Damit wir fit und gesund bleiben ist eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung nötig. Fehlt es dem Körper an einem Vitamin oder sogar mehreren Vitaminen, spricht man von einem Vitaminmangel. Die Beschwerden und Symptome können dabei sehr unterschiedlich aussehen.
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Aber welches Vitamin steckt überhaupt wo drin? Wie genau macht sich eine Unterversorgung bemerkbar? Und ab wann könnte ein Vitaminmangel der Auslöser von Beschwerden sein? All diese Fragen beantwortet dieser Beitrag.
Was ist ein Vitaminmangel?
Ein Vitaminmangel liegt vor, wenn neben typischen, klinischen Beschwerden auch in einer Laboruntersuchung Vitamin-Werte unterhalb des Referenzbereichs gemessen werden.
In den Industrieländern sind Krankheiten, die durch einen Vitaminmangel verursacht wurden, insgesamt sehr selten geworden. Denn durch die Ernährung werden in der Regel ausreichend Vitamine zugeführt. Es gibt aber neben einer Fehl- oder Unterernährung auch noch andere Ursachen für einen Vitaminmangel.
Vitaminmangel – Ursachen
Ein Vitaminmangel kann nicht nur durch Fehl- und Mangelernährung, sondern auch durch medizinische Eingriffe, Medikamenteneinnahme oder Krankheiten entstehen. Weiterhin können ebenso zu viel Stress, starkes Rauchen und Alkoholismus einen Mangel an Vitaminen auslösen.
Der menschliche Körper kann die wenigsten Vitamine selbst herstellen oder langfristig speichern. Daher ist eine ausreichende Vitaminzufuhr durch die Ernährung essenziell. Auch die Art und Weise des Verzehrs kann entscheidenden Einfluss auf den Vitaminstatus des Körpers haben. So benötigen beispielsweise die fettlöslichen Vitamine E, D, K und A ein wenig Fett, um vom Körper optimal aufgenommen werden zu können.
Vitamin-A-Mangel
Das fettlösliche Vitamin A selbst kommt ausschließlich in tierischen Produkten vor. Die Vorstufen von Vitamin A, die sogenannten Carotinotide, sind allerdings auch in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Carotinotide können vom Körper in Vitamin A umgewandelt werden.
Neben einer Rolle beim Zellwachstum, kommt dem Vitamin A eine entscheidende Funktion beim Sehvorgang zu. Es ermöglicht unter Anderem das Hell-Dunkel-Sehen und beeinflusst auch die Produktion ausreichender Mengen Tränenflüssigkeit. Außerdem ist ß-Carotin ein starkes Antioxidans. Das bedeutet, es „fängt“ freie Radikale und verhindert somit Zellschäden.
Eine gute Quelle für Vitamin A sind Leber oder Lebertran. Auch in Butter, Fisch und Milchprodukten kommt es in geringer Menge vor. Pflanzliche ß-Carotin-Lieferanten sind vor allem grünes Gemüse, wie Spinat oder Grünkohl. Aber auch Karotten und Tomaten enthalten reichlich davon. Möhren sind daher tatsächlich gut für die Augen. Eine Verbesserung der Aufnahme im Verdauungstrakt wird erreicht, wenn den pflanzlichen ß-Carotin-Quellen etwas Fett zugesetzt wird.
Ein Vitamin-A-Mangel äußert sich häufig zunächst durch eine Verschlechterung der Sehfähigkeit im Dämmerlicht. Diese kann über Nachtblindheit im schlimmsten Fall bis zur vollständigen Erblindung führen.
Auch bei der Zelldifferenzierung spielt Vitamin A eine Rolle. Durch einen Mangel kommt es daher vor allem zu Austrocknung und Atrophie verschiedener Schleimhäute. Daraus ergeben sich weitere Störungen wie beispielsweise Geschmacks- und Geruchsstörungen. Ebenso ist Haarausfall bei einer Fehlversorgung mit Vitamin A nicht selten.
Vitamin-B-Mangel
Der Vitamin B-Komplex setzt sich aus Biotin, Folat (Folsäure), Niazin, Pantothensäure, Riboflavin (Vitamin B2), Thiamin (Vitamin B1), Pyridoxin (Vitamin B6) und Cobalamin zusammen (Vitamin B12).
Ein Vitaminmangel an einem der acht B-Vitamine kann ernste gesundheitliche Konsequenzen haben. Der Körper kann sie nicht selbst synthetisieren, sondern ist auf die Zufuhr von Außen angewiesen.
B-Vitamine sind an wesentlichen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Auch die Blutbildung und der Nervenstoffwechsel stehen unter dem Einfluss von Vitamin B. Je nachdem, welches der B-Vitamine fehlt, können die Symptome sehr unterschiedlich ausfallen. Die bedeutendste Rolle haben dabei die Vitamine B1, B9 und B12.
Vitamin-B1-Mangel
In den Industrieländern wirkt sich Alkoholmissbrauch sehr negativ auf die Vitamin-B1-Versorgung aus. Auch bei übermäßigem Erbrechen oder bestimmten Lebererkrankungen kann es zu einem Vitamin-B1-Mangel kommen.
Vitamin B1 ist am Kohlenhydrat- und Nervenstoffwechsel beteiligt. Fehlt es dauerhaft, kann es zu Hautkribbeln in den Beinen oder Gangstörungen kommen. Auch Wadenkrämpfe oder gar Lähmungserscheinungen sind möglich. Darüber hinaus können auch zentralnervöse Symptome auftreten. Hierzu zählen zum Beispiel Verwirrtheit, Müdigkeit oder Unruhezustände.
Vitamin B1 ist in besonders hoher Konzentration in Vollkornprodukten zu finden. Auch Hülsenfrüchte, Gemüse, Fisch und besonders Schweinefleisch sind sehr gute B1-Lieferanten.
Vitamin-B9-Mangel – “Folsäure”
Das Vitamin B9 – besser bekannt als Folat oder Folsäure (künstlich hergestellte Form) – ist ein sehr wichtiger Faktor im menschlichen Stoffwechsel. Viele Prozesse auf zellulärer Ebene (Zellteilung, Zellerneuerung) finden Folat-abhängig statt. Außerdem ist das Vitamin B9 an der Blutbildung beteiligt.
Besonders gute natürliche Folat-Lieferanten sind grünes Blattgemüse, wie Spinat oder Salate. Auch in Hülsenfrüchten, Kohlgemüse, Nüssen und Vollkorngetreide findet sich reichlich Vitamin B9. Ebenso liefern bestimmte tierische Produkte wie Eier, Fleisch oder Milchprodukte relevante Folatmengen.
Ein Vitamin-B9-Mangel führt zur megaloblastischen Anämie – eine Form der Blutarmut, bei der die Blutkörperchen stark vergrößert sind.
Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an Folsäure und sind daher angehalten, dieses frühzeitig zuzuführen. Bei einem Mangel während der Schwangerschaft treten gehäuft Schäden beim Neugeborenen auf. Es kann eine gestörte embryonale Entwicklung stattfinden, die zu Neuralrohrdefekten führen kann. Dies kann schreckliche Fehlbildungen verursachen, welche sich meist in den ersten Schwangerschaftswochen schon manifestieren, aber durch die Zufuhr von einer Extraportion Folsäure vermieden werden können. In Industrienationen sind diese Defekte, wegen der guten Versorgung von Schwangeren, allerdings insgesamt selten.
Vitamin-B12-Mangel
Vitamin B12 kommt fast ausschließlich in tierischen Produkten vor. Nur wenn durch Fermentieren pflanzliche Produkte haltbar gemacht wurden (z.B. Sauerkraut), können auch hier geringe Mengen Vitamin B12 enthalten sein. Ansonsten sind nur wenige pflanzliche Vitamin-B12-Lieferanten bisher bekannt. Daher sind Menschen, die sich streng vegan ernähren, besonders gefährdet einen Vitamin-B12-Mangel zu entwickeln.
Eine besonders gute Vitamin-B12-Quelle ist Leber. Auch Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte enthalten hohe Mengen an Vitamin B12.
Vitamin B12 ist, ebenso wie Folat, an der Blutbildung beteiligt. Die Folge eines chronischen Mangels kann auch hier eine Anämie sein. Da Vitamin B12 in der Leber gespeichert wird, werden Mangelerscheinungen häufig erst nach Jahren symptomatisch.
Abgesehen von Veganern sind auch andere Personengruppen gefährdet einen Vitamin-B12-Mangel zu entwickeln. Die Aufnahme aus der Nahrung kann nur mit Hilfe des sogenannten Intrinsic Factors erfolgen. Dieser wird in der Magenschleimhaut gebildet. Bei Magen- oder Darmerkrankungen kann es daher zu einer reduzierten Aufnahmefähigkeit des Köpers kommen. Somit kann ein Vitamin-B12-Mangel trotz ausreichender Zufuhr über die Nahrung entstehen.
Vitamin-C-Mangel
Ein Vitamin-C-Mangel kann eine Vielzahl an körperlichen Folgen nach sich ziehen. Vitamin C ist an etlichen relevanten Stoffwechselprozessen beteiligt. Es wirkt außerdem als Antioxidans und verhindert somit Zellschäden. Die Eisenaufnahme kann unter Einfluss von Vitamin C verbessert werden.
Vitamin C ist grundsätzlich in den meisten Obst- und Gemüsesorten enthalten. Besonders reichhaltig findet es sich in Paprika, Johannisbeeren, Kräutern, Kohlgemüsen oder Zitrusfrüchten. Abgesehen davon wird Vitamin C auch vielen Lebensmittel künstlich zugesetzt, sodass eine Unterversorgung in Industrieländern sehr selten ist. Skorbut, die Krankheit, die sich auf Basis eines chronischen Vitamin-C-Mangels entwickelt, existiert in den Industrieländern praktisch nicht mehr.
Mangelerscheinungen bei einer Unterversorgung können Wundheilungsstörungen oder Infektanfälligkeit sein. Auch eine Verminderung der Leistungsfähigkeit kann einen Vitamin-C-Mangel anzeigen. Typische Symptome sind ebenfalls Zahnfleischblutungen, Entzündungen im Mundraum bis hin zu Zahnausfall.
Für einen Vitamin-C-Mangel sind besonders Schwangere, Stillende und Raucher anfällig. Auch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, die eine gestörte Aufnahme aus der Nahrung begünstigen, können einen Vitamin-C-Mangel auslösen.
Vitamin-D-Mangel
Unter dem Begriff Vitamin D sind verschiedene Calciferole zusammengefasst. Es gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und wird unter Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet. Daher unterliegt der Vitamin-D-Spiegel beispielsweise in der deutschen Bevölkerung saisonalen Schwankungen. In den Wintermonaten kann es leicht zu einem Vitamin-D-Mangel kommen.
Vitamin D hilft dem Körper dabei, Kalzium aus der Nahrung aufzunehmen. Dieses spielt eine entscheidende Rolle im Knochenstoffwechsel. Bei einer Kalzium-Unterversorgung kann es daher zum „Aufweichen“ von Knochen kommen.
Die meisten Symptome, die durch einen Vitamin-D-Mangel entstehen, beziehen sich daher auf den Knochenapparat (Knochenbrüche, Knochenschmerzen, Knochenverformungen usw.). Weitere allgemeinere Symptome eines Vitamin-D-Mangels kann beispielsweise Muskelschwäche sein. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit kann auf einen Vitamin-D-Mangel zurückzuführen sein.
Vor allem ein Vitamin-D-Mangel im Säuglingsalter kann sehr gefährlich werden. Zum Beispiel kann es zu Verzögerungen beim Verschluss der Fontanellen kommen. Auch Verformungen der Knochen sind möglich. Deswegen wird Säuglingen in den ersten Lebensjahren Vitamin D in Form von Tropfen oder Tabletten zugeführt.
Um einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, sollte täglich Zeit im Freien verbracht werden. Der Körper vermag in den Sommermonaten Vitamin D „überzuproduzieren“ und für den Winter zu speichern. Aus diesem Grund sind besonders immobile Personen anfällig für einen Mangel. Auch mit der Nahrung kann Vitamin D zugeführt werden. Allerdings reicht das in Lebensmitteln wie fettem Fisch, Leber oder Eiern enthaltende Vitamin D allein nicht aus, um den Bedarf zu decken.
Vitamin-E-Mangel
Ein Vitamin-E-Mangel ist in Industrieländern bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und ohne das Vorliegen bestimmter Erkrankungen sehr selten. Da Vitamin E ein fettlösliches Vitamin ist, kommt es am ehesten zu einem Mangel, wenn Krankheiten vorliegen, bei denen die Fettaufnahme im Darm eingeschränkt funktioniert. Auch eine fettfreie Ernährung erschwert dem Körper die optimale Gewinnung von Vitamin E aus der Nahrung.
Ein Vitamin-E-Mangel macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar. Eine Häufung von Infekten, Durchblutungsstörungen, Muskelschwäche, abgeschwächte Reflexe oder unwillkürliches Zittern können auf einen Mangel an Vitamin E hindeuten. Auch Erkrankungen der Netzhaut oder neurologische Erkrankungen können durch eine schlechte Vitamin E Versorgung hindeuten.
Vitamin-K-Mangel
Die Rolle vom fettlöslichen Vitamin K ist besonders bei der Bildung von Blutgerinnungsfaktoren entscheidend. Einige Gerinnungsfaktoren sind nur unter Einfluss von Vitamin K synthetisierbar.
Bei ausgewogener Ernährung tritt ein Vitamin-K-Mangel eher nicht auf. Störungen können aber bei der Einnahme bestimmter Medikamente begünstigt werden. Auch Leber- oder Magenerkrankungen können unter Umständen einen Vitamin-K-Mangel auslösen.
Vitaminmangel – Stadien
Nicht jeder Vitaminmangel führt sofort zur Maximalsymptomatik. Häufig sind die Symptome unspezifisch. Daher ist es für Ärzte/innen oft schwierig auf die richtige Diagnose zu kommen. Bei allgemeiner Abgeschlagenheit und Leistungseinbußen, sollte daher immer auch ein Vitaminmangel ausgeschlossen werden.
Viele Vitamine können vom Körper nicht selbst hergestellt oder ausreichend lange gespeichert werden. Milde Allgemeinsymtome können sich bei anhaltendem Vitaminmangel zu echten Krankheiten manifestieren. Im fortgeschrittenen Stadium können die Schäden im Körper irreversibel werden. Vor allem in Entwicklungsländern, sind die Folgen chronischer Mangelernährung auch häufig tödlich.
Vitaminmangel – Symptome im Überblick
Ein Vitaminmangel kann eine Vielzahl verschiedenster Beschwerden verursachen, die sich auch teilweise überschneiden. Das macht die Diagnose oft schwierig.
Haarausfall durch Vitaminmangel?
Neben einigen anderen Ursachen, ist vermehrter Haarausfall durch Vitaminmangel erklärbar. Vor allem die Vitamine A, B, D und E können für brüchiges Haar, schuppige Kopfhaut oder einen diffusen Haarverlust verantwortlich sein. Eine ausgewogene Versorgung mit diesen Vitaminen fördert eine gute Durchblutung der Kopfhaut, gesunde Haarfollikel und eine ausreichende Kreatinbildung. Das sorgt für kräftiges Haar und eine gesunde Kopfhaut. Wenn sich keine andere Ursache für den Haarausfall finden lässt, sollte daher ein Vitaminmangel unbedingt bedacht und ärztlich abgeklärt werden.
Erhöhte Infektanfälligkeit durch Vitaminmangel?
Ein gesundes und leistungsfähiges Abwehrsystem wird nicht zuletzt durch die ausreichende Versorgung mit Vitaminen sichergestellt. Fehlt es dem Körper an diesen essenziellen Mikronährstoffen, kann es zu gestörter Zellbildung und -reifung kommen. Hiervon können neben den roten Blutkörperchen auch die Zellen des Immunsystems betroffen sein. Dadurch kann es zu verminderten Abwehrkräften und in der Folge zu einer erhöhten Infektanfälligkeit kommen. Besonders ein Mangel an den Vitaminen A, B, C und E kann zu häufigeren Infekten führen.
Trockene Augen durch Vitaminmangel?
Auch trockene Augen können durch Vitaminmangel entstehen. Vor allem das Vitamin A ist für die Augen von entscheidender Bedeutung. Es ermöglicht als wichtiger Baustein der Sehpigmente das Hell-Dunkel-Sehen. Vitamin A sorgt außerdem dafür, dass genügend Tränenflüssigkeit gebildet wird. Trockene Augen können also neben anderen möglichen Auslösern ihre Ursache auch in einem Vitaminmangel haben. Daher sollte dieser bei Augentrockenheit unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Um das Auge ausreichend zu befeuchten, vor oxidativem Stress zu schützen und eine optimale Zellregeneration zu gewährleisten, braucht es neben Vitamin A auch andere Vitamine. Daher sind die Vitamine des B-Komplexes ebenso wichtig für die Funktionen am Auge wie die Vitamine C, D und E.
Tabelle: Symptome bei Vitaminmangel im Überblick
Vitamin | Symptome bei spezifischem Mangel |
A | Sehstörungen, trockene Haut und Schleimhäute, dadurch: Geruchs- und Geschmacksstörungen, Verdauungsstörungen, Infekthäufungen, Fortpflanzungsstörungen, Haarausfall |
B1 | Neurologische Störungen, Verwirrtheit, Müdigkeit, Unruhe, Angststörungen |
B9 | Anämie, entzündete Zunge, Konzentrationsschwäche, Übelkeit, Gewichtsverlust; bei mangelernährten Schwangeren: Fehlbildungen beim Fötus |
B12 | Anämie, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, verminderte Leistungsfähigkeit |
C | Wundheilungsstörungen, Infektanfälligkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Zahnfleischbluten, Zahnfleischschmerzen, Zahnverlust, Entzündungen im Mundraum |
D | Knochenschmerzen, Knochenbrüche, Knochendeformitäten, Abgeschlagenheit, Muskelschwäche, verminderte Leistungsfähigkeit, Infektanfälligkeit; bei Säuglingen: Verzögerter Verschluss der Fontanelle, Knochendeformitäten, Rachitis, Schädeldeformitäten |
E | Infektanfälligkeit, Muskelschwäche, Zittern, neurologische Erkrankungen, Netzhauterkrankungen, Durchblutungsstörungen |
K | Störungen der Blutgerinnung, Störungen im Aminosäurestoffwechsel |
Vitaminmangel Test – Wie ist der Ablauf?
Der Verdacht auf einen Vitaminmangel mit den typischen klinischen Symptomen, wird üblicherweise durch eine Blutprobe bestätigt. Dabei wird eine kleine Menge Blut entnommen, das dann im Labor auf das zu untersuchende Vitamin kontrolliert wird. Die Blutentnahme wird in der Regel beim Hausarzt durchgeführt. Die Auswertung kann teilweise einige Tage dauern.
Vitaminmangel – Was tun?
Je nach Ursache des Vitaminmangels steht deren Beseitigung im Vordergrund. Sollte also eine Fehl- oder Mangelernährung ursächlich sein, so ist in den meisten Fällen eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten ausreichend. In den meisten Fällen sind leichte Mangelerscheinungen vollständig reversibel.
Anders verhält es sich, sollten Medikamente oder andere medizinische Eingriffe für einen Vitaminmangel auslösend sein. In diesen Fällen kann es nötig sein, Vitamine zusätzlich zuzuführen. Die Entscheidung über eine mögliche Vitamin-Substitution sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
In weit fortgeschrittenen Fällen können die körperlichen Folgen eines Vitaminmangels irreversibel sein. In diesen Fällen werden neben dem Vitaminmangel auch die spezifischen Symptome behandelt.
Vitaminmangel vorbeugen
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung stellt die beste Prävention vor einem Vitaminmangel dar. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und grünes Gemüse sind besonders gute Vitamin-Quellen. Manche Vitamine sind ausschließlich in tierischen Produkten enthalten. Daher müssen besonders Veganer auf ihren Vitamin-Haushalt acht geben.
Zum Thema Ernährung zählt auch die richtige Zubereitung der Lebensmittel. Nur so ist der Körper auch im Stande, die Vitamine aus der Nahrung zu resorbieren. Während fettlösliche Vitamine zwar hitzebeständiger sind, benötigen die wasserlöslichen Vitamine zur optimalen Aufnahme im Darm etwas Fett (beispielsweise Öle). Die wasserlöslichen Vitamine sind empfindlich auf Lichteinwirkung und zerfallen beim Kochen leichter.
Ein täglicher Spaziergang — oder besser noch Sport — im Freien liefert zudem ausreichend Sonnenlicht.
1. M. Königshoff, T. Brandenburger: Kurzlehrbuch Biochemie, Thieme Verlag, 4. Auflage, 2018
2. K. Pietrzik, I. Golly, D. Loew: Handbuch Vitamine: Für Prophylaxe, Therapie und Beratung, Elsevier GmbH, 1. Auflage, 2007
3. R. Ebermann, I. Elmadfa: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung, Springer Verlag, 1. Auflage, 2008