Ein gelungenes Praxismarketing entscheidet maßgeblich über den wirtschaftlichen Erfolg einer Arztpraxis und sollte nicht aufgrund mangelnder Zeit vernachlässigt werden. Dabei geht es darum, einerseits neue Patienten zu gewinnen und andererseits, selbst langjährige Patienten an die Arztpraxis zu binden.
Inhaltsverzeichnis
Das Praxismarketing ist komplex und die Bandbreite von Marketinginstrumenten groß. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Doch wie beginnt man mit dem Praxismarketing am besten und was gibt es zu beachten? Hier folgt ein Leitfaden mit Möglichkeiten und Tipps für ein erfolgreiches Praxismarketing.
Praxismarketing für Ärzte – So geht es richtig
Auch Ärzte sind, wie viele Berufsgruppen, für eine bestmögliche Wirtschaftlichkeit der Arztpraxis auf gutes Marketing angewiesen. Hierbei geht es darum, sich an den Bedürfnissen zu orientieren und die Erwartungen der Kunden zu erfüllen, um sie zu gewinnen und gute Umsätze zu erzielen. Wer sich mit seiner Zielgruppe auseinandersetzt, kann die Marketingstrategie letztendlich erfolgreich darauf anpassen. Ärzte überlegen sich demnach, welchen Patienten die Leistungen angeboten werden sollen. Wer ist die optimale Zielgruppe? Eine ausgereifte Strategie und marktbezogene Kommunikation sind hilfreich, um sich von anderen Arztpraxen abzuheben. Folgende Maßnahmen unterstützen das Praxismarketing effektiv:
Flyer, Visitenkarten etc.
Ein Flyer zum Beispiel hilft dabei als Praxis wahrgenommen zu werden und informiert gleichzeitig darüber, welche Dienstleistungen angeboten werden, ohne dabei anpreisend zu sein oder sich mit Wettbewerbern zu vergleichen. Die Arztpraxis hat eine bestimmte Botschaft, die mit gezielten Maßnahmen, wie Flyer und vielem mehr, nach außen getragen wird. Die Kommunikation sollte immer auf die Zielgruppe zugeschnitten sein, im Fall der Ärzte also auf die Patienten. Es kann sinnvoll sein, für eine gelungene Außendarstellung der Praxis einen professionellen Grafiker einzuschalten: Das Stichwort lautet Corporate Identity.
Optimale Farbgestaltung
Eine individuelle Farbgebung hilft beim Praxismarketing: Eine Farbe kann nicht nur ansprechend sein, sondern auch Erinnerungen wecken. So hilft sie, gut ausgewählt, dabei, im Gedächtnis der Patienten/Kunden zu bleiben. Dabei gilt es, aus Gründen der Professionalität und Seriosität nicht zu übertreiben. Weniger ist oft mehr, aber es muss eben kein Weiß sein. Diese Farbe kann auf die Funktionsräume, wie dem Behandlungszimmer, beschränkt bleiben. Die ideale Farbgestaltung betrifft auch weitere Bereiche. Mit der Optik, einem ausgeklügelten Farbkonzept und passenden Grafikelementen können Ärzte einen Wiedererkennungswert schaffen.
Praxis-Logo
Ein ansprechendes Logo zählt ebenso zum Marketing für Ärzte. Denn es gilt als das Wiedererkennungsmerkmal schlechthin. Immerhin taucht es überall auf, beispielsweise:
- Website
- Broschüren
- Aufklärungsbögen
Hier ist es sinnvoll, die Farbe der Praxis aufzugreifen. Es muss jedoch immer das Urheberrecht beachtet werden. Unsachliches Praxismarketing ist unzulässig. Es drohen Strafen.
Reichweite erhöhen
Um gesehen zu werden und potentielle neue Kunden zu gewinnen, spielt die Reichweite der Praxis eine entscheidende Rolle. Hierbei empfiehlt sich im Rahmen von Marketing für Ärzte ein Internetauftritt mit einem übersichtlichen Portfolio. Der Großteil der Menschen informiert sich heutzutage online über die Arztpraxis. Die eigene Website fungiert als digitale Visitenkarte. Patienten sollten hier Informationen mit Mehrwert erhalten. Vorgestellt werden:
- Praxis und Praxisname
- Facharztbezeichnung
- Qualifikation
- Fachpersonal
- Behandlungsmethoden
- Leistungsangebot
- Kontaktdaten
- Sprechzeiten
Dabei gilt es, Vorzüge herauszuarbeiten. Gut kommen auch Fotos vom Team an, denn viele Patienten wissen gern im Vorfeld, mit wem sie es bei der Behandlung zu tun haben. Sie erwecken Vertrauen. Nicht fehlen dürfen auf einer Website:
- Ordnungsgemäßes Impressum mit den Angaben und Kontaktdaten des Webseitenbetreibers
- Datenschutzerklärung
Wer sich selber nicht zutraut, ein optimales Praxismarketing umzusetzen, kann auch eine Agentur damit beauftragen. Sie kennt den Markt, besitzt viel Erfahrung, auch bezüglich der geltenden Regeln und Vorschriften, und kann eine effiziente Marketingstrategie entwerfen.
Praxismarketing für Ärzte – Patienten von Vorsorgeuntersuchungen überzeugen
Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen sind hierzulande freiwillig, haben aber in der Medizin eine große Bedeutung und sind für niedergelassene Ärzte ein wirtschaftlich lohnenswerter Bereich. Auch wenn die vergüteten Kosten zunächst gering erscheinen, ist es betriebswirtschaftlich gesehen ein interessantes Zusatzgeschäft und ein sinnvolles Instrument, das Marketing für Ärzte zu verbessern. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Erinnerungen
Es gilt zu beachten, dass Erinnerungen ein großes Potenzial an inaktiven Patienten bergen. Sie stehen zwar in der Kartei als Kunden, suchen aber den Arzt nicht auf. Diese Patienten kann man an angebotene Vorsorgeuntersuchungen erinnern. Viele wissen es zu schätzen, wenn sie über die Möglichkeit eines Check-ups informiert werden. Die wenigsten lehnen es ab, denn es geht immerhin um die Gesundheit. Vorsorgeuntersuchungen dienen dem Ziel, Krankheiten zu entdecken, bevor sie Beschwerden auslösen. Bei rund 25 Prozent der Untersuchten zeigen sich auffällige Befunde, die eine weitergehende Abklärung notwendig machen. Daher ist die Bewerbung der Patienten für Vorsorgeuntersuchungen ein wichtiges Instrument zwecks Praxismarketing.
Verständliche Patientenkommunikation und Aufklärung
Hat der Patient zum Beispiel ein Check-up in der Form eines großen Blutbildes gemacht, ist es wichtig, den Befund im Rahmen des Anschlussgespräches verständlich über die Ergebnisse zu informieren und ihm die Werte mitzugeben. Es gilt, dem Patienten einen Nutzen aus der Vorsorgeuntersuchung zu bieten, sowohl davor als auch danach. Bei vielen Krankheiten führt eine frühzeitige Behandlung zu besseren Ergebnissen.
Für Frauen, Männer und Kinder gibt es je nach Alter verschiedene Vorsorgeuntersuchungen, zum Beispiel:
Männer
- Allgemeiner Gesundheitscheck beim Hausarzt
- Früherkennung von beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes
- Hautkrebs-Screening
- Untersuchung der Prostata
- Untersuchung Stuhlprobe auf verborgenes Blut
- Ultraschall zur Früherkennung einer Arterienerweiterung
Frauen
- Gesundheitscheck beim Hausarzt
- Test auf eine Chlamydien-Infektion
- Genitaluntersuchung zur Erkennung von Krebserkrankungen
- Mammographie-Screening
- Brust- und Hautuntersuchung
- HPV-Test
- Gesundheitscheck zur Erkennung von Nieren- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Hautkrebs-Screening
- Stuhlprobe
Kinder
- U1 bis U9, in manchen Bundesländern, wie Bayern, verpflichtend
- ab sieben Jahren U10 und U11
- ab zwölf J1 und J2
Praxismarketing für Ärzte – Fazit
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für gezieltes Praxismarketing. Dabei steht eine sachliche Weitergabe an Informationen im Vordergrund, beispielsweise welche Dienstleistungen angeboten werden und wodurch man sich von den Mitbewerbern abhebt. Diese Information dürfen sehr gern über eine eigene Website verbreitet werden. Der Wiedererkennung dient ein Corporate Design. Die Farben, das Design und der Wortlaut sollten sich wie ein roter Faden überall durchziehen. Ebenso von Vorteil ist es, wenn Patienten eine Erinnerung für Vor- und Nachuntersuchungen erhalten. Die Möglichkeiten sind zahlreich. Jeder kann ein individuelles, bedürfnisgerechtes und strukturiertes Praxismarketing umsetzen. Wer zu wenig Erfahrung hat, kann eine Marketingagentur beauftragen.