Wer die Sonne ohne Schutz durch Sonnencreme oder Schatten genießt, kann sich leicht einen Sonnenbrand einhandeln. Damit die frisch verbrannte Haut möglichst gut heilt, ist schnelles Handeln wichtig. Der erste Schritt: Raus aus der Sonne, sobald man bemerkt, dass die Haut zu viel der Strahlen abbekommen hat. Zurück daheim helfen Erste Hilfe und Hausmittel gegen die sich entwickelnden Schmerzen, Rötungen und Schwellungen.
Inhaltsverzeichnis
Erste Hilfe bei Sonnenbrand – Tipps von Dermatologen
Wenn sich nach einem ungeschützten Aufenthalt in der Sonne ein Sonnenbrand (auch Erythema solare oder UV-Erythem genannt) entwickelt, sollte die Haut möglichst schnell gekühlt werden. Ideal dafür geeignet ist eine kühle Dusche oder ein Bad. Für Kinder und Personen mit Herz-Kreislauferkrankungen sowie bei starker Erhitzung des Körpers darf das Wasser nicht kalt, sondern sollte lieber lauwarm sein. Zu kaltes Wasser könnte den Kreislauf belasten und bei Kids zur Unterkühlung führen.
Nach dem Abduschen oder Baden die Haut nur vorsichtig mit einem Handtuch abtupfen, sodass die Restfeuchtigkeit auf der Hautoberfläche verbleibt. Anschließend sanft eine Feuchtigkeitscreme auftragen. Sie zieht die restliche Feuchtigkeit vom Duschen tiefer ins Gewebe und beruhigt die belastete Haut. In den folgenden Stunden und Tagen kann häufiges Duschen oder Baden mit lauwarmem bis kühlem Wasser die Schmerzen der sonnengebeutelten Haut lindern.
Eine Alternative für kleinflächige Sonnenbrände sind Coolpacks. Viele haben einen solchen mit Gel gefüllten Kunststoffbeutel für den Notfall im Eisfach. Damit es nicht zu Erfrierungen kommt, hilft es, das Coolpack vor dem Auflegen auf die Haut in ein Tuch oder sauberes T-Shirt zu wickeln. Zusätzlich zum Kühlen gilt es, die Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion oder Creme zu versorgen. Besonders gut geeignet sind Produkte mit Panthenol oder ein leichtes Feuchtigkeitsgel mit Aloe Vera. Studien zeigen, dass Aloe Vera genauso oder gar besser gegen Sonnenbrände wirkt wie verschreibungspflichtige Salben aus der Apotheke.
Weil beim UV-Erythem Reparaturprozesse ablaufen, die der verbrannten Haut Wasser entziehen, gehört zur Erstversorgung auch mehr zu trinken. Neben Wasser unterstützen auch abgekühlter Kräutertee, Saftschorlen und isotonische Getränke den Mineral- und Wasserhaushalt während des mindestens mehrtägigen Heilungsprozesses.
Gegen Schwellungen und Schmerzen können Arzneimittel wie Aspirin (Acetylsalicylsäure), Diclofenac und Ibuprofen helfen. Diese sollten nach Bedarf und nur entsprechend der Packungsbeilage eingenommen werden.
Während die Haut heilt, ist es empfehlenswert, weiche und weite Kleidung zu tragen, damit die Haut ohne zusätzliche Reizungen durch Reibung heilen kann. Für den Aufenthalt in der Sonne sind dichte, eng gewebte Stoffe am besten. Man erkennt, wie dicht ein Stoff ist, indem man ihn in Richtung des Lichts hält. Scheint kaum oder kein Licht durch, ist der Stoff dicht und wird auch im Freien die lädierte Haut vor neuer Sonneneinstrahlung schützen.
Bei stärkeren Sonnenbränden (ab Grad 2) kann es zur Bildung von Blasen kommen. Die Blasen sind mit einer Gewebsflüssigkeit gefüllt. Sie helfen beim Reparaturprozess, der sogenannten Apoptose, während der Hautzellen kontrolliert absterben, und dienen als Schutz vor Infektionen. Daher sollten die Blasen nicht aufgekratzt, aufgedrückt oder anderweitig geöffnet werden.
Wie man sich präventiv richtig vor der Sonne schützt:
Welche Hausmittel helfen bei Sonnenbränden?
Einige Hausmittel können die Beschwerden mindern und den Heilungsprozess angenehmer gestalten. Dazu zählen beispielsweise Haferflocken und Natron (Backsoda). Beide Zutaten können ins Badewasser gegeben werden (einige volle Esslöffel Natron oder 80 g Haferflocken pro volles Bad).
Wickel mit einer Natron-Paste, Quark oder Haferflocken mit Honig und Milch beziehungsweise einfach in abgekühlten grünen oder schwarzen Tee getränkte Tücher kühlen die sonnengebeutelte Haut und lindern Juckreiz.
Ebenfalls angenehm kühlend, feuchtigkeitsspendend und zudem entzündungshemmend wirken Aloe Vera (auch frisches Gel aus der Pflanze) und Kokosöl.
Wie lange dauert ein Sonnenbrand?
Die Haut reagiert nicht direkt, wenn man zu lange in der prallen Sonne sitzt. Erst rund sechs Stunden später fängt der Sonnenbrand an, sich bemerkbar zu machen. Die Haut spannt, fühlt sich heiß an, wird rot und schwillt an. Auch Juckreiz ist möglich. Die Symptome sind etwa 24 bis 36 Stunden nach dem Sonnenbad am stärksten. Bei schwereren Sonnenbränden kann es zur Blasenbildung kommen. Nach zwei bis drei Tagen schält sich die verbrannte Haut. Auch wenn es unangenehm ist und unschön aussieht, schälende Haut signalisiert Heilung. Bis die sonnenverbrannte Haut vollständig ausgeheilt ist, kann es ein bis zwei Wochen dauern.