Checkliste Hausapotheke. Ein Grundsortiment an Arzneimitteln sowie Verbands- und Hilfsmaterial sollte in den eigenen vier Wänden nicht fehlen. Was gehört alles in eine Hausapotheke? Worauf kann verzichtet werden? Wo sollten Medikamente ordnungsgemäß aufbewahrt werden und was ist noch zu beachten?
Inhaltsverzeichnis
Gründe für eine gut sortierte Hausapotheke
Eine gut sortierte Hausapotheke kann helfen, im Notfall alles griffbereit zu haben und trägt dazu bei, dass ein kleines Malheur auch klein bleibt. Denn nicht nur für die Krankheitsvorsorge, sondern insbesondere für die Akutversorgung bei Unfällen im eigenen Haushalt und kleineren Beschwerden ist die private Hausapotheke unverzichtbar. Zudem dient die Grundausstattung auch dazu, etwas Linderung zu verschaffen und die Zeit bis zum Arztbesuch überbrücken zu können.
Auch wenn die meisten einen häuslichen Medizinschrank für sinnvoll betrachten, wird diese leider oft nur stiefmütterlich geführt. In Österreich bieten die Apotheken Informationsbroschüren an, damit nachteilige Folgen umgangen werden können. Zudem bieten die Apotheken vor Ort auch Hilfestellung beim Zusammenstellen der individuellen Hausapotheke an.
Checkliste für die Hausapotheke – Die richtige Ausstattung
Der Inhalt einer privaten Hausapotheke variiert je nach Anzahl und Alter der Familienangehörigen und lässt sich in der Regel nicht verallgemeinern.
Bei Vorliegen von Grunderkrankungen sind Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen, selbstverständlich auch Bestandteil einer Hausapotheke.
Die österreichische Apothekenkammer spricht für die allgemeine Ausstattung einer Hausapotheke Empfehlungen aus, damit vermeidbare Fehler und nachteilige Folgen umgangen werden können.
Erste Hilfe bei Verletzungen
Die meisten Unfälle passieren tatsächlich im Haushalt. Damit beispielsweise Schnittverletzungen daheim richtig versorgt werden können, gehört Folgendes für die Erste Hilfe in eine Hausapotheke:
- Desinfektionsmittel zur Haut- und Wunddesinfektion
- Pflaster für kleine und große Wunden
- sterile Kompressen
- Verbandmull
- Verbandmaterial für Brandwunden
- Elastische Binden
- Wundauflagen
- Dreiecktuch
- Lederfingerlinge
Salben und Arzneimittel
Folgende Salben und Arzneimittel sollten in der Hausapotheke ebenfalls vorrätig sein:
- persönlich (ärztlich) verordnete Arzneimittel
- schmerzstillende Tabletten
- Erkältungsbalsam und Erkältungsbad
- Mittel gegen Halsschmerzen (Lutschtabletten und Gurgellösungen)
- Hustenmittel (z.B. Hustensaft)
- Augentropfen
- Nasentropfen
- Mittel gegen Durchfall
- Mittel gegen Verdauungsstörungen
- Mittel gegen Verstopfung (Abführmittel)
- Mittel gegen Allergien
- Wund- und Heilsalbe
- Salbe gegen Verbrühungen/ Verbrennungen
- Salbe oder Gel gegen Sportverletzungen (Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen)
- Insektenschutz
- Sonnenschutz
- evtl. elektrische Stichheiler bei Insektenstichen
Bei einem Haushalt mit Kindern ebenfalls als Grundausstattung der Hausapotheke zu empfehlen:
- fiebersenkende Mittel für Kinder
- kindergerechter Insektenschutz
- Lausschutzmittel
Darüber hinaus empfiehlt der Niederösterreichische Zivilschutzverband für die Hausapotheke:
- Kaliumjodidtabletten
- Kamillentropfen
- Baldriantropfen
- Alkohol 70%
- Wasserstoffperoxid 3%
- Wundbenzin
Hilfsmittel
Zu den sonstigen Utensilien, die in einer privaten Hausapotheke nicht fehlen sollten, gehören unter anderem:
- Einmalhandschuhe
- Fieberthermometer
- Pinzette
- Splitterpinzette
- Zeckenzange
- stumpfe Verbandschere
- Verbandklammern/ Sicherheitsnadeln
- Kühlkompressen
- Erste-Hilfe-Anleitung
Hinweise und Tipps für die Hausapotheke
Weitere Hinweise und Tipps sind zu berücksichtigen:
- Richtige Lagerung: Für den häuslichen Medizinschrank empfiehlt sich ein trockener und kühler Ort, weshalb sich ein Badezimmer oder die Küche als eher ungeeigneten Ort erweisen. Der Grund: Feuchtigkeit und Wärme können die Wirkung der Arzneimittel verändern. Ein optimaler Ort wäre zum Beispiel der Flur oder das Schlafzimmer.
- Richtige Anwendung: Gebrauchsinformationen von Medikamenten sollten immer mit aufbewahrt werden, damit wichtige Informationen (z.B. Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit) beachtet werden können. Zudem empfiehlt es sich, das Datum, wann ein Medikament angebrochen worden ist, zu notieren.
- Überprüfung auf Vollständigkeit: Verwendete Materialien oder Arzneimittel aus dem Medizinschrank sollten wieder aufgefüllt werden.
- Ablaufkontrolle: Auch Medikamente haben ein Ablaufdatum, daher ist es wichtig, insbesondere Arzneimittel, die nicht so häufig in Gebrauch sind, bezüglich des Ablaufdatums zu überprüfen.
- Richtiges Entsorgen: Alte abgelaufene Medikamente dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern sollten in der Apotheke abgegeben werden.
- Unerreichbarkeit für Kinder: Während Verbandsmaterial und Pflaster für kleine und große Wunden für Kinder erreichbar sein dürfen, sollten Arzneimittel für Kinder unerreichbar bleiben. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist zu empfehlen, das Fach des Medizinschranks mit Arzneimitteln abzuschließen.
Was gehört nicht in eine Hausapotheke?
Der häusliche Medizinschrank sollte ausschließlich für die Krankheitsvorsorgung und Akutversorgung genutzt werden und nicht mit Haushaltschemikalien, wie Fleckenentferner und Putzmittel gefüllt werden.
Zudem sollten auch Kosmetika, darunter beispielsweise auch Nagellack, nicht in einem Medizinschrank platziert werden.
Für den Notfall: Notrufnummern notieren
Nach dem Erkennen einem Notfall gilt Ruhe bewahren und sich schnell einen Überblick verschaffen. Nicht immer gelingt es, Stressreaktionen ab- und umzuleiten, weshalb sogar wichtige Notrufnummern plötzlich in Vergessenheit geraten können. Eine Liste mit wichtigen Notrufnummern ist wichtig, um schnell Hilfe zu holen. Zusätzlich empfiehlt das Rote Kreuz in Haushalten mit Kindern neben Notfalltelefonnummern auch Notfalladressen zu notieren, um alles direkt auf einen Blick zu haben.
Hausapotheke: Wie oft sollte der Inhalt der Hausapotheke überprüft werden?
Die private Hausapotheke sollte in regelmäßigen Zeitabständen, mindestens einmal pro Jahr auf Vollständigkeit sowie Haltbarkeit kontrolliert und gegebenenfalls wieder aktualisiert werden. Trotz allem sei zu erwähnen, dass so gut sortiert der private Medizinschrank auch sein mag, dieser eine fachliche Beratung aus der Apotheke bzw. einen Arztbesuch nicht ersetzen kann.