Nun ist die Zeit gekommen, auf welche viele Jungmediziner hinfiebern und doch gleichzeitig fürchten: das erste Mal Notaufnahme als Arzt. Das ist eine spannende Herausforderung und doch häufig mit Ängsten verbunden. Was man als junger Arzt zum ersten Mal in der Notaufnahme beachten sollte, ist hier nun aufgeführt.
Räumlichkeiten und Abläufe kennen
Zuvor sollte man idealerweise bereits die Räumlichkeiten sowie die Schränke und deren Inhalt kennen lernen. Das kann man sich zeigen lassen. Zu denken, dass die Pflegekräfte bestimmt zur Verfügung stehen, wenn man sie braucht, ist ein falscher Gedankengang.
Denn erstens sollte man sich selbst gut auskennen, wenn es wirklich einen Notfall gibt. Und zweitens kann es tatsächlich vorkommen, dass man sich eines Tages alleine in der Notaufnahme befinden wird.
Darüber hinaus ist es wichtig, sich als Arzt die Not- und Sonderfälle einzuprägen, welches ein besonderes Management nach sich ziehen. Hierbei existieren nämlich oftmals geregelte Abläufe, mit welchen man sich vertraut machen sollte.
Ein Patient mit Polytrauma beispielsweise muss man direkt dem CT, dem Labor, der Intensivstation sowie dem Oberarzt, dem Anästhesisten und dem OP-Team mitteilen. Diese müssen dann alle in der Notaufnahme erscheinen.
Selbstverständlich kann man zu Beginn nicht über alle Schemas Bescheid wissen. Doch über die relevantesten und am häufigsten vorkommenden Abläufe sollte man sich vor dem ersten Mal Notaufnahme informieren. Vieles kommt jedoch mit der Erfahrung.
Gute Organisation und kühlen Kopf bewahren
Die unscheinbaren Arbeitsabläufe können zu Beginn erschwerend sein. Deshalb sollte man solche Fragen beispielsweise zuvor klären: Wie veranlasst man eine Röntgenuntersuchung? Wie kommt der Patient zum Röntgen? Wer übernimmt eine Ultraschalluntersuchung – der Arzt oder die Radiologie-Kollegen? Wo gibt man einen Befund ein? Wie erfolgt die Anordnung der Laborbefunde?
Eine funktionierende Organisation ist fundamental, wenn die Notaufnahme einmal aus allen Nähten platzt. Im Zuge dessen sollte man sich die Dauer unterschiedlicher Untersuchungen bewusst machen und die Wartezeiten sinnvoll füllen. Außerdem sollte man sich in enger Abstimmung mit den Pflegekräften befinden: Welcher Patient leidet unter welchen Beschwerden? Wer hat Vorrang?
Damit gekoppelt ist ebenfalls die Frage, was man als Arzt erledigen kann oder muss und was die Pfleger machen können. Teilt man die Aufgaben vernünftig auf und arbeitet als Team, klappt die Organisation besser. Das bedeutet allerdings auch, dass man sich als Arzt nicht zu schade sein sollte, den Pflegern mal unter die Arme zu greifen, wenn sie gerade überfordert sein sollten.
Als Team zusammenarbeiten
Dies führt uns zum nächsten Punkt: nur als Team kann man in der Notaufnahme wirklich effizient arbeiten. Mindestens eine Pflegekraft ist mit einem Arzt in der Notaufnahme. Hat sie bereits mehr Berufserfahrung, ist es ebenso von Vorteil, Ratschläge nicht außer Acht zu lassen.
Doch unabhängig davon, ob man als Arzt Anfänger ist oder nicht, sollte man sich immer vergegenwärtigen, dass die Verantwortung bei dem Mediziner liegt. Sollte ein Vorschlag eines Pflegers also falsch sein und man hat ihn angenommen, muss man dementsprechend selbst dafür einstehen.
Bei Patienten Empathie und Verständnis zeigen
Obwohl man in der Notaufnahme tätig ist, heißt das nicht, dass man es tatsächlich stets mit echten Notfällen zu tun hat. Oftmals sind auch Patienten vor Ort, bei welchen man nicht nachvollziehen kann, weswegen sie nun in die Notaufnahme gekommen sind.
Nichtsdestotrotz gilt gleichermaßen, dass man empathisch und verständnisvoll agieren sollte. Dazu gehört, die Ängste des Patienten ernst zu nehmen und möglichst versuchen sollte, diese zu zerstreuen. Die Untersuchung sollte demzufolge sorgfältig vonstatten gehen, auch wenn man sich sicher ist, dass man nichts finden wird.
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