Rückenschmerzen sind weit verbreitet und werden als Volkskrankheit Nummer 1 bezeichnet. Dies haben viele Studien ermittelt. Nicht nur in Österreich leiden die Menschen darunter. Weltweit sind es mehr als 50 Prozent, die mindestens einmal wöchentlich von entsprechenden Problemen betroffen sind, Frauen erheblich häufiger als Männer. Wir verraten, was mögliche Ursachen sind, wie man gegen die Schmerzen vorgehen und somit dauerhaften Gesundheitsschäden vorbeugen kann.
Rückenschmerzen – es gibt viele Gründe
Unter den Österreichern erleben rund 25 Prozent der Menschen wiederkehrende Rückenprobleme, viele von ihnen sogar täglich. Dies ist eine beachtliche Zahl, aber dennoch real, wie eine Untersuchung des Internet-Marktforschers Marketagent ergab. Oft wirken verschiedene Faktoren zusammen, die Rückenbeschwerden, wie Schmerzen oder Verspannungen, verursachen, zum Beispiel:
- Langes Sitzen am Schreibtisch
- Falsche Sitzhaltung oder allgemein ungerade Körperhaltung
- Schweres Heben oder Tragen im Beruf oder in der Freizeit
- Langjähriges Übergewicht
- Zu wenig Bewegung
So sind die Ursachen vorwiegend auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen. Die Bandscheiben werden oftmals falsch beansprucht und Nerven gequetscht. Selbst Fehlstellungen können sich bilden. Auch mit dem Alter nehmen die Beschwerden häufig zu. Weitere mögliche Gründe sind:
- akute Verletzung
- Muskelerkrankung
- Verschleiß der Wirbelsäule
- Erkrankungen der Bandscheiben, beispielsweise ein Bandscheibenvorfall
Die genauen Beschwerden variieren: Die österreichischen Befragten gaben in der Umfrage an, dass sie insbesondere unter Problemen im unteren Rücken leiden. Danach folgten der Nackenbereich, Schulterbereich, obere Rücken und Ischias. Ob die Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule, die Schmerzen können an allen Abschnitten auftreten.
Was hilft gegen Rückenschmerzen?
Schmerzen und andere Beschwerden stellen eine große Belastung dar. Die meisten Betroffenen versuchen, mit Massagen und Sport dagegen vorzugehen. Rund 30 Prozent nehmen Schmerzmittel ein, während andere mit Yoga, gezielten Dehnungsübungen und Physiotherapie eine Linderung erzielen möchten. Grundsätzlich muss und sollte nicht immer direkt zu Schmerztabletten gegriffen werden. Gerade andauernde leichte Rückenschmerzen oder andere Beschwerden lassen sich auch mit natürlichen Pflanzen gut lindern. Sind sie stärker ausgeprägt, hilft Wärme, beispielsweise in der Form von:
- Wärmflasche
- Wärmekissen
- Wärmepflaster
- Heißes Bad
Wärme entspannt verkrampfte Muskeln. Daneben gilt es, die Auslöser möglichst zu beseitigen, denn dauern Fehlhaltungen und Belastungen an und bleiben unbehandelt, können sie sich schnell zum chronischen gesundheitlichen Problem entwickeln. Regelmäßige Schmerzen, lange Krankenstände oder gar Operationen sind mögliche Folgen. Sie können sogar die Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit sein. Bei anhaltenden, wiederkehrenden oder starken Beschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen. Er kann anhand eines Röntgenbilds oder einer MRT-Untersuchung überprüfen, ob Bandscheiben- oder Nervenschäden vorliegen und über die therapeutischen Möglichkeiten beraten.
Rückenprobleme – was hilft bei der Vorbeugung?
Sehr wirksam ist es, aktiv zu sein und sich täglich zu bewegen. Dies hilft auch bei der Vorbeugung. Selbst am Arbeitsplatz bringen kleine Übungseinheiten zwischendurch viel Entspannung für den Rücken, beispielsweise:
- Strecken
- Dehnen
- Leichtes Schulterkreisen
Entsprechende Übungen sollten in den Alltag integriert werden. Die Wirbelsäule ist nicht dafür ausgelegt, zu lange in einer Position zu bleiben. Der Sitzplatz wird daher bestenfalls einmal in der Stunde verlassen, um einige Schritte zu gehen. Auch wenn sich Menschen, die einen körperlich anstrengenden Beruf haben, schwer damit tun, sich nach der Arbeit zu bewegen, ist auch für sie, genau wie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Büro am PC arbeiten, ein ausgleichendes Training sehr wichtig. Eine gesunde Ernährung trägt bei Menschen mit Übergewicht dazu bei, es zu verringern und auf diese Weise den Rücken zu entlasten. Für jeden ist es wichtig, genug zu trinken, denn die Bandscheiben benötigen, um elastisch zu bleiben, Flüssigkeit.
Warum ist Bewegung bei der Behandlung und Vorbeugung wichtig?
Regelmäßige Bewegung stärkt die Muskulatur und stabilisiert die Wirbelsäule, während ein Mangel dafür sorgt, dass die Muskulatur immer weiter verkümmert. Die Wirbelsäule wird dadurch nicht mehr genügend gestützt und die Beweglichkeit nimmt ab. Es entstehen außerdem Verklebungen, sodass die Strukturen nicht optimal funktionieren. Ein trainierter Rücken hält auch ungewohnten Belastungen besser stand. Verschiedene Sportarten stärken ihn und sind besonders schonend, zum Beispiel:
- Schwimmen
- Yoga
- Pilates
Fazit
Rückenschmerzen sind in Österreich Volkskrankheit Nummer 1. Über die Hälfte der Befragten leiden mindestens einmal in der Woche unter Verspannungen oder anderen Problemen. Hervorgerufen werden sie häufig durch regelmäßiges Sitzen, einseitige Belasten am Arbeitsplatz, Bewegungsmangel und Übergewicht. Länger andauernd und unbehandelt können sie sich schnell zum nachhaltigen Problem entwickeln. Es gibt viele Therapiemöglichkeiten, wie die Massage, Wärme und vor allem Sport. Anstatt sich zu schonen, sollten sich Betroffene möglichst vielfältig bewegen. Dies hilft bei der Behandlung und auch Vorbeugung von Rückenproblemen. Zu Schmerzmitteln greift man am besten nur, wenn nötig. Auch eine Operation sollte nur in begründeten Fällen infrage kommen, wenn andere Maßnahmen ausprobiert wurden.