Mit ihrem süß-säuerlichen Geschmack und dem ansprechend pinken Fruchtfleisch überzeugt die Grapefruit sowohl zum Frühstück, als Saft oder Zwischensnack in süßen und herzhaften Gerichten. Ihr werden viele positive Wirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben. Dabei kann sie allerdings auch die Wirkung von Medikamenten stören. Der folgende Artikel klärt über gesunde Inhaltsstoffe und die Stoffwechsel-Effekte der Frucht auf.
So gesund sind Grapefruits
Grapefruits (citrus paradisi) enthalten viel Vitamin C, das das Immunsystem und die Körperzellen vor schädlichen Stoffen und krebserregenden Nitrosamin-Verbindungen schützen kann. Drei Grapefruits decken den Tagesbedarf an Vitamin C. Außerdem fördert sie die Stabilität unseres Bindegewebes und erleichtert die Aufnahme von Eisen.
Weiterhin finden sich in der Frucht diverse B-Vitamine und Lycopin, ein roter Farbstoff, der unter anderem das Herz-Kreislauf-System unterstützt. Überdies kann Lycopin der Entstehung von Krebserkrankungen vorbeugen. Ergänzend versorgen Grapefruits den Körper mit vielen wichtigen Spurenelementen, unter anderem Magnesium, Kalzium und Kalium.
Grapefruits enthalten auch Pektin, die im Magen-Darm-Trakt aufquellen und so das Sättigungsgefühl fördern und die Verdauung anregen. Mit nur knapp 40 Gramm Kalorien wirken Grapefruits unterstützend bei der Gewichtsabnahme im Rahmen einer Diät.
Grapefruit und ihre Wirkung im Körper
Grapefruits enthalten sekundäre Pflanzenstoffe. Diesen Stoffen (Flavonolole) wird eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf- und Gefäßsystem zugeschrieben. Möglicherweise können sie bei regelmäßiger Einnahme die Risikofaktoren für die Entstehung eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls reduzieren.
Grapefruit und Medikamente – Vorsicht bei Wechselwirkungen
Grapefruit und Grapefruitsaft enthalten Bitterstoffe – darunter beispielsweise der Bitterstoff Naringin, der das Leberenzym Cytochrom P3A4 (kurz: CYP3A4) hemmt. Hierdurch werden Medikamente wie Simvastatin, die der Körper normalerweise über eben dieses Enzym abbauen würde, verzögert umgesetzt und können länger oder stärker als gewünscht wirken. Dieser Effekt kann auch zeitversetzt eintreten. Daher wird meist ein dreitägiger Abstand zwischen dem Genuss von Grapefruit und der Medikamenteneinnahme empfohlen.
Statine und Blutdrucksenker
Bei Präparaten zur Beeinflussung des Fettstoffwechsels, den sogenannten Statinen, kommt es beispielsweise unter der Einwirkung des Naringins vermehrt zu Schäden an der Skelettmuskulatur, die sich meist durch Muskelschmerzen bemerkbar machen. Die sich anhäufenden Muskelbestandteile verstopfen das Filtersystem der Niere und können so ein akutes Nierenversagen auslösen.
Zudem kann es bei gleichzeitiger Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten (z.B. Calciumkanalblocker oder ACE Hemmer wie Lisinopril) und Arzneimitteln zur Senkung von Cholesterin mit Grapefruit zu einem massiven Blutdruckabfall kommen.
Schlafmittel, Antiallergika und hormonelle Verhütung
In Kombination mit einigen Schlafmitteln (Benzodiazepinen) kann es zu rauschähnlichen Zuständen kommen.
Antiallergische Medikamente werden unter Umständen im Körper angereichert und lösen gelegentlich Herzrhythmusstörungen aus.
Auch die Hormone der Anti-Baby-Pille können sich durch die Hemmung von Cyp3A4 im Körper anreichern. Dies reduziert zwar nicht den Schutz vor ungewollter Schwangerschaft, kann aber auf der anderen Seite die Nebenwirkungen der Pille wie das erhöhte Thromboserisiko steigern.
Fazit
Die Grapefruit wird ihrem Ruf als gesunde Zitrusfrucht absolut gerecht und kann viele gesundheitliche Vorteile bieten, sofern ihre Wirkung auf parallel eingenommene Medikamente berücksichtigt wird. Zur Sicherheit sollte daher immer im Beipackzettel des jeweiligen Präparates nachgelesen und auch in der Apotheke oder der Hausarztpraxis nachgefragt werden, ob die gleichzeitige Einnahme der Wirkstoffe mit Grapefruit problemlos möglich ist.
Häufige Fragen zu Grapefruit
- Warum ist Grapefruit gesund?
- Kann man mit Grapefruit abnehmen?
- Was bewirkt eine Grapefruit am Tag?
- Warum Grapefruit nicht abends essen?
- Wer sollte keine Grapefruits essen?
Grapefruit enthält viele Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem und den Stoffwechsel von Knochen, Haut und Bindegewebe stärken, das Herz-Kreislauf-System unterstützen und die Aufnahme von Eisen verbessern können. Hinzu kommt die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung.
Durch sättigende Pflanzenstoffe (Pektine) und die Aktivierung des Stoffwechsels kann der Verzehr der kalorienarmen Früchte beim Abnehmen helfen.
Eine Grapefruit pro Tag versorgt den Körper mit einem Drittel des benötigten Vitamin C und weiteren gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen. Auf lange Sicht gesehen kann die Zitrusfrucht möglicherweise das Risiko für die Entstehung von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Wegen den stoffwechselanregenden Wirkungen wird oft empfohlen, Grapefruits nicht abends zu verzehren, damit der Nachtschlaf nicht gestört wird. Zudem könnten sich die unangenehmen Auswirkungen eines nächtlichen Refluxes (Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre) durch die vorherige Einnahme der bitteren und sauren Zitrusfrüchte verstärken. Umgekehrt finden allerdings viele Stoffwechselvorgänge auch nachts statt. Daher sollte die Verträglichkeit individuell getestet werden.
Wer Medikamente einnimmt, die von der Leber verstoffwechselt werden, sollte vor dem Genuss von Grapefruits eine mögliche Wechselwirkung abklären oder ganz auf die Früchte verzichten.
- U. Rabast: Gesunde Ernährung, gesunder Lebensstil, Springer (Verlag), 2018
- R. Seifert: Basiswissen Pharmakologie, Springer (Verlag), 2018
- Vitamin C, https://www.dge.de/... (Abrufdatum: 12.09.2023)