute Ernährung, trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Dies hilft dem Körper, Belastungen besser standzuhalten.
Schonung im Krankheitsfall
Krankheiten können auch bei noch so gesundem Lebensstil auftreten. Niemandem, vor allem nicht dem Mediziner selbst ist geholfen, sich krank zur Arbeit zu schleppen. Wer selbst krank ist, sollte sich schonen und das Hauptaugenmerk auf die rasche und gute Genesung legen. Niemand weiß besser, dass Rekonvaleszenz wichtig ist, als Ärzte selbst. Anschließend ist die bestmögliche Versorgung der Patienten auch wieder uneingeschränkt möglich.
Emotionale Krisen erkennen
Die Corona-Pandemie hat so manchen Arzt auch an emotionale Grenzen geführt. Wenn beispielsweise förmlich über Nacht ganze geriatrische Stationen versterben, sind emotionale Krisen bei den behandelnden Ärzten und Pflegekräften ganz normal. Sich diese einzugestehen, darüber zu reden und sich im Zweifel selbst Hilfe zu suchen, kann sehr schwer sein, sollte aber unbedingt erfolgen. Nur so ist auch die psychische Leistungsfähigkeit dauerhaft gewährleistet.
Professionelle Hilfe ist kein Zeichen von Versagen
Wenn der Stress über einen längeren Zeitraum anhält und sich dies auf den Körper oder die Psyche auswirkt, ist es hilfreich, sich professionelle Unterstützung zu suchen, beispielsweise in der Form einer psychotherapeutischen Behandlung. Hierbei wird an der eigenen Haltung, dem persönlichen Umgang mit Belastungen und den oftmals hohen Ansprüchen gearbeitet. Therapeut und Patient, in dem Fall der Arzt, erarbeiten gemeinsam Strategien, um eine Erschöpfung zu vermeiden.
Zusammenfassung
Der Beruf des Arztes wird von den meisten Menschen überaus geschätzt. Doch deren Alltag ist häufig von hohem Druck, langen Arbeitstagen, stetig steigenden Anforderungen, erhöhter Bürokratie und großen emotionalen Belastungen geprägt. Daraus resultiert ein unzureichender privater Ausgleich. Dies bringt viele Ärzte an ihre Grenzen und fördert Burnout und andere psychische, aber auch körperliche gesundheitliche Beschwerden. Das Selbstmordrisiko ist ebenso erhöht. Doch auch die Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit durch eine Fehleranfälligkeit leiden. Gesunde Ärzte leisten hingegen mehr und machen weniger Fehler. Genügend Entspannung, ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind auch für Ärzte immens wichtig.
Umso wichtiger ist es daher für Mediziner aktiv am Erhalt ihrer Gesundheit zu arbeiten und alles dafür zu tun, dass schweren Erkrankungen bestmöglich vorgebeugt wird.