Heilerde ist ein mineralisches Pulver, das in der Naturheilkunde bereits seit der Antike Verwendung findet. Das Pulver besteht aus der Lehmart Löss, Tonerde oder Torf und enthält unter anderem Aluminiumsilikat, verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente sowie Sauerstoffmoleküle.
Das Wichtigste auf einen Blick
1. Heilerde verfügt über absorbierende und adsorbierende Eigenschaften, bindet also Stoffe an ihre Oberfläche oder nimmt diese auf.
2. Innerlich angewendet, kommt es zur Behandlung bei Magenbeschwerden, Reizdarm, Reizmagen, Sodbrennen und Durchfall sowie zur Entgiftung zum Einsatz.
3. Äußerlich kann das Pulver bei Haut- und Haarproblemen sowie Entzündungen helfen.
4. Die Wirkung ist bislang nicht wissenschaftlich belegt.
Heilerde – Wirkung im Körper
Die Wirkung der Heilerde im Körper lässt sich auf ihre besondere chemische Zusammensetzung zurückführen. Sie weist stark bindende (absorbierende) Eigenschaften auf, die man sich unter anderem in der Tierfutterindustrie zunutze macht. Auch als Trockenmittel kommt das mineralische Pulver zum Einsatz. Zudem soll Heilerde entgiftend sowie entzündungshemmend wirken und die Magensäure neutralisieren.
Pulver, Kapseln, Maske - Diese Formen gibt es
Heilerde ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich: Feines Pulver ist für die Einnahme vorgesehen, etwas gröberes Pulver kann zu Gesichts- und Körpermasken für die äußerliche Anwendung verarbeitet werden. Weiterhin gibt es Kapseln und Granulat zur einfachen Einnahme.
Heilwirkung bei Sodbrennen und Durchfall
Heilerde enthält unter anderem Carbonatsalze, welche die Magensäure binden und neutralisieren und auf diese Weise gegen Sodbrennen und Aufstoßen helfen sollen. Da das Pulver Flüssigkeiten bindet und quellfähig ist, wird es auch als Mittel gegen Durchfall eingesetzt.
Heilerde wirkt entgiftend und entzündungshemmend
Ihre feine Struktur verleiht dem mineralischen Pulver eine besonders große Oberfläche, an der sich Stoffe anlagern (Adsorbtion). Zusätzlich zur bindenden Wirkung soll diese Eigenschaft bei der Entgiftung unterstützen: Das Pulver nimmt zum Beispiel giftige Stoffe und Stoffwechselprodukte aus dem Körper auf, die dann über den Darm ausgeschieden werden.
Darüber hinaus weist Heilerde antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften auf und wird bei der Behandlung von Hautentzündungen, Sonnenbrand, Insektenstichen und Gelenkentzündungen eingesetzt.
Mit Heilerde gegen Akne und Hautunreinheiten
Die stark bindenden Eigenschaften macht man sich auch bei der Behandlung von Akne und Hautunreinheiten zunutze. Die Inhaltsstoffe sollen den überschüssigen Talg absorbieren und transportieren ihn ab.
Wirksamkeit von Heilerde nicht wissenschaftlich belegt
In der Natur- und Volksmedizin wird Heilerde bereits seit Jahrhunderten angewendet. Die Wirkungsamkeit des mineralischen Pulvers ist aber noch nicht wissenschaftlich belegt. Anwendungsbeobachten zeigen positive Effekte bei Akne und Hautunreinheiten. Randomisierte Studien zur Wirkung bei Sodbrennen und weiteren Magen-Darm-Beschwerden laufen.
Heilerde – Anwendung
Die Anwendung kann innerlich oder äußerlich erfolgen, abhängig von den jeweiligen Beschwerden.
Äußerliche Anwendung
Für die äußerliche Anwendung wird gröberes Pulver mit Leitungswasser zu einem homogenen Schlamm angerührt, der anschließend als Gesichtsmaske gegen Unreinheiten oder als Wickel gegen Sportverletzungen genutzt wird. Die Schlammmaske kann auch auf Haare und Kopfhaut aufgetragen werden, um überschüssiges Fett zu binden. Für die Haut- und Haarpflege lassen sich der Heilerde nach Belieben weitere Inhaltsstoffe hinzufügen, etwa Honig, Sahne oder Olivenöl.
Innerliche Anwendung
Zur innerlichen Anwendung wird feines Pulver in Wasser eingerührt oder als Kapsel oder Granulat geschluckt. Hinweise zur genauen Dosierung finden sich im Beipackzettel oder auf der Verpackung. Die Hersteller empfehlen zumeist die Einnahme morgens auf nüchternen Magen, bedarfsweise eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen oder abends vor dem Schlafengehen.
Heilerde – Nebenwirkungen
Bei der Anwendung von Heilerde kommt es nur sehr selten zu Nebenwirkungen. Wird das Naturheilmittel äußerlich angewendet sind allergische Reaktionen möglich. Bei der innerlichen Anwendung sollte man darauf achten, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sonst kann es zur Verstopfung kommen. Weiterhin bindet sie nicht selektiv Stoffe an sich. Das bedeutet, dass sie neben Schadstoffen auch für den Körper wichtige Stoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und nützliche Darmbakterien absorbiert und außerdem die Wirkung von Medikamenten beeinflussen kann. Zwischen der Einnahme von Medikamenten und Heilerde sollten daher mindestens anderthalb Stunden liegen. Bei einer sehr hohen Dosierung können die in Heilerde enthaltenen Silikate zudem zu Nierenentzündungen führen.