![Gesundheitsausgaben 2023 Stark Gestiegen](https://www.praktischarzt.at/wp-content/uploads/2025/02/Gesundheitsausgaben-2023-stark-gestiegen.jpg)
Die Gesundheitsausgaben 2023 sind in Österreich überdurchschnittlich stark gestiegen. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervor. Obwohl pandemiebedingte Aufwendungen stark zurückgegangen sind, haben sich die nominellen Ausgaben für Gesundheitsleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent erhöht. Der Anteil der Gesundheitskosten an der gesamten Wirtschaftsleistung bleibt allerdings stabil.
Nominelle Gesundheitsaufwendungen steigen überdurchschnittlich stark
Laut einer Ende Jänner veröffentlichten Aussendung der Statistik Austria hat Österreich im Jahr 2023 rund 52,8 Milliarden Euro für den Sektor Gesundheit ausgegeben. Das sind 25 Milliarden oder 4,9 Prozent mehr als noch im Jahr 2022. Die Ausgaben für Gesundheitsleistungen sind damit überdurchschnittlich stark gestiegen – allerdings nur, wenn man die rein nominellen Kosten betrachtet, also die absoluten, nicht inflationsbereinigten Zahlen. Gemessen an der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes bleibt der Anteil der Gesundheitsaufwendungen stabil bei 11,2 Prozent.
Auf Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungsträger entfallen rund 40,5 Milliarden Euro, 76,7 Prozent der laufenden Gesundheitsaufwendungen. Obwohl die öffentliche Hand für nahezu alle Ausgabenkategorien im Bereich Gesundheit mehr Geld aufbringen musste, liegt die Gesamtsteigerung bei 4,2 Prozent und fällt damit etwas geringer aus als der durchschnittliche jährliche Anstieg in den Jahren 2004 bis 2022 (4,6 Prozent). Private Haushalte, freiwillige Krankenversicherungen, Unternehmen und private Organisationen ohne Erwerbszweck stemmen 12,3 Milliarden Euro und damit 23,3 Prozent der laufenden Gesundheitsaufwendungen. Insgesamt ist der öffentliche Anteil im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte gesunken.
Gesundheitsausgaben 2023: Personal-, Energie- und Betriebskosten als größte Kostentreiber
Die größten Kostentreiber sind Statistik Austria zufolge gestiegene Ausgaben für Personal, Energie- und Betriebskosten sowie höhere Leistungshonorare. Auf diese Posten führen die Statistiker unter anderem den starken Ausgabenzuwachs für stationäre Leistungen in Fondskrankenanstalten, Reha-Einrichtungen und Pflegeheimen zurück. In Summe sind 2023 für diese Leistungen Mehraufwendungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro angefallen, ein Ausgabenplus von 9,2 Prozent. Auch die Kosten für ambulante Leistungen in den Niederlassungen sind gestiegen, nämlich um 1,1 Milliarden Euro oder 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der häuslichen Pflege lässt sich ein Ausgabenplus von 9,1 Prozent beobachten. Einen wachsenden Anteil der Gesundheitskosten macht außerdem die Langzeitpflege aus. Die Aufwendungen stiegen um 6,76 Prozent auf 7,53 Milliarden Euro.
Einen einzigen Posten verzeichnen die Präventionsausgaben mit einem starken Rückgang um 45,4 Prozent. Zurückzuführen ist das vor allem auf die um 1,8 Milliarden Euro gesunkenen pandemiebedingten Ausgaben. Allein die Aufwendungen für COVID-19-Tests sind im Jahr 2023 um 1,4 Milliarden Euro zurückgegangen.
Österreichs Gesundheitsausgaben im internationalen Vergleich
Die Gesundheitsausgaben aller OECD-Länder machen im Durchschnitt einen Anteil von 9,2 Prozent am BIP aus. Mit 11,2 Prozent liegt Österreich leicht darüber und erreicht im internationalen Vergleich der OECD-Staaten Platz 38. Den höchsten Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Leistung haben die Gesundheitsaufwendungen in den USA, mit 16,7 Prozent vom BIP. Auf Platz 2 liegt die Schweiz mit 12 Prozent vom BIP, gefolgt von Deutschland, wo die Gesundheitsaufwendungen 11,8 Prozent des BIP ausmachen.