Soziale Medien dienen längst nicht mehr nur als Freizeitbeschäftigung. Ärzte/-innen können die Portale auch nutzen, um sich mit Patienten/-innen zu vernetzen, berufliche Kontakte zu knüpfen und auf diese Weise ihre zu Karriere fördern. Wie genau das gelingt, zeigen die fünf Tipps in diesem Artikel.
Warum Ärzte/-innen Soziale Medien nutzen sollten
Etwa zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung nutzt täglich soziale Medien. Einer Erhebung aus dem Jahr 2021 zufolge ist Facebook das am häufigsten genutzte Netzwerk – fast 60 Prozent der Österreicher sind dabei. Danach folgt Instagram, was gerade bei den Jüngeren besonders beliebt ist. Als besonders häufig genutzte Business-Netzwerke zählen LinkedIn und Xing.
Auch viele Gesundheitseinrichtungen, Arztpraxen und Mediziner/innen sind in den sozialen Netzwerken aktiv. Das bietet eine Reihe von Vorteilen:
- Kommunikation und Austausch mit Kollegen/-innen: Ärzte/-innen teilen ihre Erfahrungen, tauschen Fachinformationen aus und tragen so zu einer besseren Patientenversorgung bei.
- Networking: Über die Sozialen Netzwerke knüpfen Ärzte/-innen neue Kontakte, die ihre Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten verbessern.
- Patientenbindung und -aufklärung: Online können Ärzte/-innen eine engere Bindung zu ihren Patienten/-innen aufbauen. Über Social-Media-Kanäle lassen sich zudem Gesundheitsinformationen zu verschiedenen Krankheiten und Behandlungsmethoden verbreiten.
- Marketing und Markenbildung: Die professionelle Kommunikation in den sozialen Netzwerken hilft Ärzten/-innen dabei, ein positives Image aufzubauen und ihre Praxis oder die eigenen Fähigkeiten zu vermarkten.
Tipps: So nutzen Ärzte/-innen die Vorteile Sozialer Medien aus
Wie können Ärzte/-innen sich die Vorteile Sozialer Medien nun am besten zunutze machen und eine möglichst große Reichweite erzielen? Hier gibt es fünf Tipps.
Tipp 1: Richtige Plattform auswählen
Mittlerweile gibt es zahlreiche Social-Media-Portale. Alle sprechen unterschiedliche Zielgruppen an, einige konzentrieren sich auf Text, andere, wie etwa Instagram, auf Bilder. Um ein möglichst breites Spektrum an Personen zu erreichen, sollten Ärzte/-innen Profile auf mehreren Plattformen anlegen. Für den professionellen Austausch mit Kollegen/-innen empfehlen sich karrierefokussierte Netzwerke wie Xing und LinkedIn, für die Kommunikation mit Patienten/-innen bieten sich auch Facebook, Twitter und Instagram an. Sinnvoll ist zudem ein Account auf renommierten Arztplattformen, auf denen man Informationen zur Praxis zur Verfügung stellen und zugleich eine Online-Terminvereinbarung anbieten kann. Informationen zur Praxis wie Öffnungszeiten und Kontaktdaten sollten stets aktuell gehalten werden.
Tipp 2: Patienten/-innen gewinnen und Bindung an die Praxis stärken
Ein großer Vorteil der Social-Media-Plattformen ist es, dass sich Ärzte/-innen hier direkt mit Patienten/-innen austauschen können, ohne große Berührungsängste. Wer neue Patienten/-innen für die Praxis gewinnen möchte, kann zum Beispiel mit fundierten Infos über spezifische Krankheitsbilder, Therapien oder klinische Studien sein Fachwissen unter Beweis stellen. Interesse weckt man etwa, indem man medizinische Nachrichten einfach verständlich aufbereitet. Neuigkeiten aus der Praxis, eine Vorstellung des Teams und unterhaltsame Einblicke in den Arbeitsalltag schaffen Nähe. Zugleich tragen solche Informationen dazu bei, das gesellschaftliche Verständnis gegenüber Gesundheitsthemen zu steigern und Vorurteile abzubauen.
Fragen und Mitteilungen von Patienten/-innen sollten zügig und zuverlässig beantwortet werden. Dabei ist zu beachten, dass über das Internet nur allgemeine Gesundheitsinformationen verbreitet werden dürfen. Eine persönliche Beratung hat unter vier Augen stattzufinden.
Tipp 3: Personalakquise über soziale Netzwerke
Social-Media-Plattformen lassen sich auch nutzen, um neue Mitarbeitende für die Praxis zu finden. Zum einen lassen sich Stellenanzeigen über stark frequentierte Netzwerke weiter verbreiten als über Jobportale. Ein gelungener Online-Auftritt wirkt zudem vor allem auf jüngere Jobsuchende attraktiv und kann den Ausschlag für eine Bewerbung geben.
Tipp 4: Social Networks zum Netzwerken nutzen
Social-Media-Kanäle bieten die optimalen Voraussetzungen, um sich mit Kollegen/-innen auszutauschen und neue berufliche Kontakte zu knüpfen. Vor allem für Berufseinsteiger/innen empfiehlt es sich, regelmäßig aktiv zu sein. Mit interessanten Infos zu neuen Studien, Forschungsprojekten, Medikamenten und Behandlungen gewinnt man an Bekanntheit. Ein großes Netzwerk hilft dabei, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten oder attraktive Stellenausschreibungen zu finden. Idealerweise herrscht ein Geben und Nehmen. Möchte man nur einseitig von seinen Kontakten profitieren, fällt das schnell negativ auf.
Tipp 5: Patienten/-innen für klinische Studien gewinnen
Viele Soziale Medien erlauben es ihren Nutzern/-innen, sich zu kleineren Gruppen zusammenzuschließen, zum Beispiel zu medizinischen Selbsthilfegruppen. Solche Gruppen oder auch spezielle medizinischen Foren bieten Ärzten/-innen nicht nur einen tieferen Einblick in die Bedürfnisse der Patienten/-innen, sie eignen sich auch, um Probanden/-innen für klinische Studien zu gewinnen. Insbesondere bei seltenen Erkrankungen ist es von Vorteil, die Betroffenen online direkt ansprechen zu können.