Unter den Medizinstudenten macht sich große Unzufriedenheit breit: Laut einer Sozialerhebung sind mehr als 55 Prozent der Meinung, dass ihr Studium schlecht zu studieren ist. Dabei geht es um die strukturelle Gestaltung der Hochschulen, bei der laut zahlreicher Studenten in verschiedenen Bereichen wesentliche Veränderungen nötig wären. Welche dies sind und wie sich die Unzufriedenheit zwischen den Hochschulen und Unis unterscheidet, wird nachfolgend erläutert.
Jeder zweite Medizinstudent kritisiert sein Studium
Etwa alle vier Jahre werden an sämtliche Studenten online Fragebögen verschickt. Das Ergebnis zeigt, dass die Unzufriedenheit der Medizinstudenten sehr groß ist, vor allem an den Pädagogischen Hochschulen und Universitäten. Auch an den öffentlichen Unis wird die strukturelle Studierbarkeit deutlich kritisiert. Hierbei geht es um verschiedene Aspekte, bei denen laut vieler Medizinstudenten Veränderungen erforderlich sind, beispielsweise in Bezug auf:
- Verzögerungen von Anrechnungen
- Überschneidung von Lehrveranstaltungen
- zu hohe Prüfungsdichte
- zu späte Bekanntgabe von diversen Terminen
- Studienplan
Dies sind strukturelle Mängel, mit denen sich die Studenten konfrontiert sehen.
Gibt es Unterschiede hinsichtlich der Zufriedenheit?
Nicht alle Medizinstudenten haben die gleiche Meinung, denn als gut bis sehr gut zu studieren haben es rund 70 Prozent der Studierenden an den berufsbegleitenden Fachhochschul-Studiengängen und Privatunis angesehen. In den Vollzeit-FH-Studiengängen sind mehr als 60 Prozent mit ihrem Studium zufrieden. Was nun völlig verwundert: Wenn man nur die Medizinstudenten der öffentlichen Universitäten befragt, entsteht ein absolut anderes Ergebnis, denn hier gibt es die besten Einschätzungen und die größte Zufriedenheit. Über 90 Prozent finden, dass das Studium in der Mindeststudienzeit bewältigt werden kann.
Wie sieht es mit der Erwerbstätigkeit aus?
2019 waren mehr als 60 Prozent der Studierenden erwerbstätig. Damit ist die Zahl seit dem Jahr 2015 um etwa vier Prozentpunkte gestiegen. Doch dies betrifft jegliche Tätigkeit. Keine Veränderung konnte bei den Vollzeit-Beschäftigten festgestellt werden. Nach wie vor wurden etwa 11 Prozent ermittelt. Rund 22 Prozent sind erwerbstätig und studieren nebenbei. Die einen sind nur Babysitter oder Kassierer, während die anderen ihre späteren Berufsaussichten mit einem geeigneten Job im passenden Bereich verbessern möchten. Dabei berichten, verglichen zum Jahr 2015, vier Prozent weniger Studenten davon, dass sie finanzielle Schwierigkeiten haben. Monatlich stehen ihnen durchschnittlich 1.200 Euro zur Verfügung, inklusive der Zuschüsse ihrer Eltern, beispielsweise für die Miete. Die Einkünfte schwanken jedoch. So sind es bei manchen Studierenden auch nur rund 800 und bei anderen mehr als 2.000 Euro. Unterstützung machen oftmals die gestiegenen Wohnkosten nötig. Daher leben viele Studenten in Wohngemeinschaften oder Wohnheimen, um Kosten zu sparen.
Fazit
Anhand der Sozialerhebung sollten angehende Medizinstudenten genau prüfen, wo sie sich bewerben und eintragen, damit sich während des Studiums kein Frust breit macht. Immerhin geht es darum, mit viel Freude und Spaß an den wichtigen Beruf herangeführt zu werden.