Österreich Gesundheitsminister Johannes Rauch sieht das Land gut auf eine mögliche Corona-Welle im Herbst vorbereitet. Dank eines ausgebauten Monitoring-Systems habe man einen besseren Überblick über die Fallzahlen als noch im letzten Jahr. Während die Zahl der an COVID-19 erkrankten Patienten/-innen in den vergangenen Wochen leicht gestiegen sei, ließe sich bei anderen Atemwegserkrankungen ein Rückgang verzeichnen.
Zahl der Corona-Erkrankten seit Mitte Juli gestiegen
Aktuell befindet sich die Zahl der COVID-19-Fälle auf einem Niveau wie Mitte April 2023. Rund 200 Patienten/-innen werden derzeit aufgrund einer SARS-Cov2-Infektion im Krankenhaus behandelt, nur drei davon auf der Intensivstation. Die Zahl anderer Atemwegserkrankungen wie RSV (Respiratorische-Synzytial-Virus) und Influenza geht dagegen nach einem leichten Anstieg Anfang September wieder zurück: Mitte September wurden zwei RSV-Fälle und drei Influenza-Fälle stationär aufgenommen.
Laut Rauch sei die Fallzahl der Atemwegserkrankungen insgesamt geringer als im Mai diesen Jahres. Für Herbst und Winter erwartet er einen Anstieg an Atemwegsinfekten, geht aber nicht von einer bevorstehenden Überlastung der Spitäler aus.
Besser Überblick durch ausgebautes Monitoring-System
Unter anderem ein verbessertes Monitoring-System soll dem Gesundheitsministerium und den Einrichtungen des Gesundheitswesens einen besseren Überblick über die COVID-19 Fallzahlen bieten. So wurde etwa das nationale Abwassermonitoring, das die Last der täglich ausgeschiedenen SARS-Cov2-Partikel pro Einwohner ermittelt, auf 48 Kläranlagen erweitert. Damit wird nun rund die Hälfte der österreichischen Bevölkerung abgedeckt.
Das Abwassermonitoring gibt Aufschluss über eine steigende Virenlast und lässt damit Rückschlüsse auf eine bevorstehende Infektionswelle zu. Zusätzlich dazu zeigt das SARI-Dashboard die Zahl der stationären Aufnahmen mit schwerer Atemwegsinfektion an. Aufnahmen aufgrund von COVID-19, Influenza, RVS und sonstigen Atemwegsinfekten lassen sich dort getrennt voneinander ausweisen.
Weitere Aufschlüsse über aktuelle Fallzahlen bietet die genomische Sequenzierung von Abwasserproben und COVID-19-Tests der niedergelassenen Ärzte/-innen. Auf diese Weise lassen sich auch kursierende Virusvarianten bestimmen.
Impfungen allgemein verfügbar
Gesundheitsminister Rauch rät insbesondere Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko dazu auf, ihren Impfschutz auffrischen zu lassen. Impfungen gegen COVID-19 und Influenza stehen im Herbst allgemein zur Verfügung. Empfohlen werden sie vor allem für ältere Personen ab 60 Jahren sowie für Menschen mit Vorerkrankungen. Die Influenza-Impfung wird darüber hinaus für Säuglinge und Kleinkinder angeraten.
Die COVID-19-Schutzimpfung ist kostenlos, für die Influenza-Impfung müssen Patienten/-innen einen Kostenbeitrag von 7 Euro zahlen. Impfen lassen kann man sich bei den niedergelassenen Ärzten/-innen sowie in den Impfzentren von Städten und Gemeinden. Teilweise werden auch in Betrieben Impfaktionen durchgeführt. Einen Überblick über alle Impfmöglichkeiten bietet das Online-Portal impfen.gv.at.
Kostenlose Tests möglich
Erstmals werden heuer auch die neu zugelassenen Impfungen gegen RVS angeboten. Sie werden insbesondere für Personen ab 60 Jahren empfohlen, allerdings nicht von der Krankenkasse übernommen. Die Kosten liegen bei bis zu 300 Euro.
Wer Corona-Symptome verspürt, kann sich bei den niedergelassenen Ärzten/-innen kostenlos testen lassen. Dort gibt es bei Bedarf auch direkt Rezepte für antivirale Medikamente. Um der Verbreitung von Atemwegsinfekten vorzubeugen, rät Gesundheitsminister Rauch weiterhin, sich an die allgemeinen Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und Abstandhalten zu halten. Personen mit Erkältungssymptomen sollten nach Möglichkeit Kontakt mit anderen Menschen vermeiden oder eine Maske tragen.