Wie ist es um den Gesundheitszustand der Österreicher bestellt? Dem ist eine von der Wiener Städtische Versicherung in Auftrag gegebene Umfrage nachgegangen. Ein überraschendes Ergebnis: Die meisten Österreicher schlafen zu wenig. Zum Schlafmangel gesellen sich viele Sorgen, vor allem um die Gesundheit und finanzielle Fragen.
Gesundheitszustand der Österreicher: Nur fünf bis sieben Stunden Schlaf pro Nacht
Im Auftrag der Wiener Städtischen hat das Gallup Institut 1.000 Österreicher zwischen 16 und 70 Jahren nach ihrem Gesundheitszustand befragt. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass die Mehrheit der Befragten zu wenig Schlaf bekommt. 61 Prozent schlafen nur fünf bis sieben Stunden pro Nacht und fühlen sich am Morgen entsprechend wenig erholt. Bei einem Fünftel der Befragten ist so gut wie kein Erholungseffekt gegeben. Personen, die dagegen sieben bis neun Stunden schlafen, fühlen sich morgens wesentlich erholter.
Ein Grund für die Schlaflosigkeit könnten die Sorgen sein, die sich viele Österreicher machen. 81 Prozent der Befragten geben an, sich regelmäßig mit Sorgen zu plagen, darunter mehr Frauen als Männer. Vor allem in der jungen Altersgruppe zwischen 16 und 35 Jahren haben die Sorgen im Vergleich zu früheren Umfragen zugenommen. Primärer Auslöser für die sorgenvollen Gedanken ist die eigene Gesundheit oder die Gesundheit der Familie. Viele machen sich zudem Sorgen um ihre finanzielle Situation und haben Zukunftsängste.
Mehrheit erfreut sich guter Gesundheit
Große Sorgen können langfristig dazu führen, dass die psychische Gesundheit leidet. Tatsächlich hat sich der mentale Gesundheitszustand im Vergleich zum Vorjahr etwas verschlechtert. Die Mehrheit bewertet ihre psychische Gesundheit aber nach wie vor positiv. Ähnlich sieht es bei der körperlichen Gesundheit aus: 56 Prozent fühlen sich psychisch und physisch fit. 16 Prozent geben an, dass sich ihre körperliche Gesundheit seit dem letzten Jahr verbessert hat. Mehr als ein Viertel der Befragten hat allerdings eine Verschlechterung ihres körperlichen Gesundheitszustandes wahrgenommen. Knapp jeder Zweite nimmt zudem regelmäßig verschreibungspflichtige Medikamente ein.
Mangel an Kassenärzten festgestellt
Um die Gesundheit der Bevölkerung zu sichern, sind vor allem vorbeugende Maßnahmen notwendig, wie die Wiener Städtische betont. Dazu gehören unter anderem Schutzimpfungen. Eine Mehrheit von 60 Prozent der Befragten steht Impfungen positiv oder sogar sehr positiv gegenüber, 14 Prozent sind jedoch skeptisch. Vor allem in ländlichen Gebieten und bei Befragten mit geringerem Bildungsniveau zeigt sich eine eher negative Einstellung gegenüber Impfungen.
Mit dem öffentlichen Gesundheitssystem in Österreich ist knapp die Hälfte der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden. Unzufrieden bis sehr unzufrieden zeigt sich rund ein Fünftel. Am höchsten fällt die Zufriedenheit in der Altersgruppe der 16- bis 35-Jährigen sowie bei Personen mit höherem Bildungsstand aus. Als Gründe für ihre Unzufriedenheit geben die Teilnehmenden vor allem lange Wartezeiten auf Termine und den Mangel an Kassenärzten an. 58 Prozent nehmen einen Mangel an Allgemeinmedizinern wahr, 71 Prozent einen Mangel in den anderen Fachrichtungen. Zwei von fünf Österreichern sagen zudem aus, dass sich die medizinische Versorgung im vergangenen Jahr verschlechtert hat. Nur acht Prozent gehen von einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung aus.