Handgelenksganglion (Überbein)

Ein Handgelenksganglion, im Volksmund auch Überbein genannt, ist eine gutartige Zyste (mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum im Gewebe), die in diesem Fall durch eine Ausstülpung der gefüllten Gelenkkapsel an der Hand auftritt. Diese Schwellungen können prinzipiell an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten. Der Begriff Ganglion wird jedoch hauptsächlich für Schwellungen im Bereich der Hand verwendet.

Häufig verursacht ein Überbein keine Beschwerden und wird nur als kosmetisches Problem wahrgenommen. Es kann jedoch zu Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen führen. Personen, die unter diesen Symptomen leiden, haben die Möglichkeit, das Ganglion am Handgelenk von einem Handchirurgen entfernen zu lassen. In manchen Fällen kann sich das Handgelenksganglion auch ohne Operation zurückbilden.

Ganglion am Handgelenk – Symptome

Die wichtigsten Anzeichen sind eine sichtbare Vorwölbung und Schmerzen bei Überbelastung oder starker Beugung des Handgelenks. Es kommt zu einer deutlichen und tastbaren Schwellung, die prall-elastisch bis fest sein kann. Solche Verdickungen können das tägliche Leben beeinträchtigen und schmerzhaft sein. Die Größe eines Ganglions kann stark variieren, und häufig bessert sich der Zustand unter konservativer Behandlung, obwohl eine vollständige Rückbildung am Handgelenk und in der Hand selten ist. Wenn Ganglien bei einer Untersuchung weder sichtbar noch tastbar sind, spricht man von versteckten oder okkulten Ganglien.

Handgelenksganglion – Ursache

Die Ursache für die Entstehung eines Ganglions ist in der Regel durch Verschleiß und Überlastung der Gelenkbänder oder Sehnenscheiden. Diese Bereiche sind anfällig dafür, dass sich die schleimhautausgekleidete Gelenkkapsel wie ein Ventil nach außen wölbt und sich mit verdickter Flüssigkeit aus dem Handgelenk anfüllt. Dies führt dazu, dass Ganglien ihre Größe verändern können, wobei Schmerzen durch die mechanische Beeinflussung der Gelenkfunktion entstehen.

Am häufigsten findet man Ganglien auf dem Handrücken, meist ausgehend von der Verbindung zwischen dem Kahnbein und dem Mondbein, welche zur ersten Reihe der Handwurzelknochen zählen. Weniger häufig sind Ganglien auf der Innenseite des Handgelenks nahe dem Daumen oder entlang der Beugesehnenscheiden der Hand. In sehr seltenen Fällen kann ein Ganglion auch in Richtung des Knochens wachsen.

Handgelenksganglion – Diagnose

Ein Ganglion wird hauptsächlich durch die Untersuchung der betroffenen Hand von einem Arzt oder einer Ärztin diagnostiziert. Um die Größe des Ganglions festzustellen und mögliche andere Ursachen für die Schwellung zu identifizieren, kann eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Wenn diese Informationen nicht ausreichend sind, kann eine Magnetresonanztomografie (MRT) angeordnet werden. Sollte die Diagnose auch nach diesen Untersuchungen unklar bleiben, könnte die Entnahme einer Gewebeprobe zur weiteren Analyse notwendig sein.

Handgelenksganglion – Behandlung

Die Behandlung beim Ganglion am Handgelenk hängt generell von der Schwere der Symptome ab. Solange durch das Überbein keine Beschwerden auftreten, kann es zunächst ausreichen, das Ganglion einige Zeit zu beobachten. Denn die Hälfte der Ganglien löst sich innerhalb eines Jahres von selbst auf, sodass eine Operation oft nicht notwendig ist. Verursacht das Handgelenksganglion jedoch Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen, ist eine chirurgische Entfernung angezeigt. Folgende Behandlungsmethoden stehen zur Verfügung:

Selbstbehandlung

Bei der Selbstbehandlung eines Ganglions ist es ratsam, das betroffene Gelenk zu entlasten und möglichst ruhig zu halten. Zusätzlich können speziell für Gelenkprobleme entwickelte Salben und Cremes Linderung verschaffen. Auch Umschläge mit Heilerde können helfen, Schwellungen zu reduzieren.

Punktion

Die Punktion – auch Aspiration genannt – ist eine weitere Methode zur Behandlung eines Ganglions, insbesondere an der Hand. Dabei wird das Ganglion mit einer speziellen Nadel punktiert und die darin enthaltene Flüssigkeit abgesaugt. Bei mehr als 50 Prozent der Patienten kommt es jedoch innerhalb eines Jahres zu einem erneuten Auftreten des Ganglions.

Operation

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder der das Überbein wiederholt auftritt, ist eine chirurgische Entfernung ratsam. Dies kann durch einen Hautschnitt in einer offenen Operation erfolgen, bei der der Chirurg das Ganglion am Handgelenk vollständig entfernt.

Alternativ kann bei einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) ein Teil der Ganglionwand entfernt werden, damit die Flüssigkeit abfließen kann. Die Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens des Ganglions nach einer Operation ist geringer als nach einer Aspiration und liegt bei etwa 10 Prozent.