Das Arzt Gehalt in Niederösterreich soll 2025 deutlich steigen: Zusätzliche 64 Millionen Euro investiert das Land für Spitalsärzte in Vollzeit und wird damit zum Top-Zahler in diesem Bereich. Das neue Gehaltsmodell ist der erste Schritt für das Gesundheitspaket 2040+, das eine Arbeitsgruppe seit Anfang des Jahres 2024 ausarbeitet. Begleitet wird es von einem mehrstufigen Karrieremodell.
Gesundheitspakt 2040+: Neues Gehaltsmodell als erster Schritt
Laut Landesrat Ludwig Schleritzko, zuständig für die Landes- und Universitätskliniken in Niederösterreich, arbeiten dort aktuell 4.045 Ärzte in den Kliniken. Das sind 500 Beschäftigte mehr als noch 2015. Allerdings sind längst nicht alle Spitalsärzte in Vollzeit tätig. So ist die Zahl der durchschnittlich geleisteten Wochenstunden seit 2015 im Schnitt im 1,81 Stunden gesunken. Seit Anfang 2024 beschäftigt sich daher eine Arbeitsgruppe mit der Frage, wie sich die Tätigkeit als Spitalsarzt in Niederösterreich attraktiver gestalten lässt. Als ersten Schritt sieht das sogenannte Gesundheitspaket 2040+ ein neues Gehaltsmodell vor, das 2025 in Kraft treten soll. Es soll einen neuen Anreiz für Vollzeit-Angestelltenverhältnisse schaffen und zugleich Niederösterreich im bundesweiten Wettbewerb um Fachkräfte konkurrenzfähig machen.
Arzt Gehalt Niederösterreich: Das neue Gehaltsmodell in Zahlen
Das neue Gehaltsmodell besteht aus mehreren Stufen:
- Verfügbarkeitsprämie: Spitalsärzte im Vollzeit-Angestelltenverhältnis sollen ab 2025 pro Monat 1.000 Euro mehr ausgezahlt bekommen.
- Anteilige Verfügbarkeitsprämie für Teilzeitkräfte: Spitalsärzte in gesetzlichen Teilzeitregelungen haben anteiligen Anspruch auf die Prämie – andere Teilzeitkräfte allerdings nicht. In die Verfügbarkeitsprämie investiert das Land insgesamt 25 Millionen Euro.
- Erschwerniszulage für Nachtdienste: Für jeden geleisteten Nachtdienst erhalten Spitalsärzte zusätzlich zur bestehenden Erschwerniszulage 200 Euro. Die Kosten für das Land belaufen sich auf 35,5 Millionen Euro.
In der Praxis bedeutet das: Junge Fachärzte mit vier Nachtdiensten im Monat, die bisher 7.419 Euro verdienen, erhalten ab 2025 dann 9.219 Euro brutto. Für Fachärzte mit sechs Jahren Berufserfahrungen steigt das Bruttogehalt von 8.120 Euro auf 9.920 Euro.
Mehrstufiges Karrieremodell als weiterer Anreiz für Spitalsärzte
Ein höheres Arzt Gehalt in Niederösterreich soll nicht der einzige Anreiz bleiben. Weitere 3,5 Millionen Euro investiert das Land in ein mehrstufiges Karrieremodell für Spitalsärzte. In den Kliniken gestalten sich die Hierarchien bislang starr, mit wenigen Aufstiegsmöglichkeiten für Fach- und Oberärzte. Neu geschaffene Führungspositionen wie „Funktionsoberarzt“ und „Geschäftsführender Oberarzt“ sollen junge Mediziner motivieren, mehr Verantwortung zu übernehmen.
Die Niederösterreichische Ärztekammer zeigt sich über das Ergebnis der Verhandlungen erfreut. Das neue Gehaltsmodell sei Teil einer über Jahre entwickelten Gehaltsarchitektur und soll einen Beitrag dazu leisten, moderne Medizin für Patienten erreichbar zu machen, erklärte der Kurienobmann angestellter Ärzte, Wolfgang Walentich.