Die Erkenntnis, dass Darmbakterien eine wichtige Rolle spielen, ist nichts Neues. Sie beeinflussen beispielsweise den Stoffwechsel, die Verdauung und auch die Psyche. Weniger bekannt ist, dass es einen Zusammenhang zwischen den Darmbakterien und dem nicht nur für die Knochen wichtigen Vitamin D gibt. Die Forschung hat herausgefunden, dass ein Vitamin-D-Mangel zudem Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung fördert.
Darmbakterien und Vitamin D – Wie hängt beides zusammen?
Ein Vitamin-D-Mangel entsteht meistens, wenn die Haut zu selten dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Mindestens 80 % des Vitamins wird vom Körper beim Aufenthalt im Freien gebildet. Allgemein wird empfohlen, sich von März bis Oktober ungefähr 10 bis 20 Minuten in der Sonne aufzuhalten, um genügend Vitamin D zu bilden. Lediglich 10 bis 20 % wird dem Körper über die Nahrung wie fettem Seefisch zugeführt.
Daneben kann ein Mangel durch Krankheiten entstehen, aber auch auslösen, beispielsweise Osteoporose, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall bis hin zu Krebs. Ein niedriger Spiegel soll zudem einen schweren COVID-19-Verlauf begünstigen.
Des Weiteren haben Studien Zusammenhänge zwischen Darmbakterien und der aktiven Form des D-Vitamins gefunden. Die Darmbakterien sollen beim Umwandeln des inaktiven Vitamins in die aktive Form, die für die Gesundheit Vorteile hat, eine entscheidende Rolle spielen. Das Vitamin D soll außerdem die positive Bakterienflora verbessern und somit den Anteil an nicht erwünschten pathogenen Keimen eindämmen.
Gehalt am aktiven Vitamin D anhand des Darmmikrobioms bestimmen
Darmbakterien sind unverzichtbare Verdauungshelfer. Sie produzieren Enzyme, die für eine verbesserte Aufnahme des Körpers nicht verwertbare Bestandteile der Nahrung wie Ballaststoffe zerlegen. Eine gesunde Darmflora hilft dabei, schadhafte Stoffe vom Darm fernzuhalten und eine Ausbreitung der Krankheitserreger im Verdauungstrakt zu verhindern. Die Zusammensetzung der Bakterien der Darmflora beeinflusst die Gesundheit.
Wenn es darum geht, den Vitamin-D-Status zu bestimmen, wird häufig der inaktive Vorläufer berücksichtigt, um zu prüfen, welche Menge Vitamin D im Körper gespeichert wird. In einer aktuellen Studie heißt es, dass sich lediglich durch das Darmmikrobiom (Gesamtheit an Darmbakterien) feststellen lässt, wie der Gehalt am aktiven Vitamin-D ist. Es kam zur Erkenntnis, dass die Vielfalt der Bakterientypen eng mit dem aktiven Vitamin verbunden war, aber nicht mit der Vorläuferform.
Was sind die derzeitigen Erkenntnisse?
Zu guter Letzt sind die Forscher der Meinung, dass weitere Studien notwendig sind, um zu untersuchen, welche Rolle die Darmbakterien im Vitamin-D-Stoffwechsel haben. Die Vermutung liegt nahe, dass eine veränderte Mikrobiota die Behandlung zur Verbesserung der Knochendichte ergänzen könnte. Allgemein soll eine erhöhte mikrobielle Vielfalt mehr Gesundheit widerspiegeln, da der Darm dann auch freundlichere Bakterienarten enthält.
Es ist wichtig, einen Vitamin D Mangel auszugleichen. Häufig genügt es bereits, sich regelmäßig draußen aufzuhalten und dabei das Gesicht und die Arme unbedeckt zu lassen. Schon wenige Minuten täglich reichen meist aus. Kann der Bedarf durch eine Eigensynthese und die Ernährung nicht sichergestellt werden, empfiehlt sich die Einnahme von entsprechenden Arznei- oder Nahrungsergänzungsmitteln. Dies sollte nicht auf Verdacht passieren, denn zu viel Vitamin D scheidet der Körper nicht aus, sondern speichert es im Fett- und Muskelgewebe. Eine Überdosierung gilt es, zu vermeiden.
Zusammenfassung
Ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Zusammenhänge zwischen dem Sonnenlicht, Vitamin D und der Verdauung sind, kann dabei helfen, gesundheitliche Beschwerden vorzubeugen. Der Körper kann das Vitamin D ausreichend selber bilden, wenn wir uns genügend im Freien in der Sonne aufhalten. Das Vitamin D soll die Zusammensetzung der Darmflora sehr positiv verändern können. Neue Studien haben ermittelt, dass bei bisherigen Messungen des Vitamin-D-Spiegels nicht alle Formen erkannt werden. Lediglich die Metaboliten der Darmflora sollen verlässliche Werte über den Vitamin-D-Spiegel liefern.