Ein Bienenstich ist meist harmlos und verursacht nur vorübergehende Schmerzen und Schwellungen.
Mit den richtigen Maßnahmen und Hausmitteln kann man die Beschwerden schnell lindern. Bei Anzeichen einer allergischen Reaktion oder Infektion ist jedoch medizinische Hilfe erforderlich. Durch das Treffen verschiedener Vorsichtsmaßnahmen kann das Risiko eines Bienenstichs minimiert werden.
Inhaltsverzeichnis
Warum stechen Bienen überhaupt?
Bienen stechen hauptsächlich zur Selbstverteidigung und zum Schutz ihres Bienenstocks. Sie fühlen sich bedroht, wenn Menschen oder Tiere ihnen zu nahe kommen, hektische Bewegungen machen oder bestimmte starke Düfte, wie Parfüm oder Schweiß, verströmen.
Ein weiterer wichtiger Grund für einen Bienenstich ist der Schutz des Bienenstocks. Wenn Eindringlinge wie Menschen, Tiere oder andere Insekten sich dem Bienenstock nähern oder mechanische Störungen auftreten, wie das Öffnen des Bienenstocks durch einen Imker, werden Bienen aggressiv. Beim Stechen setzt die Biene Pheromone frei, die andere Bienen alarmieren und ebenfalls zur Verteidigung anregen. Der Stachel der Biene ist mit Widerhaken versehen, wodurch er in der Haut des Opfers stecken bleibt. Beim Versuch, sich zu befreien, reißt der Stachel aus dem Hinterleib der Biene, was zu ihrem Tod führt.
Wespen und Hornissen unterscheiden sich in ihrem Stechverhalten, da sie mehrfach stechen können und ihr Stachel keine Widerhaken hat.
Sofortmaßnahmen bei einem Bienenstich
- Ruhig bleiben: Panik hilft nicht weiter. Ein paar beruhigende Worte an das betroffene Kind oder die betroffene Person können helfen.
- Sofort Stachel entfernen: Bei einem Bienenstich bleibt der Stachel samt Giftblase oft in der Haut stecken. Dieser sollte schnellstmöglich entfernt werden, da häufig auch noch weitere Stichbewegungen und Entleerung von Gift stattfindet. Zur Entfernung eignet sich beispielsweise eine Kreditkarte, mit der der Stachel vorsichtig „herausgeschoben“ werden kann. Bei der Verwendung der Finger oder einer Pinzette besteht die Gefahr, dass sich noch weiteres Gift aus der Giftblase entleert.
- Kühlen: Eine Kühlkompresse oder ein kaltes Tuch lindern die Schmerzen und reduzieren die Schwellung.
- Desinfektion: Die betroffene Stelle sollte vorsichtig desinfiziert werden, um Infektionen vorzubeugen.
- Hochlagern: Bei einem Stich an Armen oder Beinen kann es gegen Schwellungen helfen, wenn das betroffene Gliedmaß hochgelagert wird.
- Beobachten: In der Regel ist ein Bienenstich zwar sehr schmerzhaft, aber meistens harmlos. In einigen Fällen können allerdings (schwere) allergische Reaktionen auftreten. In diesen Fällen ist häufig ärztliche oder gar notärztliche Hilfe gefragt. Daher ist es wichtig die Einstichstelle und die betroffene Person gut zu beobachten und bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Allergische Reaktionen nach Bienenstich
Ein Bienenstich kann bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen, die so schwer sein können, dass sie unbehandelt zum Tod führen (allergischer Schock). Typischerweise treten die ersten Symptome zeitnah nach dem Stichereignis auf. Der Blutdruck fällt, der Puls steigt, es kann zum Kreislaufzusammenbruch und Atemstillstand kommen. Begleitet wird die Schockreaktion häufig von folgenden Symptomen:
- Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Blässe, allgemeines Unwohlsein
- Atemnot, Atemgeräusche, Schluckbeschwerden
- Rötungen, Juckreiz, Schwellungen, Quaddeln oder Hautausschläge (am ganzen Körper möglich)
- Stark geschwollene Zunge, Lippen, Hals und Gesicht
- Kreislaufzusammenbruch, Bewusstlosigkeit
Treten diese oder ähnliche Symptome auf, handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der unbehandelt tödlich verlaufen kann. Daher ist ärztliche Hilfe nötig und in schweren Fällen sofort der Notruf 144 oder 112 zu wählen.
Tipp bei bekannter Allergie
Menschen, die von ihrer Bienengift-Allergie bereits wissen, tragen normalerweise ein Notfallset bei sich, das für die Sofortbehandlung die wichtigsten kreislaufstabilisierenden und antiallergischen Medikamente enthält. Damit lässt sich die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes überbrücken.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Bei den oben genannten Symptomen einer allergischen Reaktion sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen oder den Notruf wählen. Ein Bienenstich kann allerdings noch weitere Komplikationen verursachen, die einen Arztbesuch notwendig machen.
Wenn der Stachel tief in der Haut steckt und nicht herausgezogen werden kann, kann ein Arzt helfen, ihn sicher aus der Einstichstelle zu entfernen. Langanhaltende Schwellungen, die auch nach mehreren Tagen nicht nachlassen oder sich gar verschlimmern, sollten ebenfalls ärztlich vorgestellt werden. Ausserdem kann sich die Einstichstelle infizieren. Treten Rötungen, Überwärmungen der Einstichstelle oder Eiterbildung auf, kann dies auf eine Infektion hinweisen, die behandelt werden muss.
Hausmittel und Heilpflanzen gegen Bienenstiche
Es gibt verschiedene Hausmittel und Heilpflanzen, die bei einem Bienenstich helfen können:
- Zwiebelsaft: Eine frische Zwiebel halbieren und die Einstichstelle damit einreiben. Zwiebelsaft hat entzündungshemmende und desinfizierende Eigenschaften.
- Essig oder Zitronensaft: Diese sauren Flüssigkeiten neutralisieren das Bienengift und lindern die Schmerzen.
- Honig: Trotz der Ironie kann Honig auf einem Bienenstich helfen, da er antibakterielle Eigenschaften hat.
- Spitzwegerich: Die Blätter des Spitzwegerichs enthalten entzündungshemmende Stoffe. Frische Blätter zerdrücken und auf die Einstichstelle legen, um Schwellung und Schmerz zu lindern.
- Ringelblume: Eine Salbe oder Tinktur aus Calendula kann auf den Bienenstich aufgetragen werden. Calendula wirkt entzündungshemmend und fördert die Heilung der Haut.
Bienenstich – Vorbeugung
Um Bienenstiche zu vermeiden, können verschiedene Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Es ist wichtig, hektische Bewegungen zu vermeiden, wenn eine Biene in der Nähe ist, da diese die Biene erschrecken und sie zum Stechen veranlassen können. Das Tragen von Schuhen, insbesondere im Gras, wo Bienen oft nach Blüten suchen, bietet zusätzlichen Schutz.
Außerdem sollten süße Düfte wie Parfums und stark duftende Kosmetika vermieden werden, da diese Bienen anlocken können. Offene Lebensmittel und Getränke sollten im Freien immer abgedeckt werden, um Bienen fernzuhalten. Schließlich ist besondere Vorsicht in der Nähe von Blüten und Obstbäumen geboten, da Bienen dort häufig anzutreffen sind. Durch diese Maßnahmen kann das Risiko, von einer Biene gestochen zu werden, erheblich reduziert werden.