Eigentlich wissen Ärzte noch besser als ihre Patienten, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist. Doch im hektischen Praxis- oder Klinikalltag kommt eine dem Körper förderliche Nahrungsaufnahme oft zu kurz. Schnell schleichen sich ungesunde Gewohnheiten ein. Hier sind ein paar nützliche Tipps, worauf man als Mediziner achten sollte.
Gesunde Ernährung: Fehlende Zeit oft ein Hindernis
Das größte Hindernis für gesunde Ernährung ist der Faktor Zeit. Es braucht Pausen, um in Ruhe essen und trinken zu können. Gerade der Klinikbetrieb ist dafür nicht unbedingt förderlich. Hohes Patientenaufkommen, ungeplante Notfälle, länger dauernde Behandlungen oder Operationen als vorgesehen machen es oft schwierig, Pausen einzuhalten. Viele Mediziner verzichten angesichts langer Arbeitszeiten bewusst auf Pausen, um nicht noch später nach Hause zu kommen. Mag das in jungen Jahren noch gut verkraftbar sein, auf Dauer rächt sich so ein Pausenverhalten. Ein erster wichtiger Schritt ist daher, sich genug Zeit für eine gesunde Nahrungsaufnahme zu nehmen. Es genügen schon ein paar Minuten und mehrere solcher Ernährungspausen über den Dienst verteilt.
Erste Regel – genug und richtig trinken!
Einer der größten Fehler ist, zu wenig zu trinken. Mancher Mediziner vermeidet sogar bewusst die Flüssigkeitszufuhr, um nicht durch Toilettengänge bei der Arbeit unterbrochen zu werden. Viele Ärzte trinken im Dienst weniger als einen Liter am Tag. Dabei empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) als Richtwert mindestens 1,5 Liter pro Tag. An heißen Tagen oder bei „schweißtreibender“ Arbeit sollte es auch deutlich mehr sein. Dehydrierung beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit erheblich, die Konzentration leidet und es kann zu Schwindel oder Kopfschmerzen kommen. Patienten ist damit sicher nicht gedient. Bei der Flüssigkeitszufuhr geht es nicht nur darum, genug sondern auch das Richtige zu trinken, zum Beispiel:
- Wasser;
- ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees;
- ungesüßte Säfte, ggf. mit Wasser verdünnt.
Wem das geschmacklose Wasser auf Dauer zu fade ist, kann es auch geschmacklich „aufpeppen“ – mit Zitronen- oder Orangenscheiben, Ingwer oder Gurkenscheiben.
Leichte Kantinenmahlzeiten und Gesundes zwischendurch
In Krankenhäusern steht für die Nahrungsaufnahme in der Regel eine Kantine zur Verfügung. Oft ist das Kantinenessen besser als sein Ruf. Schon bei der Essenauswahl kann man auf gesunde Ernährung achten. Statt des Schnitzels mit Pommes darf es gerne ein leichteres Gericht sein – zum Beispiel ein Salat oder ein Gemüseteller. Damit lässt sich sogar eine ganze Mahlzeit ersetzen. Natürlich bedeutet das nicht, dass man nicht auch mal „sündigen“ darf. Das sollte aber nicht zur Regel werden.
Wenn für die Kantine nicht genug Zeit bleibt, sollten Zwischenmahlzeiten eingeplant werden. Obst und Gemüserohkost liefern dem Körper wichtige Vitamine und belasten den Verdauungsapparat nicht. Für frische Energie und die nötigen Proteine sorgen Müsliriegel – am besten zuckerlos –, Nüsse und Eier. Der Klassiker „Studentenfutter“ kann ebenfalls gute Dienste leisten.
Unser Essen und Trinken hat viel mit Gewohnheit zu tun. Schlechte Gewohnheiten zu verändern, fällt oft gar nicht so leicht. Umso wichtiger ist, sich bewusst auf gesunde Ernährung zu fokussieren. Mit etwas Selbstdisziplin gelingt die Ernährungsumstellung.